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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.05.1924
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1924-05-21
- Erscheinungsdatum
- 21.05.1924
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. NR 21. Mai 1924. wartete man schließlich das Ergebnis der Abstimmung, und mit Freude kann festgestellt werden, daß trotz des vorangegangenen zähen Ringens um di« Durchsetzung der eigenen Meinung die Versamm lung den Ausgang mii vollkommener Sachlichkeit aufnahm. Keiner lei Verstimmung wurde laut, kein Groll blieb nach. Ohne Sorgen kann daher der Börsenberein nunmehr unter der Führung seines neu gewählten Ersten Vorstehers in sein Jubiläumsjahr eintreten, das hoffentlich ein neues Jahrhundert glanzvoller Entwicklung einleitet. Dem scheidenden 1. Vorsteher Herrn Hosrat vr. Meiner wur- den inimer wieder glänzend« Ovationen dargebracht. Herr Röder, der seine Nachfolge übernimmt, dankte ihm zuerst namens des Vor standes. Am Schluß der Verhandlungen erfolgte gleiches noch aus der Versammlung heraus, ebenso während des Festmahls. Herr vr. Hetz sprach namens der Geschäftsstelle. Die Deutsche Bücherei überreichte ein« von Poeschel L Trepte gedruckt« Ehrenurkunde in einer geschmackvollen Hülle der Buchbinderei Holzheh L Sohn. Be wegt dankte Herr Hofrat vr. Meiner. Die Jahre feiner Tätigkeit, gekennzeichnet durch die Notstandsordnung, die Valutaordnung, das Schlüsselzahlfystem, die Gründung der Deutschen Gesellschaft für Auslandsbuchhandel, des Arbeitgeberverbands und der Werbestell« und den Ausbau der Deutschen Bücherei, werden, wie mit Recht be tont werden konnte, in der Geschichte des Börsenvcreins nicht ver- gesfen werden. Es war vielleicht di« schwierigste Zeit, die der Buchhandel durchzumachen hatte. Wenn sie so weit überstanden werden konnte, so ist das nicht zuletzt auch dem Geschick und der nie ermüdenden Sorge Arthur Meiners zu danken. Der Ausgang der Wahl schuf nun insofern allerdings einige Schwierigkeit, als die Frage der Besetzung des zweiten Vorsteher postens zunächst vollkommen ungeklärt war. Di« Vertreter des Ver lages zogen sich zu einer Sonderbesprechung zurück, um eine Lösung vorzubereiten, die auch erfreulicherweise rasch gefunden werden konnte. Als bei der Wiederaufnahme der Verhandlungen Herr vr. Partei namens des Verlags die Erklärung abgab, daß von einem schmollenden Beiseitestehen nicht die Rede sei und daß zum Zeichen der Bereitschaft zu weiterer Mitarbeit Her: vr. Siebeck für das Amt des Zweiten Vorstehers präsentiert würde, wurden diese Ausführungen allerseits mit lebhaftestem Beifall ausgenommen, und ohne jede weitere Debatte erfolgte einhellig die Wahl des Herrn Or. Siebeck zum Zweiten Vorsteher und die Wiederwahl des Herrn Ernst Reinhardt zum Zweiten Schatzmeister. Die Befriedigung über den Ausgang dieser immerhin schwierig genug gewesenen Entschei dung war allgemein. Mag es ein gutes Zeichen sein, datz es ohne Reibung verhältnismäßig doch noch sehr rasch gelang, eine so er freuliche Lösung zustandezubringen. «Auch die durchweg einstimmige Annahme der zahlreichen Ent schließungen und die anstandslos« Genehmigung des Geschäfts berichts in allen seinen Punkten läßt daraus schließen, daß der Wille zu einmütigem Zusammenarbeiten trotz mancher Meinungsverschie denheiten doch stark und lebendig ist. Gerade bei Gelegenheit der Annahme der erwähnten Entschließungen war ja auch unverkenn bar, wie eng sich doch die Interessen von Verlag und Sortiment immer wieder berühren und wie groß die Gemeinsamkeit dieser Interessen nach allen Seiten ist. Letzten Endes nähern sich in » diesen Fragen auch die Anschauungen so stark, daß man hoffen kann, der Gesamtbuchhandel werde mehr und mehr nach den Irrungen und Wirrungen der Nachkriegsjahre zu der geschlossenen Phalanx wieder zusammenwachsen, die er früher zeigte. Zu eingehender Aussprache gab die Frage der Gestaltung des Anzeigenteils des Börsenblattes Anlaß. Alle, die dazu das Wort ergriffen, waren sich Wohl der in der Sache liegenden Schwierig keiten voll bewußt. Man kann auch nicht behaupten, daß die er hobenen Beschwerden und die gestellten Forderungen auch nur im geringsten Zeichen von Engherzigkeit gezeigt hätten, überzeugend war vielmehr der sachliche Ernst und die charaktervoll« Entschieden heit, mit der gegen Auswüchse und Verirrungen Stellung genommen wurde, die in der Tat ausgemerzt werden müssen. Gestützt aus die einhellige Meinungsäußerung der Versammlung wird der Aus schuß für das Börsenblatt