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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.05.1937
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- 1937-05-13
- Erscheinungsdatum
- 13.05.1937
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unserem Berus verbunden fühlt, daß er in allen Kreisen der von ihm Betreuten und der Kameraden für den Gedanken der »Arbeitswochen» wirbt, damit, wenn demnächst die Programme der einzelnen »Freizeiten» veröffentlicht werden, sich recht viele junge lebendige Teilnehmer melden. Der Gewinn einer derartigen »Arbeitswoche» auch für den Betrieb ist unzweifelhaft und über wiegt den Arbeitsausfall von acht Tagen um ein Weites. Was die jungen und die alten Berufsangehörigen auf den Freizeiten erleben — es handelt sich hierbei mehr um ein Erlebnis, um eine Erweckung, als lediglich um eine schulmäßige Bestückung mit allerlei Weisheit —, das wirkt sich während der gan zen Jahresarbeit aus. Hauptsächlich die alten erprobten Freizeitleiter sollten, obwohl oder gerade weil die Zeit etwas vor geschritten ist, es sich nicht nehmen lassen, entweder selbst die Leitung einer »Arbeitswoche» auch in diesem Jahre zu überneh men oder aber einen der jungen Kameraden anzuspornen und ihm zu Helsen. Für außerordentlich -wichtig halte ich es, sich recht zeitig auch um eine Heranbildung geeigneter Leiter künftiger »Arbeitswochen» zu bemühen und möchte diese Frage jedem »Arbeitswochenleiter» ans Herz legen. Die »Arbeitswochen 1937» selbst aber sollen unter der Per sönlichen Mitarbeit führender Männer des Schrifttums — worunter ich ausdrücklich Autoren und Buchhändler aller Spar ten verstehe — und der lebhaften Beteiligung aus den Lagern des Buchhandels eine neue Tat für unseren schönen Beruf sein. Zur Wirtschaftslage Von Prof. Dr. G. Menz Weltwirtschaftslage — Das Arbeitseinkommen in Deutschland — Zur Lage des Einzelhandels Tabakhandel: Buchhandel Die vor vier Wochen in Gang gekommenen internationalen Erörterungen, auf die im letzten Bericht hingewiesen war, haben sich charakteristisch weiterentwickelt. Der Alarm um das Gerücht, es könnte zu einer Neufestsetzung des Goldpreises kommen, ist verhallt. In Washington wie in London sind in diese Richtung gehende Absichten energisch in Abrede gestellt worden. Man ist aber der Ansicht, daß dies nur eine Vertagung bedeute. Das Goldproblem wird denn auch weiter erörtert. An dieser Stelle wurde schon vor Jahr und Tag daran erinnert, daß es für die Weltwirtschaft noch das schwerste Kopfzerbrechen bedeuten würde, die vorläufig sterilisierten Goldmengen wieder einer vernünftigen Verwendung zuzuführen. Die Sterilisierung — jetzt schon nahezu der gesamten Jahresproduktion — ist nicht vernünftig und läßt sich nicht ohne Gefahr endlos fortsetzen. Noch aber weiß man an den verantwortlichen Stellen keinen Ausweg. Es fehlt an Mut zur Vernunft. Wird Herr van Zeeland ihn zu wecken vermögen, kann man auch heute nur fragen. Or. Schacht hat bei seinem Besuch vor vier Wochen in Brüssel Gelegenheit genommen, die Ver sicherung zu wiederholen, daß Deutschland sich vernünftigen Vor schlägen zur Lösung der Weltwirtschaftskrise — sie besteht trotz oder gerade wegen der »Konjunktur», vor der man in der ganzen übrigen Welt Angst hat — nicht verjagen würde. Der Führer bestätigte das auch seinerseits in dem gleichzeitig dem englischen Labourvertreter Lansbury gewährten Interview. Beides ist aber von der gegnerischen Presse sofort dahin mißdeutet worden, als ob unsererseits das Bedürfnis nach Belebung der Weltwirtschaft besonders dringlich sei. Es war nicht unsere Schuld, daß das sofort richtiggestellt werden mußte, um keine Illusionen aufkom- men zu lassen. Namentlich darüber kann kein Zweifel bestehen, daß Deutschland die einmal eingeschlagene Richtung unbedingt einhält. Die dem Vierjahresplan zu Grunde liegende Idee ist unabdingbar. Diese Erkenntnis scheint in London immer noch verstimmend zu wirken. Augenscheinlich will man nun dort zunächst zu einer internen angelsächsischen Verständigung kom men, wofür eine Milderung des Ottawa-Programms in den an die Krönung anschließenden Empire-Besprechungen wohl den Weg zu ebnen haben wird. Frankreich wird in den Verein selbst- vepständlich ausgenommen werden und eintreten können. Dann traut man sich wohl zu, wieder einmal diktieren zu können. Die Antwort Deutschlands hat vr. Schacht im voraus vor der bel gischen Presse erteilt, als er unterstrich, er sei in der glücklichen Lage, warten zu können. Ob man das in London, Paris und Washington auch kann, ist mehr als zweifelhaft. Mit welcher Ruhe und Zielsicherheit Deutschland seinen Weg weiter geht, beweist eben wieder die Auflegung der neuen Anleihe. Beschäftigung?- und Einkommensentwicklung schaffen die Voraussetzungen dafür. Das Statistische Reichsamt veröffentlichte soeben eine Analyse des Arbeitseinkommens 1836. Dem inter essanten Material entnehmen wir folgende Angaben! Im Jahresdurchschnitt tggk waren nach der Krankenkassen- statistik 1,18 Milt. Arbeitskräfte mehr beschäftigt als 1835. Tie Zahl der Arbeiter hat um 885 888, die der Angestellten um 285 888 und die Gesamtzahl um 1.13 Mill. zugenommen. Damit hat die volks wirtschaftliche Arbeit den letzten Höchststand von 1828 nahezu erreicht, also den Arbeitsverlust der Krise, in deren Verlaus rund 5 Mill. Volksgenossen aus dem Arbeitsprozess ausgeschieden waren, im ganzen fast wieder ausgeholt. Dabei ist eine dreifache Verlagerung der Arbeit zu beobachten: von den geringer zu den höher bezahlten Gruppen, von den grohstädtisch-industriellen zu den Agrargebieten, von den Arbeitern zu den Angestellten. Da die Lohnsätze und Gehälter sich feit 1832 kaum verändert haben, kommen in der Verlagerung zu den höher bezahlten Gruppen fast ausschließlich die gebesserten Arbeitsmöglichkeiten zum Ausdruck, in erster Linie die Wiederausrichtung der Produktionsgiiterindustrien und damit verbunden die bevorzugte Einstellung von Fachkräfte», ferner die Einschränkung der Kurzarbeit sowie der durch Ehestands darlehen geförderte Ersatz weiblicher durch männliche Kräfte. Weitaus am stärksten hat die Beschäftigung in den höher entlohnte» Gruppen der gelernten Arbeiter zugenommen. So hat sich die Zahl der Arbeiter mit einem Wochenlohn über 38 RM. von 1832 bis 1836 verdoppelt, die Zahl der Arbeiter mit einem Wochenlohn von 38 bis 38 NM. in der gleichen Zeit um ein Fünftel erhöht. 1828 hatten 37,8°/° der Arbeiter einen Wochenloh» von mehr als 38 RM. Bis 1833 hatte sich dieser Anteil durch Entlassungen, Kurzarbeit und besonders durch Senkung der Tariflöhne ans 17,3 °/° verringert. Bis 1838 ist der Anteil ohne Erhöhung der Tariflöhne aus 28,5 °/° gestiegen. In der großen Linie dürfte indes ein Lohn von 38 NM. im Jahre 1336 seiner Kaufkraft nach einem Lohn von 38 RM in 1828 entsprechen. — Die Tatsache, daß 1838 der Anteil der Arbeiter, die mindestens 30 NM in der Woche verdienten, mit 37,7 A fast ebenso hoch war wie 1828 der Anteil der Arbeiter mit einem Wochenlohn von über 38 NM, läßt daher deutlich erkenne», baß sich kaufkraftmäßig die Lohn- Ichichtnng den Verhältnissen vor Ausbruch der Krise wieder ange glichen hat. Die Zahl der beschäftigten Arbeiter und Angestellten sowie das Arbeitseinkommen der Versicherten geht aus nachstehender Tabelle hervor: Beschäftigte* Einkommen* Jnsges. Arbeiter Angestellte Arbeiter Angestellte 1929 17,92 14,76 3,16 23 339 7649 1932 12,68 9,99 2,69 11320 5766 1933 13,68 10,89 2,79 12 051 5722 1934 15,54 12,57 2,97 14 642 6263 1935 16,67 13,48 3,19 16 688 7057 1936 17,80 14,35 3,46 18 576 7990 * Jahresdurchschnitt in Mill. * Jahressumme in Mill. RM. Die Berechnung des Lohn- und Gehaltscinkomniens der Ar beiter, Angestellten und Beamten (ohne Pensionen) ergibt für 1838 42»
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