Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.08.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-08-19
- Erscheinungsdatum
- 19.08.1933
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19330819
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193308194
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19330819
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1933
- Monat1933-08
- Tag1933-08-19
- Monat1933-08
- Jahr1933
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Xr 192, 19. August 1933. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. DtschnBuchhanLel. regung und sagt, daß ein vollkommener Wechsel der Schulbücher für die Verleger eine Existenzfrage sei. Nach seinen eigenen In formationen wolle die Regierung sehr vorsichtig an die Änderun gen Herangehen, nichts überstürzen und die vorhandenen Schul bücher mit wenigen Ausnahmen vorläufig weiterbenutzcn. Da gegen werde vermutlich bereits im kommenden Jahre allgemein die Fibel in Deutschschrift zurückkommen. Bodenstab-Braunschweig hält es für unbedingt notwendig, daß endlich wieder das religiöse Schrifttum in den deutschen Lehrbüchern stärker zur Geltung komme. Hammcrschmidt-Hagen regt an, daß unser Verband wie der rheinisch-westfälische daraus hinwirken solle, daß die Schreibwaren händler einen Revers unterschreiben, wonach ihnen verboten wird, weiterhin Rabatte auf Schulbücher zu geben. Zum Punkt »Unzulässige Vertriebsmethodcn» verliest Hanckel ein Schreiben des Börscnvereins, wonach die Parteileitung der NSDAP, dem llberhandnchmendcn außenscitcrischcn Vertrieb von Parteiliteratur völlig fernstehe und mit energischen Maßnahmen einzugreifcn beabsichtige. Riegel-Hamburg teilt mit, daß der Aktionsausschuß den neuen »Geschäftsführenden Vorstand« Bruno Hanckel, Osnabrück, Vorsitzender, WahrholdAmmon, Braunschweig, Erster Schriftführer, Georg Müller, Hannover, Kassenwart genehmigt habe. Hanckel hält ein sehr beifällig aufgenommenes Referat »Neue Wege der Zusammenarbeit zwischen Verlag und Sortiment«. Maus stellt den Antrag, es seiner Wichtigkeit wegen ohne jede vorherige Debatte im Börsenblatt zu veröffentlichen.*) Die Versammlung wird um 13.45 Uhr geschlossen. Die Festtafel, die im Schmuck eines prachtvollen, von der Firma Kochler L Volckmar gespendeten Roscnkorbcs prangte, ver einigte fast alle Mitglieder mit ihren Damen in den behaglichen Klubräumen des Kllnstlervercins, — ein schöner Beweis für den kollegialen Geist, der im Buchhändler-Verband Hannover-Braun- schweig herrscht. Nationalsozialistische Handwerks-, Handels und Gewerbeorganisation. In Bad Neuenahr fanden unter Führung von vr. von Nenteln am 14. August Besprechungen zwischen den bisherigen Gau-Kampf- bundführern des gewerblichen Mittelstandes statt, um die Überfüh rung und Auseinandergliederung dieser Organisationen auf Grund der vom Stabsleiter der PO. vr. Ley im Einvernehmen mit dem Führer getroffenen Anordnung durchzuberaten. Der bisherige Kampfbund des gewerblichen Mittelstandes wird derart auseinandergegliedert, daß auf der einen Seite eine Natio - nalsozialistische Handwerks-, Handels- und Ge- wcrbeorganisation (N.S.HAGO.) gegründet wird, die alle bis zum 1. Mai 1933 eingetretenen Mitglieder des Kampfbun- öes des gewerblichen Mittelstandes umfaßt und in gleicher Weise wie die NSBO. der PO. untersteht. Andererseits steht daneben der Gesamtverband des Deutschen Handwerks, Handels und Gewerbes (G H G.), dem alle deutschen Handel- und Gewerbetreibenden, die nach dem 1. Mai 1933 dem Kampfbund des gewerblichen Mittel standes beigetreten sind, angehören und dem weiterhin die noch nicht in der Arbeitsfront befindlichen Ver treter dieses Berufes angehören sollen. Die GHG. vertritt alle genannten mittelständischen Berufe innerhalb der deut schen Arbeitsfront und füllt damit die Lücke aus, die bisher an dieser Stelle noch klaffte. Als besonders wichtig muß die Bestimmung hervorgehoben wer den, daß in Zukunft innerhalb der N.S.HAGO. Fachgruppen und Zünfte nicht mehr bestehen dürfen, um die Gefahr einer Jnteressen- politik endgültig auszuschalten, doch ist eine regionale Gliederung nach Gauen, Kreisen und Ortsgruppen vorgesehen. Die in der Ar beitsfront zusammengeschlossenen Mitglieder der GHG. sind in drei Gruppen, nämlich Handwerk, Handel und Gewerbe gegliedert. Die Frage des ständischen Aufbaues, der aus den Fach verbänden herauswächst, soll durch die neuen Or ganisationen nicht berührt werden. In einer mehrstündigen Rede setzte der Reichsfllhrer beider Or ganisationen, vr. von Nenteln, auseinander, daß nach der Ausein andergliederung des Kampfbundes des gewerblichen Mittelstandes neue große und verantwortungsvolle Aufgaben den jetzt geschaffenen Or ganisationen bevorständen. Die Tage des Kampfes um die Erobe rung der Macht seien vorbei. Damals habe der Kampfbund alle Mittel benützt, um die Stoßkraft der Bewegung im Mittelstände zu unterstützen und die öffentlichen Einrichtungen für den National sozialismus zu erobern. Jetzt, nach der vollen Machtübernahme handle es sich darum, durch die Erziehung der Handwerker, Handel- und Gewerbetreibenden zur Idee Adolf Hitlers den Gedanken der nationalsozialistischen Volksbewegung fest in diesem wichtigen Teil des deutschen Volkes zu verankern. Pflicht jeden Mitgliedes beider Organisationen sei daher Selbsterziehung, Wirken und Werben im nationalsozialistischen Sinne, um unter Hintanstellung der eigenen beruflichen und fachlichen Sonderinteressen das Ethos der national sozialistischen Wirtschaftsauffassung in die Tat umzusetzen. Nicht die Wirtschaft allein dürfe der Ansatzpunkt zur Umgestaltung der Dinge sein, sondern die nationalsozialistische Haltung des Menschen in der Wirtschaft sei das Ausschlaggebende. Der Organisationsplan sowohl der N.S.HAGO. wie der GHG. wurde von vr. von Nenteln sodann in großen Zügen vorgetragen und erläutert. Auch die in diesen Tagen erfolgenden ersten Anord nungen für beide Organisationen in bezug auf die Reinigung von unerwünschten Elementen, die Abzeichenfrage, das Kassenwesen und die Beitragshöhe wurden bekanntgegeben. Über die wich tigsten Aufgaben der nächsten Zukunft, nämlich die Schulung der Amtswalter und Mitglieder der beiden Organisationen sprach so dann der Schulungsleiter der N.S.HAGO. und GHG. Sohns, wäh rend eine Reihe von Pressefragen durch den Presseleiter vr. Hil- land erläutert wurden. Danach soll ein einheitliches Organ, ähn lich dem, über das die NSBO. im »Arbeitertum« schon verfügt, ge schaffen werden. Zum Schluß der in Form einer reinen Arbeitstagung aufge zogenen Besprechungen wurde an den Führer telegraphisch das Ge löbnis unverbrüchlicher Treue übermittelt. Jeder Teilnehmer der Besprechung hat zweifellos die Empfin dung mit sich genommen, daß die beiden neu geschaffenen Organi sationen, insbesondere die N.S.HAGO., gewaltige Ausgaben für Be wegung und Volk zu erfüllen haben. Der Kampfbund des gewerb lichen Mittelstandes ist jetzt nicht mehr vorhanden, er ist auseinander gegliedert worden. Es gibt jetzt keinen Kampf mehr um die Macht, aber die beiden neuen Organisationen, insbesondere die N.S.HAGO., sind das nie rastende nationalsozialistische Gewissen gegenüber den wirtschaftsliberalistischen Zersetzungserscheinungen. Unermüdlich wird dieses Gewissen dort anklopfen und sich durchsetzen, wo Eigennutz noch vor Gemeinnutz gestellt wird. Der Duchhandlungs-Gehilfen-Verein zu Leipzig als Jubilar. Als der Börsenverein der Deutschen Buchhändler mit dem Sitz in Leipzig gegründet worden war und auch die Leipziger Buchhändler sich zusammengeschlossen hatten, reifte bei einer Anzahl Buchhand lungsgehilfen Leipzigs, die sich bereits eine Zeitlang zwanglos zu sammengefunden hatten, der Entschluß, neben den beiden buchhändle rischen Cheforganisationen auch einen Zusammenschluß der Gehilfen herbeizuführen. Eine Umfrage hatte einen unerwarteten Erfolg, denn aus 80 buchhändlerischen Firmen Leipzigs gingen 62 Zustimmungen ein. Ein provisorisches Komitee berief eine vorberatende Versamm lung ein, die sich über die Satzungen aussprach und Ed. Avenarius als Vorsteher, O. A. Schulz als Sekretär des zu gründenden Vereins in Aussicht nahm. Auf Grund dieser Vorberatung fand dann am 5. Oktober 1833 im Hotel de Prusse die Gründung des Buchhand- lungs-Gehilfen-Vereins zu Leipzig statt, der igugleich auch die erste Vereinigung von Buchhandlungsgehilfen in unserm deutschen Vater lande war. Die Satzungen wurden von 48 Mitgliedern unterzeichnet, darunter finden sich Männer, die sich in ihrer späteren Berufs tätigkeit an die Spitze des deutschen Buchhandels stellten, so: Julius Klinkhardt, Georg Reimer, Bernhard Tauchnitz und Johann Jakob Weber. Die erste Einladung betont eindringlich als Zweck des Ver eins die Pflege dessen, »was dem Buchhändler in literarischer Be ziehung naheliegt«. Diese Absicht der Gründer hat der Verein bis auf den heutigen Tag verwirklicht und durch Vorträge und Besichti gungen fachlicher aber auch anderer Art seine Mitglieder weiter gebildet. Dazu hat die im Jahre 1859 errichtete Vereinsbibliothek viel beigetragen, sie wurde in dankenswerter Weise von den Ver legern beschenkt und wies bald einen stattlichen Umfang auf, auch stand sie später allen Leipziger Buchhandlungsgehilfen kostenlos zur 625 *1 Ist inzwischen im Börsenblatt Nr. 164 geschehen. D. Schriftl.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder