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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.06.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-06-29
- Erscheinungsdatum
- 29.06.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. Xr 141. 29. Juni 1920. guter Bücher und durch Aufklärungsarbeit über das gute Buch und den literarischen Schund. Bis zu den letzten Jahren haben die Verleger van Jugcndschriften uns in unserer Arbeit opferwillig unterstützt, in dem sie uns Freiexemplare zur Prüfung und Einreihung in die Ver zeichnisse znsandten. In der letzten Zeit sind uns immer seltener Bücher zur Prüfung übersandt worden; damit wird unsere Arbeit in einer Richtung sehr stark in Frage gestellt, weil uns zum Kaufen von Prüfnngsexemplarcn kein Geld zur Verfügung steht. Die Vereinigten Deutschen Prüfungsausschüi'se für Jugendschriften richten darum an alle Verleger von Jugcndschriften die Bitte, ihnen wieder Freiexem plare zur Prüfung an die Anschrift des Unterzeichneten zukommcn zu lassen. Vereinigte Deutsche Prüfungsausschüsse für I u ge n d s ch r i fte n. I. A.: I. Barfaut, Ha m bürg 19, Meißncrstr. 2 p. Die Firma Wilhelm Grevc. Geographisches Institut, Buch- und Stcindruckerei in Berlin, teilt uns mit, das; die Meldung unseres Berliner Berichterstatters in Nr. 133 des Börsenblattes ans S. <»26, sic sei durch die übertriebenen Lohnforderungen und die riesige Preis steigerung aller Materialien usw. zum Schließen ihres Geschäfts ver anlaßt worden, nicht auf Wahrheit beruht. Wir bitte» also ausdrück lich, davon Kenntnis zu nehmen, daß der Betrieb der Firma Wilhelm Greve nicht eingestellt worden ist. PersonalnMichten. storbenen sein Sohn, Herr Hans Harrassowitz, als Teilhaber zur Seite, dem es nun obliegt, das blühende Geschäft im Sinne seines Vaters fortznführen. Ludwig Gattcrmann -f-. — Der ord. Professor der Chemie und Direktor des chemischen Universitätslaboratoriums in Freiburg i. B. Professor 1)r. Ludwig Gattermann ist im Alter von 60 Jahren ge storben. Sein Hauptarbeitsgebiet war chemische Technologie; sein Lehrbuch »Die Praxis des organischen Chemikers« ist in zahlreichen Auflagen verbreitet. Gustav Zander -f. Nach kurzem Leiden starb, wie aus Stock holm gemeldet wird, vr. mecl. Gustav Zander, der weltbekannte Be gründer der Zanderschen Heilgymnastik, im Alter von 85 Jahren. Zander war in Stockholm Leiter des mediko-mechanischen Instituts der medizinischen Fakultät und seit 1896 Mitglied der schwedischen Aka demie der Wissenschaften. Die von ihm begründete Turnmethodc hat ihren Siegeszug durch die Welt angetreten, und es gibt augenblicklich in den verschiedenen Ländern 147 Zander-Institute. In Schweden ist der Verstorbene von den wissenschaftlichen Kreisen reich geehrt wor den, vor einigen Jahren erhielt er die Jahrhundertmedaille für Wis senschaft in Gold. ^ Sprechsaal. Erstorben: am Johannistage (24. Juni) nach langem, schwerem Leiben im 74. Lebensjahre Herr Hofrat Otto Harrassowitz in Leip zig, Seniorchef der gleichnamigen Antiquariats- und Verlags- Firma. In dem Entschlafenen ist einer der bedeutendsten Vertreter des deutschen Antiquariatsbuchhandels dahingcgangen, ein Leben voll Ar beit, aber auch von Erfolg gekrönt, ist abgeschlossen. Geboren in Caracas (Venezuela), kam Harrassowitz in jungen Jahren nach Deutschland und erhielt auf dem Friedrich Werderschen Gymnasium in Berlin, das er mit dem Absolntorium verließ, eine tüchtige Schulbildung. Dann kam er in das Antiquarium der Firma K. F. Koehlcr in Leipzig in die Lehre, und zwar in die tüchtige Schule des bekannten alten lllm, und erweiterte die hier empfangene gründ liche antiquarische Bildung später bei dem feinsinnigen Frederick Müller in Amsterdam. Am 1. Juli 1872 errichtete er zusammen mit Oskar Richter aus Bernburg die Firma Richter L Harrassowitz in der Karl- straße zu Leipzig, die sich laut Zirkulars ganz besonders dem wis senschaftlichen Antiquariat widmen wollte. Schon nach wenigen Monaten trat Richter ans der Firma wieder aus, und Otto Harras sowitz wurde ihr alleiniger Inhaber, die dann vom 1. Oktober 1875 an auch seinen Namen erhielt. Mit einer hohen Summe von Intel ligenz und in emsigster Arbeit hat es Harrassowitz verstanden, sein Ge schäft zu den, zu machen, was es heute ist, zu einem Wcltgeschäft, dessen Name in allen Erdteilen bekannt ist. Sein Schwerpunkt liegt im Antiquariat, aus dem bisher 385 größtenteils sehr ivertvollc Kataloge hcrvorgcgangcn sind. Fast jeder Jahrgang des Börsenblattes hat be sonders hervorragende besprochen oder angezeigt; aus ihrer Zahl seien genannt der über die semitische Bibliothek von Professor Rocdiger, die