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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.12.1924
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- 1924-12-01
- Erscheinungsdatum
- 01.12.1924
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- Deutsch
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X 281, 1, Dezember 1924, Redaktioneller Teil. srunüaa« f. d. Dischn. vuchh-nd«i. 177tzb^ gemacht wurden, den Börsenverein veranlassen, die Ausgestal- tung der Kantate-Bugra-Messe mit allen Kräften zu fördern.« Nicolaus Brot und, Verlag für Original- Graphik in Hamburg kommt zu folgenden Feststellungen: »1, Im Gegensatz zu den bisherigen Messen ist die dies jährige Herbstmesse nicht rentabel gewesen. Es war dies wohl hauptsächlich bedingt durch die allgemeine Wirtschaftslage und den schlechten Zeitpunkt der Messe, im Zusammenhang mit dem Abschluß der Londoner Verhandlungen, deren Auswirkungen sich doch erst nach geraumer Zeit geltend machen können. 2. Ich habe wiederum neue Verbindungen durch die Messe bekommen, auch nach dem Ausland, die ich ohne die Messe voraussichtlich nicht erreicht hätte. 3, Seitens der Messeleitung muß alles ausgeboten werden, was zu einer Verbilligung der Spesen und des Meß- aufenthaltes der Aussteller in Leipzig getan werden kann, D i e Unkosten sind erschreckend hoch. So sind mir für meinen verhältnismäßig jungen und kleinen Geschäftsbetrieb auf der diesjährigen Herbstmesse, inklusive Standmiete und aller Ausgaben für Aufenthalt und Unterhalt, etwa 869 Mark Spesen entstanden, die zu dem erzielten Umsatz in gar keinem Verhältnis stehen. Ich bin der Ansicht, daß im Interesse der ganzen Meßbewegung die Leipziger Messe als einzige bleiben sollte und sämtliche Lokalmessen als überflüssig verschwinden müßten, ES hat sich auf dieser Messe deutlich gezeigt, daß kleinere Geschäftsleute, die diesmal nicht in der Lage waren, für über 1909 Mark zu kaufen, schon die Spesen gescheut haben, nach Leipzig zu fahren, die ihnen auch noch die Ware verteuert hätten.« Amsler k Rutha rdl in Berlin stellen eine Rech nung über die Spesen auf und schreiben dazu: »1. Der Stand kostet pro Messe 809 Mark Miete und 220 Mark Werbebeitrag, in Summe 820 Mark, Rechnet man noch dazu Reisespesen und Aufenthalt für zwei Personen für 9 Tage etwa 609 Mark, so hat man mit einem Spesenaufwand von etwa 1500 Mark pro Messe zu rechnen. Der Umsatz der Herbstmesse 1924 war gleich Null; der Eröffnungstag ließ einen schon klar sehen, daß ein Mißerfolg bevorstände, wie er noch bei keiner Messe in Er scheinung getreten ist, 2. Neue Verbindungen sind nicht angeknüpft worden, sogar die alten Kunden haben sich gar nicht sehen lassen, schon aus dem Grunde nicht, weil sie ihre Bezüge von der Frühjahrsmesse 1924 noch gar nicht beglichen hatten, 2. Die Metzleitung müßte auf alle Fälle die zu hoch be rechnete Miete und Werbe kosten ganz bedeutend redu zieren, Wir stehen auf dem Standpunkt: fällt bei den gleichen ungeheuren Spesen der Erfolg der Frühjahrsmesse auch so kläg lich aus, so bleiben wir in Zukunft der Messe fern, und diesem Entschluß werden sich Wohl auch die meisten großen Verleger anschließen.« Der in Leipzig ansässige Kunstverlag Merfeld s- Donner beantwortet unsere Fragen folgendermaßen: »1, Die notwendigen Spesen stehen im Kunstverlag in keinem Ver hältnis zu dem auf der Messe erzielten Nutzen, 2, Einige neue Kunden haben wir Wohl erhalten, jedoch sind die Aufträge so klein, daß ein wirklicher Nutzen daraus nicht entspringen kann, 3, Es muß versucht werden, dieSpesenfürdenAus- steller zu verringern, Mieten, Meßabzeichen, Werbebeiträge sind zu hoch. Ferner muß darauf hingewirkt werden, daß auch die Besucher in Leipzig nicht zu hohe Spesen haben. Alles ist zur Messe teurer als sonst. Wir sind der festen Überzeugung, daß, wenn die Spesen in Leipzig kleiner wären, auch viel mehr Käufer kommen würden. Früher kamen aus Sachsen und Thü ringen viele Käufer, diese fehlen heute. Die Kantatemesse halten wir für vollständig überflüssig, da der Besuch niemals «in großer war. Wir haben während der letzten 2 Kantate messen unsere Koje deshalb gar nicht geössnet. Ob die Messen überhaupt später, wenn wieder mehr flüssige Gelder vorhanden sind, sich lohnen werden, muß di« Zukunft lehren, man kann dies nicht Voraussagen, Wir glauben aber, daß, wenn die Spesen, die jeder Besucher hat, der zum Einkauf kommt, geringer sind, er gern Leipzig besuchen wird, weil durch die Meßausstellung dem Käufer ein guter überblick über die Lei stungsfähigkeit der ausstellenden Firmen geboten wird. Also cs müssen vor allen Dingen dem Aussteller und dem Käufer so wenig wie möglich Spesen entstehen, wenn die Messen lohnend werden sollen.