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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.11.1924
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1924-11-17
- Erscheinungsdatum
- 17.11.1924
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- Deutsch
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16416v»rs«riau s. ». r-pqn. vuqi,<m»»t. Redaktioneller Teil. 270, 17. November 1924. besseres Vorwärtskommen ermöglichen. Nicht allein Biblio theken, Sammler und Kunstfreunde haben daher Interesse daran, daß es viele und billige Bücher gibt, sondern das ganze deutsche Voll, ganz abgesehen von der doch immerhin beträchtlichen Anzahl von Menschen, die mittelbar oder un mittelbar durch den Buchhandel ihre berufliche Existenz fin den. Zudem handelt es sich gerade bei der Luxusbesteuerung des Buchhandels um die Erfassung -kleiner und kleinster Ob jekte, sodatz infolge der dadurch verursachten übermäßigen Belastung der Finanzbehörden die Erhebungskosten zum tat sächlichen Steueraufkommen in krassem Mißverhältnis stehen dürften. Wenn es jedoch wider Erwarten nicht möglich sein sollte, die Luxussteuer in vollem Umfange oder aber wenig stens auf dem Gebiete des Kunst- und Antiqnariatsbuch- haNdels zu beseitigen, so ersuchen wir dringend, im Ein vernehmen mit der S -p i tz e n o r g a n i sat -i o n des Ge sa m tb u chh and e l s, dem Börsenverein der Deutschen Buchhänbldr zu Leipzig, Abände rungen des geltenden Rechts, insbesondere der A u s f üh r u n g sb e st i mm u n g e n , zu erörtern. Ebenso entschieden wie gegen die Aufrechterhaltung der Luxussteuer sprechen wir uns, wie übrigens schon im Jahre 1919, g egeneine Beibehaltung der Anzeigen- st e u e r aus, da die Svnderbelastung der Reklame, die in notwendigem Zusammenhang mit jedem ordentlichen Ge werbe steht, nicht zu rechtfertigen ist, zumal in einer Zeit, in der die Hebung des Absatzes durch Werbung im Interesse der Gesundung der Wirtschaft mit allen Mitteln angestrebt werden muß. Aber auch in technischer Beziehung ist die Anzeigensteuer eine höchst -unerfreuliche und mit verhältnis mäßig hohen Erhebungskosten verknüpfte Steuerart. Wird die Anzeigensteuer nicht beseitigt, so beantragen wir die Ausdehnung der jetzt nur für Anzeigen in Zeitungen und Zeitschriften geltenden er mäßigten Staffel a u ch auf B ücher und soge nannte Periodica, wie Kalender, Alma- nache, Adreßbücher und dergleichen, die nach bibliothekarischem -Sprachgebrauch an und für sich schon zu den Zeitschriften gehören. Aus den geäußerten Wünschen geht deutlich hervor, daß es neben den die Gesamtwirtschaft angehenden Steuerwün schen noch wichtige st e u e r r e ch t l i ch e Fragen gibt, die sür den Buchhandel von beson derer Tragweite sind. Aus diesem Grunde halten wir es sür erforderlich, daß in allen den Buch-, Kunst- oder Musikalienhandel berühren- d en Fragen de m B ö r s e n v e r e i n der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, als Spitzenvertre tung des gesamten deutschen Buchhandels, Gel eg e nh e i t z u e i n g eh e n d e r S t e l l u n g n a hm e geboten w i r d.« Somit ibot die erste öffentliche Steuerkonserenz des Buch-, Kunst- und Musikalienhandels eine Fülle von Anregungen, sv- daß damit nicht nur die Steuerstelle des Börsenvereins, sondern sämtliche Teilnehmer mit dem Erfolg zufrieden sein können. Wenn die Zusammenkunft dazu beigetragen hat, den Gesamt buchhandel auf den Ernst der gegenwärtigen Steuerprobleme und die Bedeutung, die der künftigen Steuerreform zukommt, hinzuweisen, so hat sie ihre Aufgabe erfüllt. Besonders be grüßen wir es, wenn die Teilnehmer an der Konferenz die auf genommenen Anregungen nicht nur für sich, sondern auch für die Kreise des Buchhandels, denen sie besonders nahestehen, nutzbar machen würden. Nur in gemeinsamer Arbeit zwischen Organisation und Mitgliedern können die auf steuerlichem Ge biet vorhandenen Wünsche erfüllt werden. Vereinfachungen im Iahlungswesen. Von seiten der berufenen Stellen wird immer wieder darauf 'hingewiesen, sich im geschäftlichen Leben im weitesten Umfange des bar geldlosen Zahlungsverkehrs zu bedienen. Hauptsächlich Grunde volks wirtschaftlicher Natur werden dafür ins Tressen geführt. Ohne auf das Für und Wider dieser Gründe näher cinzugehen, soll hier ein mal untersucht werde», ob unser Zahlungsverkehr wirklich ganz den Anforderungen einer modernen Wirtschaft entspricht und ob nicht doch hier und da noch erhebliche Vereinfachungen und Verbesserungen cin- gcsührt werden könnten, wie sie in anderen Ländern teilweise längst selbstverständlich sind. Für das b u ch h ä » d l c r i s ch e Z a h l n n g s >v e s e n vvn größter Bedeutung ist der