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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.04.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-04-22
- Erscheinungsdatum
- 22.04.1916
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. ^ 03, 22. April 1S16. Kleine Mitteilungen. Adressen von Fcldbuchhandlungen. — Unsere Absicht, die Adressen der Feldbuchhandlungen im Börsenblatt zu veröffentlichen, hat sich leider nicht als ausführbar erwiesen. Es bleibt somit nur übrig, an dieser Stelle darauf hinzuweisen, das; Angebote usw. an die Ober kommandos der einzelnen Armeen oder unmittelbar an die einzelnen Armeebuchhandlungen zu richten sind. Als Adresse der Armeebuch handlungen genügt die Aufschrift: A r m e e b u ch h a n d l u n g der . . . Armee. Der Sprach-Ausschuß im Polizeipräsidium in Berlin hielt kürzlich unter Borsitz des Ncgierungsrates Dr. Lehmann seine letzte Vollver sammlung ab, die die im Laufe der früheren Beratungen der Sonder ausschüsse aufgestellte Liste von Verdeutschungen im Straßcnleben (d. h. an den Firmenschildern usw.) noch einmal einer Durchsicht unterwerfen und dann endgültig feststellen sollte. Der Sitzung wohnten die Ver treter der einzelnen Gewerbezweige bei, die schon in den Fachausschüssen die Arbeit in der Hauptsache geleistet haben, der Vorsitzende des Ver bandes Berliner Spezialgeschäfte Grünfeld, A. Brüderlin vom Verein Berliner Hotelbesitzer und dem Jnteressenvcrband des Gastwirtsge werbes, Chefredakteur I. Landau von der Zentralstelle für den Frem denverkehr Groß-Berlins u. a. bei. Auch der Deutsche Sprachverein hatte mehrere Herren, darunter Prof. Scheffler, entsandt. Es wurden einzelne Verdeutschungen, gegen die vor allem von den betroffenen Fachleuten Bedenken Vorlagen, noch einmal durchgcsprochcn und kleine Verbesserungen und Änderungen durch gemeinsamen Beschluß festge setzt. Sv wurde das Wort »Antiquariat« als zu lässig der Liste eingefügt, da Altbücherei und A l t b u ch h a n d l u n g eine Wertminderung für die Geschäfte ein schließe, die wertvolle bibliophile Bücher vertreiben. Bei »Büffett« wnrde die allerdings voll kommen verunglückte Verdeutschung »Trinltafel« gestrichen und nur Schanktisch, Speiseausgabe, Anrichte, Geschirrschrank, Jmbißtafcl bei- bchalten. Der Ausdruck »Kalte Küche« dagegen, der ebenso unschön und sprachlich gewaltsam ist und nicht weit von der »Kalten Mamsell« steht, wurde beibehalten. Bei »Konfektion« blieb sogar die »Bc- kleiderei«, die, wie einer der Herren sehr richtig bemerkte, ein wenig lächerlich klingt, auf der Liste. Im Laufe der Verhandlung wies Ne gierungsrat Ör. Lehmann darauf hin, daß sich in Düsseldorf ein Sprachausschnß gebildet habe, der nach dem Kreis seiner Mitglieder wie auch nach seinen Bestrebungen sich viel tiefer greifende Aufgaben gestellt habe. Er will auch die Verdeutschung im inneren Geschäfts leben durchführen und steht n. a. ans dem Standpunkt, daß die Recht schreibung nach der Sprachentwicklung und nicht diese nach jener sich zu richten habe, eine Auffassung, die sprachwissenschaftlich zweifellos die gesündere ist. Die Versammlung im Polizeipräsidium sieht ihre Ar beit als beendet an, und die Liste letzter Hand, die aus ihr hervorgehen wird, wird der Vorsitzende auch dem Preußischen Ministerium des Innern und dem Reichskanzler mit dem Anheimstellcn übergeben, sic auch als Grundlage für eine allgemeine Verdeutschung über flüssiger Frcmdwortc in Preußen und in den übrigen Bundesstaaten zu benutzen. Unseres Erachtens wird man auch gegen diese letzte Liste dieselben Bedenken, die von vornherein gegen den Berliner Sprachausschnß erhoben worden sind, und die in abweichenden An sichten über Sprachwissenschaft und Sprachgebrauch wurzeln, erheben können. Das Schicksal der belgischen Bibliotheken. — Prof. vr. Fritz Milkau, der Direktor der Greifswalder Universitätsbibliothek, hat im Aufträge des Kultusministers Belgien und Nordfrankreich bereist, um sich über das Schicksal der dortigen wissenschaftlichen Bibliotheken und die von der deutschen Verwaltung zu ihrem Schutze getroffenen Maßregeln zu unterrichten. Uber das Ergebnis seiner Untersuchungen berichtet er in einem sehr lesenswerten Aufsatz »Das Kriegsschicksal der belgischen Bibliotheken«, der soeben als Sonderabdruck aus dem »Zentralblatt für Bibliothekswesen« im Verlage von Otto Harrassowitz (Leipzig) erschienen ist. Milkau, der zu den hervorragendsten Biblio theksfachmännern Deutschlands gehört, zollt den von der deutschen Verwaltung getroffenen Schntzmaßregcln hohe Anerkennung und rühmt dabei namentlich die persönliche Wirksamkeit des Gcneralgouverneurs Frhrn. v. Bissing, sein klares Verständnis für die Bedürfnisse der Wissenschaft und seine warme Teilnahme für die geistigen Interessen des seiner Obhnt anvcrtrautcn Landes. Dank dieser weitblickenden und gewissenhaften Fürsorge der deutschen Verwaltung ist cs gelungen, die Schädigungen und Verluste der Bibliotheken auf ein erträgliches Maß zu beschränken. Daß sie in einem Lande, in dem die Kriegs- fnrie mit solcher Heftigkeit gehaust hat, nicht völlig vermieden werben konnten, liegt auf der Hand. Der schwerste und für die Wissenschaft empfindlichste Verlust ist und bleibt natürlich der Brand der Lö- wener Universitätsbibliothek, bei dem nicht bloß Bücherschätzc mehr als 200 000 Bände —, sondern auch Urkunden, Kunstsachen und andere Knltnrdokumente von unersetzlichem Werte unwiederbringlich verloren gegangen sind. Ein von der idealen Bedeutung seines Be rufs so durchdrungener Bibliotheksfachmann wie Milkau ist natürlich der letzte, die Schwere des Löwener Unglücks, für dessen Bedeutung er warme, jedem Freunde der Wissenschaft zu Herzen gehende Worte findet, verkleinern zu wollen, wenn er auch mit Recht die Verant wortung der deutschen Truppen für diesen Verlust, den nicht bloß Belgien, sondern die Welt durch diese Katastrophe erlitten hat, ablehnt. Die sonstigen Schädigungen belgischer Bibliotheken und Archive, so die Vernichtung der Volksbibliotheken in Dinant und Dendermondc, die Zerstörung der archäologischen Privatbibliothck des Präsidenten der Archäologischen Gesellschaft an letztgenanntem Orte, Herrn Blome, die Beschädigungen des Mechelncr Stadtarchivs, durch die n. a. auch die in 90 Quartbänden nicdergelegte Geschichte der Stadt betroffen worden ist, u. a., sind an sich empfindlich genug, aber sie verschwinden gegen die Größe des Löwener Unglücks. Bargeldloser Zahlungsverkehr. — Das sächs. Ministerium des Innern hat unter dem 6. März 1916 eine Verordnung an die Krcis- und Amtshanptmannschaften erlassen, der wir folgende bemerkens werte Sätze entnehmen: Es ist nicht Zeit, auf die Verwirklichung dieses oder jenes Verbesscrungsvorschlages in bezug auf den bargeld losen Zahlungsverkehr zu warten oder auf eine allmähliche Gewöh nung des Publikums an bessere Zahlnngssitten zu vertrauen; was gegenwärtig nottut, ist eine schnelle und gründliche Abkehr von gänzlich veralteten und namentlich in heutiger Zeit für das Vaterland geradezu schädlichen Zahlungsgewohnheitcn. Das Ministerium des Innern erwartet von allen hierfür überhaupt in Betracht kommenden Gemeinden, daß sie zur Vermeidung überflüssiger Barzahlungen nach Möglichkeit von den Einrichtungen zur Verminderung des Bar- verkchrs Gebrauch machen und namentlich Neichsbankgiro-, Postscheck- und Bankübcrweisnngskonten umfassend benutzen. Von dem Bestehen solcher Einrichtungen ist bei allen im Verkehr üblichen Mitteilungen, namentlich bei Briefen, Rundschreiben nsw. der Bevölkerung aus drücklich Mitteilung zu machen, am besten durch Verwendung von Vor drucken, die einen geeigneten, deutlich sichtbaren Hinweis enthalten. Auch haben die Gemeindeverwaltungen ihren Beamten und Angestellten sowie überhaupt allen ihnen untergeordneten Stellen nachdrücklich die tunlichste Vermeidung der Barzahlungen im amtlichen Verkehr zur Pflicht zu machen und solches auch für private Geschäftsbeziehnngen zu empfehlen. In gleichem Sinne werden die Gemeinden auch auf die mit ihnen im Zahlungsverkehr stehenden Bevölkerungskreise einzu wirken haben. In Österreich verboten: Haus- und Schutzbrief. Ko- motau. — O. Schnltzky, Modernismus, ein Weltraumroman. Potsdam, A. Stein. — Junggeselle Müller. — Sozial politik. Heft 11. Bern, Schcitlin L Comp. — vemain. et ckoeuments. Nr. 3. Genf, I. H. Jeheber. — Wissen und Leben. Nr. 12. Zürich, Orell Füßli. Vicrteljahrsregistcr zum Börsenblatt für den Deutschen Buch handel. — Der heutigen Nummer 93 des Börsenblattes liegen das Inhaltsverzeichnis zum 1. Vierteljahr 1916 (Januar bis März) und die beiden Titel znm ersten Bande des laufenden Jahrgangs bei. PersoimlnachrlHten. Gestorben: am 12. April im Alter non 70 Jahren Herr Rudolph Becker, Sentorchef der Buchhandluna filr das graphische Gewerbe Ru dolph Becker in Leipzig. Ihn, war cs fast bis zum lebten Tage vergönnt, sein aus kleinen Anfängen hcrvorgegangenes Le- bcnswerk zu schöner Blüte entwickeln zu sehen. Sein rechtschaffener, vornehmer Sinn prägten auch dem Verkehr mit seinen Geschäfts freunden seinen Stempel auf, die dlc Kunde vom Ableben des alten Herrn mit Betrübnis vernehmen werden. Seit Jahren stand dem Verstorbenen fett, Sohn Hans zur Seite, der nun berufen ist, das väterliche Geschäft in, Sinne seines Gründers weiterzusühren.
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