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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.10.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-10-09
- Erscheinungsdatum
- 09.10.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
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229, 9. Oktober 1920. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. nur handschriftlich in einem Exemplar ausbelvahrten Dissertation, die abgedruckt ist im -Jahresbericht der Gesellschaft für Natur- und Heilkunde in Dresden«, 1876/77, die Entdeckungen des rus sischen Gelehrten Mctschnikoff, seine Lehre vom Kampfe der Phagozyten gegen Krankheitserreger, vorweggenommcn hat. Wohl niemand hat damals in dem Aufsatz Müllctrdorffs etwas anderes gesehen als eine Zusammenstellung von Krankheitsfällen, wie sie sich ähnlich an hundert Stellen der medizinischen Literatur findet, und hat geahnt, daß cs sich um Gedanken handelt, die, von Meischnikoff später in methodischer Forschung aufgebaut und ex perimentell begründet, die ganze Lehre vom Verlaus und von der Heilung der Krankheiten von Grund aus verändern würden. Kann man es verantworten, daß solche Keim« künftiger Geistesumwälzungcn achtlos beiseite geworfen werden und ver loren gehen? Kein erfahrener, von der hohen Verantwortung seines Berufs durchdrungeirer Bibliothekar wird es wagen, Zeit schriften oder Bücher, die jetzt die Deutsche Bücherei allein auf bewahrt, als wertlose, der Erhaltung unwürdige Makulatur zu bezeichnen. Von der großen Fülle an Literatur, die der Deutschen Bü cherei über den Bestand unserer öffentlichen Bibliotheken hinaus zugcht, liefern ihre monatlichen Zeitschriftenzugängc ein deut liches Bild. Ein Vergleich mit der Zeitschriften-Liste der Staatsbibliothek ergibt, daß von den 350 neuen deutschen Zeit schriften, dis von der Deutschen Bücherei dem Auskunftsbureau als Zugang in den Monaten Januar bis Juli dieser Jahres ge meldet sind, etwa 300 in der Berliner Staatsbibliothek fehlen. Scheidet von diesen auch mehr als die Hälfte von vornherein als vielleicht entbehrlich für die Wissenschaft aus (Kalender, Ju gend- und Sportzeitschriftcn, Anzeigenblätter, Erbauungs- und Unlerhaltungslitcratur), so bleibt doch eine recht erhebliche An. zahl übrig, bei denen man keineswegs von Minderwertigkeit sprechen kann. Dahin gehören z. B. die für die deutsche Landes- und Heimatkunde wichtigen Zeitschriften, wie die Heimat blätter des Historischen Vereins in Bamberg, die Mittei lungen des Landcsveretns Sächsischer Heimatschutz Dresden, Heimatgaue, Zeitschrift für oberösterccichische Geschichte, Landes- und Volkskunde u. a. Als unentbehrlich für die spätere Erforschung der heutigen revolutionären Bewegung werden solche Blätter angesehen wer wesen, Bodenbach a. E.«; -Graphischer Block, Organ für die Förderung des graphischen Jndustrieverbandes, Leipzig«; »Jahrbuch der brennkrafttechntschen Gesellschaft, Halle«; »Elek- trotechniche Zeitung für das besetzte Gebiet, Jrankenthal (Pfalz)«; »Mt ttetlungen des Schweizerischen Acetylen-Ver eins, Bern«, -Mitteilungen des Vereins schweiz. Litho graphie-Besitzer, Luzern-; »Allgemeine Glas- u. Keramik-J n - dustrt«, Fachzeitschrift f. d. gef. Glasindustrie u. Keramik, Haida». An Handels- und verkehrspolitischen Zeitschriften seien ge nannt: »Bremer Baumwoll-Blätter, Bremen«; »Ter Tierzüchter. Hrsg, von der Deutschen Tierzucht-Gesellschaft, Hannover«; -Jahrbuch Spamersche Buchbinderei, Leipzig«; »Kakao und Zucker. Fachblatt für Kakao-, Schokolade- und Zuckerwaren-Jndustric und Handel, Dresden«; »Mimosa« Nachrichten. Die Fachschrift für die Pflege der Positiv-Ver fahren, Dresden-; »Der Kunsthonig. Organ der wirtschaft lichen Bereinigung deutscher Kunsthonigfabriken, Dresden«; »Bulletin der Internat. Union der Holzarbeiter, Amsterdam«; -Bulletin. Schweiz, elektrotechnischer Verein, Zürich«. Besonders wertvoll im Hinblick auf ihre Bedeutung für deut sches Volkstum, deutsche Politik und für unsere Beziehungen zum Ausland sind die Zeitschriften über dar Auslanddeutschtum, bei deren Sammlung die Deutsche Bücherei — abgesehen vielleicht vom Deutschen Ausland-Institut in Stuttgart — größere Erfolge erzielt hat als irgendeine andere deutsche Bibliothek. Von den neueren Zugängen, soweit sie im Gesamtkatalog fehlen, sind zu nennen: l-'^lssee-borealiie. Illustrierte Familienzeit schrift. Strahlung; IllkoemAtious ümmcisess st'LIsace-llvl- llnabhängigcr Elsaß-Lothringer Finanzanzeiger. Straß- bürg; Deutsche Arbeit in Ungarn. Wochenschrift für deut sches Volkstum und deutsche Kultur. Budapest; Böhmer- landjahrbuch für Volk und Heimat. Eger; Deutsch italienische Wtrtschaftszeitung. Pfullingen; Zeit schrift des Hilfsvereins für Deutschböhmen und die Sudeten- länder. Wien. Selbstverständlich wird die Berliner Staatsbibliothek bestrebt sein, die wichtigeren unter den genannten Zeitschriften ebenfalls zu erwerben, aber es ist fraglich, ob ihr dies bei dem Fehlen einer Werbeorganisation ähnlich den Einrichtungen der Deutschen Bü cherei in vollem Maße gelingen wird; selbst dann, wenn ihr die den müssen, die man auf den ersten Blick, zumal wenn man ihnen , mit erklärlicher und nur zu berechtigter Voreingenommenheit für die zukünftige Werbearbeit beantragten Kräfte bewilligt wer gegenübersteht, am liebsten dem Papierkorb überantworten den, wird sie schwerlich das leisten können, was die Deutsche möchte. Dahin gehören z. B. eine -dadaistische« Zeitschrift:! Bücherei Vermöge ihrer enge» Verbindung mit dem Buchhandel Der Skandal, mit dem Beiblatt: Der Anlidrache. Leipzig.! und ihrer nunmehr seit mehr als fünf Jahren bestehenden Or ganisation bereits erreicht hat. Nicht minder stark als in der Zeitschriftenliteralur trete» auch auf andern Sammelgebieten die Sonderstellung der Deutschen Bücherei und ihre Leistungen hervor. Mit noch so großen Mit teln wird die Berliner Staatsbibliothek nicht in der Lage sein, die stattliche Reihe von Luxusdrucke» zu erwerbe», die der Deut- scheu Bücherei größtenteils als Geschenk zugehen und die, mögen sie auch in erster Linie späteren Generationen nur als kultur- uiid kunstgeschichtlichc Dokumente wertvoll erscheinen, doch auch manches litcraturgeschichtlich wichtige Stück enthalten. So ist — um ein Beispiel zu nennen — das 22. Buch der Ernst-Ludwig- Presse, G. v. Leon: Rabbinische Legenden, 1913, nicht in der Staatsbibliothek vorhanden, die nur die Originalausgabe Wien 1821 besitzt; sic ist im Katalog der 20. Versteigerung Paul Graupe >918 mit -100.— bewertet. Mit dem gleichen Preise ist Stefan Georges Maximin, Ein Gcdcnkbnch. Mit einem Bildnis und Buchschmuck von M. Leckster, das Berlin 1907 im Verlage der Blätter für die Kunst erschienen ist, angesetzt; auch diesen Luxusdruck besitzt di« Staatsbibliothek nicht, nur die in der nur in der Deutschen Bücherei vorhandenen technischen und ^ den Georgischen -Blättern für die Kunst« enthaltenen »Nach, wirtschaftspolitischen Blätter, deren Sammlung ihrer gerade aus; träge zu Marimin« und die »Mnximin-Vorrede« sind in der bei diesem Gebiete erfolgreichen Werbetätigkeit und ihren sorgfältig ^ den Rara aufbewahrtcn Zeitschriften vorhanden. Derartige Preise gepflegten persönlichen Beziehungen zu verdanken ist. Beispiels kann natürlich eine staatliche Anstalt, die ihre Mittel in erster solcher Veröffentlichungen lassen sich in großer Zahl anführcn: Linie auf den Ankauf wissenschaftlicher Bücher verwenden muß, hier mögen erwähnt werden: »Technische Rundschau und Au-! nicht bezahlen. Hinzu kommt, daß die im preußischen Pflicht- zeiger für Maschinenbau, Elektrotechnik, Bergbau und Verkehrs-^Verlag erscheinenden Luxusdrucke der Einziehung als Pflicht. 1227 Femer: MehrLtcht! Monatsschrift des Vereins »Freie Schule«. Wien. DieDachstube, Flugblätter, zwanglos und kostenlos Hrsg, von der Vereinigung »Die Dachstube-, Darmstadt. Ferner:FreieJugend, Monatsschrift für allgemeine Inter essen der jüdischen Jugend, Prag. Kommunismus, Zeit schrift der kommunistischen Internationale, Wien. Das Tri bunal. Hessische radikale Blätter, Darmstadt. Für die Geschichte des Theaters können später einmal Zeit schriften Bedeutung gewinnen wie die »Blätter des Wiener Operntheatcrs«, die -Dresdner Konzert- und Theater zei- tung« und die in Mährisch-Ostrau erscheinende »Maske, Halb monatsschrift für Theater, Kunst und Literatur-, sowie die »Leip ziger Volksbühne, Leipzig- und die »Blätter des Leip ziger Schauspielhauses, Leipzig«. Ebenso wird der Musikwissenschaft daran gelegen sein, daß die jetzt in der Siaatsbibliothek fehlenden Zeitschriften: »H ünis Musik-Jahrbuch der Schweiz- und die »Stimmbil dung, Blätter für Kunstgcsang, Wien-, in einer deutschen Bibliothek aufbewahrt werden. Besonders groß ist die Zahl!
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