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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.01.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-01-07
- Erscheinungsdatum
- 07.01.1913
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- Deutsch
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Nach dem Ausland erfolgt Lieferung Raum 15 Ps^ >/.S. 13.50 M.. ^ S.2S M.. >/, S. 50 2N.: sür Nicht-»» »über Leipzig oder durch Kreuzband, an Nichtmitglieder in »»Mitglieder 40 Ps., 32 M., SO M.. 100 M. — Deilagen werden »» »diesem Falle gegen 5 Mark Suschlag für jedes Exemplar, rjnicht angenommen. -DeiderseitigerLrsllllungsort ist Leipzig jj. ML ^Nr. 4. Leipzig, Dienstag den 7. Januar 1913. 80. Jahrgang. Redaktioneller Teil Vom Büchervertrieb der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands. Von Ernst Drahn. Berlin-Steglitz. Abseits von den Wegen, die der reguläre deutsche Buch handel zu festen Bahnen ausgebaut hat, abseits, aber darum nicht bedeutungslos ist es, was in neuerer Zeit von großen Ver einigungen an Literatur in die breiten Massen des Volkes ge bracht worden ist, um besonderen Zwecken der Agitation und der Bildung im Sinne solcher Vereinigungen zu dienen. Welche Ausbreitung der Büchervertrieb katholischer Organisationen ge habt hat, ist in Nr. 8 und 9 des vorigen Jahrgangs des »Börsenblattes« gezeigt worden; mit nachstehendem wird es für den der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands auseinander gesetzt werden. Wie jede Vertriebsform im Handel ihre geschichtliche Vor aussetzung und Grundlage hat, so ist dies auch für den sozial demokratischen Büchervertrieb nachzuweisen, der schon von An fang an Wege geht, die erst in neuester Zeit der moderne regu läre Buchhandel einzuschlagen beginnt, um möglichst große Auf lagen in das Publikum zu bringen, nämlich die Angliede- rung des Buchverlags und -Vertriebs an Zei tung s u n t e r n e h m u n g e n. Man kann getrost sagen: Jede neugegründete sozialistische Zeitung ging in kurzem daran, wie sich bis in den Anfang der 70 er Jahre zurück Nachweisen läßt, ihrer Expedition einen Buchvertrieb anzugliedern und auch bald im eigenen Verlage Publikationen aller Art, zuerst in Bro schürenform (besonders interessante Artikel aus dem Inhalt des Blattes oder Reden von Führern) und später in Buchform, her auszubringen. Die Zeitungen und ihre Betriebe wurden dafür Reklameinstitute, Versandstellen, stationäre Buchhandlungen, Grossogeschäfte, und die Organisationen, denen die Zeitungen dienten, besorgten die Kolportage. Diese Organisation besteht ähnlich noch heute und hat sich in der Praxis über alle hemmen den Einflüsse hinweg durchaus bewährt, so daß selbst während der Zeit des Sozialisten-Gesetzes diese Vertriebsform beide- halten werden konnte. Darum sind eigentliche Unterscheidungen zwischen Verlag und Sortiment bei den in Frage kommenden Firmen kaum zu machen. Es ist also festzustellen, daß in Deutschland an den ca. 80 Er scheinungsorten der sozialdemokratischen Zeitungen ebensoviele Verlagsanstalten, Sortimente und Kolportagezentren sich befin den, die jede ihren Kreis, der meistens der Hauptort einer Reihe von Reichstagswahlkreisen ist, zugleich mit den Erzeugnissen der periodischen Presse mit solchen unperiodischer Art versehen. Bei der Auflage der sozialdemokratischen Presse von rund 1'/» Mil lion insgesamt, zu der noch 2^ Millionen periodische Erscheinungen kommen, die von den einzelnen Organisationen der befreundeten »Freien Gewerkschaften« herausgegeben wer den, kann jeder leicht einen Rückschluß auf die Propagandakraft tun, die der Partei in Deutschland zum Vertriebe von Zeit schriften, Broschüren und Büchern