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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.11.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-11-17
- Erscheinungsdatum
- 17.11.1916
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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^ 268, 17. November 1916. Redaktioneller Teil. Organisation des Sortiments für durchaus notwendig, und die Versammlung stimmte einem diesbezüglichen Antrag mit allen gegen vier Stimme» zu. Es wurde eine besondere Kommission zur Vorbereitung der Gründung einer Organisation eingesetzt, der auch Ihr Vorsitzender angehörte. Daneben interessierte in Goslar vor allen Dingen das flei ßige und klare Referat unseres Kollegen Leithold über die Erhaltung bzw. Wiedergewinnung des Schul büch e r g e s ch ä f t s an höheren Schulen für das Sortiment. Hat das Referat zunächst auch keine praktische Folge gezeitigt, so ist doch damit, wie durch die Verhandlungen des Kollegen Leithold mit einzelnen Schulbücher-Verlegern, äußerst wertvolle Vorarbeit geleistet, auf die sich die neu geschaffene Sortimenter- Organisation, zu deren Ausgaben auch die Erledigung dieser Frage gehört, bei ihrer Inangriffnahme stützen kann. Die Ende November vom Börsenvereins-Vorstand einberu- fene Versammlung der Vorsitzenden der Kreis- und Ortsvereine befaßte sich ausschließlich mit der inzwischen wer bend in die Öffentlichkeit getretenen neu zu gründenden Organi sation des Sortiments. Wurde auch von einigen Seiten die Befürchtung laut, daß eine solche Organisation die Kreis- uud Ortsvereine schwächen und den Bestand des Verbandes derselben evtl, gefährden könnte, so war man doch im allgemeinen von ihrer Notwendigkeit überzeugt und sprach seine Zustimmung aus. Bedenken wurden nur von seiten des Börsenvereins-Vorstandes gegen den gewählten Namen »Deutsche Buchhändlergilde« gel tend gemacht, da zu befürchten sei, daß in der Öffentlichkeit die Gilde als die Vertreterin der Interessen des Gesamtbuchhandels betrachtet werden würde und sie so, wenn auch unfreiwillig, in einen gewissen unlauteren Wettbewerb mit dem Börsenverein, der ja seinen Namen nicht gerade sehr glücklich gewählt hat, ge raten könnte. Obwohl die anwesenden Vertreter des Gründungs ausschusses diese Bedenken zu zerstreuen suchten, wurden sie von der Mehrzahl der Anwesenden geteilt. Das diesjährige Kantate brachte uns dann die Gründung der »Deutschen Buchhändlergilde« und damit eine Vertretung des Sortiments, die zu schaffen eine alte Forderung ist, der zu genügen aber bisher nie gelungen war, trotz aller Versuche, die bereits seit Jahrzehnten immer wieder unternom men worden waren. Ziemlich I960 Mitglieder haben sich der Gilde bereits angeschlossen, weitere Anmeldungen laufen ständig ein. Was Börsenverein und Verband der Kreis- und Ortsvereine dem um seine Existenz ringenden Sortiment nach ihrer Zusam mensetzung nicht bieten konnten, soll die Gilde durch Zusammen schluß des gesamten deutschen Sortiments ihm bringen. Nicht als Kampforganisation, aber als gleichberechtigter Faktor will sie neben dem Deutschen Verlegerverein auf den Plan treten, jederzeit zur Verhandlung bereit, aber auch den Kampf nicht scheuend, wenn er ihr aufgedrungen wird. Sie will sich ein stigen in die Gesamtorganisation des Börsenvereins, als Freund in den Kreis von Freunden eintreten. Den größten Wert legt sie auf freundnachbarliches Zusammenarbeiten mit den Kreis- und Ortsvereinen, deren Schwächung ihr durchaus fern liegt, die Gilde macht im Gegenteil zur Bedingung der Erwer bung ihrer Mitgliedschaft die Zugehörigkeit zu einem aner kannten Kreis- oder Ortsverein. Es kann hier nicht unsere Ausgabe sein, uns über Ziele und Aufgaben der Buchhändler gilde weiter auszulassen, erwähnen will der Bericht nur, daß gerade aus unserm Verbandsgebiete die Anmeldungen zur Gilde äußerst zahlreich eingelaufen sind, so daß nur wenige Kollegen noch abseits stehen. Diesen wenigen möchte Ihr Vorstand den dringenden Rat geben, so bald als möglich beizutreten. Es ist Pflicht jedes Sortimenters, seine Standesvertretung zu stärken. Besondere Schwierigkeiten haben in diesem Jahre die Vor standswahlen sowohl imVerbande wie auch imBör - senverein gemacht, und lebhafter als sonst haben sich die Vereine damit beschäftigt. Nachdem sich kein Verein dazu in der Lage erklärte, die Vorstandsposten zu übernehmen, und ihre Ver teilung auf mehrere