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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.08.1924
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- 1924-08-01
- Erscheinungsdatum
- 01.08.1924
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179, I. August 1924. ikcMftlontU«! LeU. die bedeutendsten Forscher und Gelehrten vM^, v. Bode bis Henry Thode, Jacob von Falke bis W, b. Dettingen zu, und manches neue Werk ward so gewonnen. Die »Geschichte der deutschen Kunst«, in der W. v. Bode die deutsche Plastik, R. Dohme die Baukunst, I. b. Falke das Kunstgewerbe, H. Janitschck die Malerei, Carl von Lützow die graphischen Künste behandelte, wurde grundlegend für viele Gebiete. Ein Riesenunternehmen erschien von 1888 bis 1909 mit dem Prachtwerk -Gemälde. Galerie der Berliner Königlichen Galerie«, in dem die alten Bilder durch Kupferstiche und Radierungen leben der Meister wiedergegeben wurden. Die Leistungsfähigkeit des Verlages erwies sich hier wie in dem seit 1890 erscheinenden einzigartigen Werk »Die antiken Sarkophagreliefs« von Carl Robert und all den anderen Biographien, geschicht lichen, kunsttheoretischen Büchern von Konrad Lange, Carl Frey, Carl Justi, Valerian v. Loga, W. Weisbach, W. R. Valentine!, Otto Grautoff, Q Fische! bis in die jüngste Zeit. Nicht Popu larisierungsbestrebungen modischer Art bestimmten hier die Ar beit des Verlags, sondern die sachlich gediegene Forschung und Publikationsnotwendigkeit in ernster Lebendigkeit. Eine kleine Graphik- und Neproduktionsabteilung wuchs aus dieser umfangreichen knnsthistorischen Betätigung heraus. Hier machten sich besonders Albert Krügers und Hugo Strucks bald buntfarbige, bald schwarz-weiße Radierungen bekannt. Von der Schulzeit an begleitet aber der G. Grote'sche Ver- lag die gebildete Jugend Deutschlands schon seit den fünfziger Jahren durch Hopfu. PaulsieksDeutschesLesebuch für höhere Lehranstalten, das immer neue Bearbei tungen je nach den Zeitnotwendigkeiten, zuletzt durch Alfred Biese, erhielt und jetzt in neuer Vorbereitung unter Willy Scheels Leitung steht. Ein ebenso anerkanntes Mädchenschullese, buch — von Ehr. Muff und Adolf Dammann —, ein -Deutsches Lesebuch für Mittelschulen« schlossen sich an. Manch anderes deutsches Literaturwerk wurde hinzugenommen, bis zur Fibel Ter Mindcrfreund« hin. Auch Lehrbücher der Physik — von Wilhelm Krumme — und Mathematik — von Fr. Reibt und H. Schotten — fanden weiteste Verbreitung. So diente auch die Schulbücherabteilung dem Leben mit Erfolg. Es ist ein selten umfangreiches Gesamtwerk, das wir hier aus der 75jährigen Arbeit des Verlages skizzierten: selten viel seitig, aber auch selten erfolgreich. Es gibt so gut wie kein Ge biet, auf dem der Verlag, wenn er sich in ihm rührte, nicht ein Echo empfing. Er wurzelte im besten Wesen des deutschen Bür gertums, und dieses anwortete ihm auch mit Treue und Ernst. Die G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung wird von dem einmal beschrittenen Weg sicher nicht Weichen: im Sinne ihrer Tradition wird sie weiter dem deutschen Volke in der Heimat und in der Welt, in Dichtung, Kunst und Forschung, in der Wissenschaft, der schöpferischen Welt und der Schule segensreich dienen. Der buchgewerbliche Materialienmarkt. Von Otto Richter, Direktor der Matgra-A.-G.. Leipzig. Ein recht merkwürdiges Gesicht hat heute der Materialienmarkt: ans der einen Seite ein übergroßes Angebot mit nachgcbenben Preisen, auf der anderen Seite ein geringes Angebot mit sehr festen, zum Teil sich nach oben bewegenden Preisen. Diese Unterschiede haben ihre Be gründung besonders in der Lage auf dem Geldmarkt. Das wirkliche wahre Gesicht des Materialieumarktes ist das. daß die Preise nicht den Weg nach unten in der Preisgestaltung zeigen, sondern sehr fest sind und zum Teil anzichcn. Wenn man die Warenmärkte des Jn- nnd Auslandes scharf beobachtet, so scheint es, daß die allgemein er wartete Preissenkung nicht kommt. Ein weiterer Grund, daß zurzeit auf dem Warenmärkte so grund verschiedene Tendenzen zu finden sind, ist der. daß die Londoner Konferenz abgewartet wird. Auch von dem Ergebnis dieser Londoner Konferenz ist die Preisgestaltung der Zukunft abhängig. Die Londoner Konferenz hat ja nicht nur die Aufgabe, die Frage der Neparations- lasten zu lösen, und nicht nur die Aufgabe. Sanktionen für die Zukunft zu verbieten, sondern im Zusammenhang mit diesen Fragen wird die Frage der Ein- und Ausfuhr behandelt. Die Einfuhr soll, wenn das DaweS-Gntachten angenommen wird, frei sein. Hier also sollen Frie densverhältnisse eintreten. Ein Unterschied wird allerdings bestehen bleiben, und zwar ein Unterschied, der so stark sein kann, daß sämt liche Vorteile, die die Freigabe der Einfuhr bringt, aufgehoben wer den, vielleicht die Verhältnisse in der Abgabcngestaltung noch schlim mere werden als zu Zeiten des