zur Verfügung steht. Neben dieser Empfehlungsmöglichkeit durch Inserate und im redaktio nellen Teil ist natürlich jede örtliche Zweigstelle oder äußer- örtliche Untcrexpedition und jeder Parteikolporteur bemüht, Publikationen Absatz zu verschaffen, die einigen Gewinn ver sprechen: wenn sie nicht den Parteibestrebungen zuwiderlausen. Allerdings steht eine Eigentümlichkeit der Parteiunternehmungen einem bis in die kleinsten Kreise gehenden Vertrieb wesentlich hindernd im Wege. Das ist die Einrichtung, daß die Verleger ihre Artikel in den weitaus meisten Fällen nur gegen bar ab geben, ohne Remission zu gestatten, wobei sich aber für die Ren tabilität dieser Verlagsinstitute der Vorteil ergibt, daß sie nicht mit Remissionsexemplaren zu rechnen haben. Diese Verhältnisse hatten in der Praxis nun wieder die Folge, daß die Kreiswahlvereinsverbände sich für den Vertrieb sie besonders interessierender Broschüren und Werke selbständig ins Zeug legten, mit Parteiverlagen direkt größere Ab schlüsse machten und die Publikationen selbständig zu einem Vor zugspreise, manchmal auch in besonderer Ausstattung, bei ihren engeren Mitgliedern vertrieben. Daß diese Vertriebsart manche Unzuträglichkeit herbeiführte, sei nur nebenbei erwähnt, doch hat sie sich im ganzen gut bewährt. Weitere Unterstützung beim Ver trieb konnten neuerdings die Buchhandlungen verzeichnen durch Maßnahmen des Zentral-Bildungsausschusses, der den örtlichen Bildungsausschüssen empfahl, vor Weihnachten »Jugendschriften ausstellungen« zu machen und hier nach einem besonders zu sammengestellten Verzeichnis Werke vorzuzeigen, die den beson deren Anforderungen des Zentral-Ausschusses entsprechen. Aller dings mußten auch hier die hinter den Bildungsausschüssen stehenden Organisationen sich zum Erwerb von Musterexemplaren entschließen, wozu sich nicht alle Vereinigungen bereitfinden konn ten. Nach Vorführung dieser mehr die allgemeine Seite des sozial demokratischen Buchhandels betreffenden Dinge, sei etwas näher auf den zahlenmäßigen Umfang des Buchhandels und auf das Spezielle in bezug auf die Vertriebsmittel eingegangen. Hier liegen die Dinge folgendermaßen: Wie der in Berlin erscheinende »Vorwärts« als Zentralblatt der Partei eine Vorzugsstellung einnimmt, so ist dies auch für die »Buchhandlung Vorwärts« festzustellen. Nicht nur, daß der Verlag (neben dem speziell wissenschaftliche Werke im Anschluß an die wissenschaftliche Zeitschrift »Neue Zeit« herausbringenden Verlag von I. 5z. W. Dietz Nachflg. in Stuttgart) durch die große Anzahl der Publikationen aller Art dominiert, auch ein alle Jahre erscheinender ziemlich umfangreicher Bücherkatalog sichert seinem Sortiment einen besonders reichlichen Absatz, aus den noch näher zurüügekommen werden soll. Der Bücherkatalog der »Vorwärts«-Buchhandlung hat aber noch eine besonders interessante Seite, er führt im Verein mit dem Verzeichnis von Ignaz Brand L Co. in Wien den größten Teil der in deutscher Sprache erscheinenden sozialdemokratischen Literatur vor Augen (es fehlen wohl nur wenige Publikationen der schweizer und amerikanischen Verleger). Hiernach nun ist festzustellen, daß Anfang 1912 rund 1150 Einzel-Publikationen der Partei, in allen Preislagen, im Handel gewesen sind. Von diesen entfallen auf reichsdeutsche Schriften zirka 800, auf öster reichische zirka 350. Diese Erscheinungen verteilen sich auf alle Gebiete des modernen Lebens, wenn auch, wie es in der Natur der Sache liegt, Agitationsbroschüren vorherrschen. Werke rein belletristischen Inhalts im Parieiverlag waren davon zirka 120 SO Börsenblatt sür den Deutsche» Buchhandel. 80. Jahrgang.
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