Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.01.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-01-12
- Erscheinungsdatum
- 12.01.1933
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19330112
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193301124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19330112
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1933
- Monat1933-01
- Tag1933-01-12
- Monat1933-01
- Jahr1933
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
VMÄMMmDeMMVLMoM Nr. 1ü (R. b). Leipzig, Donnerstag den 12. Januar 1933. IM. Jahrgang. RedMwnMer Teil Mitteilung der Geschäftsstelle Bctr. Jubiläumsnummcr des Börsenblattes. (Wiederholt.) Von der Jubiläumsnummer des Börsenblattes (hundertster Jahrgang Nummer 1 vom 2. Januar 1933) ist noch eine Anzahl Exemplare vorhanden, die zum Preise von 49 Pfennig für Mit glieder und 80 Pfennig für Nichtmitgliedcr abgegeben werden. Bestellungen sind an die Expedition des Börsenblattes zu richten. Bestellzettel liegt bei. ^ Leipzig, den 6. Januar 1933. vr. Hetz. Luülstor et slters pars. Herr Reinecke hat im Börsenblatt vom 31. Dezember 1932 dem Verlag einen recht umfangreichen und vielseitigen Wunsch zettel unterbreitet. Es ist m. E. angebracht, diese Wünsche ein mal unter den vcrlegerischen Gesichtswinkel zu nehmen, und zwar möchte ich meine Stellungnahme aus die Wünsche an den Jugendschriftenvcrlag beschränken, wobei ich hoffe, daß meine — nebenbei gesagt rein persönlichen — Betrachtungen vielleicht weitere Äusserungen aus beiden Lagern auslösen könnten. Eine lebhaftere, in urbaneu Formen gehaltene Auseinandersetzung über buchhändlerische Fragen in der Börsenblatt-Arena wäre zudem an sich zu begrüßen. Die Klagen des Sortiments sind im Verlaufe der schweren Wirtschaftskrise mehr und mehr laut geworden; sie wurden vom Verlag weitestmöglich beachtet und berücksichtigt. Berlegerische Klagen sind weniger hörbar geworden; der Verleger scheint ein stiller Dulder zu sein, der leidet, ohne zu klagen. Vielleicht werden aber die Neujahrswünsche des Sortiments einen Wunsch zettel des Verlags an das Sortiment auslösen. An Material hierzu würde es wohl nicht fehlen. Darin stimme ich Herrn Reinecke uneingeschränkt zu, daß der Vorteil des einzelnen dem Gesamtinteresse des Buchhandels unterzuordnen ist. Was dem Sortimenter recht ist, muß aber auch dem Verleger billig sein. Gewiß soll der böse Verleger nicht aus dem Nachteil des Sortimenters profitgierig Vorteile für sich herausholen; der Sortimenter darf aber dem Verleger auch nicht gleich dräuend an die Gurgel fahren, wenn er in der Hitze des Existenzkampfes neben dem Sortiment gewisse ir reguläre Hilfstruppen heranholt. Der Verlag und insbesondere der Jugendschristenverlag ist sich im allgemeinen nicht im un klaren darüber, daß das Gedeihen des Sortiments und die enge Zusammenarbeit mit ihm die Grundbedingung gesunder Lebens atmosphäre für ihn selbst ist; etwas zusätzliche Luft darf dem' Verlag aber nicht ganz abgesprochen werden, sonst würde er viel fach noch bleichsüchtiger werden und damit wäre den Interessen des Sortiments in letzter Linie auch nicht gedient. Herr Reinecke legte seinen Wünschen an den Verlag die Lebensnot wen di gleit des Sortiments zugrunde, zunächst im Hinblick auf die niedrigen Preise der Volksausgaben und deren Rabattierung. Dem wäre entgegenzuhalten, daß die billigen Ausgaben ihrerseits aus Lebensnotwendig keiten des Verlags hervorgingen, mit anderen Worten, unter dem mörderischen Druck der sinkenden Kaufkraft zwangs läufig durch die Verhältnisse gewissermaßen erpreßt wurden. Niedrigere Rabatte waren hierbei unumgänglich. Die größere Absatzmenge sollte ausgleichend für das Sortiment wirken. Im übrigen stimme