Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.07.1916
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Redaktioneller Teil. ^ 150, 1. Juli 1916. 8k. Auch ausserordentliche Preissteigerung während des Krieges > entbindet nicht von der Lieserungspflicht. (Entscheidung des Reichs gerichts.) — Zu der wichtigen, gegenwärtig häufig aktuell werdenden Krage, ob ein Lieferer von der Lieferungspflicht frei wird, wenn die Ware nach Vertragsabschluß durch irgendwelche Umstände — Kriegsausbruch usw. — nur noch zu erheblich höheren Preisen zu be schaffen ist, hat jetzt das Reichsgericht Stellung genommen und die Krage, wenigstens soweit der Großhandel in Betracht kommt, ver neint. Es handelte sich um Lieferung von englischem Zinn, die eine deutsche Metallgroßhandluug übernommen hatte. Ter Preis stieg nach Kriegsbeginn schnell von MO bis über 640.für 100und die Firma verweigerte, weil ihr nicht znznmuten sei, die Ware zu »unerschwing lichem« Preise einzukanfen, die Lieferung. Sie wurde verklagt und zur Zahlung von über 9000 Schaden verurteilt, da sie es unter lassen hatte, die Ware, die noch gehandelt wurde und für die ein Marktpreis bestand, rechtzeitig anznschaffen. Das Reichsgericht führt in seiner grundlegenden Entscheidung aus: Würde durch nicht vorhersehbares außerordentliches Steigen des Marktpreises der Ver käufer frei, so würde der durch die Konjunktur verursachte Schaden nur von einer Schulter ans die andere geschoben; und zwar würde er dem Käufer, der sich durch Vertrag gesichert hatte, aufgebürdet, zum Vorteil des Verkäufers, der ihm gegenüber die Gefahr der Kon junktur übernommen, und zwar, soweit sie als möglich voraus zusehen war, wissentlich übernommen hatte. Das kann unmöglich durch die Berufung auf Treu und Glauben gerechtfertigt werden. Der Verkäufer wird von der Lieferuugspflicht nicht frei, wenn im Großhandel marktgängige Ware verkauft und zu haben ist, auch wenn der Marktpreis in einem außerordentlichen, bis dahin nicht für denkbar erachteten Maße gestiegen ist. Personallliichkichteu. 25jährige Jubiläen. — Herr Hofbuchhändler Ludwig Röhr- scheid in Bonn begeht am 1. Juli 1916 sein 25jähriges Selbstäudig- keitsjubiläum. Er übernahm das Sortiment der im Januar 1818 von Adolf Markus in Bonn gegründeten Buchhandlung am 1. Juli 1891 von Emil Strauß, nachdem er acht Jahre vorher in dasselbe eingetreten war und es die letzten fünf Jahre geleitet hatte. Unter seiner Führung hat das angesehene Geschäft eine hohe Blüte erreicht und sich zu einem der bedeutendsten Geschäfte des Nheinlaudes entwickelt. Ebenfalls am 1. Juli vollenden sich 25 Jahre, daß Herr Hofrat Herrma n n Holst, Kgl. Sächs. Hofkuusthäudler, in Firma Emil N i ch t e r, D r e s d e n, an der Spitze dieses Unternehmens steht, das sich unter seiner zielbewussten Leitung zu einer der größten und ange sehensten Kunsthandlungen Deutschlands entfaltet hat. Der Bau der schönen Lberlicht-Säle, die vor Jahren dem Geschäft angegliedert wur den, sowie die in den oberen Stockwerken geschmackvoll eingerichteten Ausstellungsräume, sind ein persönliches Verdienst des Herrn Hofrat Holst. Er schuf dadurch der Kunst eine würdige Stätte. Mit Stolz kann der Jubilar auf seine erfolgreiche Tätigkeit zurückblicken. Weiter kann am 1. Juli d. I. Herr Heinrich Heise, Prokurist der Verlagsbuchhandlung F r a n z V a h l e n die Feier seiner 25jährigen Tätigkeit in diesem angesehenen Berliner Verlagshause begehen. Den Buchhandel erlernte er bei C. A. Eyraud in Neuhaldenslebcn. Nach dem er mehrere Jahre im Verlage von C. A. Schwetschke L Sohn in Braunschweig und dann kurze Zeit in der Weidmannschen Buchhand lung in Berlin als Gehilfe tätig gewesen war, fand er Anstellung im Verlage von Franz Vahlen. Hier hatte er Gelegenheit noch sieben Jahre unter der persönlichen Leitung des Gründers der Firma zu arbeiten und sich durch Schaffensfreude dessen Wertschätzung zu er ringen. Durch unermüdliche Tätigkeit und die stete Wahrnehmung der Interessen des Verlags erwarb er sich auch bald das Vertrauen des jetzigen Inhabers, Herrn Friedrich Gebhardt, der ihn Ende 1905 zum Bevollmächtigten ernannte und ihm Weihnachten 1907 Prokura für die Firma erteilte. In seinem vielseitigen beruflichen Wirken gelang cs Herrn Heise auch, sich die Achtung und Wertschätzung aller amtlichen und privaten Kreise, mit denen er in Berührung kam, zu erringen. Herr Heise gehört ferner zu den wenigen Berufsgenossen, denen es Bedürfnis ist und als Pflicht erscheint, neben ihrer angestrengten geschäftlichen Tä tigkeit auch den Bestrebungen der Allgemeinheit ihre Zeit und Arbeitskraft zu widmen. Schon als jungen Gehilfen sehen wir ihn im »Robinson« in Braunschweig sich betätigen und im »Krebs« in Berlin ein Vor standsamt verwalten, bis er in den Jahren 1900—1902 als Vorsitzender des »Krebs« sich als einer der ersten Bahnbrecher