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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.01.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-01-24
- Erscheinungsdatum
- 24.01.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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MdmHmWMuctitUM Erscheint werktäglich, Für Mitglieder des Dörjenvercins Die ganze Seite umsastt 3S0 viergejpaltene PctitzeUen, die ist der Dezugspreis im Mitgliedsbeitrag eingejchlojjen, ?! Seile oder deren Raum kostet 75 'Pfennige: Mitglieder des Ü weiters Exemplare zum eigenen Gebrauch kosten is 44 Mark U Dörjenversins zahlen sür eigene Anzeigen 25 Pfennigs für »» jährlich frei Geschäftsstelle oder 50 Mark bei Postüberweisung :: dis Seile, für l/l S.75 M..»/? s. 38M., >/, s. 20M., Stellen- »r innerhalb des Deutschen Reiches. Nichtmitglieder im ;; gesuchs werden mit 20 Pf. "dis Seile berechnst. Indem?» Deutschen Deiche zahlen für jedes Exemplar 44 Mark bez. N illustrierten Teil: für Mitglieder des Dörsenversins >/, S. I! 50 Mark jährlich. Nach dem Ausland erfolgt Lieferung ?! 32 M., >/., 6- 60 M., '/ S- 115 M.» für Nichtmitglieder j» über Leipzig oder durch Kreuzband, an Mchtmitglieder in 70 M., 135 M., 230 M. Deilagen werden nicht ange- Mark Suschlag für jedes Exemplar. 7' " ...... . diesem Falle gegen 5 nommsn. — Beiderseitiger Erfüllungsort ist Leipzig. Nr. 17 (N. 9) Leipzig, Freitag den 24. Januar 1919. 88. Jahrgang. Redaktion Die Büchermeffe. Von Erwin Schlüter. <Vgl. Bbl. 1918, Nr. 100, 196 u. 208.*) Schon vor Jahrhunderten zogen die deutschen Buchhändler aus der Provinz zur Messe nach Leipzig, stellten in den dunklen Hausfluren der Katharinen- und Hainstraße ihre Tafeln auf oder eröffneten auf dem Marktplatz Buden, aus denen sie mit klammen Fingern das vornehmste Erzeugnis der Nation ver kauften. Zum Christmarkt boten sie den Ameiseukalender und allerhand privilegierte Almauachc feil, die wie warme Semmeln abgingen. Zur Ostcrmesse hatten sie es weniger gut, denn da mußten sie die absichtslose Literatur, die ohne den Vorteil der Aktualität kam, an den Mann zu bringen suchen. Immerhin taten die Buchhändler recht daran, zur Messe zu kommen, denn abgesehen von der Abrechnung, zogen die Kaufleute, die zur Zeit der Postkutsche und des Frachtwagens Leipzig besuchten, willig die gefüllte Geldkatze, um sich einige Bücher einzuhandeln. Auf diesem Wege fanden sich unsere Klassiker in die Herzen des deutschen Volkes. Das ist heute längst nicht mehr so. Nur einige Antiquare, Nachläufer der Buchhändler von einst, haben auf dem neuen Meßplatz zur Kleinmesse ihren Stand und stellen dort etliche Stapel alter Scharteken zum Einheitspreise zum Verkauf. Aber *) Es wäre sicher, wie wir das schon im Börsenblatt 1018, Nr. 196 ausführten, wünschenswert, wenn die Bücherinesse ans der Leipziger Frühjahrs- und Herbst-Mustermesse hcrausgehoben und unter Leitung des Börsenvereins zu einer geschlossenen Verkaufsausstellung ausge baut würde, die jedem die Ostermesse besuchenden Buchhändler Gelegen heit gäbe, sich über die neuesten Erscheinungen durch persönliche An schauung zu unterrichten. Wünschenswert vor allem in bezug auf diejenigen Bücher, deren Eignung zum Verkauf, wie dies bei Geschenk literatur, Jugeudschriftcn, Bilderbüchern, Prachtivcrken nsw. meist der .Fall ist, wesentlich durch ihr Äußeres bestimmt wird. Eine solche, dem allgemeinen Meßtrubel entrückte Verkaufsausstellung des Buch handels wäre auch deswegen zu begrüßen, weil viele Verleger gar kein Interesse daran haben, den Kreis ihrer Geschäftsfreunde nach der Richtung der Papier- und Galanteriewarcngcschäfte zu erweitern, während anderseits die Mehrheit der Meßbesucher für eine mehr buch- händlerisch gerichtete Ausstellung nichts übrig haben würde. Ein Teil der Verleger, gewohnt, die Leipziger Messen schon seit langem zu be schicken, wird freilich wegen der Natur ihrer nicht auf den Verkauf durch den Buchhandel beschränkten Artikel nach wie vor auf ihre Be schickung nicht verzichten können und wollen. Wie im Vorjahr wollen wir auch diesmal über das, was ist, eine kleine Heerschau abhalten und wünschen, das; das, was noch fehlt: eine geschlossene buchhändle- rischc Ausstellung im Buchhändlerhaus oder einem sonst geeigneten Platze, nicht zu lange auf sich warten lassen wird. Da die Leipziger Frühjahrs-Messe in diesem Jahre später als sonst, nämlich im April, abgchaltcu werden soll, bitten wir Anmeldungen in der früheren Form: Firma — Ausstellungsgegenstände — Ausstellungsräume bis Ende Mürz au uns gelangen zu lassen. Von den im Zusammenhang mit der Messe oder diesen Bestrebungen stehenden Ausstellungen bei einzelnen Verlegern oder Kommissionären bitten mir uns gleichzeitig Mitteilung zn machen. Ans die Einschränkungen, denen die Schlüterschen Ausführungen unterworfen werden müssen, besonders in Anwendung ans die wis senschaftliche Literatur, braucht wohl nicht besonders hingcwiescn zu werden. Red. ekler Teil. der rechte Buchhandel hält sich diesem Treiben fern, denn er ist vornehm geworden. Er sitzt mitten in der Stadt und läßt Messe Messe sein. Aber so vornehm ist er nicht geworden, daß er nichj^Abnehmer für seine Bücher brauchte, und es ist des Sortimenters zehrender, aber gerechter Ärger, daß es so viele Kanäle gibt, durch die das Buch abrutscht, ohne ihm eine Ver mittlungsgebühr eingetragen zu haben. Doch das Leben verjüngt sich, und noch niemand weiß, wo hin die Fahrt geht, wo das steucrlosc Staatsschiff endlich in den -Hafen laufen oder — stranden wird. Und jetzt, da wir unser Gefühl ans Veränderungen vielfacher Art eingestellt haben, ist es vielleicht nicht so schmerzhaft, von einer allgemeinen Ver jüngung der buchhändlerischen Vertriebsgewohnheiten zu reden. So oft es auch immer schon gesagt worden sein mag: Jetzt, jetzt muß man es jedem Buchhändler sagen, daß das Buch ein Massenartikel ist! Sein Vertrieb lohnt sich nur im Massenver kauf! Die Tütchenkrämerei, die man oft als Sortimentsbuch handel kennt, muß über Bord geworfen werden. Es ist gewiß schön, daß der Buchhandel eine so straffe Standesvertretung wie den Börsenverein besitzt, aber da die Vertriebsmatznahmen ver kalkt sind, können Außenseiter nicht mit vollem Erfolg bekämpft werden, wie der Fall der Bücherramschhalle Schirmer in Leipzig zeigt. Aus diesem Grunde sind die Bestrebungen der Firma Ull stein und anderer zu begrüßen, die sich nicht damit begnügen, ihre Verlagswerke dem Buchhandel anzuzeigen, sondern die auch ver suchen, den kleinen Buchhandel durch Abschlußangebote zu inter essieren. Diese Firmen sind, wie wir alle wissen, scharf ange griffen worden, haben aber dennoch außerordentliche Erfolge erzielt. Und tatsächlich ist eine ganze Reihe von Verlags- sirmen diesem Zug ins Moderne gefolgt, und die Bücherfabri kationsmethoden von Thomas Nelson L Sons in London haben bis in den Krieg hinein ihre Kreise gezogen. Von der anderen Seite her wirken die Warenhäuser für eine Umgestaltung. Die Ansicht, daß das Warenhaus die Bü cherabteilung nur als Aushängeschild benutze, an dem es nichts verdiene, ist längst als Märchen erkannt. Auch die Warenhäuser, die dem Börsenverein angeschlossen sind, erzielen aus ihren Bücherabteilnngen höhere Durchschnittsgewinnc, als buchhändle rische Spezialgeschäfte jemals hcrausholcn können. Denn das kapitalkräftige Warenhaus kauft im großen. Die Lage ist nun folgende: Der reguläre Buchhandel würde recht gern großzügiger arbeiten, die überlieferten bequemen Geschäftsgewohnheiten von sich werfen. Aber als Ein- und Verkäufer im kleinen gelangt er stets nur zu geringem Nutzen. Diese Tatsachen und die immer wiederkehrenden Klagen im Börsenblatt legen den Gedanken nahe, durch die Einrichtung' einer Büchermustermessc den Geschäftsverkehr im Buchhandel auf eine neue Basis zu bringen und dadurch die im Laufe der Zeit angewachsenen Schwierigkeiten zu beseitigen. In der Folge sind die Vorteile dargcstellt, die der Gesamtbuchhandel aus dieser Art Geschäftsverkehr ziehen würde: 1. Für den Verleger sind die Vorteile am deutlichsten sichtbar. Wie bereits gesagt, ist das Buch gleich anderen Waren am lohnendsten als Massenartikel. Der Verlag kann bei fort schreitender Entwicklung des Messeverkehrs sicherer disponieren 63
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