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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.12.1924
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- 1924-12-01
- Erscheinungsdatum
- 01.12.1924
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rechtzuerhalten. Im Vorstand der »Korporation der Berliner Buchhändler« hat Heyfelder sechs Jahre lang als zweiter Vor steher treu seines Amtes gewaltet. Ein überaus schwerer Entschluß war es für den arbeits freudigen Mann, seiner geschäftlichen Tätigkeit ein Ziel zu setzen, als 1902 Kränklichkeit in seiner Familie einen Ortswechsel er forderlich machte. Seine drei Söhne hatten sich wissenschaft lichen Berufen zugewendet, und so kam es, daß er mir seinen Verlag für die Weidmannsche Buchhandlung anbot, mit der R. Gaertners Verlag am 1. Januar 1903 bereinigt wurKe. Heyfelder siedelte nach Freiburg i. Br. über und später nach Bonn und Darmstadt. In Frciburg gründete er noch einen Verlag unter seinem Namen, in den er die Werke von Lamprccht, von seinem Schwiegervater und seinen Söhnen aufnahm; als er dann seinen Wohnsitz nach Bonn verlegte, gingen auch diese an die Weidmannsche Buchhandlung über. Einundzwanzig Jahre hat Heyfelder noch im Ruhestand, aber nicht untätig gelebt. Sein reger Geist suchte überall nach Gelegenheit zur Betätigung, und er sagte mir in diesen Jahren einmal, der Tag könnte zweimal vierundzwanzig Stunden haben, er würde ihm nicht zu lang werden. Unablässig war er um das Wohl der Seinen bemüht. Für sich selber verlangte seine Anspruchslosigkeit unendlich wenig vom Leben, und mit edlem Gleichmut trug er auch das Schwere, das ihm nicht erspart ge blieben ist. Die Not der Kriegs- und mehr noch der Nachkriegs jahre hat auch ihn und die Seinen schwer getroffen; aber auch damit wurde er innerlich fertig, und als ich ihn im vergangenen Sommer zum letzten Mal in Darmstadt sah, durste ich mich an der Heiterkeit seines Gemüts herzlich erfreuen. Wie ein Patri arch stand er unter den Seinen, und als ich Abschied nahm, hoffte ich, ihn im nächsten Jahre wiederzusehen; wir hätten dann des Tages gedenken können, an dem ich einst vor fünfzig Jahren zu ihm nach Bromberg kam. Nun ist er nach langer vielbewegter Wanderschaft zur ewigen Ruhe eingegangen, den Seinen ein unersetzlicher Verlust; aber auch allen, die ihm sonst im Leben nahegestanden haben, ist mit ihm ein Weggenosse geschieden, der ihrem Herzen teuer war und den sie nie vergessen werden. »Sie haben einen guten Mann begraben, und mir war er mehr«. Ernst Bollert. Die Biichermessen. «Fortsetzung zu Bbl. Nr. 249, 253, 280, 268, 273 und 279.> iv. Die Meinung des Kunstverlags. Die von uns gestellten Fragen lauteten: 1. Stehen die notwendigen Spesen des Mehaufenthalts und der Weltausstellung im richtigen Verhältnis zu dem aus der Messe erzielten Nutzen? 2. Haben die Aussteller neue Verbindungen durch die Messe ge wonnen, die sie ohne die Messe voraussichtlich nicht erreicht hätten? g. Was könnte, namentlich auch seitens der Meßleitung, getan wer den, um den Belangen des Buchhandels besser als bisher zu dienen und den Wert der Messe slir ihn zu steigern? Die 10 Vertreter des Kunstverlags, die sich zu den Meß fragen geäußert haben, beklagen sich durchweg über die viel zu hohen Meßspesen, wobei sich 5 besonders gegen den hohen Werbebeitrag und 2 gegen den nicht berechtigten Preis des Meßabzeichens wenden. Nur 2 können die Anbahnung neuer Verbindungen rühmend hervor heben, während es 8 nicht möglich war, sich nennenswerte neue Absatzguellen zu eröffnen. Die Meinung über den Wert der Kantate - Bugramesse ist nicht einheitlich: 5 verwerfen sie, 2 dagegen treten für einen zweckentsprechenden Ausbau ge rade dieser Messe ein, wobei natürlich bei der Festsetzung der Versammlungen die nötige Rücksicht genommen werden müßte, daß den Kantatebesuchern genügend Zeit zur Erledigung von Einkäufen verbleibt. Gegen die Zersplitterung im Messewesen sprechen sich 5 Firmen aus. Bei der Beur teilung der Antworten des Kunstverlags ist in Betracht zu ziehen, daß der Kunstverlag in seinen hervorragenden Vertretern