gemeinsam mit der Schrlftleitung künftig zweifelsohne eine strengere Kontrolle auszuüben in der Lage sein, sodaß dem überwuchern unerwünschter Erscheinungen Ziel und Grenzen gesetzt werden können. Die Aussprache über den Spesenaufschlag und die Stellung des Reichswiitschaslsministeriuins dazu gestaltete sich recht lebtest. Herr Nitschmonn übt« an dem Vorgehen der Preispcüsungsstctlcn und an der Stellungnahme des Rcichswirtschaftsministerinms scharfe Kritik. Temperamentvoll aber wußte sich der Vertreter des Rcichs- wirtschaftsministeriums gegen di« erhobenen Vorwürfe zu vcrtci- digen, und auch die Teilnehmer der Versammlung, die sich seinen Standpunkt nicht zu eigen zu machen vermögen, werden doch von sei nen Ausführungen nicht ganz unberührt geblieben sein. Zu wün schen ist, daß es doch noch gelingt, «ine Einigung in diesen schwie rigen Fragen mit den Behörden zu erreichen und sie davon zu über zeugen, daß man vom Buchhandel nicht verlangen kann, auf Dinge zu verzichten, deren Notwendigkeit er nachzuweisen vermag und von deren Unentbehrlichkeit er überzeugt ist. Den Schluß der Aussprache bildeten die Referate der Herren vr. Fritz Springer und vr. Fritz Oldenbourg über die Frage der etwaigen Reorganisation des Börsenvereins. Hier näher darauf einzugehen, wäre Wohl verfrüht, nachdem ein Ausschuß ein gesetzt ist, der diese Ding« eingehender prüfen soll und in dem die Herren vr. Fritz Springer, vr. Fritz Oldenbourg, vr. Weiner Klink- hardt, vr. Eugen Diederichs, Hans Volckmar, Paul Stuermer, Osoar Schmorl und Fritz Wahle neben dem Vorstand sitzen werden. Die Einsetzung dieses Ausschusses darf auch hier Wohl als ein Zeichen dafür angesehen werden, daß allerseits das ernste Bestreben besteht, die aufgeworfenen Fragen gemeinsam zu prüfen und in freundschaftlichstem Zusammenarbeiten sich um die Lösung der Probleme zu bemühen, bei denen im einzelnen die Ansichten ja oft weit auseinandergehen. Die Annahme der in den Anträgen Diede richs und Genossen enthaltenen Anregungen bewies, daß es der Buchhandel an Verständnis und Interesse für diese Fragen nicht fehlen läßt. Für den weiteren Verlaus wird aber alles davon ab- hängen, daß nun auch überall die rechten Männer sich finden, die die Führung übernehmen. über die festlichen Veranstaltungen und die Veranstaltungen der Werbestelle soll im einzelnen noch besonders berichtet werden. Für die Herbstversammlung des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine hat Herr vr. Schumann eine Einladung nach Stuttgart überbracht, die mit großem Beifall ausgenommen wurde. Faßt man nun den Gesamteindruck der diesjährigen Kantateberhandlungen zusammen, so darf man Wohl mit Befriedigung feststellen, daß sie von einem Geist getragen waren, der für die Zukunft des Börsenvereins das Beste erwarten läßt. Literatur zur Goldbilanz- und Aufwertungsfrage. Von, vr. KurtNunge. I. Volle drei Monate hat es gedauert, bis die gesetzliche Regelung der Umstellung von kaufmännischer Buchftihvung und Bilanzierung auf Goldmark ihren, Abschluß gesunden hat. Als noch kurz vor Jahres- schluß die Verordnung über Goldbilanzen erschien, setzte sofort eine lebhafte Kritik der Praxis ein, die zu langwierigen Ver handlungen der Regierung mit den Vertretern der Wirtschaft führte, da die Schwierigkeiten, die sich der-praktischen Durchführung des an sich im Interesse der Bilanzwahrheft lind Bilanzklarheit begrüßenswerten Vorgehens des Gesetzgebers cn-tgegenstelltcn, Legion waren. Das Er gebnis dieser Verhandlungen hat in der zweiten Verordnung z n r D u r ch f n h r u n g der V c r o r d n u n g ü b e r Goldbilan - zen vom 28. März 1924 seinen Niederschlag gefunden. In 60 Paragraphen werden neben einigen wenigen allgemeinen Bilanzie rungsvorschriften, von denen der Zwang zur gesonderten Ausweisung des den Anschaffungs- oder Herstellungspreis abzüglich angemessener Abnutzung übersteigenden Wertunterschieds gewisser Bilanzkonten Her vorhebung verdien,t, die sich ans der Umstellung des Grund- oder Stammkapitals der Kapitalgesellschaften (Aktien- und Aktienkom manditgesellschaften sowie Gesellschaften mit beschränkter Haftung) er gebenden und teilweise sehr komplizierten (Behandlung der verschie denen Aktiengattuugen: Vorzugs-, Mehrstinmirecht-, Gratis-, Verwer tungsaktien, Genußscheine u. dgl.!) Fragen eingehend behandelt. Hinzu treten noch ergänzend besondere Bestimmungen für Genossenschaften, V ersi che rn n gSn n t crn e h mn n g e n u n d Kol o n ialgesell scha fte n.
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