Verdienste erwarb Berantwortl. Neb. t. B.: R t ch a r ö « l b e r t t. — Verlag: Der BörseV Druck: Stamm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der 868 > UM die damals im Versuchsstadium befindlichen Fachkurse für Buch- ^ Händler in Berlin. Seit 1907 wirkt er in der gleichen Richtung im Vorstand der Krebs-Jubiläums-Stiftung als Helfer und Berater des Jungbuchhandels. Mit der Gründung der Kanfmannsgerichte (1905) wurde Heise durch das Vertrauen der Berliner Gehilfenschaft als Bei sitzer des Kaufmannsgerichts Berlin gewählt, dem er ununterbrochen bis heute angehört. In dieser Eigenschaft hat er sich um die Rechts verhältnisse der Handlungsgehilfen besonders verdient gemacht und die Zahl derer, Prinzipale und Gehilfen, die seine Erfahrungen und seinen Rat sich zunutze machen konnten, ist nicht gering. Anfang Juli 1891 übernahm Herr Buchhändler Richard G i e b n e r die Leitung der im Jahre 1693 gegründeten O. May's Buch handlung E. Roeder in Che m n i tz. Er kann also jetzt ebenfalls ein 25jähriges Jubiläum feiern. Herr Gicbner verstand es, das sich der größten Beliebtheit beim Publikum erfreuende Geschäft mit Umsicht zu fördern, und im Jahre 1905 übernahm er dann das ihm vertraute Geschäft käuflich, in dem er einst auch den Buchhandel erlernt hatte. Seit 1. Juli 1913 steht ihm Herr Gustav Richard Weiß als Teilhaber zur Seite, der zur Zeit seine Vaterlandspflicht erfüllt. Allen diesen Herren Jubilaren wünschen wir zu ihrem Ehren tage, daß es ihnen vergönnt sein möge, noch recht viele Jahre in unge trübter Schaffenskraft ihren beruflichen Pflichten nachzukommen. Gestorben: am 23. Juni nach kurzer schwerer Krankheit Herr Buchhändler Moritz Edelmann, der frühere Inhaber der Firma M. Edelmann vorm. Ludwig Groß Nachfolger in Nürnberg, die er 1899 übernommen hatte. Im Jahre 1907 verkaufte er das Sortiment an Herrn Hermann Kistner, behielt aber das Antiquariat zunächst noch für sich. Er hatte sich viele Freunde im Buchhandel erworben, die die Kunde von seinem Ableben mit Bedauern vernehmen werden. Gefallen: am 22. Juni durch Granatschlag Herr Georg Fritz, Unter offizier in einem Landwehr-Jnfanterie-Negiment, seit dem Jahre 1907 ein pflichtgetreuer Mitarbeiter der Firma Johann Am brosius Barth in Leipzig. Der Verstorbene stand seit Kriegs ausbruch unter der Fahne. Leopold Kuy -f. — Am 26. Juni ist in Berlin der Gründer und langjährige Leiter des Pflanzenphysiologischen Instituts an der Ber liner Universität, Geh. Ncg.-Nat Prof. 1)r. Leopold Kny, kurz vor Vollendung des 75. Lebensjahres gestorben. Der ausgezeichnete Ge lehrte nahm eine hochangesehcne Stellung unter den deutschen Bota nikern ein, und auch den Laien erinnert das Beiwort »Kny« bei man chen Pflauzcnnamen au seine Verdienste um die botanische Forschung. Aus Breslau gebürtig, gehörte er seit Schluß seiner Studienzeit der Reichshauptstadt an. Nach mehrjährigen Reisen nach den Mittel meerländern und der Insel Madeira habilitierte er sich 1867 an der Friedrich-Wilhelms-Universität und wurde 1873 außerordentlicher Pro fessor und Direktor des ueuerrichtctcn Pflanzcnphysiologischen In stituts, dessen Lehraufgaben die Gebiete der Morphologie, Physiologie und Entwicklungsgeschichte der Pflanzen umfaßten. Eine Reihe nam hafter Botaniker, wie Zopf, Ambronn, A. Zimmermanu, Willer u. a., haben dort ihre Ausbildung erhalten; mehr als eine pflanzenphysio logische Arbeit von wissenschaftlicher Bedeutung ist dort unter Knys Leitung gefertigt worden. 1881 erhielt Kny dann auch den Lehrstuhl für Botanik an der Landwirtschaftlichen Hochschule. Seit 1908 war er ordentlicher Honorarprofessor an der Universität, doch hatte er sich seit einigen Jahren von seiner Vorlesungstätigkeit zurückgezogen. Neben seiner Lehrtätigkeit, in der er die Studierenden besonders zu selbständigem Arbeiten auzurcgcn mußte, hat Kny eine ausgebrcitete fachliterarische Wirksamkeit entfaltet, meist in Abhandlungen, die in den Berichten der Berliner Akademie, in Pringsheims Jahrbüchern für wissenschaftliche Botanik, in den Sitzungsberichten der Gesell schaft naturforschender Freunde zu Berlin, in den Berichten der Deutschen Botanischen Gesellschaft erschienen sind. Aus der großen Zahl seiner Einzclforschungcn seien hier nur die »Beiträge zur Ent wicklung der laubigen Lebermoose«, die Studien über die Farn kräuter, die Untersuchungen über Floridecn, über die Entwicklung der Parkerlacecn u. a. genannt. Namentlich aber haben seine 1882 veröffentlichten Untersuchungen über das Dickenwachstum des Holz körpers in seiner Abhängigkeit von äußeren Einflüssen und die jahr zehntelang fortgeführten botanischen Wandtafeln mit erläuterndem Text seinen Namen weithin bekannt gemacht. ! e^e i^n der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches ^SnchhändlerhauS.
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