Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.10.1924
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1924-10-03
- Erscheinungsdatum
- 03.10.1924
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19241003
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192410033
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19241003
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1924
- Monat1924-10
- Tag1924-10-03
- Monat1924-10
- Jahr1924
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Redaktioneller Teil. (Nr. 154.) Bekanntmachung. Mltgliedsbcitrag betreffend. Die Mitglieder werden hiermit gebeten, den Mitgliedsbei- trag für das vierte Quartal 1924 (Oktober—Dezember) von 7.50 Goldmark, soweit noch nicht geschehen, aus unser Postscheckkonto 13 403 oder durch Kommissionär spätestens bis zum 15. Oktober 1 924 zu überweisen. Bei allen Zahlungen bitten wir stets anzugeben: Betr. M. B. IV. Quartal. Soweit der Mitgliedsbeitrag nicht direkt bezahlt wird, wer den wir denselben in der zweiten Oktoberhälste mittelst Bar faktur beim Kommissionär erheben oder durch die BAG ein ziehen. Die betr. Mitglieder werden gebeten, ihrem Kommis sionär entsprechenden Einlösungsaustrag zugehen zu lassen. Leipzig, den 2. Oktober 1924. Geschäftsstelle des Börsenvercins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, vr. Heß, Syndikus. Feriengedanken eines Antiquars. Von S. Martin Fraenkel, Vorsitzendem des Vereins der Berliner Buch- und Kunstantiquare. zZt. Wildbad, Anfang September 1924. I. Ehrendoktor und Antiquar. — II. Neuausnahme von Antiquariaten in das Börsenblatt und Adreßbuch. — III. Antiquariat und Biblio thekare. — IV. Antiquariat und Börsenverein. — V. Preisgestaltung im Antiquariat. — VI. Schätzungsprcise in Bersteigerungskatalogen. — Vll. Vermehrung der Antiquariate. — VIII. Kauf vom »Nichtcigcn- tilmer«. — IX. »Kort mit der Luxussteuer-. — X. Karl W. Hnrse- mann 70 Jahre alt. Homöopathie in Wildbad. Es sendet der Himmel Ströme Des feuchten Elements, Von unten rauschen die Wasser, Und höher steigt die Enz. Und willst du im Wildbad dich schmiegen, So hüllt die Welle dich ein. Und willst du im Moorbad liegen, Auch da muß Wasser hinein. Kampf soviel Flüssigkeiten! Mn, ich bekämpft sie Mit rötlichem Badener Weine: Das nennt man: Homöopathie. Diese Verse, meinem lieben Friedrich Meyer vor ein paar Tagen auf einer Ansichtskarte nach Leipzig gesandt, geben trotz ihrer Laienhastigkeit Zustand und Stimmung so recht wieder, wenn dem armen Erholungsbedürftigen der Himmel feine Schleusen geöffnet hat und auch nicht den bescheidensten Sonnen strahl hindurchläßt. Da schweifen denn die Gedanken wieder zu allen Berussfragen zurück und das Ergebnis sind Erwägungen wie die nachstehend ausgezeichneten. Aber vielleicht ist hier und da doch eine brauchbare Idee dazwischen gekommen: dann hat das Regenwetter auch sein Gutes gehabt. I. ' " Mit herzlicher Freude las ich letzthin, daß mein hochver ehrter Freund Herr Karl W. Hiersemann in Leipzig von der Technischen Hochschule in Hannover zum Ehrendoktor ernannt worden ist. Dieses Ereignis mutzte mich um so mehr mit Freude erfüllen, als ja durch die Ernennung Hiersemanns, einer Zierde des deutschen Antiquariats, zugleich das ganze Antiquariat ge ehrt wurde. Aber mein Gesicht wurde länger, als ich dir Be gründung las: Hiersemann ist nicht wegen seiner Verdienste, die er sich als Antiquar um die Wissenschaft erworben hat, sondern wegen seiner verlegerischen Tätigkeit geehrt worden. So herz lich mich auch dies freut — immer wieder hinterlätzt die Tat sache, daß bei solchen Ernennungen nicht der Antiquar, sondern der Verleger gewürdigt wird, bei uns zünftigen