Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.06.1920
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- 1920-06-15
- Erscheinungsdatum
- 15.06.1920
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- Deutsch
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- Saxonica
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Der amerikanische Vcrlagsbuchhandcl verzeichnet für das Jahr 1910: 7025 Neuerscheinungen und 909 Neuanslagen, was gegen das Vorjahr einen leichten Rückgang bcdcntct, die Vereinigten Staaten als literarisches Zentrnin aber imincr noch unmittelbar neben Eng land stellt, das nnr 28 Bücher mehr hcransgcbracht hat. Von den im ganzen 8594 Büchern waren 179 von amerikanischen Auto ren, die übrigen von Fremden, meist Engländern, deren Werke übrigens znm Teil in eigens für Amerika bestimmten, aber in England gedruckten Ausgaben erschienen. Die Zahl der Werke ver teilte sich nach den wichtigsten Stoffgebieten folgendermaßen: So ziologie und Volkswirtschaft 891, Geschichte 812, Romane und Novellen 904, Dramen und Gedichte 500, Religion 695, exakte Wissenschaften 580, angewandte Wissenschaften und Technik 507, Landwirtschaft 407, Medizin 401, Jngendschriftcn 433. (Deutsche Ubersec-Ztg.) Warnung für Kunsthändler und Antiquare! — In Dresden haben zwei Schwindler (ein junger Schauspieler und ein junger Künstler) öffentliche Sammlungen veranstaltet und fast alle Kunst händler und Antignare mit gefälschten Original-Zeichnungen moderner Künstler (namentlich Kokoschka, Pcchstcin, Nolde u. a.) betrogen: sic sind nach erfolgter Anzeige bei der Staatsanwaltschaft von Dresden geflüchtet, vermutlich nach Berlin. Zuverlässigen Nachrichten zufolge haben die beiden Gauner ihr Handwerk wieder anfgcnommcn, und cs wird daher größte Vorsicht bei Ankauf moderner Handzcichnuugeu empfohlen. Biichcreinsuhr nach Frankreich. — Nach einer französischen Ver ordnung vom 15. April ist die Einfuhr von Waren deutschen Ursprungs (mit Ausnahme von Luxusgegcnstäudeu) nicht mehr au eine Einfuhr bewilligung, wie wir im Bbl. Nr. 97 mitgeteilt hatten, gebunden. Deutsche Bücher (anher Luxusausgaben) können demnach nach Frank reich geliefert werden, ohne das; eine Einfuhrbewilligung notwendig ist. Dies geht aus einem Schreiben der Eommissio» InterminiLteriello de contröle d68 importalivns et des exportations, ?ari8, 23 bis, rue de l'llnivermte, hervor, das diese an eine Frankfurter Buchhandlung ge- richtet hat. »Robinson«, Verein jüngerer Buchhändler zu Braunschwcig. — Am 8. Juni wurde durch Herrn Oberfaktor Alt i. H. Friedr. Vieweg L Cohn ein Vortrag gehalten, zu dem sich eine recht stattliche Besucher zahl eiugcfunden hatte, sodaß mau aus ein regeres Vereiuslebcn hoffen darf. Der Verein tagt seit letztem Winter an den Dienstag-Abenden, 14tägig, im »Prinzcnhof«, Rcichsstraße. Der Sommer bringt außer- dem einige Ausflüge, von denen einer zum Elm, ein zweiter zur Be sichtigung der Landesbibliothek in Wolscnbüttel bereits stattfandcn, während ein Harzauöslug noch aussteht. Nach der Gurken- und Fe- ricnzeit setzen dann programmäßig die Vorträge und Besichtigungen wieder ein, und die nicht unwesentlichen Vorbereitungen für das 5 0. Stiftungsfest, das alle Robin s ö n e vereingen soll zum Rückblick und Auslug in froher Runde. Der Zaungast am Buchkarren. — Ein ländlich auSsehcnder Herr bleibt vor einem Buchkarren stehen und verlieft sich beim Blättern in ein Buch: es ist Maeterlincks »Leben der Bienen«. Er liest eifrig darin und läßt sich auch nicht stören, als der Buchhändler ihn auffällig mustert und sich über den hartnäckigen Leser wundert. Schließlich klappt er das Buch befriedigt zu, klopft beifällig mit der Hand darauf und sagt zu dem Buchhändler, der nun das Geschäft endlich abzu- schließen hofft: »DaS ist sehr hübsch. Haben Sie nicht ganz so ein Buch über Kühe?« Die Folgen der phonetischen Rechtschreibung in Rußland werden uns veranschaulicht durch die Zeitungen Sowjet-Nußlands. Selbst für Kenner des Russischen sind sie kaum mehr lesbar, weil der Bol schewismus die phonctisckie Rechtschreibung durchgcführt hat. Dadurch sind nicht nur einige neue Zeichen nötig geworden, sondern damit ist auch die Häufigkeit des Vorkommens der einzelnen Buchstaben verändert worden, und eine entsprechende Ergänzung aller Schriftbcstände durch neu gegossene Typen mußte stattfinden, wenn nicht ganz neue Schrift- bestände angcschafft werden sollten. Die Folgen sind verheerend: häufig sind nur ein oder zwei Buchstaben eines Wortes, eben die neuen Buchstaben, zu lesen, während das ganze übrige Wort unleserlich I bleibt und nur aus dem Zusammenhänge zu erraten ist. Der Aus-1 länder aber ist ratlos, denn kein Wörterbuch stimmt mehr: nur wenui ed glückt, am Klange des Wortes sich dessen ehemalige Schreibung in; die Erinnerung zurückzurusen, kann man es nachschlagen. — Wollen wir auch aus unsrer Sprache Ehinesisch werden lassen? Schon eine ^ weitere Einschränkung unsrer Großschreibung und unsrer Dchnungs-, zeichcn würde alle Schriftbcstände der Buchdruckereicn. d. h. Mil liarden werte entwerten. Denn auch dann schon müßten alle Schrisworräte mit einer Menge neu gegossener Typen der dann so viel häufiger vorlommenden Buchstaben gemischt werden, und das hätte die Folge, daß kein gleichmäßig gilt lesbarer Druck mehr möglich sein würde und größte Neuanschaffungen in dieser Notzeit uns aufgczwun- gen werden würden. Postverkehr mit Schleswigs erster Zone. — Für den Postverkehr mit der von Dänemark besetzten ersten Zone des Abstimmungsgebiets Schleswig gelten vorläufig im allgemeinen noch die Veriendungovor- schriflen für den inneren deutschen Verkehr. Für Postsendungen jeder Art nach der ersten Zone werden dementsprechend die deutschen In- landsgcbühren erhoben. Eine Einschränkung ist indes dadnrch ein- getreten, daß der Zahlkarten, und Zahlungsanweisungsverkchr in der ersten Zone eingestellt worden ist und Postprotestaufträge nach diesem Gebiet nicht zulässig sind. Ferner müssen Pakete nach der ersten Zone Schleswigs von 2 Zollinhaltserklärungen in deutscher Sprache, einem statistischen Anmeldeschein und einer Ausfuhrcrllärnng begleitet sein. Auf jedes Paket ist eine der beiden Zollinhaltser klärungen haltbar aufzukleben. Als Paketkarten sind Auslandsvordrucke zu verwenden. Für Pakete »ach Sylt gellen die Julandsbcstimmungen ohne Einschränkung weiter. Postpakete nach Italien. — Fortan können Postpakete nach Italien auch ans dem Wege liber Österreich befördert werden. Die Gewichts- gebühr stellt sich auf diesem Wege gegenwärtig um 9 ^ billiger, als bei der Beförderung über die Schweiz. Postpakete nach England. — Vom 15. Juni an werden Pakete nach Großbritannien zur Beförderung auf dem unmittelbaren Seewege über Hamburg angenommen. Bei diesen Paketen ist auch Wertangabe zu- gelassen. Die Beförderung erfolgt zweimal wöchentlich (Mittwochs und Sonnabends). Uber das Nähere erteilen die Postanstalten Auskunft. Deutsch-baltische Schulspcnde. — In Nr. 38 des Börsenblattes vom 10. Februar d. I. hatte ich in der Notiz »Hachctte L Cie. in Est land« aus die große Notlage des baltischen Deutschtums im allgemeinen und des deutschen Schulwesens im besonderen in den Staaten Lettland und Estland (den früheren autonomen deutschen Ostseeprovinzen Ruß lands) hiugewicsen und um Beiträge fiir die »Deutsch-baltische Schul- spendc« gebeten. Vom Gedeihen der deutschen Schulen hängt — außer dem Fort bestand und der Entwicklung des gesamten Deutschtums im Osten — der wesentliche oder unwesentliche weitere Absatz deutscher Werke nach Osteuropa zum großen Teil ab. Der deutsche Buchhandel, der vor dem Kriege und auch in ihm bedeutende Lieferungen nach dem Osten ausführte, müßte eigentlich darüber genau im Bilde sein und schließ lich aus wohlverstandenem eigenen Interesse die Basis für eines seiner größten Absatzgebiete noch größter Möglichkeit zu kräftigen versuchen. Und trotz dieser Selbstverständlichkeit find bisher nur 4 — sage und schreibe drei — Spenden auf diesen Aufruf hin eingegangen, und zwar von: K. N. Langewiesche, Königstein 200 ./k Knud Beuck, Kiel 10 ^ Hans Hübner, Hannover 10 im ganzen S20 ^ die mit der von mir eingeleiteten Spende adaeflihrt werden. Was will das aber besagen, wo allein für die Mittelschulen in Riga jährlich OOOOO Rubel von der Deutschen Gesellschaft aufgebracht werden müs sen, wenn kein Stillstand oder gar Rückschritt eintreten soll? Ich bin immer Optimist gewesen und will auch hier zuversichtlich hoffen, daß sich noch recht viele Kollegen finden werden (beson ders diejenigen, die noch viele von ihren Verlagswerken nach Ost- europa absetzcn wollen), die einen Beitrag für die »Deutsch-baltische Cchnlspende« leisten werden (Postscheckkonto Berlin 299 84 — Verlag Fritz Würtz). Die gleiche Quittung (wie oben) ist auch in Nr. 9 der »Baltischen Blätter« vom 27. Februar d. I. erfolgt. F. Wür tz. Das deutsche Buch im Ausland. — Der A u st r a l i s ch e Bund har ein Einfuhrverbot für alle Waren erlassen, die zu mehr als 5 v. H. deutschen Ursprungs sind. Damit ist die Einfuhr auch deutscher Bücher, Musikali'en. Zeitschriften usw. in Australien unmöglich gemacht. Zur Beseitigung deö Verbotes wird sich zurzeit leider noch nichts tun lassen: man kann eS vorläufig nur als bezeichnen- zur Kenntnis nehmen und muß sich der Hoffnung hingeben, daß doch auch wieder ein mal die Vernunft sich durchringen wird. Von anderen Ländern sind ähnliche Bestimmungen bisher nicht bekannt. Doch sind auch ander wärts Bestrebungen im Gange, die nicht minder bedenklich find. ES sei besonders auf die Z wa u g 8-A m e r i ka n i s i e r u n g 8 - B e-
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