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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.02.1914
- Strukturtyp
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- 1914-02-04
- Erscheinungsdatum
- 04.02.1914
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- Deutsch
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/lk 28, 4. Februar 1914. Redaktioneller Teil. Börl-nblall s. d. Dtlchn. Buchhandel. Haeckels am 16. Februar, der sicher eine lebhafte Nachfrage nach den Werken des greisen Gelehrten und der Bücher über ihn und seine Forschungen zeitigen wird. Literatur über den Einjährig-Freiwilligen-Dienst angesichts des im April bevor stehenden Diensteintritts vieler jungen Leute darf nicht am Lager fehlen. Die Osterzeit schickt ihre ersten Boten voraus. Zahlreiche Angebote von Schulkalendern erwecken die Erinnerung an einen ehemals tief beklagten Ubelstaud, der heute glücklicherweise durch den § 8 der Verkaufsordnung beseitigt ist. Dabei braucht nicht außer acht gelassen zu werden, daß sich mit dem Verkauf der Schulkalcnder nebenbei ein ganz gutes Geschäft machen läßt. Jetzt beginnt auch die Zeit, in der der Buchhändler daran denken muß, bei den verschiedenen Schulleitern Informationen darüber einzuziehen, ob Neueinführungen von Schulbüchern bevorstehen oder nicht. Im Gefolge der Vorboten kommender Osterzeit be findet sich auch ein umfangreiches Prospektheft der Firma R. Voigtländers Verlag in Leipzig unter dem Titel: »Wie lassen sich Voigtländers Quellenbücher an höheren Schulen verwen den?«. Das Heft ist das Resultat eines vom Verlage im Novem ber 1912 ausgeschriebenen Wettbewerbs. Mit seiner Verbreitung wird der Sortimenter sich, dem Verlage und allen Interessenten einen Dienst erweisen. Auch der Schulbücherverlag dürfte sich gegenwärtig stark mit den Vorbereitungen zur Osterzeit zu beschäftigen haben. Es wäre gut, wenn bevorstehende Neuauflagen und Umarbeitungen von Lehrbüchern schon jetzt dem Sortiment bekannt gemacht würden, damit es seine Dispositionen rechtzeitig treffen kann. Neben den regelmäßigen, sich aus den Verhältnissen ergeben den Arbeiten bietet sich angesichts der vor uns liegenden Über gangsmonate vom Winter zum Frühling noch manche Gelegen heit zur allgemeinen Reklame und Propaganda. Wir haben in den Artikeln über die Politik der kleinen Mittel bereits die nach dieser Richtung von der Firma Max Teschner in Steglitz geübte Wirksamkeit behandelt und auch das zur Sammlung einer Gemeinde literarisch interessierter Leute dienende kleine Organ »Die Kunstgemeinde« erwähnt. Nr. 4 gibt uns Bericht über die weitere Tätigkeit. Demnach sind an literarischen Abenden in Aussicht genommen: ein Ganghoser - Abend am 12. Februar, ein Max Haushofer-Abend am 6. März und zwei Otto Ernst- Abende am 25. und 27. März. Ganghofer und Otto Ernst werden bei dieser Gelegenheit selbst sprechen. Vorangegangen ist ein Clara Viebig-Abend am 21. Januar, von dem die Steglitzer Zei tung berichtet (nicht ohne die Verdienste des Veranstalters ge bührend zu würdigen), daß das Publikum in drangvoll fürchter licher Enge Schulter an Schulter atemlos der Vortragenden ge lauscht habe. Also ein voller Erfolg! Neben der Sicherung der Veranstaltung durch das in dem Verein »Kunstgemeinde Groß- Berlin« gesammelte Stammpublikum finden wir noch die Er hebung von Eintrittspreisen in der Höhe von 1 bis 4 Es ist demnach anzunehmen, daß dem Unternehmer die Freude an dem Erfolge nicht durch persönliche und finanzielle Opfer vergällt worden ist. Etwas Mut und eine tüchtige Portion Organisa tionstalent gehören allerdings dazu. — Daß es auch abseits der großen Heerstraße nicht an Bemühungen der Buchhändler fehlt, stärker als bisher an die Öffentlichkeit zu treten, kann man auch aus einem Berichte des »Czernowitzer Allgemeinen Anzei gers« ersehen. Dort wird in überaus anerkennender Weise über eine vom 2. bis 7. Dezember v. I. von der Buchhandlung Heinrich Pardini in einem Raume des Gewerbemuseums veranstaltete Ausstellung des »schönen Buches« berichtet und gleichzeitig das Bedauern darüber ausgesprochen, daß nicht mehr als 1000 Per sonen die Veranstaltung besucht hätten. Trotzdem kann in einem solchen Besuch ein Erfolg gefunden werden. Denn das Publikum muß sich auch erst daran gewöhnen, daß der Buchhändler in einer solchen Ausstellung viel mehr Schönes aufzeigen kann, als man gemeinhin denkt. Das nächste Mal wird's schon besser werden. Eine berechtigte Klage des ortsansässigen