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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.04.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-04-15
- Erscheinungsdatum
- 15.04.1913
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- Deutsch
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- Saxonica
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3962 vörlknblau f. d. Dtschn. ndcl. Redaktioneller Teil. ^ 85. 15. April 1913. In unseren Augen seid Ihr eben Buchhand lungsgehilfen«. Wird sich aber dieses schöpferische Werde, das von heute auf morgen in so selbstloser Weise zur Stärkung der Organisation aus ehemaligen Schreibern Buchhanö- lungsgehilfen macht, auch machtvoll genug erweisen, für sie die tarifliche Feststellung eines Mindestgehalts für Buchhand lungsgehilfen zu einer Zeit zu erkämpfen, wo sich selbst inner halb der Sozialdemokratie die Scheidung in gelernte und un gelernte Arbeiter vollzieht und dieser Difserenzierungsprozetz in einer scheinbar homogenen Masse Gescheiten und Dummen, Fleißigen und Trägen ihren Lohn auf Grund ihrer Arbeits- leistung zugewiesen sehen will? Noch charakteristischer als diese Proben taktischer Be fähigung ist das im Aufträge der Landes-Vereinigung Mittel deutschland von einem fünfgliedrigen Ausschuß Mitte Februar 1913 veröffentlichte Expose über die Umgestaltung der »Buch händler-Warte«. Ohne uns auf eine Kritik dieses zerfahrenen Machwerks einzulassen, das sich u. a. in Ratschlägen wie: »In der Satzanordnung verrate sie (die Warte) geläuterten Ge schmack« ergeht, verdient doch der Geist hervorgehoben zu wer den, von dem es beherrscht wird: »Die farblose Berichterstat tung«, heißt es mit Bezug auf den sozialpolitischen und gewerk schaftlichen Teil des neuzugestaltenden Blattes, »die bisher in den sozialpolitischen Beiträgen überwog, weiche mehr und mehr der Polemik und Agitation, zumal in unseren Auseinandersetzungen mit den Or ganisationen der Prinzipale und den alten kauf männischen und technischen Verbänden, die nicht auf gewerk schaftlichem Boden stehen. Der starke, nicht zu über brückende Interessengegensatz zwischen Ar beitgeber und Arbeitnehmer ist dabei zu un terstreichen.« Und weiter: »Nichts vermag die Lauen und Halben nachdrücklicher aufzurüt teln, als wenn ihnen ihre mißliche Lage stets und ständig vor Augen geführt und ihnen ge sagt wird, daß sie nur durch unsere starke Or ganisation aufBesserungrechnenkönnen. Nichts wirkt auch bei geschickter Darstellung besser, und daß die Quelle versiege, ist, leider, nicht zu erwarten«. Nicht minder offenherzig ist das, was über den beruflichen und fortbildenden Teil gesagt wird: »er braucht hier nicht mit derselben Aus führlichkeit erörtert zu werden; beide sind minder wich tig«. Auch gegen Vorträge belehrender Art wird der Rotstift der Redaktion der Zukunfts-Warte angerufen und der Stab über die bisher gebrachten Zusammenstellungen der buchhändlerischen Fachliteratur gebrochen. Alles also, was der Fortbildung dient, die jungen Berufsgenossen geschickter und tüchtiger in ihrem Berufe machen könnte, hat hinter den Kampf für die gewerkschaft liche Organisation zu treten; sie sollen nicht lernen, etwas zu leisten, sondern zu fordern, und zwar möglichst viel, unbe kümmert darum, was sie dafür zu bieten haben. Konnte der Zentral - Vorstand der A. V. nun wirklich so naiv sein, zu erwarten, daß das Börsenblatt auch weiterhin die Berichte über Vorträge seiner Ortsgruppen bringt, zu deren Anzeige es der »Buchhändler-Warte« an Raum ge bricht, weil sie ihn für sozialpolitische Exkursionen in den Zukunfts staat benötigt, über Vorträge, die, selbst unter harmloser Flagge segelnd, bei einer Organisation wie der A. V. den Gedanken auf- kommen lassen, daß sie nur dekoratives Beiwerk sind, um die wahren Zwecke und Ziele der Organisation zu verbergen? Dazu wird sich das Börsenblatt nicht mißbrauchen lassen, wohl aber ist es seine Pflicht, den jungen Berufsgenossen die Frage vor zulegen, ob sie eine Entwicklung mitmachen wollen, die sie nicht nur ihren Berufsgenossen, sondern auch ihrem Berufe selbst ent fremden muß. Denn wenn Berufsverbände, wie dies jetzt seitens der A. V. geschieht, auf gewerkschaftlichen Boden treten, so ist damit das letzte Band, das sie noch mitdenautzenstehendenBerufs- genossen verknüpft, zerrissen, da