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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.02.1914
- Strukturtyp
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- 1914-02-03
- Erscheinungsdatum
- 03.02.1914
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- Deutsch
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Rach dem Ausland erfolgt LieferungRaum 13 >pf., >/, S. 13.56 M-, ^2 S. 26 M., >/> 6.50 M.; sür Richt-»» ! über Leipzig oder durch Kreuzband, an Richtmitglieder in Mitglieder 46 Pf-, 32 M., 60 M-, 100 M. — Deilagen werden »» ^diesem Falle gegen 5 Mark Suschlag für jedes Exemplar.nicht angenommen.—Beiderseitiger Erfüllungsort ist Leipzig !» NAMäMVMMriverAMö'erAWWMWMMlkrMWp'siA Nr. 27. Leipzig, Dienstag den 3. Februar 1914. 81. Jahrgang. Redaktioneller Teil» Allgemeiner Deutscher Buchhandlungs-Gehilfen-Verband. Im vergangenen Monat Januar wurden ausgezahlt: 2172.— Krankengelder, „ 600.— Begräbnisgelder, „ 891.91 Witwen- und Waisengelder, „ 212.97 Jnvalidengelder. Leipzig, 2. Februar 1914. Der Borstand. Münchner Briefe. i. Rezensionsexemplare und Rezensionen. — Die Empfehlung des Sorti menters. — Propaganda-Ausschüsse. — Or. Conrad und das Ansehen der Literatur. — Eine Feier der Firma I. F. Lehmann's Verlag. — Art. 3 der Novelle zum Postgesetz. — Die Buchgewerbe-Ausstellung des Münchner Bundes. — Berlegersorgen. Einen nicht geringen Anteil an den Propagandakosten bilden für jeden Verlag die Rezensionsexemplare. In nur ganz weni gen Fällen kann der Erfolg dieser Werbearbeit nachgewiesen wer den, und dies ist wohl die Ursache, warum in gar so freigebiger Weise mit ihnen verfahren wird. Werden sie direkt verlangt, ob durch oder ohne vorherige Anfrage, ist hier nebensächlich, dann ist ja ein Interesse für das Werk als vorhanden anzunehmen. Ganz anders, wenn sie den Schriftleitern ohne weiteres übersandt werden; die Freigebigkeit wächst sich in diesen Fällen zur Ver schwendung aus. Es ist gewiß ein großer Fehler gerade an den Rezensionsexemplaren zu sparen, was ich aber jemand aufdränge, verliert ohne weiteres an Wert. Dem Fehler allzu großer Freigebigkeit wird aber meist noch ein anderer beigesellt: durch die Waschzettel. Wer im Antiquariat, in das ja die Rezensionsexemplare meist wandern, so eine Fuhre durchgesehen und dabei die Waschzettel durchmustert hat, der findet, daß die Besprechungen sehr selten sachlich sind. Sie brin gen so erschrecklich oft eine Zusammenstellung landläufiger und dabei nichtssagender Redensarten, daß man wirklich nicht er kennen kann, was eigentlich das neue Werk vor andern auf dem Gebiet bereits erschienenen auszeichnet, wodurch doch die Bedürf nisfrage begründet wird. Wie oft würde nicht ein kurzer Aus zug aus dem Inhaltsverzeichnis dem Leser zeigen, daß hier ge rade der Stoff behandelt ist, der ihn am meisten interessiert, wie oft würde nicht der Abdruck der oder jener Stelle des Buches die Diktion des Werkes zeigen! Aber fast ausnahmslos wird statt Brot Stein dargeboten. Und wie es mit den Waschzetteln ist, so ähnlich ist es mit der Mehrzahl der Besprechungen. Man merkt den meisten zu sehr an, daß der Rezensent Literaturgeschichte und Ästhetik studiert hat und nun in schön gebauten Perioden literaturgeschichtliche Wer tungen von sich gibt. Er speit Perlen, wo das Werktätige Volk, das breite Publikum eine einfache, leicht faßliche Inhaltsangabe nötig hat. Es ist ein gewaltiger Fehler der Kritik, daß sie glaubt, das lesende Publikum sei für die beste Darstellungsweise empfäng lich. Ter Jurist, der Kaufmann, der Ingenieur, sie alle alle stecken im Bannkreis ihres Berufes