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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.09.1936
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- 1936-09-03
- Erscheinungsdatum
- 03.09.1936
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Nummer 205, 3. September 1930 Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel hinsichtlich der Stoffzusammenstellnng und der Zielsetzung als eine wertvolle Pionierarbeit für die Klärung und quellenmäßige Unler- banung des völkischen Gedankens anznsehen. Eine Neuauflage konnte infolge äußerer Grunde (Krieg, Revolution, Geldmangel) erst fünfzehn Jahre später unter großen äußeren und inneren Schwierigkeiten er scheinen. Staufs selbst hatte schon erkannt, daß eine Erweiterung und Er gänzung des Semi-Kürschner nötig war und hatte für die 2. Auflage geplant, auch das Altertum, das Mittelalter, alle Erdteile und alle Nassen bei seinen Arbeiten zu berücksichtigen. Als er 1923 starb, war in Zusammenarbeit mit anderen Gelehrten und Praktikern gute Vorarbeit geleistet worden, sodaß nach mehrjähriger Tätigkeit 1929 die 2. Auflage mit dem ersten Band erscheinen konnte. Ans dem ein bändigen, sich in der Hauptsache nur auf Deutschland beschränkenden Semi-Kürschner ist das Judenlexikon »8 i §111a Verl (PH. Stanff'sSe m i-K ürschn er)«, ein »Lexikon der Inden,-genossen und -gegner aller Zeiten und Zonen, insbesondere Deutschlands, der Lehren, Gebräuche, Kunstgriffe und Statistiken der Juden sowie ihrer Gaunernamen, Trugnamen und Gcheimbünde usw.« geworden. Her ausgegeben wurde es von E. Ekkehard unter Mitwirkung ge lehrter Männer und Frauen aller in Betracht kommenden Länder im Aufträge der »Weltliga gegen die Lüge« in Verbindung mit der »^lliaues edr^tienne arienne« (Erfurt: U. Bodung Verlag 1929 ff.). Es ist zur Zeit das umfassendste und weitreichendste Quellen- und Nachschlagewerk znm Verständnis der jüdischen Gegenrasse und ver mittelt eine ans angegebene Quellen gestützte Kenntnis des Standes und Einflusses des Judentums in der gesamten Welt und ans allen Gebieten menschlicher Betätigung. Es handelt sich bei diesem um fangreichen Werk nicht um eine antisemitische Zweckarbeit, sondern um das Ergebnis ernster, wissenschaftlicher Bemühungen. Hinsichtlich des Umfangs, der Mannigfaltigkeit des Inhalts und der Genauigkeit der Angaben ist der alte Semi-Kürschner um ein Vielfaches über troffen, und aus den ungefähr 300 Seiten des Stanffschen Juden lexikons ist ein Universalwerk ganz großen Stils, ein umfassendes Handbuch für alle Fragen des Judentums geworden. Von den sechs geplanten Bänden in Lexikonformat liegen zurzeit vier vor, die auf etwa 5000 Seiten die Buchstaben A—Pollack umfassen. Eine aus führliche Einleitung berichtet über Plan und Inhalt des Werkes und bringt den schon im Semi-Kürschner veröffentlichten Aufsatz von Gr. v. Glasenapp »Der Charakter der Israeliten«, außerdem eine Arbeit von A. Schickedanz »Die Inden eine Gegenrasse«, die klar das Verhältnis von Judentum und Gastvolk in Geschichte und Gegen wart schildert. Weiterhin bringt eine größere Literatur-Zusammen stellung die wesentlichsten Schriften zur Judenfrage und der völkischen Gegenbewegung. 