Melanchthonbibliothek von Bindseil, die angelsächsische von Grein, die großartige linguistische Sammlung Bcnseys, auS neuerer Zeit über die sanskritische von Bühler und die slawistisck)e von Wollner. Die größte Bibliothek, die Harrassowitz ernvarb, war die von drei Generationen gepflegte Frcihcrrlich von Arnswaldtschc, die eine Fülle der köstlichsten und seltensten Bücher enthielt und die in drei Katalogen zum Kauf an- geboten wurde. Besonders hervorgehoben muß noch werden, daß die von Harrassowitz herausgegebenen Kataloge nicht nur durch ihren In halt ausgezeichnet sind, sondern auch durch die mit äußerstem Fleiß dnrchgcarbeitete und wohldurchdachtc Anordnung, der sich eine wür dige äußere Ausstattung beigcsellt, sodaß sie sowohl bei den Gelchr- Hofeat Harrassowitz der Vertretung seines Standes, dem Börsenverein, nicht versagt. 31 Jahre ist er im Ausschuß für die Bibliothek des Börsenvcreins tätig gewesen, die ersten 10 Jahre (1881—1902) als dessen Schriftführer, von 1902—1912 als Vorsitzender Auch Mitglied der Historischen Kommission ist der Verstorbene von 1894 bis zu seinem Tode gewesen und hat außerdem den außerordentlichen Ausschüssen zur Revision der Nestbuchhandels-Ordnung und für die Beratung einer Verkaufsordnung als Mitglied angehört. Seit 1914 stand dem Ver Sortimeuterklaqen. 1. Mehr denn je bezieht der Sortimenter jetzt seine Zeitschriften durch die Post, weil er diese dann bedeutend schneller erhält und die hohen Leipziger Spesen wegfallen.' Aber der Verleger, zahlt die Provision erstens mal sehr spät aus, und zweitens teilt er dem Sortimenter die Provisionshöhe, sogar auf Anfrage, selten mit. Ich habe am 15. April 1920 an 57 Verleger Postquittungcn übersandt: es haben im April 18, im Mai 15, im Juni (bis zum 25.) 7 gezahlt, während 22 noch nichts gezahlt haben. Es wäre erfreulich, wenn andere Kollegen auch ihre Erfahrungen hier mitteiltcn. 2. Sehr viele Verleger lassen sich die Beträge für Bücher, welche noch nicht erschienen sind (und auch für Zeitschriften), im voraus einscnden ; oft verzögert sich das Erscheinen uni Wochen, sogar um Monate, während der Verleger dem Sortimenter für das bereits so lange im voraus gezahlte Geld keine Zinsen vergütet. 3. Tie Berechnung von Verpack ungsspesen bei Sen dungen über Leipzig macht Schule. Während die Berechnung bei festen Bezügen noch dann und wann abgcwälzt werden kann, ist dies bei Kommissionsscndungen nicht der Fall. Der Sortimenter muß deshalb diese Vcrpackungsspesen bei der Remission der KommissionS- sendll'igen unbedingt dem Verleger wieder zuriickberechncn. 4. In letzter Zeit ist es wiederholt vorgekommen, daß Werke, die aus mehreren Bänden bestehen, und welche der Verleger einzeln berechnet und einzeln liefert, plötzlich vom Verlage ohne vorherige Ankündigung nur noch komplett abgegeben werden. Der Sorti menter hat dann sehr häufig nur unkomplettc Werke auf Lager; cs wäre doch nicht unmöglich, daß der Verleger dem Sortimenter noch die Gelegenheit bieten würde, innerhalb einer bestimmten Frist seine Lagereremplare zu komplettieren. 5. Beim Büchcrbcstcllcn macht man häufig die folgende Erfah rung: der Verleger teilt mit, daß das Buch zurzeit fehlt, oder »im Neudruck« (?) ist und in etwa einem Monat lieferbar sei; in etwa 60 Prozent der Fälle habe ich die Erfahrung gemacht, daß dann der Preis, obwohl der »Neudruck« gar kein Neudruck war, oder der Vcr- legerteucrungszuschlag wesentlich erhöht wurde. Es scheint demnach Gebrauch zu werden, bei bevoi-stehender Erhöhung des Tencrungs- zuschlags. Bestellungen zu sammeln und dann zum erhöhten Preise auSzuliefcrn. 6. Meinen die Herren Verleger von illustrierten Zeitschriften, dem deutschen Volke einen Gefallen zu tun, wenn sie dauernd Aufnahmen bringen von Ententekonimissionen und Entente- mitglicdern. und wäre eS nicht vielmehr zu empfehlen, diese Schmacb- bildcr dem deutschen Volke vorzucnthalten? Wir haben kein Interesse daran, z. B. zu sehen, wie »stramm- deutsche Sicherheitspolizei italie nische Offiziere grüßt, oder wie ausländische Truppen im besetzten Gebiet einmarschiercn. Die Abbestellungen ans illustrierte Zeitschrif ten erfolgen nicht nur der hohen Abonnementspreise wegen, sondern auch mit der Begründung durch nnpatriotische Abbildungen S. Niekerk. i. Fa. Stillcr'sche Hof- und llniversitätsbnchhandlnng. Rostock. Bcrantrvortl. Ned. i. V.: N t ch a r d « l b c r t t - Berlan: DcrNdrsen verein der Deutschen Buchhändler zu tzeipg«,. Deutsches BnchkmndlerhauS. Druck: Na mm L Seemann. Sämtlich «n Leipzig — Adresse der Redaktion und ^rpeditton: Lespzta. KerichtSwcn 26 lBnchhandlerhanSl 696
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