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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.02.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-02-03
- Erscheinungsdatum
- 03.02.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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»4L 27, 3. Februar 1914. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s, d. Dtschn. Buchhandel. die Kunstgewerbler, Schüler, wie Ausgereifte, erwarten lassen. Gerade diesen aber ein Einfühlen in die Gesetze, die Buchinhalt und Buchausstattung bedingen, zu ermöglichen, ist ein Stück idealer Arbeit. Sie bringt dem Verlag zwar nie Brot, führt ihm aber doch belebende Kräfte zu. Der Schulbücherverlag in Bayern geht einer Krisis entgegen. Die kommende neue Schulordnung, die eine gewisse Sicherheit, wenigstens für die nächsten 6 Jahre, bringen wird, setzt sicher auch das eine und andere Schulbuch außer Kurs. Den Ver legern der Volksschulbllcher droht nun noch die Gefahr eines kon fessionellen Lesebuchs oder vielmehr der konfessionellen Lese bücher. Denn was den Katholiken zugestanden würde, müßte natürlich den Protestanten schließlich auch eingeräumt werden, wenn auch der treibende Geist für diese Änderung im Unterricht jetzt das Zentrum ist. Es ist hier ja nicht der Platz, über die Berech tigung dieses Verlangens zu urteilen, aber es drängt sich doch die Frage auf, ob nicht das Interesse des »Friedens auf Erden«, den uns die Weihnachtsglocken immer verheißen, und vielleicht auch die Rücksicht auf ökonomische Verteilung der Kräfte eine andere Lösung finden können. Das Beste, was unsere Lesebücher bieten, auch die konfessionellen, ward von Geisteshelden geboten, die nicht nur international, sondern auch interreligiös empfun den haben. »Sie lebten, ein Bürger derer, die da kommen sollten.« Und was wollen wir denn eigentlich bewirken? Doch daß unsere Jugend reif werde für die Zukunft! G. Recknagel. Konkursstatistik. IV. Vierteljahr 1913. (Die ersten 8 Vierteljahre 1913 vergl. Bbl. 1913, Nr. 104, 201 u. 241.) Im letzten Vierteljahr 1913 wurden im Börsenblatt, das die betreffenden Anzeigen amtlichen Blättern entnimmt, die Konkurseröffnungen von 15 (im gleichen Vierteljahr 1912: 9; 1911: 13; 1910: 15; 1909: 17) buchhändlerischen Betrieben gemeldet. Ausfallend stark ist diesmal der Verlagsbuchhandel, der sonst gegen den Kleinhandel ganz bedeutend zurücktritt, an den 15 Konkurseröffnungen beteiligt, die, wenn man die Handlungen nach ihrer Art auseinanderhält, betrafen: 6 Verlagsbuchhandlungen, von denen 1 mit einer litho graphischen Anstalt verbunden war, 7 Sortimentsbuchhandlungen, zum Teil mit den üblichen Nebenbranchen, 1 gemischten Betrieb: Sortiment, Verlag und Buch druckerei, 1 reines Musikaliengeschäft, Sortiment und Verlag. Von diesen 15 Betrieben war nur 1 kleinere Sortiments buchhandlung nicht im Adreßbuch des Deutschen Buchhandels aufgeführt. Als Gründungs-, beziehungsweise Übergangs jahre an die letzten Besitzer der übrigen in Konkurs geratenen Firmen waren zu ermitteln: 1891 — 1896 — 1898 — 1899 — 1900 — 1901 — 1904 (2mal) - 1908 (2mal) — 1910 — 1912 — 1913 (2mal). Bemerkenswert ist die kurze Lebens dauer der größeren Zahl der Geschäfte. Die 15 Konkurseröffnungen betrafen 12 natürliche Per sonen, darunter 1 Nachlaß, und 3 Gesellschaften mit beschränkter Haftung. Sie erfolgten in den Orten: Berlin (3) — Ebers walde — Essen — Gnesen — Kattowitz — Kleve — Köln Leipzig — Mainz — München — Schleiz — Zabrze — Zerbst. * » Im gleichen Zeitraum fanden 6 Konkursverfahren (1912: 4; 1911: 8; 1910: 15; 1909: 5) ihr Ende, und zwar wurden: a) 2 eingestellt mangels einer die Kosten des Verfahrens deckenden Masse; d) 4 beendigt nach Abhaltung des Schlußtermins. Die beiden Konkursverfahren, die mangels einer ent sprechenden Aktivmasse nicht zur Durchführung kamen, betrafen einen Sortimentsbuchhändler in einer Mittelstadt, der seit 1908 im Besitz der Handlung gewesen war, und eine Gesellschaft m. b. H., die in einer Großstadt eine Leihbibliothek betrieb. In letzterem Falle hat das Amtsgericht 4^ Jahre nach Er öffnung des Konkurses die Einstellung des Verfahrens be schließen müssen, nachdem eine Klage auf Einzahlung von rückständigem Stammkapital gegen einen Gesellschafter der G. m. b. H. in 2. Instanz abgewiesen worden war und andere Mittel zur Durchführung des Verfahrens nicht vorhanden waren. Die geringen Aktiva von etwa ^ 2800.— waren durch die entstandenen Massekosten (etwa 1200. — ) und Bezahlung der bevorrechtigten (^B 800.—) und der aussonderungsberech tigten (Eigentumsvorbehalt) Forderungen (etwa 1000.—) aufgezehrt worden, sodaß die nichtbevorrechtigten Forderungen von rund 20 000.— leer ausgingen. Die Endzahlen der 4 nach Abhaltung des Schlußtermins beendigten Konkursverfahren, an denen der Verlag mit einem Betrieb beteiligt war, sind nachstehend zusammengestellt: Art des Geschäfts Tet- lungs- masfe Masse kosten. Masse schulden, darunter Kosten deS Ver fahrens rc. Sevorrech- itgte For derungen Nicht Itgle For derungen Auf d'e nichlbevor- recht. For derungen gez. hlreri- vidende Aus gefallene Forde rungen (ab gerundet) Auchbuchhändler in einer größeren Mittelstadt (nicht im Adreß buch aufgefllhrt) 3231.48 1724.26 4.83 6434.17 23 A 4950.— Regelrechtes Sortiment in einer- kleineren Mittelstadt 2068.71 552.80 33.24 6838.28 19,99A 5500.— Gemischtes Ge schäft,Sortiment, Buch-und Musik verlag in einer Großstadt 3319.19 1352.80 30.87 25523.26 7,58 ^ 23600.— Reiner Verlag (Kommandit gesellschaft) in Großstadt 6657.— — 1688.05 238176.97 2,62-8 230000.- Die 6 zum Abschluß gekommenen Konkursverfahren waren über 3 natürliche Personen, 1 Gesellschaft mit be schränkter Haftung, 1 Kommanditgesellschaft und 1 offene Handelsgesellschaft verhängt gewesen. Die 6 Firmen hatten ihren Sitz in Berlin — Halle a,S. — Kattowitz i Schl. — Köln — Königshütte — Saalfeld. Kleine Mitteilungen. Explosion im Deutschen Buchhändlerhaus zu Leipzig. — In der Nacht vom Sonntag zum Montag hat in den tm Erdgeschoß des Deutschen Buchhändlcrhauses zu Leipzig gelegenen WirlschaftS- räumen des Gutenberg-Kellers eine außerordentlich heftige Gas explosion stattgefunden, durch die 4 Personen schwer verletzt und nicht unerhebliche Materialbeschädigungen verursacht wurden. Als sich die KUchenangestellten der Gutenbergkeller-Wirtschaft zur Ruhe begeben wollten, bemerkten sie einen starken Gasgeruch, der sich besonders vor der Tür zu dem an der linken Frontseite, nach der Hospitalstrabe zu gelegenen Raume bemerkbar machte. Trotz Ver warnung betraten die Suchenden das Zimmer mit Licht, an dem sich sofort mit einem donnerähnlichen Krach das in dem Raume be findliche, dem Regulator entströmende Gas entzündete. Sämtliche Türfüllungen und die Fenster wurden aus ihrem Nahmen geschleudert. Der Druck der Explosion war ein derartig gewaltiger, daß eine ganze Anzahl Fenster der umliegenden Häuser zertrümmert wurden. Die sofort herbeigerufene Feuerwehr löschte die in Brand geratenen Ge räte, Türfüllungen usw. in dem Raume, in dem die Explosion aus gebrochen war, sowie bas brennende Inventar der danebenliegenden Waschküche. Durch die Explosion sind auch die Fenster des Ausschub zimmers, des linken kleinen Saals, sowie die der Räume der Bibliothek des Börsenvereins und des Buchhandels-Archivs beschädigt worden. 163
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