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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.05.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-05-08
- Erscheinungsdatum
- 08.05.1917
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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um Nacht dieselben zertrümmerten Straßen, und wurden nicht müde und nahmen mit sich, was Wert würde dem Feinde: Eisen und Hotz. Dreihundert Tage hatte der Feind auf die Picardie ge hämmert, dreihundert Tage mit allen Artillerien und allen Kali bern und allen Munitionsfabriken. Er hatte das Wasser aus der Erde gepeitscht und Schlamin über das Land getrieben, Dörfer zerstampft und Städte ver nichtet, mit Blut gedüngt und mit Eisen gesät. Mit Trommelorkanen war er über unsere Stellung gerast, mit Granatfäusten hatte er die Gräben zerknetet — und immer wieder Leben, Meister, Deutsche gefunden. In Leichenbergen war seine Infanterie vorgewälzt, Divi sionen mn Divisionen, Armeen, schwarze, gelbe, weiße, — und im Blut waren sie verströmt. Aus Tanks hatte er Tod! geschrien — und die deutsche Artillerie warf ihm die Tat zuruck. So war es gewesen, durch dreihundert Tage und dreihundert Nächte. Ein Mondland wurde die Picardie; Krater, Ruinen, zer- spellte Wälder. Darüber hing der Himmel in glühenden Kuppeln, und daraus stiegen die Rauchfanale dieser vernichtenden Tage. Brand lohte aus allen Horizonten. Die Erde dörrte. In Feuerbrünsten gebar sich die letzte Stunde. Ein Mondland war die Picardie; Krater, Ruinen. Darüber hing der Himmel in glühenden Kuppeln, und d a raus stiegen die Rauchfanale dieser vernichtenden Tage. * Pioniere eilten zur letzten Tat. Zerstörungstrupps. Dem Briten ein Nichrs überlassen hieße: ihm vieles geben. Nein, ein furchtbar vernichtetes Nichts sollte er finden; ein Danaergeschenk, eine Waffe, die für u n s kämpfte, wenn er sie gierig packte. Da jagren die Pioniere die Keller in die Luft, zerrissen die Ruinen, versiegten die Brunnen, vernichteten alle Schlüpfe, öff neten die Verstecke, sprengten die Straßen und sperrten die Wege. Sie befahlen mechanischen Teufeln, nach Tagen und Wochen Britenleiber zur Hölle zu schleudern, wenn sie vom »Sieg« prahlten, vom Sieg über deutsche Garden und Linien. Und so blieb den Briten das furchtbar vernichtete Nichts, als jene Stunde kam, in der sie auf leere Gräben vorstießen, Steinhaufen eine Stadt nannten, Phantome für Kanrpf hielten, Lüge zur Wahrheit schweißten und in die Welt funkten: »Nach schweren Kämpfen rückte das britische Heer in Bapaume ein«. Mit freiem Herzen marschierten die Deutschen; singend, wie man es nach Siegen tut. Ein Heermarsch ohnegleichen, von Regimentern und Divi sionen. Wie riesige Opserbecken lohten die Dörfer im nächtlichen Horizont und schoben ihre Fanale breit über den Himmel: Der Siegfriedgeist schritt zur Siegfried lüst u n g. Hauptversammlung des Börsenveretns der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Durch das Prcssebureau des Börsenvereins liehen wir den Tageszeitungen einen Bericht aber die Hauptversammlung des Bör senvereins zugehen, den wir auch an dieser Stelle zum Abdruck bringen, um die Leser des Börsenblatts nicht ungünstiger zu stellen als das große Publikum. Obwohl darin hauptsächlich das heraus- gearbeitct worden ist, was dem Buchhandel nicht ungehörige Leser interessieren könnte, so genügt er doch m der vorliegenden Form auch dem Bedürfnis buchhändlerischer Kreise nach rascher Nach richt über das Schicksal der zur Verhandlung gelangten Anträge. Ihm wird selbstverständlich in Kürze das Protokoll folgen, dem sich später der stenographische Bericht anschliehen soll, aus dem die Leser alles Nähere ersehen werden. Auch wird aus einzelne Punkte bei anderer Gelegenheit und in anderem Zusammenhänge näher eingegangen werden müssen, so besonders ans den geplanten Opfer- 534 tag zu einer Deutschen Volksspeude zum Ankaus von Lesestoff für Heer und Marine, eine Veranstaltung, die, von der Anteilnahme des ganzen Volkes getragen, den Buchhandel und seine Arbeit wieder einmal in de» Vordergrund stellen und dem Buche neue Freunde in den breitesten Schichten gewinnen soll. Hauptversammlung des Börscnvcrcins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Die Hauptversammlung des B ö r s e n v e r e i n s der Deut schen Buchhändler an: gestrigen Sonntag Kaniate im Deutschen Buchhändlerhaus zu Leipzig fand unter zahlreicher Beteiligung der Mitglieder aus allen Gauen des