jede Verständigung schon deswegen ausgeschlossen ist, weil betriebsfremde Elemente viel eher ein In teresse daran haben, sie zu Hintertreiben, als zu fördern. Durch diese gewerkschaftlichen Organisationen, die ihre Macht von der Sozialdemokratie entlehnen, ist noch keiner — wenn er nicht ihr eigener Angestellter wird — etwas geworden, und Fleiß und Tüchtigkeit sind noch immer bessere Helfer im Kampfe ums Dasein gewesen, als die besten sozialdemokratischen Agitatoren. Aus dem dänischen Buchhandel. m. (II siehe Nr. 82.) Vereinsjubiläum. — Ausstellung von Bucheinbänden. — Die Buch händlerfachschule. — Todesfall. — Große Biichervcrsteigerung und ihre Hauptpreise. — Thomas Krags Arbeitsweise. — Preisausschreiben als Vertriebsmittel. — Neue Bücher. Fünfundzwanzig Jahre waren am 26. Februar seit Be stehen des dänischen Buchgewerbevereins »Forening for Boghaandvärk« unter der Leitung seines verdienstvollen Gründers, des Xylographen F. Hendriksen, verflossen, der schon 1884 in einem Zeitungsartikel gegen den damaligen Verfall, die blasse Druckfarbe, schmalen Rand, allzu dichten Satz, die schrecklichen Ornamente und die unechten Prachtbände einen nicht unbeachtet gebliebenen Weckruf erließ. Die stiefmütterlich behandelten Kunstarten von Buchdruck und Bucheinband symbolisiert die noch heute auf den Vereinsschriften angewendete von Hans Tegner ausgeführte Vereinsmarke durch ihre zwei Blumen. Von jeher hat sich der Verein der Mitarbeit der König!. Bibliothek, die ihm ihre Schätze für seine Ausstellun gen lieh, und ihrer Beamten, die Vorträge hielten und in seinem Jahrbuch »Bogvennen« (bisher 12 Bände) wertvolle buchge werbliche Aufsätze veröffentlichten, erfreuen dürfen. Ferner schuf er eine nur mit kleinem Staatszuschuß unterstützte Fachschule mit Setzer- und Buchbinderklassen, die jetzt gleichzeitig auf ein zwanzigjähriges Bestehen zurückblicken kann. In ihr sind die meisten musterhaft ausgestatteten Schriften des Ver eins, darunter auch einige bibliophile Ausgaben dänischer Dichter und C. Elberlings »Breve fra en Bogelsker« (Briefe von einem Bücherfreund), hergestellt, so der zur Doppelfeier herausgegebene neue Band von »Bogvennen« (86 S. 4°. Kr. 8.—. F. Hendriksen's Reproduktionsatelier, Kopenhagen), in dem verschiedene Buchgewerbler Geschichte und Tätigkeit des Vereins schildern. Die teils von der Schule, teils auf Anregung des Vereins unter Mitwirkung von Künstlern wie 1-Thorvald Bindesböll und Tegner, den Buchbindern Jmm. Pe- tersen, I. L. Flyge, Anker Kyster u. a. im Laufe der Jahre ge schaffenen dänischen Kunsteinbände hatte das dänische Knnst- industriemuseum, in dessen Dachgeschoß die Schule ihren Sitz hat, zusammen mit vielen ausländischen Einbänden zum Jubiläum zu einer internationalen Ausstellung »Kunst volle Einbände seit 1880« gesammelt, die eine Fort setzung der 1906 veranstalteten Ausstellung von älteren Einbänden bildete. Ein historisch-kritischer Wegweiser vom Museumsdirektor Emil Hannover wurde jedem Besucher in die Hand gegeben. Als den größten Meister des Jahrhunderts in seinem Fache bezeichnet er den Engländer Cob- den-Sanderson, während er die vornehmlich mit Ledermosaik und Lederplastik arbeitende französische Richtung, die, um 1880 von Armand geschaffen, den Einband fast zu einem Gemälde, einer Illustration des Inhalts macht, »la reliura parlanto«, für eine Geschmacksverirrung hält. Aus Deutschland war die neueste Buchbinderkunst mit Arbeiten von Paul Kersten (Berlin), Dorf- ner in Weimar und den Krefeldern Emil Weiter, Carl Sauer und Fr. Wilh. Peiler vertreten. Eine etwas jüngere Fachschule, die Boghandler-Fagskolen, be zog mit dem Anfang des 17. Schuljahres am 5. März neue Räume, die die kommunale Schulbehörde in der Suhmsgades Skole der Anstalt zur Verfügung stellte; an ihr wirken zurzeit sechs Lehrer und ein Inspektor, darunter drei praktische Buch händler und ein Papierhändler. In einem Rückblick zum zwanzigjährigen Bestehen des K o - penhagener Sortimentervereins (am 15. März) wird an die Erfolge dieses Vereins erinnert, an seine Bestre bungen zur Bekämpfung des früheren allgemeinen direkten Be zugs der Interessenten ausländischer Literatur vom Auslande, die Herabsetzung der vom dänischen Buchhändlerverein bestimm- fFortsrkung auf S Z999.I
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