ich Herrn Reineckes Einwendungen gegen diese Buchkategorie insoweit zu, als sie zur Uberhand- nahmc, Wahllosigkeit und Übersteigerung des Prinzips geführt hat. Aus die Gefahren für die Autoren, Verleger und Sortimen ter ist gerade in letzter Zeit wieder mehrfach hingewiesen worden. Was für die Volksausgaben und sonstigen billigen und über billigen Ausgaben des schönwissenschiftlichen Verlags gilt, trifft in ähnlicher Weise auch für die billigen Serien des Jugend- schviftenverlags zu. Auch hier darf der vorhandene Bedarf, die in den Zeitverhältnissen liegende zwangsläufige Entwicklung nicht verkannt werden, darf ferner nicht zu sehr verallgemeinert werden. Auf der andern Seite ist nicht zu verkennen, daß ein Wettrennen billiger, noch billigerer und billigster Jugendschriften serien eingesetzt hat, das zu immer stärkeren Auslagerisiken führt, zu ungesunden Kalkulationen, zu Lagerentwertungen u. dgl. m. In dieser Beziehung dürfte somit der einsichtige Jugendschriften verlag einen bremsenden Haltruf wohl beachten und gehen somit Verlags- und Sortimentsinteressen bis zu einem gewissen Grad einig. L Was die von Herrn Reinecke vermutete Ringbildung beim Jugendschristenverlag anbelangt, so sind wohl gewisse Bestre bungen zu gemeinsamen Lieserungsrichtlinien seit langem schon vorhanden; falls ihre Verwirklichung einmal möglich sein würde, wären sie aber nicht im Sinne einer allgemeinen Rabattsenkung zu verstehen, vielmehr im Sinne einheitlicherer Gliederung an Stelle chaotischer Vielheit. Insofern brauchte das Sortinient der artige Lieserungsrichtlinien nicht zu fürchten. Wie Herr Rsi- necke ja auch mit erhobenem Finger andeutet, würden die Kon kurrenzverhältnisse im Jugendschriftenvcrlag in der Tat etwaige radikale Tendenzen von vornherein ausschließcn. Schwieriger liegen die Dinge bezüglich der von Herrn Rei necke angegriffenen Belieferung des Auchbuchhandels seitens des Jugendschriftenverlags. Hier sind Verhältnisse gegeben, die vom reinen Sortimentsstandpunkt aus gesehen nicht ohne Stachel sind, die aber andererseits in ihrem Ausmaß und ihrer Aus wirkung auch nicht überschätzt werden sollten. In ähnlicher Weise wie der Photohandel Photoliteratur, der Radiohandel Radioliteratur aus verständlichen Gründen sührt, sowie mit unter der Sortimenter Musi kapp >a rate, Schall platten und Papierwarcn, haben verschiedentlich so genannte Auchbuchhandlungen Bilderbücher und Jugendschriften in ihren Verkauf mit ausgenommen. Einerseits handelt es sich hier aber in der Regel nur, insbesondere soweit dies Jugend- fchristen anbelangt, um einen engen Kreis billiger Jugend schriften, hauptsächlich die oben erwähnten billigen Serien, an dererseits beschränkt sich dieser Anchbuchhandcl vielfach auf kleine Ortschaften, in denen etwa der reguläre Buchhandel nicht oder nur ungenügend vertreten ist, und auf kleine Handlungen, die neben Schreibwaren zumeist in einem kleinen Nebenfach billige Jugendschriften für ihr spezielles Publikum führen. Die Zeit not hat allerdings dazu geführt, daß der Jugendschristenverlag sich der zusätzlichen Absatzmöglichkeit durch den Auchbuchhandel zum Teil verstärkt bedient hat. So stellt sich in kurzem Umriß die Sachlage dar. Herr Reinecke hält es nun für richtig, den Verlag vor ein Entweder—Oder zu stellen. Dies« bedenkliche Drohung ist sicher lich nicht der richtige Weg zum Ziel, zur Verständigung. Der Jugendschristenverlag wird zweifellos in seiner wesentlichen Mehrheit berechtigten Wünschen des Sortiments im wohlver standenen eigenen Interesse Rechnung tragen, er kann aber schlechterdings nicht das Rad der Entwicklungsgeschichte auf dem fraglichen Gebiet mit einem Ruck zurückdrehsn, er kann nicht
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder