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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.10.1920
- Strukturtyp
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- 1920-10-09
- Erscheinungsdatum
- 09.10.1920
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- Deutsch
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So oft auch seil ihrem ersten Auflauchen vor etwa SO Jahren die Frage einer deutschen Nationalbibliothek in den Kreisen der Berufsgenossen und Gelehrten erörtert worden ist, immer wieder war es ein Gesichtspunkt, über den zweifellos Einmütigkeit der Anschauungen bestand, nämlich die Erkenntnis der Not wendigkeit, daß das deutsche Schrifttum in annähernder Voll ständigkeit gesammelt werden und dast eine Stelle in Deutsch land da sein müsse, die dieser Aufgabe ihre ganze Kraft zu widmen hätte. War schon seit langem Klarheit darüber, daß für die Er haltung der deutschen Druckerzeugnisse in früheren Zeiten zu wenig geschehen wäre, so traten durch die Erfahrungen des 1905 eingerichteten Auskunftsbureaus der deutschen Bibliotheken in erschreckender Deutlichkeit di« großen Lücken zutage, die durch das Fehlen einer Zentralsammelstelle, durch die Unvollständigkeit der bestehenden, teilweise auch (Sachsen!) aufgehobenen Pflicht- excmplargcsetze, sowie infolge zu weitgehender Sorglosigkeit bei der Handhabung dieser Gesetze in den Beständen der deutschen Bibliotheken hervorgerufen waren. Bei allem Reichtum in Btt- cherschätzen, die wir der Mannigsaltigkcit unserer deutschen Bil dungsstätten an den Höfen der Fürsten und in den freie» Städten verdanken, sind doch im Laufe der Jahrhunderte Verluste ein- getreten, die für die deutsche Wissenschaft einen fühlbaren, offen anerkannten Schaden bedeuten. Diese Verluste erstrecken sich über das ganze Feld der deutschen Bttcherprodukiion, von der Er- sindung der Buchdruckerkunst an bis in die allerjllngste Zeit. I Dabei fallen natürlich sachlich für die Wissenschast die deutschen I Inkunabeln und die Drucke des 1b. Jahrhunderts besonders I stark ins Gewicht: für die deutsche Rechtskunde, für die Gc- I schichte der Reformation, der Pädagogik usw. bedeutet es eine I beklagenswerte, nicht auszusüllende Lücke, daß solche Drucke wie Idie von Professor Homeyer entdeckten, für die Universitälsbiblio- Ilhek Kiel bestimmten, aber dort nicht eingegaugenen Frag. I mente des Dilmars ch er Landrechts sum 1485s, die lum 1525 erschienenen Erstausgaben der Schriften des Luther- Igegners Konrad Wimptna: Christlicher Glaubcnsspiegel, Io« lala, De sixuis ei lllsommls ebenso als unauffindbar gellen Imllssen wie Caspar Buckwitz: Silben buchlehn. 1527, II o h. Albrecht Widmanstad: Von d. geistl. u. weltl. ^Wappen eines Ritters. Dillingen 1552, Isaak Keßlers Nialogus oder Gespräch zwischen einem geistl. Lehrer u. Kind. iSIraßb. 15K8, Arnold Q uttings Kinderzucht. Dortnrund I1591, und andere mehr. Daß die Zahl der verlorenen Bücher aus der Zeit des 30jährigen Krieges und nachher nicht abnimmt, Erklärt sich schon durch die politische Ohnmacht und Zerrissenheit Deutschlands. Aus der Reihe der in deutschen Bibliotheken nicht ermittelten Drucke des 17. Jahrhunderts seien hier nur zwei Erwähnt, die, wenn sie erhalten wären, für die Geschichte der -rutschen Sprach« zweifellos von Bedeutung sein würden, näm lich die beiden Werke des Satirikers Moscheros ch : Deutsche Heldensprach, das ist Rettung der uhralten Deutschen Haupt sprach. Straßburg: Joh. PH. Mlllbe 1842, und desselben nach dem Herbstmeßkatalog 1642 ebenfalls bei Mlllbe in Slratzburg gedrucktes: Namenbuch des Uhralten redlichen Deutschen. Besonders zahlreich sind die Drucke, die aus der Periode der dcuischen Romantik als verloren gelten müssen: dahin gehört z. B. die Berlin 1798 bei Langhosf erschienene Ausgabe von Tiecks Trauerspiel: Der Abschied, das in gleichem Verlage und bei Wienbrack in Leipzig anonym veröffentlichte Ttecksche Schauspiel Alla-Moddin, das durch drei Suchlisten vergebens in deutschen Bibliotheken gesucht worden ist. Aus derselben Zeit und dem Anfang des 19. Jahrhunderts sind namentlich eine große Menge Erscheinungen des Berliner Verlags in unseren öffentlichen Bibliotheken nicht erhalten. Von Berliner Zeit schriften aus der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts, die sicher manchen wertvollen Beitrag zur Lokal- und Sittengeschichte des damaligen Berlin liefern würden, scheinen z. B. spurlos verschwunden zu sein: Der Berliner Eulensptegel. Zeit- schrift von und für Narren. 1829/30. Berlin 18311 Immer grün. Blätter für Theater, Musik, Mode, Eleganz und Lo kalität. Hrsg, von Sommerfeld. 1832 s ferner: Berliner Theaterberichte. Hrsg, von I. S. Loebell. Um 1845. Theater-Horizont. Red.: Hermann Michaelsen. Jg. 1846—60. Der Zuschauer. Zeilblatt für Belehrung und Ausheiterung, Hrsg, von Joh. Dan. Shmanski. Jg. 1822 und >823. Das sind einige Beispiele der uns fehlenden Berliner Zeit schriften, die noch in den später» Jahrzehnten, selbst in den 80er und 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts recht empfindliche Lücken auswcisen. Alle diese Dinge sind beim Auskunflsburcau zu ernsten wis senschaftlichen Arbeiten verlangt, aber in keiner der mehr als 300 an die Auskunflsslellc angcschlosscncu Bibliotheken ermittelt worden. Ursache der Verluste war das Fehlen einer Zentralsammel stelle, das Versagen der Pflichtexemplargesetzc und die grundfalsche Vorstellung, daß Schriften, die der Gegen, wart als belanglos erscheinen mochten, auch der zukünftigen wissenschaftlichen Forschung nicht erhallen zu werden brauchten. In klarer Würdigung der schweren Schäden, die der deut schen Wissenschaft aus der Sorg- und Shstemlosigkett bei Aufbe- Wahrung der deutsche» Bllcherproduktion schon erwachsen waren und weiterhin zu erwachsen drohten, hat der Generaldirektor der damaligen Königlichen Bibliothek, Exzellenz von Harnack, im Jahre 1912 die Forderung aufgestellt, die Kgl. Bibliothek müsse in ihren Räumen die gesamte deutsche Literatur vereinigen. Es wurden große Mittel angcfordert und bewilligt, die di« Generalvcrwaltung in den Stand setzten, ihre Lücken an älterer deutscher Literatur systematisch zu ergänzen und außerdem die neuere deutsche Bllcherproduktion, soweit sie nicht kostenlos als Pflichtexemplar einging, käuflich zu erwerben. Freilich konnte es sich zunächst nur um die wichtigere im Buchhandel erschei nende Literatur handeln, denn zur vollständigen Beschaffung aller deutschen Druckerzeugnisse, vor allem auch der zahllosen buch- händlerisch nicht erreichbaren Privatdrucke und der im Ausland 122»
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