1912 erschien im Kyffhäuser-Verlag in Weimar ein aufsehen erregendes Nachschlagewerk, das unbestechlich die personellen und rassischen Verhältnisse im gesamten hervorragenden Adel aufdeckte und in dieser damaligen Führerschicht einen sehr hohen Prozentsatz jüdi scher Abstammung oder Versippung feststellen konnte. Ter »S e m i - Gotha. Weimarer hi st arisch-genealogisches Taschen buch des gesamten Adels jehudäischen Ursprungs« (Hrsg, von dem österreichischen Baron W. Pickl v. Wittenberg) war ein erster Versuch, alle »im Manncsstamm aus jüdischem Geblüt, d. h. aus dem echt orientalischen Nassetypus, der . . . Inden oder Hebräer hervorgcgangenen Adelsfamilien von einst und jetzt« ohne Rücksicht auf Konfession und Blutzumischung, nur vom Nassesland- punkte aus festzustellen und nachzuweisen. 1913 erschien ein zweiter, stark erweiterter und verbesserter Jahrgang, und der 1914 erschienene dritte Band mit dem Titel »S e m i g o t h a i s ch e s, genealogi sches Taschenbuch ari (st) o k r a t i s ch - j ü d i s ch e r Hei raten mit Enkel-Listen« war eine Zusammenstellung aller adligen Ehen mit vollblutjüdischen und gemischtblütigen Frauen und wies bereits 2000 jndaisierte hldelsfamilien auf. Die Veröffentlichung des Semi-Gotha war eine national-völkische Tat, und der wissen schaftliche und praktische Wert dieser Taschenbücher wird durch ge ringfügige Jrrtümer, Fehlangaben usw. nicht verringert, wenn man bedenkt, daß eine genaue Nachprüfung z. B. des zweiten Jahrgangs ergeben hat, daß von den 1250 ausgeführten Familien nur etwa 100, d. h. 8<Vo als zu Unrecht ausgenommen bezeichnet werden konnten. Zu diesen bisher aufgeführten umfassenden Nachschlagewerken kommen von völkischer Seite noch Arbeiten und Zusammenstellungen, die sich mit dem Einfluß der Juden auf einzelnen Gebieten befassen, insbesondere auf dem des deutschen Schrifttums und der Musik. Hier hat vor allem Adolf Bartels verdienstvolle Arbeit geleistet. Seine »Deutsche Dichtung von Hebbel bis zur Gegenwart. B d. 1 : D i e A l t c n, B ö. 2 : D i e I ü n g e r e n, B d. 3 : Die Jüngsten« (Leipzig: Haessel-Verlag 1922 ff.), die 1897 erstmalig unter dem Titel »Deutsche Dichtung der Gegenwart« (Leipzig: 762 Avcnarius) erschienen ist, scheidet zum ersteu Male grundsätzlich aus literargeschichtlichen und weltanschaulichen Gründen Deutsche und Juden im deutschen Schrifttum und schafft so besonders für die letzten Jahrzehnte einen brauchbaren Judennachweis. Seine große drei bändige »Geschichte der deutschen Literatur« (Leipzig: Haessel 1924 ff.) gibt auch für die mittelalterliche Literatur und für die Blütezeiten deutscher Dichtung u. a. der Klassik und Romantik wertvolle Abstammungs-Hinweise. Wichtig und methodisch und biblio graphisch brauchbar ist ferner auch seine 1925 erschienene Arbeit »Jüdische Herkunft und Literaturwissenscb^fl« (Leipzig: Komm. Haessel-Verlag), die im III. Teil: »Das Judentum in der deutschen Literatur« ungefähr 1200 Verfasser jüdischer Ab stammung bringt. Man hat die Schriften Bartels als antisemitische Haßprodukle hingestellt und ihnen jeden wissenschaftlichen und rasse statistischen Werl abgesprochen. Sicherlich, Bartels hat sich des öfteren in seinen Angaben geirrt und das auch immer öffentlich zugegeben — man vergleiche seine Berichtigungen im Völkischen Beobachter Anfang 1935 — aber immerhin ist auch hier der Prozentsatz zwischen richtigen und fehlerhaften Angaben so gering (in der Schrift »Jüdische Herkunft . . .