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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.05.1937
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- 1937-05-13
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- 13.05.1937
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eine Summe von rund 35 Mrd. RM. Der Zuwachs gegenüber 1838 betrug 2,85 Mrd. NM oder 8,9 «/». Ebenso wie 1935 hat auch 1936 das Arbeitseinkommen mit einer bemerkenswerten Stetigkeit weiter zugenommen. Rechnet man das Arbeitseinkommen mit Hitse der Indexziffer für die Lebenshaltungskosten aus gleichbleibende Kauf kraft um, so zeigt sich, wie nachstehende Tabelle lehrt, dass das Realeinkommen der Arbeiter, Angestellten und Beamten 1936 über bas von 1929 bereits etwas hinausging und dem von 1928 glcich- kam. Das Nominaleinkommen bleibt freilich noch um 17,9«/» hinter dem früheren Höchststände zurück. Arbeitseinkommen in jeweiliger Kauskrast in Kauskraft 1928 Milt. RM 1928^166 Mill. NM 1928 -- 100 1928 42 621 100,0 42 621 100,0 1929 43 045 101,0 42 401 99,5 1930 39 851 93,5 40 818 95,8 1931 33 378 78,3 37 203 87,3 1932 25 711 60,3 32 341 75,9 1933 25 960 60,9 33 368 78,3 1934 29 155 68,4 36 535 85,7 1935 32 157 75,4 39 651 93,0 1936 35 010 82,1 42 643 100,1 Das Arbeitseinkommen beschreibt seit 1925 folgende Kurve: >: 33,75 Mrd. RM, 1828 : 34,81 Mrd. NM, 1927: 38,88 Mrd. NM, i: 42,62 Mrd. RM, 1929 : 43,64 Mrd. NM, 1930: 39,85 Mrd. NM, i: 33,38 Mrd. RM, 1932: 25,71 Mrd. NM, 1933: 25,96 Mrd. RM, i: 29,1 5 Mrd. RM, 1935 i : 32,16 Mrd. NM, 1936: 35,01 Mrd. NM. Uber die gebietsmäßige Verteilung der Beschäftigungs entwicklung brachte der Wochenbericht des Instituts für Kon junkturforschung vom 28. April eine Übersicht. Trotz des großen Rückganges der Arbeitslosigkeit von 1932 bis 1938 hat sich danach die Abstufung der einzelnen Gebiete gegeneinander nicht wesent lich verschoben. In den Agrarbezirken liegen, verglichen mit dem Reichsdurchschnitt, die Arbeitsverhältnisse am günstigsten. In den ausgesprochenen Industriegebieten ist dagegen auch heute noch der Anteil der Erwerbslosen höher als im Reichsdurchschnitt. Dabei sei aber nicht zu verkennen, daß der Rückgang der Arbeitslosigkeit in diesen Gebieten für dis Entwicklung im ganzen Reich aus schlaggebend gewesen sei. Gegenüber dem Gesamtdurchschnitt höben sich Mitteldeutschland, Niedersachsen und auch Westfalen günstig ab. Durch Standortsverlagerungen innerhalb des deutschen Jndustriekörpers begünstigt, hätten sie sich in den letzten Jahren erheblich besser eingestuft. Sachsen und Schlesien und in gewissem Umfang auch Rheinland und Hessen gehörten noch am ehesten zu den »Notstandsgebieten» der deutschen Wirtschaft. Nach dem Be richt zeigt sich auch, daß der Facharbeitermangel weitgehend regional bedingt ist. Zur richtigen Bewertung dieser Entwicklung gehört immer die Erinnerung, daß die Vermehrung des Volkseinkommens durch vermehrte Arbeit, nicht durch Lohnsteigerung bewirkt ist. Die notwendige Ergänzung ist deshalb auch die Verhinderung aller spekulativen Preissteigerungen. Daß Deutschland auf beiden Ge bieten gleichmäßig Herr der Lage ist und die Dinge fest in der Hand behält, ist der große Unterschied gegenüber den Verhält nissen in den großen westlichen Demokratien und die Voraus setzung für das deutsche »Wunder». Es charakterisiert dabei das deutsche Verfahren noch besonders der Umstand, daß nicht starre und sture Dogmengläubigkeit die Entscheidungen bestimmt, son dern daß die unvermeidliche Bürokratisierung möglichst durch Ela stizität und taktische Anpassung gemildert wird. Das sprach auch wieder aus den verständnisvollen Worten, die vr. Schacht mit gewohnter Offenherzigkeit der Lage des Einzelhandels vor kurzem in München gewidmet hat. Drei Hauptpunkte der Schachtschen Rede haben nach den Pressedarstellungen, denen wir hier folgen, Fundamentalcharakter für den deutschen Einzelhandel: dis Roh stofsrage (die der