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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.04.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-04-16
- Erscheinungsdatum
- 16.04.1913
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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4004 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. ^ 86. 16. Apr:l 1913. ganz besonders im Geschäftsleben die zutreffende Mahnung Goethes beherzigt zu werden verdient: Mann mit zugeknöpften Taschen. Dir tut niemand was zu lieb; Hand wird nur von Hand gewaschen; Wenn Du nehmen willst, so gib! —r— II. Die Königliche Landesaufnahme hat am 1. April d. I. den Vertrieb der von ihr herausgegebenen Karten anderweitig ge regelt. Sie errichtete sogenannte »Kartenvertriebsstellen«, an deren Spitze verabschiedete Offiziere gestellt worden sind. Der Zweck der getroffenen Neueinrichtung dürste Wohl der sein. Offi zieren a. D. außer ihrem Ruhegehalt noch Nebeneinnahmen zu verschaffen. Der Rabatt, der früher dem Sortimentsbuchhandel gewährt worden ist, wird jetzt den Offizieren als Provision über wiesen. Die Leiter der Vertriebsstellen sind in ihrem Verhältnis zur Landesaufnahme lediglich »Bevollmächtigte«, also keineswegs Staatsbeamte, sie nehmen etwa dieselbe Stellung ein wie die preußischen Lotterie-Einnehmer zur Königlichen General- Lotterie-Direktion. Während die Vertriebsstellen die Versendung der bestellten Karten an Privatpersonen unter Berechnung des Portos durch Nachnahme zu bewirken haben, soll das Versendungsverfahren für die zum Dienstgebrauch bestimmten Karten und Pläne anders gehandhabt werden; denn 8 9 der Vertriebsbestimmungen lautet: »Den Reichsbehörden sowie den Militär- und Marinebe hörden und -Personen gehen die Karten portofrei unter ,Heeressache', allen übrigen Behörden als .portopflichtige Dienstsache' zu.« Hieraus ergibt sich, daß die Versendung der bestellten Karten teilweise unter Benutzung des amtlichen Siegels der Landesauf nahme als »Heeressache«, also portofrei, erfolgt. Den Vertriebsstellen wird für ihre Tätigkeit eine Provision gewährt. Dadurch, sollte man meinen, werden sie zu r e in ge werblichen Unternehmungen gestempelt, deren Sen dungen — gleichviel ob für Behörde oder Privatpersonen be stimmt — dem Portozwang unterliegen und keinen Anspruch auf Portofreiheit, wie die der Staatsbehörden, haben. Die Königlichen Lotterie-Einnehmer erhalten alle dienstlichen Schreiben, Lose usw. als »Portopflichtige Dienstsache«, während den Kartenvertriebsstellen — in weiterer Auslegung des oben angezogenen § 9 der Vertriebsbestimmungen — Briefschaften, Karten, Pakete und dergleichen als »Heeressache« zugehen sollen. Gegen die Portofreiheit der Kartenvertriebsstellen muß mit aller Energie Front gemacht und erforderlichenfalls die Post behörde darauf hingewiesen werden, denn die früheren Offiziere, selbst wenn sie eine amtliche Verkaufsstelle leiten, sind doch als Verkäufer von Karten Gewerbetreibende, die ihre Sendungen ebenso zu frankieren haben, wie alle anderen Staatsbürger. Ferner ist darauf zu achten, daß die Herren, ebenso wie alle anderen Kaufleute zu den Steuern herangezogen werden. Wenn tatsächlich die Plankammer den Vertriebsstellen die Karten mit einem Rabatt liefert, und dieser Rabatt den Verdienst des mit dem Vertriebe beauftragten Offiziers darstellt, so muß diese Ein nahme zur Einkommensteuer und der Gewerbebetrieb zur Ge werbesteuer herangezogen werden. L. Vereinigung der Berliner Mitglieder des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler. Bericht über die Jahresversammlung am 9. April 1913. Die schwach besuchte Versammlung wurde vom Vorsitzenden Herrn Ko ebner mit der Verlesung des Jahresberichts er öffnet, der mit Rücksicht auf den diesjährigen frühen Ostertermin den Mitgliedern noch nicht gedruckt vorgelegt werden konnte. Unter den einzelnen Punkten des Berichts, die dann zur Debatte gestellt wurden, erregten