Bestehens der Einfuhrverbote. Hier kann uns nicht die restlose Annahme des Dawes-Gntachtcns Hel- fcn, hier hat die deutsche Regierung es ganz allein in der Hand, auf dem Weltwirtschaftsmarkt die Gesundung hcrbcizusühren. Werden diese ungeheuren Abgaben, die die Regierung nach Aufhebung der Einfuhr einführen will, zur Wirklichkeit, so ist auch in Zukunft der Export, auf den Deutschland angewiesen ist, erledigt. So wird sich auch in Zukunft dieselbe Tatsache zeigen, daß deutsche Waren im Aus lande billiger verkauft werden als im Inland, und man kann hier dem deutschen Fabrikanten wegen dieser Taktik nicht ganz unrecht geben. Es gibt eben so viele Industriezweige, bei denen die deutschen Verbraucher die Produkte nicht abnehmen können, die im Frieden schon bis zu 5026 und mehr auf den Export eingestellt waren. Die Marktlage auf den verschiedenen Gebieten, die besonders das graphische Gewerbe interessieren, ist folgende: B a u m w o l l e r z e u g n i s s c: Von dem größten Teil der Ab nehmer wird mit einem starken Fallen der Baumwollgewebepreise gerechnet, weil diese Gruppe die Preise noch weit über den Friedens satz hält. Seit Mitte Juni zeigen nun aber die amerikanischen Baum- wollpreise eine fortwährend steigende Tendenz. Metallmärkte: Auf den ausländischen Metallmärkten ist die Lage ruhig. Hin und wieder werden einige hundert Tonnen Blei für Juli-Verschiffnng angeboten und verkauft. Der Markt ist aber so klein, daß, sobald ein größeres Quantum verlangt wird, die Preise schnell steigen. Im graphischen Gewerbe ist das Mctallgeschäft ruhig, scheint sich aber zu beleben, denn die Nachfrage nach Blei ist stärker geworden, und auch größere Kaufabschlüsse kommen zustande. Der Preis ist unverändert. Leim: Auf dem Leimmarkt ist die Lage schlecht, zu Geschäften kommt es fast gar Aicht. Dazu kommt, daß hochwertige Leime wenig angeboten werden und weiter, daß die Ziele, die die Leimindustrie eine Zeitlang gewährte, abgcbaut werden und jetzt wie der sofortige Bezahlung verlangt wird. Farben: Tie Farbenpreise sind noch unverändert. Kleine Er höhungen für bestimmte Farben kann man feststellen. Wiederum sind auf der anderen Seite auch für gewöhnliche Farben kleine Preis ermäßigungen zu verzeichnen. Walzenmasse: Die Walzenmasse-Fabrikanten haben ihre Preise seit November vorigen Jahres nicht geändert. Nach Mittei lungen sollen diese Preise jetzt um etwa 1056 erhöht werden. Als Grund wird angegeben, daß sowohl Gelatine wie Glyzerin gegenüber Oktober 1923 eine Preissenkung nicht erfahren haben, daß aber die Löhne in der Zwischenzeit fünfmal erhöht worden sind. Die Walzen- massen-Fabrikanten behaupten auch, daß sie Friedenspreise haben und das Buchgewerbe viel höhere Preise nimmt. Das stimmt nicht. Ter Walzenmasse-Preis ist heute Friedenspreis, aber im Frieden wurde keiu Umgußlohn für den größten Teil der Buchdruckereien be rechnet. Heute wird ein Umgußlohn von 30 bis 4056 des Walzen masse-Preises verlangt. Der Walzenmassepreis steht also in Wirk lichkeit 30 bis 4056 über Friedenspreis. Cs wäre bedauerlich, wenn die Walzenmasse-Fabrikanten tatsächlich ihre Preise in der jetzigen Zeit erhöhten, denn die Lohnerhöhungen, auf die hauptsächlich die Preiserhöhung zurückgeführt werden soll, betragen sicher bei weitem keine 1056 per Kilo. B e t r i e b s st o f f e: Waschöle wie auch Schmieröle habeu keine Ermäßigung erhalten, sondern zeigen Festigkeit. Nach Mitteilungen ist auch in Zukunst nicht mit einer besonderen Preisermäßigung zu rechnen. — Auf dem Markt für Maschöle ist das Verhalte« der Ol- werkc etwas merkwürdig, weil Kohle um 20A ermäßigt worden ist. also jeder Grund fehlt, die jetzigen Preise zu behalten. Bei Schriften, Metall-Utensilien sind die Preise die gleichen wie bisher. Eine Preissenkung ist nicht zu erwarten. H o l z u t e n s i l i e n: Die Nachfrage ist sehr lebhaft, sodaß größtenteils die Bestellungen erst nach Wochen ausgcführt werden können. Eine Preisermäßigung ist bis heute nicht eingetreten und auch kaum zu erwarten, weil die im Preis gefallenen Hölzer für öaS graphische Gewerbe nicht verwendet werden können. In Frage kom men für Setzkasten. Regale und Waschbretter nur polnische Kiefer und Rotbuche. Papier: Die Preise für Zeitungsdruckpapier sind aber mals um Gm. 2.— für 100 Kilo erhöht worden. Die Papierfabrikan ten geben gleichzeitig durch ihre Vertreter bekannt, daß die Preise auch jetzt noch als sehr niedrig angesprochen werden müssen. Es ist nicht ausgeschlossen, daß eine weitere Preiserhöhung eintreten muß. Man muß auch bei den fortgesetzten Papierpreiserhöhungen versuchen, objektiv zu urteilen: In Deutschland wird bekanntlich viel mehr Druck papier erzeugt, als das Inland imstande ist abzunehmcn. Wenn also ein produktives Arbeiten in den Papierfabriken erfolgen soll, so muß -4312
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