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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.07.1889
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1889-07-15
- Erscheinungsdatum
- 15.07.1889
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- Deutsch
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1S2, 15^ Juli I83S. Nichtamtlicher Teil. 8839 Verzeichnis künftig erscheinender Bücher, welche in dieser Nummer znm erstenmale angekündigt find. ^I-re-Iieua-s x-keä-rtes «. örclischmidt in SaNrl. Seite 3046 Cchtcrmeiers. Carl, acht Länderstatuen. Neue Kabinet-Ausgabe. Agostino da Montefeltro. Katholische Wahr- Böhm, W-. Fürst Bismarck als Redner. 9. Band. Nichtamtlicher Teil. Technische Rundschau im Buchgewerbe. 188». Nr. 7. In der letzten Rundschau erwähnten wir der mißgünstigen Beurteilung des deutschen Accidenzsatzes durch ein franzö sisches Fachblatt. Gerechter lautet das Urteil einer englischen Zeitschrift, des »Leotisli 'l'^poArapdieal Circular« über denselben Gegenstand. Die Deutschen, heißt es dort, seien dem Engländer schon dadurch überlegen, daß sie über ein umfangreiches, künst lerisches Material verfügen, während der englische Setzer nur einige Kopf- und Endstücke im Renaissancestil besitze. Auch habe der deutsche Setzer ein besseres Verständnis für die Harmonie zwischen Schrift und Einfassung. Er vermische auch niemals gotische und Nenaissanceornamente, bezw. Schriften. Solche Mängel seien nur dadurch zu beseitigen, daß die englischen Schrift gießereien sich einer größeren Mannigfaltigkeit befleißigten und daß die Accidenzsetzer anderseits die vorhandenen Muster besser studierten. Dem »Archiv für Buchdruckerkunst« zufolge haben die Herren Fischer L Wittig in Leipzig ein neues Druckverfahren für Illustrationen zur Patentierung angemeldet. Die Herren verwerfen das sogenannte angestrichene Papier, d. h. das Papier, welches mit einer kreideartigen Schicht bestrichen ist, und zwar wegen der Uebelstände, die wir ebenfalls wiederholt hervor gehoben haben. Den Anstrich wollen sie wie folgt ersetzen: Sie drucken eine Masse, ähnlich der bei Chromopapieren verwendeten, nur in der Fläche der zu druckenden Bilder auf das Papier auf. Namentlich soll das Verfahren die Illustrierung des Textes von Prachtwerken und Zeitschriften mittelst Autotypie erleichtern und vervollkommnen, da die Bilder in einer beliebigen bunten Farbe mit lichtdruckähnlicher Wirkung gedruckt werden können. Die Kosten seien nicht größer, als die Differenz zwischen Chromvpapier und gewöhnlichem Papier. Wir kommen nach der Patentierung auf die Sache zurück. Die Pariser »Zoeiöta cl'encourassemvnt« hat ein von E. Reuille (Paris?) erfundenes Farbendruckverfahren günstig beurteilt, was uns veranlaßt, der Sache Erwähnung zu thun. Reuille druckt nicht, wie sonst, die Farben hintereinander, sondern zu gleicher Zeit. Hierzu bedient er sich baumwollener Fäden von 8—10 ew Länge, welche in der Mitte mit einem Gelatine- oder Guttapcrchaüberzug versehen werden. Die so bereiteten Fäden werden zu Bündeln vereinigt, die eine bald größere, bald geringere Zahl Fäden enthalten, und deren Quer schnitt den Umrissen der mit ein und derselben Farbe zu drucken den Fläche des Bildes entspricht. Die Bündel klebt dann Reuille aneinander und befestigt sie in einem hölzeren Rahmen. Die Enden der Fäden sind derart beschnitten, daß sie nach der einen Seite aus dem Nahmen kaum, nach der anderen mehr heraus ragen. Daran sind nach der letzteren Seite dünne Gummiröhren befestigt, welche mit Farbenbehältern in Verbindung stehen. Die Farben saugen sich infolge der Kapillarität in die Fäden ein und gelangen an das obere Ende derselben, welche mit dem zu bedruckenden Gegenstand in Berührung kommt. Die Farbe er gänzt sich immer wieder, wie Oel in einem Dochte. Auch krumme Flächen lassen sich auf diese Weise bedrucken. Das Verfahren erinnert denn doch etwas zu sehr an die verunglückte Grethotomie Von neueren deutschen und schweizerischen Patenten aus dem Gebiete der Druckerei sind folgende zu erwähnen. R. Minder in Bolton (England) erhielt unter Nr. 47469 ein Patent auf eine Typen-Ablegem asch ine, bei welcher die Typen aus einem Rahmen durch einen hin- und hergehenden Stößer.auf einen Wender befördert werden. Sie gelangen als dann auf ein Typenbrett, werden durch mit Zähnen besetzte Platten immer weiter geschoben und kommen schließlich in die Typenkästen. Ohne Abbildung läßt sich die Wirkungsweise der Maschine kaum erklären. — Die Schriftgießerei Bern hat sich in der Schweiz (Schw. Patent Nr. 628) einen Ausbindc- steg und Eckstücke patentieren lassen, welche mit einer Nute zur Aufnahme der Kolumnenschnur versehen sind, so daß diese während des Drucks nicht entfernt zu werden braucht. Höchst sinnreich ist die von Grimaud und Chartier und P. Gauch ot in Paris erfundene Maschine zum Zusammen setzen von Kartenspielen (Patent Nr. 47155). Sie be zweckt das selbstthätige Zusammensetzen von Kartenspielen aus den gleichartigen, vorher gedruckten Karten, die in Stößen der Ma schine Angeführt werden. Jeder Stoß enthält gleichartige Karten, so daß so viel Stöße vorhanden sind, als Karten zu einem Spiel gehören. Jeder Stoß ist in einem besonderen Behälter angeordnet, und es entnimmt die Maschine der Reihe nach aus jedem Be hälter je eine Karte, legt sie auf das in der Bildung begriffene Spiel und schiebt dieses alsdann vor den folgenden Behälter. Die Maschine gestattet die Zusammensetzung von Spielen zu 50, 52, 32 rc. Karten und kommt selbstthätig zum Stillstand, sobald aus irgend einem Grunde einer der Behälter die Abgabe einer Karte versagt, oder wenn der Inhalt eines Behälters erschöpft ist. Diese Sicherheitsvorrichtung ist, wie man sich denken kann, von der höchsten Wichtigkeit. — Die Maschine läßt sich auch zum Zusammensetzen von Stößen aus beliebigen Bildern benutzen. Gleichfalls aus Paris kommt ein unter 47 608 patentierter Schmutzbogentrockner. Der Erfinder heißt Fr. L. Guöneau. Sein Apparat kennzeichnet sich durch die Verbindung der Druck- cylinder mil einem Trockencylinder, sowie durch Führungen, welche den Schmutzbogen von den Druckcylindern weg, um den Trockencylinder herum führen und denselben alsdann wieder nach dem Druckcylinder leiten. An- und Ablegetische für die Schmutz bogen sind ebensowenig erforderlich, wie eine größere Zahl solcher Bogen, und es läßt sich die Einrichtung bei Rotations- wie bei Schön- und Wiederdruckmaschinen anbringen. Laut Schweizerischem Patent Nr. 678 erfand A. Tessaro in Padua einen »Apparat zur Herstellung von Noten auf ein Ueberdruckmittel (präpariertes Papier) oder direkt auf eine Druckfläche (Stein, Zinkplatten rc.)« Anstatt jede Note, bezw. Zeichen oder Linie wie bisher üblich, aus freier Hand auf eine Druckfläche zu stempeln oder zu zeichnen, verwendet der Patent inhaber einen eigentümlichen Apparat, dessen Bau leider ohne Abbildungen nicht verständlich zu machen ist. Er erinnert in mancher Hinsicht an die Schreibmaschine und kann von links nach rechts oder umgekehrt bewegt werden. Das mit der Maschine Ge schriebene wird alsdann auf Stein oder Zink übertragen. Die lithographische Presse von G. Heinsius in Dresden (Patent Nr. 47 459) besorgt alles Drucken und Schwärzen selbständig und zwar mit Hilfe von Gummirollen und entsprechen- 501*
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