schon in der Vorkriegszeit die Leipziger Messen mit Erfolg be zogen und nicht wie der Buch- und Musikalienverlag erst in der Inflationszeit den Meßbesuch, wie in weit zurückliegenden Zei ten, wieder ausgenommen hat. Ludwig Möller, Kun ft Verlag in Lübeck äußert sich wie folgt: »l. Die notwendigen Spesen für den Aufenthalt während der Messe und die Lokalmiete stehen nach unserer Erfah rung heute nicht im richtigen Verhältnis zu dem erzielten Nutzen, und es hat den Anschein, als ob speziell für den Kunsthandel der Besuch der Leipziger Messe ebenso wie in früheren Jahren wieder überflüssig werden würde. Auf der letzten Herbstmesse waren nur sehr wenig Kunsthändler anwesend, sodaß es auch schon aus diesem Grunde nicht möglich war, nennenswerte Um sätze zu erzielen. 2. Neue Verbindungen haben wir durch die Messe so wenig erhalten, daß sie kaum in Frage kommen. 3. Die Messeleitung hat, soviel uns bekannt, in ihren ver schiedenen Propaganda-Zeitschriften bis jetzt weder für den Buchhandel noch für den Kunsthandol irgendeinen Hinweis gebracht, während über alle anderen Industrien in der Zeit schrift für die Leipziger Mustermesse vielfach Propaganda ge macht wird. Der Besuch der letzten Kantate-Messe hat für uns nicht den geringsten Erfolg gebracht und nur unnötige Spesen verursacht, und wir sind der Meinung, daß di« Kantate-Bugra- messe heute vollständig überflüssig ist.« Die Gesellschaft zur Verbreitung klassi scher Kunst G. m. b. H. in Berlin tritt besonders für den Ausbau der Kantate-Bugramesse ein; sie schreibt: »1. Die Spese m des Meßaufenthaltes und der Metzous- stellung stehen nicht mehr im Verhältnis zu den aus der Messe erzielten Verkäufen. 2. Wenn di« Spesen sich auch für den Einkäufer wi«Ler verringern, wird es möglich sein, neue Verbindungen anzubahnen. Dies trifft besonders auf den Kunstverlag, also auf den Hauptzweig unseres Geschäftes zu. 3. Die Meßleitung muß den Buch- und Kunstverlag schonen der bei Berechnung der Spesen behandeln. Der Buch- und Kunstverlag hat nicht das Interesse an der zum Teil recht wert losen Propaganda des Meßamtes und er darf nicht belastet werden durch die Spesen, die die Propaganda für andere Artikel vielleicht erfordert: Porzellan, Keramik, Kino, Radio und Markenartikel. Der Buch- und Kunstverlag muß die Verweil- düng der zum Teil recht geschmacklosen Zettel, Prospekte usw. ablehnen, zu deren Herstellungskosten er aber durch die viel zu hohen Meßbeiträge herangezogen wird. Wenn das Msßamt der Leipziger Messe es nicht verstellt, die Leipziger Messe wieder zu der -u gestalten, die sie früher war, dann hat die Beschickung von Messen durch den Blich- und Kunstverlag überhaupt keinen Zweck mehr, denn cs ist doch auch technisch, nicht nur pekuniär, unmöglich, alle die Messen zu be schicken, die heut« abgehalten werden. Dadurch, baß der Buch und Kunstverlag seine Kunden auch wieder durch Vertreter be suchen läßt, gestaltet sich die Beschickung der Messen zu einer Propaganda, deren Kosten nicht mehr in Einklang zu bringen sind mit den Erfolgen bzw. Verkäufen. Unseres Erachtens würde sich der Börsenverein der Deutschen Buchhändler ein großes Verdienst erwerben durch weiteren Ausbau der K a n t a t e - Bu g ra - M e ss e, Das Stichwort für den Buch- und Kunstverlag müßte Kantate-Bugra-Messe sein, nicht mehr Messe in Leipzig, Frankfurt, Köln usw. Durch eine Kantate- Messe würde der Börsenverein der Deutschen Buchhändler auch seine Mitglieder in dem Kampf gegen die dem Buchhandel nicht angeschlossene Schleuderkonkurrenz erfolgreich unterstützen, in dem es nur Mitgliedern des Börsenvereins möglich wäre, die Kantate-Messe zu beschicken. Hat wirklich die eine oder andere Firma durch ihre technischen Anstalten auch Interesse an Her- stellungsaufträgen, und -führt sie auch noch Artikel, die für den legitimen Buch- und Kunsthandol nicht in Frage kommen, dann ist sie ja nicht behindert, trotzdem die anderen sogenannten Musiermessen zu beschicken. Wir würden uns freuen, wenn unsere Anregungen, di« vielleicht -auch von anderer Seite schon
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