deutschen Vaterlandes statt. Voraus gegangen waren ihr bereits am Freitag und Sonnabend Versamm lungen des Verwaltnngsrats der Deutschen Bücherei, des Deutschen Berlcgcrvcreins, des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine sowie anderer buchhändlerischer Vereinigungen, in denen hauptsächlich zu der Tagesordnung des Börsenvcrcins vom Standpunkte der besonderen Aufgaben dieser Bereinigungen Stellung genommen worden ivar. Der Erste Vorsteher des Börsenvereins, Herr Kommerzicnrat Artur See mann, eröffnet«: die Hauptversammlung, indem er nach Begrüßung der Mitglieder früherem Brauch gemäß den Geschäftsbericht ab schnittweise zur Verhandlung stellte. Der Bericht über die Re ichs- b u ch woche (28. Mai bis 3. Juni 1916), die leider den auf sie ge setzten Erwartungen nicht entsprochen hat, gab Herrn Geheimrat Siegismu » d - Berlin Veranlassung, den Buchhandel um seine tat kräftige Mitwirkung bei der Veranstaltung eines für de» 24. Juni ge planten Opsertages zu einer Deutschen Volksspende zum Ankauf von Lesestoff für Heer und Marine zu bitten. Wie der Redner aus führte, ist das Bedürfnis nach Büchern im Felde trotz aller Sammlun gen auch heute noch nicht befriedigt. Nachdem der Staatskommissar für die Regelung der Kriegswohlfahrtspslege in Preußen seine Genehmi gung zu dieser Veranstaltung erteilt hat, sollen auch die übrigen deut schen Bundesstaaten aufgcforöert werden, sich diesem Vorgehen an- znschließe». Dem ChrenauSschuß ist u. a. Feldmarschall Hindenburg bcigetreten, während der Buchhandel in dem Arbeitsausschuß durch Geheimrat Siegismund vertreten ist. Bet dem Kapitel Feldbuch- han dlungen teilte Herr Prager-Berlin mit, daß die Grün dung von Gesellschaften mit beschränkter Haftung im Rahmen der buchhändlerischen Kreis- und Ortsvereine zwecks Übernahme von Feld- buchhanölungcn geplant sei, über die Näheres bekanntgegeben werden solle, sobald sachverständige vom Börscnverein nach dem Osten zu ent sendende Vertrauensmänner ihr Urteil abgegeben haben. Über die Verhältnisse im österreichischen Buchhandel, wie sie durch die Ausfuhrbeschränkungen und die Regelung des Zahlungsver kehrs hervorgerufen worden sind, sprach Herr Kommerzienrat Mül ler-Wien, der die Litte an den deutschen Verlagsbuchhandel richtete, Rücksichten auf diese Schwierigkeiten bei der Erledigung der Ostermetz- Abrechnnng zu nehmen. Zur Deutschen Bücherei äußerten sich die Herren Hosrat Meiner, Kommerzienrat Seemann, Hofrak vr. Eh! er mann und Ernst Reinhardt, wobei der erstere be sonders auf die erfreulichen Fortschritte hinwies, die die Gesellschaft der Freunde der Deutschen Bücherei, sowohl hinsichtlich der Zahl ihrer Mitglieder als auch des Vermögenszuwachses, im letzten Jahre zu ver zeichnen gehabt habe. Obwohl die internationalen Beziehungen durch den Krieg vollkommen ins Stocken geraten sind, hat es der Börscn verein gleichwohl für zweckmäßig erachtet, auch für 1917 den Jahresbeitrag zum Internationalen Verle ger ko ngreß zu bewilligen, und so zu erkennen ge geben, daß er seinerseits der Möglichkeit einer Wiederauf nahme dieser Beziehungen nichts in den Weg legen möchte, wenn in der Form seinen Wünschen entsprochen wird. Wie der Geschäfts bericht, so wurden auch der Abschluß der Rechnung 1916 und der Vor anschlag für 1917 einstimmig genehmigt, desgleichen der Verwaltungs- bcricht, Jahresabschluß und Etat der Deutschen Bücherei. In Ausführung eines Beschlusses der Goslarer Versammlung des Verbands der Kreis- und Ortsvereine hatte der Vorstand, von der Erkenntnis ausgehend, daß an den Buchhandel nach den: Kriege viel fach neue Aufgaben herantreten werden, auf die Tagesordnung den Antrag gestellt: »Die Hauptversammlung wolle die Gründung einer W i r t s ch a f t s st e l l e (Buchhandels- und Werbeamt) be schließen«. Diese Wirtschaftsstelle soll die Arbeit des Buchhandels auf festere Grundlagen stellen und sich in ähnlicher Weise zu Nutz und Frommen der buchhändlerischcn Allgemeinheit betätigen wie die Handelskammern innerhalb ihrer Interessengebiete. Ein Arbeits ausschuß wird darüber zu befinden haben, welche Arbeiten zuerst in Angriff zu nehmen sind, da beabsichtigt ist, die Stelle mehr aus den Verhältnissen organisch herauswachsen zu lassen, als sie von vornherein mit einer Fülle von Ausgaben zu belasten. Den Mittelpunkt der Tagesordnung bildeten die Anträge der Herren Nitschmanu und Genossen zur Berkaufsordnnng, durch die den
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