Sortiments ist das Überhandnehmen der Reisebuchhandlungen, die ihre zungenfer tigen Angestellten als eine Art Heuschreckenplage in das Revier der Sortimentsgeschäfte schicken. Ebenso groß wie die Gewerbe freiheit dieser Geschäfte ist auch die Freiheit des Sortiments. Ich wundere mich darüber, daß seitens der Sortimentsbuchhandlun gen so wenig die eigene Fähigkeit betont wird, gleichfalls größere Werke gegen entsprechende Monatsraten zu liefern. Umso ange nehmer berührte es mich, als ich in einer Anzeige der Firma Fr. Lehmanns Buchhandlung in Zweibrücken einen entsprechenden Hinweis fand. Auch dürfte es sich empfehlen, von Zeit zu Zeit einmal einen jungen Mann auf die Tour zu schicken, der derartige Angebote in der Stadt macht. Zur großen Genugtuung des Buchhandels und dank den eif rigen Bemühungen des Vorstandes des Börseuvereins ist nun mehr der Bezug der Generalstabskarten geregelt, wenn auch die gebotenen Nabattsätze zu wünschen übrig lassen. Von großer Wichtigkeit ist die Anzeige der Firma L. Fernau in Nr. 23 des Bbl. vom 29. Januar. Es empfiehlt sich, sie aufzuheben und zusammen mit dem Verzeichnis das an den Buchhandel be reits vorher versandt war, sorgfältig zu verwahren, damit man das ganze Material im Bedarfsfälle gebrauchsfertig zur Hand hat. Das rege Leben auf dem Zeitschristenmarkt hat bereits wie der zur Gründung von zwei neuen Zeitschriften geführt, »Die Persönlichkeit« im Verlage von Hans Lüstenöder in Frankfurt (Herausgeber Eduard Schneider, Grimmenthal) und »Pädago gische Berichte« im Verlage von A. W. Zickfeldt in Osterwieck. Es würde zu weit führen, auf die Programme dieser Blätter einzugehen. Nur sei bemerkt, daß sich in ihnen die Ansätze einer wohldurchdachten und übersichtlich angeordneten Literaturbera tung finden. Die Zeitschrift »Die Persönlichkeit« bringt in einem Anhang »Bücherkunde« ein alphabetisch nach Namen ge ordnetes Verzeichnis der in letzter Zeit erschienenen wichtigen bio graphischen Werke. Das gleiche System beherrscht auch ein Ver zeichnis biographischer Zeitschriften- und Zeitungsaufsätze. Den Bücherbesprechungen ist große Sorgfalt gewidmet. In den neuen »Pädagogischen Berichten« nimmt die Literaturberatung einen noch größeren Raum ein und ist in Gestalt ausführlicher fachlicher Besprechungen mit sichtlicher Sorgfalt durchgefllhrt. Auf dem Gebiete der bibliographischen Hilfsmittel hat sich eine bemerkenswerte Änderung vollzogen. Georgs Schlagwort katalog, der in Abertausenden von Fällen ein zuverlässiger und treuer Berater des Sortiments war, hat sein Weitererscheinen eingestellt, nachdem die Redaktion der Hinrichsschen Kataloge ihr Schlagwortshstem auf eine Höhe gebracht hat, die eine Fort setzung der Georgschen Kataloge erübrigt. Von neueren kleinen Hilfsmitteln, die der Literaturberatung des Publikums und der Propaganda des Sortiments dienen, seien ein Merkbuch der schönen Literatur, herausgegeben von Heinrich Wentz im Verlage .Hesse L Becker in Leipzig, die neuen Kompendienkataloge der Firma K. F. Koehler und die Verzeichnisse wissenschaftlicher Handbücher der Firma F. Volckmar genannt. Eine freudige Botschaft für den Sortimentsbuchhandel ist das Januar-Zirkular des Bibliographischen Instituts gewesen, das den Rabatt dieser Firma unter Beibehaltung der Freiexem plare Il/10 auf 3316 °/» erhöht. Gerade in Zeiten, in denen man nicht ohne Bangen auf die Weiterexistenz eines leistungsfähigen Sortiments blickt, erscheinen derartige Botschaften als Lichtblicke. Sie bergen aber auch gewisse Verpflichtungen dem Verlage gegen über, die sich hoffentlich in einer stärkeren Vertriebstätigkeit be merkbar machen werden. — Nicht ohne Bedeutung für die Allge meinheit des Buchhandels ist auch eine geschäftliche Änderung im Verlage der Firma August Scherl G. m. b. H. in Berlin, die für die Eingeweihten Wohl nicht überraschend kommen wird. Nachdem früher gerüchtweise als Käufer einmal Rudolf Mosse, das audere Mal Ullstein L Co. genannt wurden, verlautet jetzt, daß die Leitung der Firma aus den Händen des bisherigen Geschäftsführers August Scherl in die eines selbständigen Kon sortiums von Kapitalisten llbergegangen ist, an dessen Spitze Geh. Regierungsrat a. D. von Krüger, früher Vortragender Rat im preußischen Finanzministerium, stehen soll. Man wird unter diesen Umständen der Weiterentwicklung der Firma unter der neuen Leitung mit besonderem Interesse entgegensehen. Kurt Loele. 163
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