Postscheckverkchr. Speziell sür Sortimentsbuchhand- luiigen und Versandgcschäfte, die iiiimittelbar mit dem Publikum ar beiten und deren Kundenkreis häufig über das ganze Reich verbreitet ist, ist der Postscheckverkchr vft die bequemste Weise der Begleichung vvn Außenständen und Rechnungen. Er bietet unleugbar große An nehmlichkeiten. Der Kunde zahlt den Betrag seiner Rechnung cntwedcr direkt bar bei dem nächstgelegenen Postamt auf das Konto seiner Buch handlung ein, oder aber er überweist es von Konto zu Konto. Der Gläubiger kann -binnen wenigen Tagen, nach Gutschrift aus seinem Konto, über den Betrag verfüge». Er wird dies in den allermeisten Fällen auch sofort tun, da es unzweckmäßig ist, größere Guthaben längere Zeit ans dem Postscheckkonto stehen zu lassen. Grund: die mangelnde Verzinsung der Guthaben seitens des Postscheckamts! Hier müßte die erste Verbesserung cinsetzen! Um die Vorteile einer Verzinsung der Pvstscheckguthaben darzulegen, braucht man mir die Entwicklung des österreichischen Pvstsparkassen-systcms, das eine Verzinsung schon seit langen Jahren kennt, zu verfolge». Die Zahl der Einlagebücher stieg hier von ca. 350 0-00 im Jahre 1883 ans über 2 000 000 im Jahre 1007: Zahlen, die unbedingt sür die Popularität und Rentabilität des österreichischen Systems sprechen. Zweifellos würde auch bei uns der Postscheckoerkehr mit Einführung der Verzin sung der Guthaben eine» großen Aufschwung nehmen, und das be grüßenswerte Ziel, -daß breiteste Kreise der Bevölkerung, nicht nur der Geschäftswelt, Konteninhaber sind, braucht durchaus nicht als umnög- lich angcsprochen zu werden. Der Postschcckverkehr ist bequem, ein- s sach und zuverlässig — man braucht nur a» die Möglichkeit zu denken, vom Schreibtisch aus seine Rechnungen begleichen zu können —, und daher liegt seine weitestgehende Förderung im Interesse aller Wirt- schaftskreisc, nicht zuletzt auch der Buchhändler. Es müßte dann weiterhin mit kleinlichen Maßnahmen gebrochen werden, die heutzutage im Zeichen der stabilen Währung keinen rechten Sinn -mehr habe» und mir geeignet sind, das Publikum zu verärgern. Die Pvstverwaltniig muß cs z. B. möglich machen, daß bei allen Post ämtern ohne großen Zeitverlust und vhnc Entrichtung besonderer Ge bühren jederzeit Einzahlungen auf bestehende Konten erfolgen und andererseits auch Abhebungen vorgeiiommen werden könnten. Heute wird für beides eine besondere Gebühr erhoben, die, wenn auch nicht erheblich, im Laufe der Zeit doch ins Gewicht sällt und eine un nötige Belastung darstcllt. Hier müßte die Postver-waltung durch zeitgemäße Reformen dafür sorgen, daß derartige unnütze Erschwerun gen verschwinden! Ein Anfang in der Herabsetzung der Gebühren ist ja -bereits gemacht worben: weitere Maßnahmen sind als Fvlgc der günstigen Finanzlage der Pvstverivaltung angekündigt worden, und als weiteren Fortschritt in dieser Hinsicht darf man die Reise des ^ Reichspostministers Dr. Hoesle nach Wien zum Studium der dortige» vorbildlichen Einrichtungen buchen. Das Streben der beteiligten Kreise muß unbedingt dahingehen, unser ganzes Postscheckwesen bankmäßiger auszubauen! Eine Annäherung an die bewährten- bankmäßigen Usancen Müßte unter allen Umständen erreicht werden! Im Zusammenhänge damit wäre ei» Zweites zu sagen. Es be trifft den bei uns im Gegensatz zu aii-dcrn Ländern noch sehr mangel haft entwickelten- Scheckverkehr. In England, dem klassischen Laib des Schecks, und noch mehr in den Bereiiiiigteii Staaten ist cs üblich, daß nahezu jedermann im Besitze eines Bankkontos ist und sich dessen in weitestgehender Weise bedient. Selbst bei kleinen und kleinsten Zah lungen! Der Kunde, der seinen Lieferanten, der Staatsbürger, der seine Steuern, der Patient, der seinen Arzt bezahlt: sie alle gebe» kein b-ares Geld, sondern regeln ihre Zahlungsverpflichtungen durch Hin gabe eines Schecks auf ihre Bank und fördern dadurch den bargeld losen Zahlungsverkehr ungemein. Wie weit sind wir noch von diesen Zuständen entfernt! Es mag in den unseligen Verhältnissen i>N nunmehr glücklich überwundenen Inflationszeit begründet sein, daß jedermann Schecks nur nngcrn in Zahlung nahm, da die Gutschrift erst erfolgen konnte, nachdem der Betrag bereits entwertet war. Heute s aber kommt derartiges dank unserer stabilen Währung nicht mehr in Frage, und somit dürften in dieser Beziehung auch keine Bedenken mehr vordiegen, die einer weitgehenden Verwendung des Schecks im Zas- lungs-wesen cntgcgenstehcn. Eine Reihe öffentlicher Kassen hat sali bereits zur Annahme von Schecks für Stenern und ähnliche fällige Zahlungen bereit erklärt (unter Beschränkung allerdings ans bestimmte
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