und sollen nun mit einem Sprung ihren Jdeenkreis wechseln können? Das heißt Unmögliches fordern! Und deswegen werden wir auch immer finden, daß nicht etwa die Bücher von bleibender Bedeutung den größten Leserkreis haben, sondern diejenigen, die keine großen Anforde rungen an die geistige Mitarbeit stellen, die das, was die Masse nur zum Hausgebrauch besitzt: Gemüt und Empfindung, zur brei ten Basis ihres Handlungsgehalts nehmen, oder auch so neben bei an einigen wissenschaftlichen Fragen (über die sexuelle oder die soziale Frage: Michaelis, Das gefährliche Alter, — Bellamh, Rückblick aus dem Jahre 2000) teilnehmen lassen. Wie oft werden aber nicht Bücher, die die beste Aussicht auf guten Absatz hätten, von der Kritik in aller Güte totgeurteilt! Die immer wiederkehrenden Phrasen: gesunder, echter Humor, er greifende Tragik, pshchologische Entwicklung, starke dichterische Kraft, seelische Vertieftheit usw. usw., sie können den Leser, weil er ihnen zu häufig begegnet, nicht zum Kauf anregen. Andere Kritiker verfallen wieder in den Fehler begriffehäufender Dar stellung: bedeutungsvoll wiederkehrende symbolische Situationen mit Parallelfällen. Und wieder andere benutzen die Beurteilung eines Buches zu langatmigen Abhandlungen über irgend ein Li- teraturgebiet, das mit dem im Werke selbst vertretenen in nur ganz lockerem Zusammenhang steht. Solche Kritiken ermüden und lenken die Leser, die eigentlich erreicht werden sollen, ab. Wir dürfen uns daher nicht Wundern, wenn die Statistik uns so einen schlechten Erfolg der Rezensionsexemplare zeigt. Was wir fordern würden, wäre also eine Reform der Kritik. Doch liegt dies eben leider außer der Zuständigkeit des Buchhandels; er kann Wohl vorstellen und wünschen, kann vielleicht auch seinen Einfluß geltend machen bei den einzelnen Tageszeitungen, viel leicht auch in der Fachpresse, wie im Literarischen Echo, auf das Unzweckmäßige derartiger Rezensionen aufmerksam machen, eine entscheidende Änderung aber wird er schwerlich herbeiführen kön nen. Wir sind da auf Gnade und Ungnade der Kritik verfallen. Es bleibt daher dem Buchhandel als Retter immer nur die mündliche Empfehlung^ Für sie kann der Sortimenter vor allem sorgen. Leider kommen die meisten Verkäufer aber auch nicht ans den landläufigen Redensarten heraus, denn das Verkaufen haben die allerwenigsten von ihnen gelernt. Die größte Kunst des Sortimenters soll von den jungenLeuten so nebenbei aufgeschnappt werden. Sie erhalten auch nicht die geringste Anleitung dazu; zum guten Verkäufer muß man also im Buchhandel direkt ge boren sein. Während der Kaufmann seine systematische Schulung bekommt, muß sich der Sortimenter, dem schon die Kenntnis seiner Ware besondere Schwierigkeit macht, stets seine eigene Technik in der Bedienung zurechtlegen. Da aber auch hier die Erfahrung alles ausmacht, kommt der Buchhändler meist erst in den späteren Dienstjahren zu einer sachgemäßen Behandlung der Kunden, die ihm das Vertrauen des Publikums erwirbt. Wenn wir auch eine ziemliche Auswahl an kaufmännischer Literatur über das Pro blem des Verkaufens besitzen, die auch der Buchhändler in ihren Grundzügen benutzen kann, die Eigenart des Buchhandels würde es doch bedinaen, daß er eine besondere Schulung erhält. Hier würden die Gehilfenvereinigungen ihren Mitgliedern praktische Hilfe angedeihen lassen, wenn sie das Thema in ihr Programm aufnähmen. Die dabei notwendigen Beurteilungen der Autoren würden den jungen Kollegen eine gute Anleitung zum tieferen Genuß der betreffenden Werke geben, zugleich aber auch 161
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