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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.11.1924
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1924-11-14
- Erscheinungsdatum
- 14.11.1924
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- Deutsch
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2KS, 14. November 1924. Redaktioneller Teil. BSNcnrllM i. d. Dvch"' »Uchh-Nd-I. Ißizg wurde. Ein Protest einer großen Anzahl Aussteller anläßlich der diesjährigen Leipziger Herbstmesse hat diese Wahrnehmungen nur bestätigt. Es -wäre daher am besten, wenn in der Haus ordnung der Passus ausgesührt würde, daß diejenigen Firmen, welch« gegen die Bestimmungen verstoßen, mit einer Geldstrafe belegt und ihnen eventuell auch der Meßstand entzogen werden kann; denn es gibt sehr viele Firmen, die sich seit Jahren ver gebens darum bemühen, einen wenn auch bescheidenen Meß stand zur Ausstellung ihrer Verlagswcrke zu erhalten, oder den bereits erhaltenen erweitern möchten, während andere Firmen dagegen die besten Ausstellungsstände haben, ohne diese ge nügend auszunutzen- (Alster-Verlag in Hamburg). Einen ganzen Sack von Verbcsserungsborschlägen hat Herr Hermann Vogel (Deutsche Meister-Verlag) in Mün chen: »Die unbedeutenden Firmen und Firmchcn, besonders aber die nichtbuch-händlcrischen, aus der Bugra raus! Platz schaffen für die alten angesehenen Häuser, die bis heule noch keinen Stand erhalten konnten! Mehr Luft und Tageslicht ins Bugra-Haus, Petersstraßc, denn manchmal kann man Umfallen vor Dreck und Gestank. Die Unterwäsche des Ausstellers, der den ganzen Tag im Bugra-Haus sein muß, sieht des Abends aus wie die eines Kohlenträgers. Und was den Lungen dort geboten wird, davon soll überhaupt nicht gesprochen werden! Es sollen zwei Fahrstühle lausen wie in jedem Warenhaus. Abwärts nicht durchfahren bis zum ersten Stock wie in anderen Messe häusern, sondern halten nach Bedarf. Die Fahrstuhlangelrgen- heii im Bugra-Haus liegt ziemlich im argen. Zwei Auskunfts personen in jedem Stock, die als solche gut gekennzeichnet sein müssen, die in der Lage sein sollen, über den Stand jeder ausstel-lcnden Firma usw. genaue Auskunft geben zu können. Wer entsinnt -sich nicht des vielen Suchens in den Etagen, trotz des.Messejührers'! Schafft einen Raum mit künstlerischen Dar- bietungen im Zentrum, wo die Buchhändler des Abends einen Platz finden, um in Ruhe und nicht zu teuer dort essen zu können. Denn in den meisten Fällen ist cs so, daß die Aussteller, wenn sie nach 7 Uhr aus dem Bugra-Haus kommen, stundenlang des Abends herumlaufen müssen, che sie einen Platz oder ein ge eignetes Lokal gefunden haben, da die meisten Gaststätten für ihre Verhältnisse viel zu teuer sind. Am Freitag soll das Pu blikum zum Bngra-Messe-Haus freien Eintritt haben, was auf den Straßen durch Plakate und in den Zeitungen durch Inserate bekanntzugeben wäre. Eventuell direkter Verkauf der Messe- mustcr an das Publikum zum Ord.-Preis bei der absoluten Ver pflichtung jeder ausstellenden Firma, die Rabattdifferenz an Unterstützungsvereine weiterzuleiten.- »Das Bugra Haus ist Wohl eines der schlech testen und miserabelsten aller Leipziger Meß- Häuser-, schreibt Karl Rauch in Dessau. »Der dumpfe Einbau in die Häuserenge, der häßliche Zu- und Ausgang, die drückende Temperatur im Hause und das wahnsinnige Zusammen- ürängen der vielen überladenen Stände und Kojen, die engen Gänge — das alles ist für eine Messeausstcllung ungünstiger überhaupt nicht zu denken. (Das hervorragende Gegenbeispiel ist die neue Messeausstcllung der Musikvcrlcgcr »nd Mufikinstru- msntensirmen im Konservatorium.) Es wird jeder Messebesucher sofort bestätigen, daß das Gedrückte der Bugramesse von vorn herein die gesamte geistige und körperliche Konstitution des Besuchenden überfällt und hemmt, daß es ganz gewiß auch die Kauflust »nd Sehmöglichkeit hindert, daß man vielfach gezwungen ist, nach dem Gang durch das erste und höchstens noch zweite Stockwerk eilends das Lokal zu verlassen, weil man eben solche Fieberräume länger als «ine Stunde nicht verträgt. Es scheint mir die dringendste Angelegenheit, daß die Bugra rasch ein ihrer würdiges -großes Haus erhält, worin weit und ästhetisch anziehend der Gesamtbuchhandel -in einer vorbildlichen Schau zur Geltung kommt. Dort hinein gehört ein entsprechendes Foyer und ein mittlerer Vortragssaal für Vorträge, literarische Veranstaltungen und Werbemaßnohmen -einzelner Firmen »nd -des Gesamtbuchhandels während der Messe. Ähnlich wie in der Mufikmesse ist ein Pförtner zu fordern, der einen Führer durch die Ausstellung beim Betreten des Raumes ohne weiteres überreicht-; — »Eine Frage sekundärer Art ist es allerdings, ob die Bugramesse nicht von Mittwoch ab unter Mittag 2 Stun den geschlossen werden könnte. Unzweifelhaft wird doch die Aus- ste-llerschaft zum größten Teil durch Leipziger Verleger oder durch Beamte der Leipziger Kommissionäre der auswärtigen Firmen dargestellt. Wenn diese Aussteller dann die Möglichkeit haben, unter Mittag nach Hause zu gehen, so ersparen sie sich das teure und vielfach auch nicht sehr gute Essen in den Gast wirtschaften» (Dürr'sche Buchhandlung in Leipzig); >— »Es könnte sehr viel von der völlig sinnlosen, schablonen haften Propaganda unterbleiben. Auch wird viel zu viel Licht verschwendet, indem das elektrische Licht selbst bei Sonnenschein brennt. Dagegen wird nichts für die Toiletten getan, die jeden Nachmittag mehr einem Schweinestall als einer von Europäern zu benutzenden Toilette gleichen- (Hugo Wille Verlag in Berlin); — »Auch müßte das Zet telve riet len im Hausflur der Bugra-Messe und vor der selben unbedingt unterbleiben. Die Bücher, die nur durch markt schreierisch« Reklame abgcsetzi werden können, gehören unserer Ansicht nach nicht ins Bugra-Meßhaus. Wo sollte das hin führen, wenn jeder Aussteller sich einen Zettelverteiler enga gierte, der am Eingang für irgendeinen Artikel Propaganda macht? Und dieses Recht hat jeder Aussteller, der die Gebühren bezahlt« (Dürr'sche Buchhandlung in Leipzig). Den Schluß dieses Kapitels sollen drei Antworten bilden, die für eine Ausdehnung der Ausstellungsgelegcnheilen des Buchhandels eintreten, womöglich ein großes Ge bäude allein für den Buchhandel — in der Nähe des Deutschen Buchhändlerhauscs errichtet zu sehen wünschen. »Eine Ausdehnungs-Möglichkeit der Bugra würde den Belangen des Buchhandels dienen, weil die Ausstellungsmöglichkeiten zum Teil zu beschränkt sind- (S. F i - scher Verlag in B-e r I i n>; — »Ich persönlich habe auf der Bugra-Messe noch keinen eigenen Stand für meinen Verlag, obwohl ich mich seit Jahren darum bemühe. Ich fühle es natür lich immer schmcrzhast, wenn ich im Bugrahaus neue Firmen auf den Ständen sehe, die zwar in enger Fühlung mit dem Buchhandel stehen, meines Erachtens aber mehr auf die Papier- mcsss gehörten als vielleicht in das Bugrahaus, das ja den Buchhändlern gehören sollte. Nun habe ich ja die Gründe, die zur Aufnahme solcher Firmen in das Bugrahaus führten, hinreichend erfahren, daß ich mich nicht weiter daran stoße. Es wäre schon -einmal wünschenswert, könnte man Mittel und Wege finden, den Buchhandel in einem Hause endgültig zu ver einen» (Bergverlag RudolsRother in München); — »Es würde entschieden für den Belang des gesamten Buchhan dels nützlich sein, wenn seine Ausstellung im Buchhändler- haus und dessen Nähe erfolgen könnte. Da di« Ausstel lungen des Verlages auf das Bugra-Haus und auch auf benach barte Häuser verteilt sind, so ist die Geschlossenheit der gesamten Ausstellung des Buchhandels nicht vorhanden, die gerade der Außenstehende natürlicherweise im Buchhündlerhaus sucht. Es wäre doch zu fragen, ob nicht Mittel und Wege zu finden sind, daß dort und in unmittelbarer Nähe künftig die Ausstellungen statt finden und es vielleicht dadurch den Firmen, die Raummangels wegen im B-ugr-ahausc nicht untergebracht werden konnten, mög lich gemacht werden könnte, dort -mit ausstellcn zu lasse». Es erscheint gewiß einfach, solches hier anznregcn, aber zweifels ohne würde cs den Wert und die Kraft der Ausstellung sehr erhöhen, wenn die Schar der buchhändlerischen Besucher aus der überladenen Umwelt des allgemeinen Mess-egebietes heraus nach den für sich gelegenen bnchhändlerischen Ausstellungsräumen geleitet würde. Der Unterzeichnete hatte z. B. Gelegenheit, zu sehen, wie sich oft Besucher der Süßwarcn-Mess« gar nicht Löt stellen konnten, daß diese im Buchhändlerhause untcrgebracht war. Entschieden muß befürwortet werden, die Meßausstellung Noch stärker auszugestalten, damit Leipzig als alter Messemittel punkt auch für die Buchhandlungen weiterhin befruchtend, an regend und werbend wirken kann« (Verlag der Schön heit in Dresden). (Fortsetzung folgt.) 2IZV
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