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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.12.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-12-12
- Erscheinungsdatum
- 12.12.1917
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Nr. 28S. »»»»»»»»»»»»»»» Erscheint werktäglich. Für ist der Bezugspreis im 2 postüberweijung Z! dis Seile, für ^/» S. 34 2N. , ,,,,,, )tm>tglisdcr im dis Aeils berechnst. In dem illustrierten Teil: sür Bsutjchen Reichs zahlen für jedes Exemplar 30 Mark bez. glieder des DSrjenvereins die visrgejpaltens Petitzeile 3S War« jährlich. Nach dem Ausland erfolgt Lieferung zz oder deren Raum 30 Pfennigs, :/« s. 27 M., l/g 6. S2 M., über Leipzig oder durch Kreuzband, an Nichtmitglieder in Z» für Nichtmitglieder 8d Pf., S4 M., 120 M. Beilagen werden 1 disjem Falls gegen 5 Mark Anschlag für jedes Exemplar. »« nicht angenommen.-BeiderseitigerErfüllungsort ist Leipzig. 4 dis des „ ^ ^ sür Stellengesuche werden mit '20 Pf. ' Mit- tz Leipzig, Mittwoch den 12. Dezember 1917. 84. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Die Kartothek als Verlagsartikel. Von Josef Rieder, Steglitz. Auf meine Ausführungen im Börsenblatt 1917, Nr. 187, betitelt »Das Lexikon der Zukunft«, sind mir verschiedene Zu schriften aus Verlegerkreisen zugegangen, die zeigen, daß diese Frage, soweit es sich um die Ersetzung oder wenigstens Er gänzung des Lexikons durch ein loses Blättersystem handelt, gewissermaßen in der Luft liegt. Nun ist ein Werk, wie ein derartiges Konversationslexikon gedacht war, keine kleine Sache. Es würde sogar ein ganz gewaltiges Unternehmen sein, das zu seiner Ausführung nicht nur einer umfassenden Organisation bedürfte, sondern auch ein riesiges Kapital erfordern würde, und an das günstigenfalls nach dem Kriege gedacht werden könnte. Dagegen könnte in etwas anderer Form unter Zugrunde legung dieses Gedankens etwas gemacht werden, das sofort in Angriff genommen werden könnte und das nicht einseitig einer großen Verlagsfirma zugute käme, sondern einer Anzahl von Verlegern, aber auch das Zusammenarbeiten dieser Interessen ten zur Voraussetzung hätte. Was ich über das Konversationslexikon gesagt habe, trifft auch mehr oder weniger auf verschiedene Spezialwerke in Lexi konformat zu. Greifen wir die Technik heraus. Wir haben auch hier derartige Werke und neben diesen eine gewaltige Spezialliteratur über alle Branchen — trotzdem fehlt uns die Übersicht. Ein technisches Lexikon wird schon, wenn es nur halbwegs das gesamte Gebiet treffen will, zu umfangreich und viel zu teuer, um Allgemeingut zu werden — die Spezialwerke leiden im allgemeinen daran, daß es sehr schwer wird, im ge gebenen Augenblick das zu finden, was gebraucht wird, und beide haben den Nachteil des raschen Veraltens. So ist uns in der Praxis vom Inhalt der Bücher chemisch- technischen Inhalts das Wichtigste: die Rezepte. Jeder Hand werker braucht heute weit über sein Spezialfach hinausgehen des Rezeptmaterial und der Fabrikant und seine Mitarbeiter erst recht. Hier wäre eine Rezeptkartothek die beste Lösung des Problems, und es ist auch jedermann möglich, in dieser Form das Material zu sammeln, aber es wird jedenfalls nur wenig gemacht, weil die Arbeit zu zeitraubend ist. Es ist auch wider sinnig, daß wir erst diese Rezepte drucken, und dann soll sie jeder einzelne, der sie gebraucht, wieder abschreiben. Ganz anders läge die Sache, wenn die Rezeptkarten fertig gedruckt zu kaufen wären, dann würden viele das