Anti quaren ein Gefühl des Unbefriedigtseins. Soviel mir bekannt ist, ist bis jetzt kein einziger Antiquar in Deutschland der Ehre für würdig befunden worden, Ehrendoktor einer Lima mator zu werden. Die einzigen Antiquare, die meines Wissens außer Hiersemann Ehrendoktoren geworden sind — meine verehrten Kollegen Herr W. Junk, Herr Oswald Weigel und Herr Jolowicz — haben diese Auszeichnung ebenfalls als Verleger erfahren. Man kann sich unter solchen Umständen doch nicht des Ein drucks erwehren, als wenn das Antiquariat, wie gerade Kollege Junk an anderer Stelle richtig bemerkt hat, immer noch unter einer starken Unterschätzung, ja unter einer völligen Verkennung leidet. Daß die Arbeit des Antiquars in einem nach wissenschaft lichen Grundsätzen betriebenen Geschäft eine für die Wissenschaft äußerst wichtige, ja gänzlich unentbehrliche ist, daß die Wissen schaft durch das Antiquariat direkt und indirekt weitestgehende Förderung erfahren hat, haben zwar manche Gelehrte ausgespro chen, aber die öffentliche Anerkennung durch die Universitäten ist unterblieben. Nur einige wenige Beispiele: Der verstorbene Kollege Bernhard Liebisch hat mir einmal in einer Plauderstunde erzählt, wie enthusiastisch ein Kenner wie Exzellenz v. Harnack die wissenschaftliche Tätigkeit vieler Antiquare im allgemeinen und Liebischs im speziellen beurteilt, wie er den Antiquar als unentbehrlichen Förderer und Berater historischer Forschung hingestellt habe. Und mein leider so früh verstorbener Freund und Lehrer Geheimrat Neubecker in Heidelberg hat mir einmal gestanden, daß er unseren seligen Freund R. L. Prager für eine Leuchte der Wissenschaft hielte. »Jede Unterhaltung mit ihm ist ein Vergnügen, man ist sprachlos, woher der Mann dies alles weiß und in Wievielen Punkten er durch sein vielseitiges Wissen der zünftigen Forschung überlegen ist«. Und von den Toten zu den Lebenden, über Friedrich Meyers Bedeutung brauche ich nichts zu sagen. Dann haben wir in Berlin einen Kollegen, der durch seine bibliographischen und sonstigen Forschungsarbeiten über das deutsche Lied der Germanistik unschätzbare Dienste erwiesen hat. Derselbe Kollege hat einen bibliographischen Apparat aufgebaut, in dessen Konstruktion allein schon eine wissenschaftliche Leistung ersten Ranges liegt. (Die Tatsache, daß zwischen dem Kollegen und mir Differenzen bestehen, macht mich nicht blind für seine Verdienste.) Wo sind bei den vier Genannten und bei den vielen Ungenannten, die vielleicht nicht weniger würdig waren, die Hochschulen geblieben? Und sie vergessen ganz, daß sie mit der Ehrung des Antiquars nicht nur den ganzen Stand ehren würden, auf den sie dauernd angewiesen sind, sondern daß auch die Zugehörigkeit derartiger Koryphäen des Antiqua riats als äocwi'ss li. e. die Hochschule ebenso ehren würde, wie es umgekehrt der Fall ist. II. Aber wie kann man sich über die Verständnislosigkeit ge lehrter Kreise Wundern, wenn in den Kreisen der eigenen Kolle genschaft so absolute Unkenntnis über das Wesen des Antiqua riats herrscht? Vor mir liegt ein Blättchen: »Grundsätze für die Neuaufnahme von Firmen in das Börsenblatt und Adreß buch«. Da heißt es unter lla: »Für Sortiment l. Es muß bei bereits bestehenden Sortimenten und Antiquariaten ein Bücherlager (Klassiker, Geschenkliteratur, Jugendschristen, popu läre und wissenschaftliche Literatur) vorhanden . . . sein«. Ich frage mich immer wieder: Was mag sich der Verfasser dieser Grundsätze unter einem Antiquariat vorgestellt haben? Er glaubt doch offenbar, die Grundregeln des Sortiments einfach auf das Antiquariat übertragen zu können, und es ist mir be- 1709«
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder