^ 165, IS. Juli 1811. Fertige Bücher. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 8411 Meyer L Jessen / Berlin W 35, Lützowstr. 102/104 im Maggi-Haus-Neubau Kritiken * * Ludwig Speidel s Schauspielerbuch (geh. M. 4.— geb. M. 5.—; Freiexemplare 7/6, auch gemischt): Neues Wiener Tagblatt: Nirgends spricht Speidel mit so viel Innigkeit seine Freude an Wien aus, als wenn er vom Burg- ^ mm« mann, zeichnet. Da stand theater spricht, das er —und ihm die Sprache in genialer zu seiner Zeit mit uneinge- s / Fülle zu Gebote, mit seiner schränkter Berechtigung — über jede andere deutsche Llnmittelbarkeit und Saftig keit, mit Bildern und Gleich Bühne stellte, und nirgends M-j // /U kl N U j>M nifsen, um die ihn mancher leuchtet seine Kunst zuschrei- I! Is Lyrikerbeneidenmochte.Ein ben so hell, als wenn er einenseinergeliebtenSchau- / ^ ^ Wesen der Schanspiel- spieler, Anschütz, La Roche, kunst als diese Künstler Sonnenthal, die Kaizingcr, ^ Porträts Speidels dürfte Wolter oder Kelene Kart- K!!!!!»mm>>>!!!>>»!! M>>ö>!l!>! !!!»!>!!!> es Wohl schwerlich geben. Neue Freie Presse: Schon der Titel ist ein starker Lockruf für Theaterfreunde. Was den Inhalt anbelangt, so wird er zunächst in Wien erlesenen Genuß gewähre», zugleich aber — das scheint uns unzweifelhaft — ins Allgemeine und Allgemeinste wirken, überall, wo dramatische Kunst ernstere Beachtung findet, das höchste Interesse erwecken. „Interesse" ist wohl das passendste Wort, Anregung des Geistes bei edelstem Zeit vertreib. Aus der Vereinigung dieser bisher zerstreuten Bildnisse ist etwas ganz Eigentümliches geworden, wofür man in der ganzen dramaturgischen Literatur das Gleichartige nicht leicht finden wird Auch die Ausstattung des kleinen Buches ist eine sehr vornehme und ein neuer Beweis für das Verlagstalent der jungen Berliner Firma Meyer Li Jessen. Sie schenkt uns da ein echtes Schauspielerbuch, keines im alltäglichen Sinne des Wortes, keine Sammlung von Anekdoten und Schnurren, kein Paternoster von biographischen Lobhudeleien. Kier werden keine verdorrten Lorbeeren aufeinandergeschichtet, der Ruhm nicht im Ausschank über die Straße verzapft. Doch überalles, was den Schauspieler interessiert, gibt das Buch in lebendiger Darstellung Auskunft. Es ist ein Schatzkästlein voll weiser Rat- schlägefürdenKünstler,einBrevier des gutenGeschmacksfürjedenandern Leser.