« z. B. nach Bartels 1200: 8), daß er den Wert dieses Werkes als Unterrichtsquelle im wesentlichen nicht vermindern kann. Außer den Schriften Bartels' ist an dieser Stelle die Arbeit von Otto Hauser: »Die Juden und Halbjuden in der d e u t s ch e n L i t e r a t u r« (Leipzig: Verlag »Der Mensch« E. Schade 1933) zu nennen. Nach einigen allgemeinen Abhandlungen macht Hauser auf diesen 100 Seilen einen Gang durch die deutsche Dichtung von ihren Anfängen bis zur Gegenwart. Neben Juden und Halb- jnden nennt er insbesondere noch die jüdisch verheirateten und die fälschlich jüdischer Herkunft bezichtigten Arier. Leider ist seine vom rassischen und völkischen Gesichtspunkt aus geschriebene »Weltgeschichte der Literatur« (Leipzig 1909) nicht mehr zu erhalten. Als entsprechende Arbeit auf dem Gebiete der Musik ist das soeben im Hans Brückner Verlag, München, erschienene Nachschlage werk »Judentum und Musik. Mit dem ABC jüdischer und nichtarischer M n s i k b e f l i s s e n e r«, herausgegeben von Christa Maria Nock und Hans Brückner, zu nennen. Als für unsere Zwecke bedingt verwendbar ist auch daS »Deutsche Musiker-Lexikon«, herausgegeben von Erich H. M üller (Dresden: W. Limpert Verlag 1929) zu nennen, das grund sätzlich jedenfalls die Konfessionen bezeichnet und dadurch in manchen Zweifelsfällen Aufklärung geben kann. Neben diese von völkischer Seite geschaffenen Werke treten nun noch als ergänzende Hilfsmittel die von Juden selbst in der Haupt sache für jüdische Bildnngszwecke herausgegebenen, meist sehr um fangreichen und mit Hilfe eines großen Mitarbeiterstabes (Das »Jüdische Lexikon« z. B. zählt 250 jüdische Gelehrte und Schrift steller der Welt als Mitarbeiter) veröffentlichten jüdischen Lexika, Enzyklopädien und Biographien. Der biographische und weltanschau liche Inhalt dieser Werke ist den Absichten der Herausgeber und dem engeren Zweck des Werkes entsprechend jüdisch-national, sodaß für unsere Arbeiten nur die rein statistischen Angaben von Wert sind. Bei dem augenblicklichen Stand der deutschen Onellenwerke sind diese sehr ausführlichen und weitreichenden Handbücher besonders für internationale Feststellungen sehr brauchbar, zumal es sich in den meisten Fällen nicht um reine Juden-Lexika, sondern um umfang reiche allgemeine Nachschlagewerke des jüdischen Wissens handelt. Unter bestimmten Einschränkungen immer noch brauchbar, wenn auch oft unzuverlässig und bezüglich des wissenschaftlichen Wertes auch von jüdischer Seite abgelchnt sind A. Kohuts »Berühmte israelitische Männer und Frauen in der Kultur geschichte der Menschheit. Lebens- und Charakter bilder aus Vergangenheit und Gegenwart« (Leipzig: A. H. Payne 1900—1901), ein umfangreiches, zweibändiges und je 430 Seiten umfassendes biographisches Handbuch aller in Kunst und Wissenschaft, Theater, Presse usw. hervorgetrctenen Juden. Ein ähnliches national-jüdisches, biographisches Unternehmen stellt S. Wininger ' s »Große jüdische N a t i o n a l - Bio graphie« dar, ein Monumentalwerk in 6 Bänden und einem Nach trägsband (Czernowitz: 1925 ff.), das auf etwa 5000 Seiten in alpha betischer Anordnung das Leben von über 11000 jüdischen Männern und Frauen aller Zeiten und Länder beschreibt. Ein weiteres fiinfbändiges Qnellenwerk schuf sich das Judentum indem »I ii d i s ch e n L c x i k o n. Ein enzyklopädisches Handbuch des jüdischen Wissens.« (Berlin: Jüdischer Ver lag 1927 ff.), das bewußt populärwissenschaftlichen Charakter trägt. Das Hauptwerk jüdisch-lexikographischer Arbeit in deutscher Sprache ist die »Luo^dopascliu ^uckaiea. Das Judentum in Geschichte und Gegenwart« (Berlin: Eschkol-Verlag 1928 ff.), ein fünfzehnbändiges, znm Teil noch nicht fertiges Gegen-
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