Aufmerksamkeit: die Beschwerden über Verstöße gegen die Ordnungen des Börsenvereins, der Kanrpf mit der »Wildenschaft« der technischen Hochschule, die durch einen unbekannten Mittelsmann noch immer in der Lage ist, ihren Mitgliedern sämtliche (auch nichtfachliche) Bücher mit 10 °/o zu liefern, sowie die Frage der verlegerischen Remittcnden- exemplare, die zu dem bekannten Protest der Berliner Sortimenter geführt hat. Zum Punkt »Gefälligkeitsgeschäfte des Personals« wies Herr Nitschmann auf den großen Umfang hin, den dieser Mißbrauch zum Schaden des Sortiments angenommen habe, während Herr Staar daran erinnerte, daß auch von seiten der Prinzipale selbst vielfach grobe Verstöße in dieser Beziehung vorkämen. Eine längere Debatte rief sodann der Passus über die »Deut sche Bücherei« hervor. Der Jahresbericht erkennt die große Be deutung dieser Neuschöpfung für den deutschen Buchhandel an, glaubt aber doch betonen zu müssen, daß ein Werk von solcher Tragweite nicht lediglich auf Grund des Notstandspara graphen (8 21, Nr. 12 der Satzungen) hätte geschaffen werden sollen. Der Vorsitzende, und später Herr vr. d e Gruyter richteten die Bitte an den Vorstand des Börsenvereins, bei der diesjährigen Hauptversammlung for mell die nachträgliche Genehmigung einzuholen. Dagegen spra chen Herr Krehenberg und Herr Kommerzienrat Siegis - mund. Der letztere wies zunächst an der Hand der Daten nach, daß es ihm bei dem schnellen Handeln der sächsischen Staats behörden praktisch gar nicht möglich gewesen wäre, erst eine außerordentliche Hauptversammlung einzuberufen. Er vertrat aber auch entschieden die Anschauung, daß der Vorstand auch formell seine Rechte in keiner Weise überschritten habe, so daß eine Veranlassung zur nachträglichen Einholung des Ein verständnisses der Hauptversammlung nicht vorliege. Der Vorsitzende Herr Koebner betonte in seinem Schluß wort noch einmal, daß sich die Kritik nicht gegen das Institut als solches gerichtet habe, und wies noch besonders darauf hin, daß der Vorstand der Berliner Vereinigung die Berliner Ver leger durch ein Geleitwort zu der an sie gerichteten Zuschrift des Börsenvereins-Vorstandes noch besonders zur regelmäßigen Überlassung eines Freiexenrplars aufgefordert habe. Schließlich benutzte der Vorsitzende noch die Gelegenheit, die im Jahresbericht ausgesprochenen Glückwünsche der Berliner Kollegen dem persönlich anwesenden Herrn vr. Bollert zu wiederholen. Der Kassenbericht, erstattet durch Herrn Prager, wurde genehmigt. Er weist ein Minus von zirka 270 ^ gegenüber dem Vorjahre auf, das in dem niedrigen Kurs der Papiere seine Er klärung findet. Der bisherige Vorstand wurde auf Vorschlag des Herrn Kommerzienrat Siegismund durch Akklamation wieder gewählt. Er besteht also weiterhin aus Herrn Ko ebner als Vorsitzendem, Herrn Eggers als Schriftführer, Herrn Prager als Schatzmeister. Außerdem gehört ihm statuten mäßig Herr Nitschmann als Vorsitzender des Berliner Sor timentervereins an. Am 24. d. M. kann die Berliner Vereinigung auf ein 25jäh- riges Bestehen zurllckblicken. Es wurde beschlossen, dieses Er eignis durch ein Festessen zu feiern, dessen Termin allerdings aus praktischen Gründen bis Ende Mai verschoben wurde. Dem Fest komitee, dem die Herren vr. E. Vollert, Rudolf Hofmann, vr. Paetel, Fritz Rühe, G. Kllstenmacher, B. Staar und G. Eggers augehören, wurden die nötigen Mittel bewilligt. Außerdem gelangt eine Festschrift zum Druck, welche Herrn Prager, der dem Verein seit der Begründung angehört, zum Verfasser hat. Der Pauschalbeittag für den Verband der Kreis- und Orts vereine entspricht nicht mehr der Mitgliederzahl der Berliner Ver einigung. Herr Pragerals Schatzmeister brachte zunächst eine Erhöhung von 50 in Vorschlag. Auf einen dringenden Appell des Herrn Kommerzienrat Siegismund entschloß sich aber die Versammlung, den Beitrag von 450 auf 600 ^ zu erhöhen. lFortsetzmig auf Seite 4041.>
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