« Mit dem Vorschlag, die'Kantate-Verhandlungen und die Kantate-Messe mit der Leipziger Frühjahrsmesse zu vereinigen, tritt Mvachrom«, Akt,-Ges. für Farbenphoto- graphie in Stuttgart hervor: »I, Wir haben den Ein druck, daß das Leben in Leipzig sehr verteuert ist. Gerade in der jetzigen Zeit des schlechten Geschäftsganges sollten sich die Leipziger Hotels und Restaurants vor Augen führen, daß die sogenannten Meßpreise durchaus ungerechtfertigt sind. In früheren Zeiten hat man sich mit dem Meßzuschlag abgesundcn, aber bei der heutigen sehr flauen Geschäftslage sollte auf die Aussteller und Einkäufer mehr Rücksicht genommen werden. Die Einkäufer sagen sich vielfach, daß die u n g « h e u r e n S p e s e n den Besuch der Messe unmöglich machen. Für die Aussteller sind ohnehin die Spesen durch die Meßmiet« und den famo sen Metz bei trag sehr hoch. Zunächst sei nur als Beispiel angeführt, daß man vor dem Kriege in den Restaurants für 1.25—1,50 Mark sehr gut zu Mittag speisen konnte. Ein ähn liches Mittagessen ist heute nicht unter 2,50—3,00 Mark zu bekommen. In ähnlichem Verhältnis steht alles andere. Wir haben in diesem Jahr auf keinen Fall einen den Spesen ent sprechenden Nutzen erzielt, d, h, wir find überhaupt nicht auf unsere Kosten gekommen. Ganz ungerechtfertigt scheinen uns die ungeheuren MeßbeitrSg « zu sein. Es ging in früheren Jahren auch ohne diese Beiträge. Warum sollen denn die Aussteller ein riesiges Beamtenheer bezahlen, das für sie nur einen sehr zweifelhaften Wert hat? Einen Meßbeilrag von 5—10?k könnte man sich noch gefallen lassen, die jetzigen Forde rungen dagegen stehen in gar keinem Verhältnis mehr, 2. Besprechungen mit neuen Firmen haben Wohl stattge sunden, irgendwelche Abschlüsse sind jedoch nicht erzielt worden, was aber nicht ausschließt, daß noch etwas zustandekommt, 3, Sowohl im Interesse der Einkäufer als auch der Aus steller halten wir es für zweckmäßig, wenn die Kant ate messe mit der Frühjahrsmesse zusammen fallen würde, und wenn überhaupt die Hauptverhand lungen des Börsenvereins usw, zur Zeit der Frühjahrsmesse statt- sinden würden. Di« bisherigen Beobachtungen haben bewiesen, daß zur Frühjahrsmesse eine größere Anzahl von Buchhändlern zur Messe nach Leipzig kommt, di« sich zur Kantatemesse nicht mehr einstellt. Würden nun die Hauptversammlungen eben falls in die Zeit der Frühjahrsmesse verlegt werden, so wären sowohl di« Hauptversammlungen zahlreicher besucht, wie auch höchstwahrscheinlich die Frühjahrsmesse einen noch besseren Er folg zu verzeichnen hätte. Ob die Herbstmesse für den Buch handel für die Dauer noch notwendig ist, müssen erst die nächsten Jahre zeigen. Schon vor dem Kriege waren z, B, auf der Papiermesse Bestrebungen im Gange, die Herbstmesse nicht mehr zu beschicken. Solche Gedanken sind auch jetzt schon wieder auf getaucht, doch bietet natürlich die schlechte Herbstmesse noch nicht genügend Anhaltspunkte, um die Herbstmesse ausfallen zu lassen. Wenn die Kantatemesse, welche wahrscheinlich im nächsten Früh jahr infolge des Börsenvereins-Jubiläums stärker besucht werden dürft« als früher, für die Zukunft mit der Frühjahrsmesse zu sammengelegt würde, so würde eine entsprechende Reklame im Buchhändler-Börsenblatt viel erfolgreicher sein, als wenn für 2 Messen (Frühjahrsmesse und Kantatemesse) Reklame gemacht werden muß.« Besonders gegen die hohen Meßspesen richten sich ebenfalls Wohlgemuth L Lißner, Kunstberlagsgesell- s ch a f t m, b, H, in Berlin: »1, Die notwendigen Spesen des Messe-Aufenthaltes und der Messeausstellung stehen weder für die letzte Herbstmesse noch für die letzte Früh jahrsmesse 1924 in einem Verhältnis zu den auf der Messe erzielten Umsätzen, Dies liegt daran, daß die Meßspesen zu hoch sind, sowohl in bezug auf die Platzmiete als auch in bezug auf 2319
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