Vereine scheiterte, erklärte sich der alte Ver bandsvorstand in dankenswerter Weise bereit, die Geschäfte noch ein Jahr zu führen. Dem Börsenvereinsvorstande ist es ge lungen, trotz entgegenstehender formeller Bedenken, die gewal tige und kaum zu ersetzende Arbeitskraft Karl Siegismunds sich zu erhalten. Wir begrüßen seine Wahl als zweiten Vorsteher mit Freuden. Ihm wie auch Herrn Artur Seemann, der zum ersten Vorsteher gewählt wurde, gebührt der Dank des gesamten Buchhandels, daß sie cs in jetziger schwerer Zeit übernommen haben, die bald ins Übermaß gewachsene Arbeit des Börsenver einsvorstandes auf sich nehmen. Neben Gründung der Buchhändlergilde und Vorstandswahl verdienten wohl auch das größte Interesse die Anträge Schmidt und Pa et sch auf Erhöhung des Laden preises bzw. Erhebung eines Teuerungszuschlages. Beide verlangten in verschiedener Form einen vom Börsenvereinsvor stande zu schützenden Teuerungszuschlag von 10 7° auf alle Bücher. Der Vorstand glaubte diesen Schutz nicht Zusagen zu können, und der Verlag machte urheberrechtliche Gründe da gegen geltend. So fiel denn auch ein beide Anträge vereini gender Antrag Nitschmanns, und es wurde nur eine Resolution Ehlermanns angenommen, die eine Erhöhung der Ladenpreise, Verbesserung der Bezugsbedingungen und Aufstellung von Leit sätzen durch den Vorstand vorschlägt, die die jetzt bestehende Un sicherheit namentlich in bibliographischer Beziehung beheben soll. In Verfolg dieser Resolution hat der Börsenvereinsvorstand einen fünfgliedrigen Ausschuß einberufen, dem auch Ihr Vor sitzender angehörte. In Gemeinschaft mit dem Vorstande des Börsenvereins hat dieser eine Reihe von Leitsätzen aufge stellt, die allerdings in einer nachfolgenden Besprechung mit dem Vorstand des Verlegervereins noch einige, sagen wir einmal, weicher abgetönte Änderungen erfuhren. Die Leitsätze sind im Börsenblatt veröffentlicht. Ihre Harrptpunkte sind, daß die Preis änderungen möglichst in Form der Erhöhung des Laden preises und nicht des Teuerrmgszuschlages vorgenommen und nicht ohne zwingenden Grund auf weniger gangbare Werke aus gedehnt werden sollen. Sie sind bei jedem einzelnen Werke in Währung und nicht in Prozenten festzusetzen, dürfen nur vom Verleger ausgehen und werden vom Börsenverein geschützt. Er freulich ist die Bestimmung, daß, während die Erhöhung des La denpreises für im Besitz des Sortimenters befindliches Kommis- siousgut sofort mit Bekanntmachung des Verlegers in Kraft tritt, der Nettopreis sich erst zur nächsten Ostermesse erhöht. Es bleibt dem Sortimenter wie auch dem Verleger dadurch manche un nütze, beim jetzigen Personalmangel kaum durchzuführende Ar beit erspart, und ersterem erwächst, wenigstens bei Absatz, ein kleiner Extraverdienst. Während der Ausschuß in seinen Leit sätzen erklärte, daß das Sortiment gegenwärtig einen Mindest- r a b a tt v on 3 0 7-> als angemessen bezeichnet, glaubt der Vorstand des Verlegerbereins, daß dem Sortiment ein solcher Mindestrabatt nur erwünscht sei. Demgegenüber wollen wir es nicht unterlassen, hier noch einmal ausdrücklich zu betonen, daß ein Rabatt von 257-. unzureichend ist, da er bei den gestiegenen Unkosten dem Sortiment einen Verdienst überhaupt nicht mehr gewährt und ein Mindestrabatt von 307<> nicht nur gewünscht wird, sondern unbedingt erforderlich ist, um das Sortiment le bensfähig zu erhalten. Eine Verschlechterung der Bezugsbe dingungen hat der Ausschuß ausdrücklich mißbilligt, sie soll auch, wie es auf Wunsch des Verlegervereins zarter ausgedrückt wird, keinesfalls vorgenommen werden. Lassen Sie mich meinen Bericht schließen mit dem gleichen Wunsche wie im Vorjahre, daß unserm Reiche und seinen Ver bündeten recht bald ein siegreicher deutscher Friede beschielten sein möge, ein Friede, der uns die Sicherungen bringt, deren unser Vaterland zu seiner gesunden und starken Weiterentwicke lung bedarf. Bis dahin wollen auch wir daheim ohne Zagen und Wanken unsere Pflicht tun gleich den Helden in Feindesland, die wie ein Panzer die Heimat schirmen, und zu unserm Teil da zu beitragen, daß das wirtschaftliche Leben aufrecht erhalten bleibt, bis wir mit dem Dichter wieder sagen und singen können: »Friede ist's, und seines Geistes Wehen zieht durchs Menschen leben tröstend hin!« A. Diederich. (Fortsetzung und Schluß des Vcrsammlungsberichts iu nächster Nummer.) It21
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