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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.09.1936
- Strukturtyp
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- 1936-09-03
- Erscheinungsdatum
- 03.09.1936
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- Deutsch
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Buchersolg eines Norwegers. Dem vor kurzem erschienenen Buch des nor wegischen Dichters Tarjei Vesaas: »Die schwarzen Pferde« wird eine ungewöhn liche Aufmerksamkeit der literarisch interessier ten Kre'se zuteil. Der Roman wird in der »Neichspost«, Wien, abgedruckt. Die Urteile, von denen einige im folgenden auszugsweise angeführt sind, stimmen darin überein, das; die Gestaltungskraft und die naturnotwcndige Lösung der Konflikte an bekannte nordische Dichter wie Selma Lagerlöf, Knut Hamsun und Sigrid Undset er- inner n. Damit soll aber nicht gesagt sein, daß Tarjei Vesaas im Stil einer dieser Dichter schreibt. Vesaas ist ein Eigener und fesselt vom ersten Satz an. Er schreibt in der »Landsmal«- Sprache, im Gegensatz zu den genannten nordi schen Dichtern, die alle in der »Reichsmal«- Sprache schreiben. Vesaas bedient sich der Sprache des Volkes, die im »Landsmal« eine Zusammenfassung der bodenechten norwegischen Dialekte findet. Die Schwierigkeiten, die in der Übertragung aus der »Landsmal«-Sprache liegen, sind der Grund, weshalb bis jetzt die Dichter dieser Sprache noch nicht ins Deutsche übertragen worden sind. Um so erfreulicher ist es, daß es nun gelungen ist, einen der Haupt vertreter der »Landsmal«-Sprache in deutscher Übersetzung herauszugeben. Vor dem großen Roman erschien in demselben Verlag in deut scher Übertragung der Novellenband »Die Glocke im Hügel«, in dem die besondere Gabe des Norwegers, die Kindesseele zu erfassen und zu beschreiben, klar zum Ausdruck kommt. * Urteile über die »Schwarzen Pferde«. Prof. Cysarz (Literaturhistoriker): » . . . das ist kein anderer Hamsun, kein zweiter Giono, aber ein Mann aus einem Schaft, der wie ein Raubvogel sieht und in duftendem Birkenholz schnitzt.« Frihaldis Avis (Dichter): »Man sagt als Kritiker nicht zuviel, wenn man Vesaas an die Seite von Selma Lager löf stellt.« * Georg Nendl, Salzburg (Dichter): »Die nordische Literatur hat uns bereits viele unvergängliche Werke geschenkt und der Dichter dieses Buches hat mit seinen »Schwarzen Pferden« ein neues hinzu gefügt. Ohne Zweifel wird er sich auch schon mit diesem Buch das deutsche Sprachgebiet erobern.« vr. M. Mayer, Graz (Literatur-Pros.): »Mit kunstreicher Hand knüpft der Dichter die Fäden der Handlung, webt er mensch liches Erleben in die umgebende Natur und ihr Geschehen, daß daraus ein in Zeichnung und Farbe vornehm abgestimmtes, lebens volles Bild wird, das in allen seinen Teilen ergreift. Ein ganz großer Dichter ist da am Werke.« Maria Veronika Rubatscher (Dichterin): » . . . Wahrlich: ein nordisch klares und starkes Buch.« * Adalbert Welte, Frastanz (Dichter): »Und dann auch die ethische und religiöse Haltung des Autors! Ohne über Ethik und Religion zu reden, wie es weniger große Talente so oft tun, fühlt man, hier einem ganz verinnerlichten Menschen begegnet zu sein, der aber Kraft genug hat, die Welt so zu sehen, wie sie eben ist.« O W. F. Stolz, Deutsch-Matrei (Kritiker): »Ganz besonders fein und zart glückt dem Dichter die Darstellung der kaum faßbaren, hauchzarten Vorgänge in der Kinderseele. Davon hat Vesaas schon eine kleine Probe in den Erzählungen des bereits bekannten Bändchens »Die Glocke im Hügel« gegeben. Hier aber wird es in breiterer Ausführung klar, wie sehr der Dichter in Kinderherzcn zu blicken weiß ... Da wäre noch zu sagen von den strahlenden Naturbildern, die ein so fernes Land wie unmittelbar vor die Blicke zaubern: von den psychologischen Feinheiten, die einem Satz einen ungeheuren Inhalt geben und wie Blitze alle Zusammen hänge erhellen.« * Das Neue Buch, Borromäusverein Bonn: »Dieser Roman gehört in die Reihe Hamsun-Lagerlöf. Stark ursprünglich, na turnotwendig vollzieht sich das Geschehen in der nordischen Berglandschaft. Ambros, der wilde unbändige Pferdeherr, geht zu grunde an der Fremdheit und unerfüllten Liebe zu Lisle, seiner Frau. Der Arme, Ein same stirbt auf dem Wege zu seinen letzten Freunden, den Pferden. Versöhnlich über aller Tragik steht das Erwachen jungen mütterlichen Lebens. Man vergißt, daß dieses Buch Buch ist. Man erlebt es als starke Gestaltung von Mensch, Tier und Natur, und obgleich es hier keine anstößigen Stellen gibt, sollte man den Roman reife ren Lesern vermitteln, die furchtlos und dankbar über dem Abgrund wilder Leiden schaften das neue Lebenslicht leuchten sehen.« * Ernst Wurm, Wr.Neustadt (Kritiker): »Es ist ein Werk von beglückender Frische und Unschuld, dabei tief und streng in der Gestaltung des Schicksals. Im Ausgleich von Kinderhumor und Erwachsenenkonflikt steht es auf der hohen Ebene des wahren, er schütternden und doch versöhnenden Kunst werkes.« tarjei Vesaas Oie Blocke im Hügel erMlunscn aus dem noi-wc- gttclien Kei'glsnd 72 Selten, kartoniert UM 1.-, S 1.90, Leinen UM i.so, S 2.50 VL6i_z6 S1-VKI-V 6KK2-t.?IP2I6 Vsutscko^usl.-Siells lv Volckmor. Leipzig -l-err- ^o//ege/ Menn bk'e -7^ dk'e .Mn/ie ge- /kommen Laden, oor/?eLenden ^n//aH, Ser in einigen großen L^age^eiin/kgen adgedrncdi wurde, Zn /e/en, /o werden 67e den Poznan /e/d/7 vornehmen und r'Ln Zn den wenigen an§-- gewaL/ien Sn'tLern /?eSen, dr'e S7e a/F ^Me die§/'aLrigen MeiLnacL/Fdn'cLer de/onder§ anF-- er/eLen Faden, dk'e S7e re/?/o§ em/z/eL/en don nen. // AeacLien Sr'e nn/er AorIngFangedoi an/ Larjei Vesaas Oie schwarzen Pferde Noman 272 Selten, kartoniert UM 2.85, S 4.50, Leinen UM 4.—, S ü.50 V?KI_ä6 SlVMä l_eip2I6 Börsenblatt s. d. Deutschen Buchhandel. 103. Iahraann. 531
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