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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.03.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-03-09
- Erscheinungsdatum
- 09.03.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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^ 57, 9. März 1911. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 2985 gleichgültig, ob T. als expresser Bote zu betrachten war oder nicht. Aber auch im übrigen war entsprechend den Ausfüh rungen des Reichsanwalts anzunehmen, daß T. überhaupt nicht Bote war und insbesondere kein expresser. Daß er bei der Besörderung selbst mit tätig war, machte ihn noch nicht zum Boten. Es ist aber außerdem auch zu rügen, daß der subjektive Tatbestand vom Vorderrichter unzureichend geprüst worden ist. Der Irrtum, in dem die Angeklagten nach den Feststellungen sich befunden haben, war nur ein Irrtum über das Strafgesetz, der sie nicht straflos machen konnte. U. Die englischen Büchervcrkänfe des Jahres 191V. — Eins der beachtenswertesten Merkmale, die die englischen Bücher versteigerungen des Jahres 1910 auswiesen, trat in der Tatsache hervor, daß die süns bedeutendsten Versteigerungen, die während des vergangenen Jahres abgehalten wurden, nicht Einzel bibliotheken betrafen, sondern Bücher verschiedenen Ursprungs umfaßten. Natürlich wäre es verfehlt, daraus zu schließen, daß es große Bibliotheken im Einzelbesitz überhaupt nicht mehr gebe, im Gegenteil sind solche in einzelnen Fällen sehr wohl noch vor handen; aber es geht doch offenbar daraus hervor, daß Art und Richtung des Sammelns in einer Umbildung begriffen sind. Das Zusammenbringen von Büchern verschiedensten Inhalts in der Absicht, eine möglichst viele Gegenstände umfassende Bibliothek zu besitzen, gehört fast ganz der Vergangenheit an; dazu sind bestimmte Gattungen von Büchern so teuer geworden, daß die Vereinigung einer größeren Anzahl davon für die Mehr zahl der Sammler unmöglich geworden ist. Die meisten heutigen Sammler sind daher Spezialisten, die selten erwarten, daß die Bücher nach ihrem Ableben noch lange beisammen bleiben, und in dieser Erwartung auch zumeist nicht getäuscht werden. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber es ist heute doch auch in England recht selten geworden, daß eine Bibliothek zwei Menschenalter hindurch vereinigt bleibt. Selbst die große Ashburnham-Bibliothek wurde nur wenig mehr als 80 Jahre alt, und dabei erreichte sie nach heutigem Mahstab ein außerordentlich hohes Alter. Auch die bedeutendste englische Versteigerung des vorigen Jahres, nämlich die am 21. und 22. Juli mit einem Erlös von 7569 Pfund bei Sotheby abgehaltene, war eine »Sammelver steigerung». Einige der Bücherund darunter sehr wertvolle gehörten einem Mr. Ruston von Lincoln; der ganze Rest war »anderer Besitz«, darunter auch die Bücher des Bischofs Gott mit den vier Shakespeare-Folios, die um 1800 Pfund, 210 Pfund, 850 Pfund und 76 Pfund abgegeben wurden. So waren die meisten Versteige rungen des letzten Jahres aus kleineren Einzelbibliotheken zusammen gesetzt. Eine Ausnahme bildete die Sammlung I. W. Ford von Winchmore Hill, von der ein Teil schon im Jahre 1902, ein anderer im Jahre 1904 versteigert wurde und von der ein weiterer Teil wahrscheinlich noch zur Versteigerung kommen wird. Dies war eine sehr große Bibliothek, die bis jetzt in 2523 Losen über 10 000 Pfund gebracht hat. Die Bibliothek Robert Hovenden, die im Februar bei Puttick L Simpson gegen 3000 Pfund erbrachte, war auch insofern eine Ausnahme, als sie in der Hauptsache aus genealogischen und archäologischen Werken bestand. Größere Einzelbibliotheken waren ferner die Sammlung des verstorbenen Thomas Gray, die es im Juni bei Sotheby ebenfalls auf etwa 3000 Pfund brachte; ferner die Britwell Court - Bibliothek (1085 Pfund), die Radway Grange - Bibliothek <779 Pfund), die Schluß-Abteilung der Sammlung des Earl of Shesfield (991 Pfund), deren erster Teil im November 1907 um 3223 Pfund versteigert worden war; des weiteren die Biblio theken Elliot Stock <639 Pfund), Alfred Trapnell <963 Psund), T. W. Waller <1447 Psund), vr. George Watson (413 Pfund) und W. H. Hilton <3480 Pfund). (Sie wurden mit nur einer Ausnahme alle bei Sotheby abgehalten.) Über 60 Ver steigerungen, die teils ebendort, teils in anderen Häusern stattfanden, waren aber Sammelbibliotheken, und darunter solche von großer Bedeutung. Dazu kommt, daß die Bücher, soweit ihr Verkausswert in Frage kommt, heute in drei sehr wesentlich verschiedene Gruppen geteilt werden müssen, nämlich erstens sehr seltene und gesuchte Bücher, zweitens solche, nach denen in bestimmten Interessentenkreisen eine stetige Nachfrage besteht, und drittens solche von mittlerem Wert, die naturgemäß bei den meisten Bibliotheken vorherrschend sind. Die Bücher der ersten Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 78. Jahrgang. Klasse erzielen selbstverständlich säst ausnahmslos immer höhere Preise, werden aber auch immer mehr von den öffentlichen und einigen wenigen Privatbibliotheken Europas und der Vereinigten Staaten dem allgemeinen Markt entzogen; die der zweiten Gruppe behaupten sich im allgemeinen annähernd aus der gleichen Höhe; die der dritten Gruppe sind dagegen in der letzten Zeit nicht unerheblich im Preise gesunken und heute im allgemeinen weit billiger zu haben als vor wenigen Jahren. Die große Mehrzahl der Bücher, die im vorigen Jahre ver steigert wurden, gehörten zur dritten Gruppe, was in den er zielten Gesamtpreisen deutlich zum Ausdruck kommt. Zwischen Januar und Dezember wurden in London mehr als 70 wichtige Versteigerungen abgehalten, wobei im ganzen für etwa 40 000 Lose nicht ganz 100 000 Psund erzielt wurden. Der durchschnittliche Verkaufswert eines Buches war demnach etwa 2 Pfund 9 Schilling, der niedrigste Wert, der seit zehn Jahren zu verzeichnen war, und besonders sehr erheblich geringer als der Durchschnitt von 1907, der infolge einer allerdings ungewöhnlich großen Anzahl wert voller Bücher auf 4 Psund 4 Schilling gestiegen war; es war dies der höchste Durchschnitt, der seit 1893 und überhaupt in neuerer Zeit zu verzeichnen war. Der starke Rückgang des Durchschnittswertes beweist also nicht bloß, daß weniger besonders teure Bücher zum Verkauf gelangten, sondern auch, daß die Bücher der erwähnten dritten Gruppe erheblich im Preis ge sunken sind. Ob dies dem Interesse der Buchhändler entspricht, mag zweifelhaft erscheinen, namentlich wenn man manche Un gunst der heutigen wirtschaftlichen Gesamtlage Englands in Be tracht zieht; sicherlich liegt es aber im Interesse der Einzelläufer, und diese Tatsache kommt denn auch sowohl im Einzelgeschäft wie in der Gesamtentwicklung des antiquarischen Marktes un zweifelhaft zum Ausdruck. (Nach: »'1bs kublisiwi-s'IVosüI^".) Katalog von Pierpont Morgans Miniaturbilder- Sammlung. — Die Bibliothek der dänischen Kunstakademie in Kopenhagen hat den Katalog über Pierpont Morgans berühmte Sammlung von Miniaturbildern zum Geschenk erhalten. Er besteht aus vier großen Quartbänden mit feinen Wiedergaben der Bilder, in jeder Beziehung hervorragend ausgestattet, in der »vbisrviolr kross« in London als Privatdruck auf Büttenpapier in 150 Exem plaren hergestellt. Das Werk kommt nicht in den Handel. (Nach: »kolitilron«, Kopenhagen.) Vom schwedischen Buchhandel. — Die Verlagsfirma W. Schultz in Upsala, gegründet 1858, wurde ab 1. Januar von Norstedt L Söner in Stockholm übernommen. Inhaber der Sortimentsbuchhandlung Nermans Bokhandel in Norrköping (gegründet 1881) ist seit 1. Januar N. Victor Holmberg. Die von Holmberz bisher betriebene Buchhandlung in Askersund wird unter der Firma Holmbergs Bokhandel, Westlin L Carlsson, von Per Westlin und Arvid Carlsson fortgesetzt. Am 23. Februar 1911 starb, zweiundachtzig Jahre alt, Buch händler Johannes Floor in Stavanger. Ebenso wie sein älterer Bruder C. Floor aus Kopenhagen nach Norwegen ein gewandert, wurde er in jungen Jahren bei diesem, der sich (in Gyldendals Verlag, Kopenhagen, dann bei Röe in Aalborg und bei Cappelen, Christiania ausgebildet) 1846 in Stavanger, wo es damals noch keine Buchhandlung gab, etabliert hatte, an- gestellt. Als C. Floor 1853 das Angebot erhielt, A. W. Möhl's Buchhandlung in Bergen zu übernehmen und, von dem größeren Wirkungskreis gelockt, dies annahm, übertrug er sein Geschäft in Stavanger dem jüngeren Bruder. Unter Johannes Floors tüch tiger Leitung hat sich die alte Firma zu einer.der größten nor wegischen Buchhandlungen außerhalb Christianias emporgearbeitet. Floor war 58 Jahre lang etabliert. (Nach »I^oräislr LoZbancklsrtiäsucko«.) Schweizerische Landesbibliothek. — Die nationalrätliche Kommission für die Vorlage betreffend Reorganisation der Landesbibliothek war vom 21. bis 23. Februar unter dem Vorsitz von Oberst Meister in Freiburg (Schweiz) versammelt. Bundesrat Schobinger und der Direktor der Landesbibliothek, Godet, wohnten den Verhandlungen bei. Die Kommission stimmte im großen ganzen der bundesrätlichen Vorlage zu, will 390
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