Reichswirtschastsminister jetzt als »in ihrem Höhepunkt überschritten» bezeichnet!), die Fühlungnahme mit dem Reichsfinanzministcrium über die Richtsätze für die Besteuerung der Minderkausleute (der größte Teil des Einzelhandels setzt sich aus derartigen »Minderkauslcuten» zusammen) und drittens die Frage der Handelsspannen (die besonders Prekär ist). Welche steuerlichen Erleichterungen insbesondere dem Kleineinzclhandel eingeräumt werden können, wird die Zukunft lehren. Der gute Wille vr. Schachts zur Betreuung gerade der wirtschaftlich Schwachen ist bekannt. Der andere Punkt, die Warcnversorgung, ist u. a. abhängig von der erfolgreichen Durchführung des Vier jahresplanes, an dem ja das ganze Volk mit aller Energie mit arbeitet. In Zusammenarbeit aller beteiligten Stellen, insbeson dere auch des Preisbildungs-Kommissars, wird man endlich an das nur anscheinend diffizilste Thema gehen können, die von vr. Schacht zugesagte Überprüfung der Handelsspanne. Es ist ja allgemein bekannt, daß die schnelle Durchführung des Preisstops sich empfindlich nicht zuletzt beim Einzelhandel ausgewirkt hat. vr. Schacht hat denn auch in München unterstrichen, er sei »stets von der Auffassung ausgegangen, daß Marktregelungen beim Produzenten einzusetzen hätten». Der Einzelhandel hat in der jahrelangen bitteren Krise seine Gewinnspanne bis zum äußersten abbauen müssen. Er stand vor unzulänglichen Spannen, als die Preisstopverordnung in Kraft trat und zehrt heute, wie das am besten die Einkommensteuer-Abteilungen der Finanzämter be obachten können, vielfach von seiner Substanz. Daß dies nicht so weitergchcn kann und darf, hat vr. Schacht klar ausgesprochen. Er hat zwar betont, daß die Preisspanne im Einzelhandel bei verschiedenen Artikeln wird klein bleiben müssen, daß der Staat aber doch für Ausweichsmöglichkeitcn Sorge tragen wird. Denn, das ist das Leitmotiv der Münchener Ausführungen vr. Schachts: die Grenzen der Verdienstmöglichkeiten nach unten sind im Einzel handel erreicht. Es darf jetzt, wie in den anderen Wirtschafts gruppen, nur noch auswärts gehen. Das erste Aprilhest von »Wirtschaft und Statistik» enthält auch Zahlen, die einen »betriebswirtschaftlichen Querschnitt» des Einzelhandels mit Tabakwaren geben. Sie ergeben einen inter essanten Vergleich mit entsprechenden Zahlen des Sortiments buchhandels, wie ich sie in Nr. 41 des Börsenblattes vom 18. Fe bruar 1936 veröffentlicht habe. Die Umsatzlage zeigt folgen des Bild: 1. Durchschnittsumsatz je Betrieb (in RM) Umsatzstuse Tabakhanbel Reines Sortiment Sortiment mit Nebenzweigen 5 060— 29 660 12 319 12 416 15 276 26 696— 56 066 31 619 87 453 35 633 56 666—166 666 64 734 69 398 73 896 166 666 u. mehr 148175 219 312 236 223 2. Durchschnittsjahresumsatz je Beschäftigten (in RM) Umsatzstuse Tabakhandcl Reines Sortiment Sortiment mit Nestenzweigen 5 666— 26 666 8 696 4 966 5 389 26 666— 56 666 17 725 8 486 7 932 56 666—166 666 22 847 13 2t9 11225 166 666 u. mehr 29 835 15 572 12 444 Man beachte hier, wieviel höhere Durchschnittsumsatzleistun gen je Beschäftigter im Tabakeinzelhandcl erzielt werden, wäh rend der Buchhandel höhere Durchschnittsumsätze je Betrieb auf weist. Im Buchhandel ist also ein sehr viel größerer Arbeitseinsatz erforderlich. Das wirkt sich auch auf die Kostenlage aus. Die Erhebungen des Statistischen Rcichsamts erfassen nicht sämtliche Unkosten, sondern nur die wichtigsten. Es ergibt sich folgendes Bild (in Hundcrtteilen vom Umsatz): a> Löhne und Gehälter Umsatzstuse Tabakhandel Reines Sortiment Sortiment mit Nebenzweigen 5 000— 20 000 — 5.5 4.4 20 000— 60 000 6.6 6.0 5.6 50 000—100 000 2.1 6.8 7.6 100 000 u. mehr 3.4 10.6 14.2 d) Miete Umsatzstuse Tabakhandel Reines Sortiment Sortiment mit Nebenzweigen 5 666— 26 666 5.8 10.0 9.3 26 666— 56 666 5.0 6.6 6.2 56 666—166 666 4.9 5.2 5.6 166 666 u. mehr 3.9 4.1 5.5 424 Nr. 107 Donnerstag, den 13. Mat 1037
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