wertvolle Material sammeln und ordnen. Wenn also die Verleger chemisch technischer Werke neben den Büchern und Zeitschriften Rezept auszüge in Kartenform herausgeben würden, so wäre dem Übel sland abgeholfen. Jeder könnte sich eine Zusammenstellung machen, die seinen Bedürfnissen entspräche. Um den Gedanken zu verwirklichen, wäre aber unbedingt ein Zusammenarbeiten der in Frage kommenden Verleger not wendig. Es dürfte nicht wieder so gehen, wie es in vielen Fällen gegangen ist, daß jeder ein Extra-Format herausbringt. Auch wäre im Interesse der Gesamtwirtschaft zu vermeiden, daß ein und dasselbe Rezept von verschiedenen Verlegern heraus gebracht wird. Ebenso wäre eine einheitliche Preisfeststellung geboten. Deshalb würde es das Vernünftigste sein, wenn eine Anzahl Verleger, die sich an das Unternehmen heranwagen, ein Syndikat bilden würden, das alle einschlägigen Organisations arbeiten im gemeinsamen Interesse und auf Kosten der Gesamt heit übernehmen könnte. Wer sich dann später auf den Artikel werfen würde, wäre ohnehin gezwungen, sich anzuschließen oder wenigstens die Form einzuhalten. Die Rezeptkartothek wäre nicht der einzige Artikel dieser Art. Was für den Techniker wichtig ist, trifft in derselben Weise für die moderne Hausfrau zu. Auch sie braucht Rezepte haupt sächlich für die Küche — im allgemeinen für das ganze Haus wesen. Auch die Hausfrau kommt mit den Kochbüchern nicht mehr recht aus, wenn sie nicht streng konservativ veranlagt ist und nichts auf den Tisch bringt, was sie nicht schon von der Mutter gelernt hat. Aber selbst diese streng am Hergebrachten hängende Frau ist durch die Kriegsverhältnisse gezwungen worden, umzulernen, muß ihre Künste den augenblicklichen Verhältnissen anpassen. Auch wird nach dem Kriege nicht alles so sein, wie es vor her war — wer am meisten von der bösen Zeit gelernt hat, wird nachher am besten fahren. Es wird heißen das Gute nehmen, wo man es findet, gleichviel, ob der Mann eine neue Erfahrung heimgebracht hat oder ob man selbst, aus dem ge wohnten Wirkungskreise gerissen, dazu gelernt hat. Hierbei würde eine Hausfrauenkartothek unschätzbare Dienste leisten. Vor allem wäre es möglich, von jeder Küche das zu nehmen, was am besten zusagt, ohne gleich eine ganze Bibliothek von Kochbüchern halten zu müssen, in der man sich schließlich doch nicht mehr zurechtfindet. Es gibt noch mehr Fälle, in denen die Kartothek als Ver lagsartikel Aussicht auf geschäftlichen Erfolg hätte — um einen davon herauszugreifen, der die Herren des Buchgewerbes be sonders interessieren wird: eine Kartothek berühmter Frauen und Männer mit oder ohne Porträt, aber immer mit einer kleinen Biographie und dem Verzeichnis der hauptsächlichsten Leistungen der betreffenden Persönlichkeit. Jeder hat so seinen besonderen Schwarm, und ein Werk, das alle Berühmtheiten bringt, interessiert'nur selten allgemein — der eine will Schau spieler haben — der andere Techniker, ein dritter Staatsmänner. Viele aber wollen wieder zwei oder mehr Kategorien vereint wissen. Das alles ist mit der Kartothek spielend leicht zu be kommen — schwer mit Büchern allein. Abgesehen von dem Allgemeininteresse hätte eine derartige Berühmtheiten-Kartothek noch einen besonderen beruflichen Wert für alle Redakteure. Gerade der Leiter eines Blattes muß jederzeit über die führenden Persönlichkeiten unterrichtet sein, und je schneller er sich orientieren kann, desto besser ist es. 1263
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