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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.09.1937
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1937-09-04
- Erscheinungsdatum
- 04.09.1937
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- Deutsch
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18. Jahresversammlung des Verbandes der Buchhändler in Polen am 14. und 15. August 1937 in Posen Die Jahresversammlung fand in diesem Jahr in Posen statt, um möglichst vielen der in ganz Polen verstreut wohnenden Mit glieder des Verbandes die Teilnahme zu erleichtern, wofür Posen durch seine zentrale Lage besonders geeignet erschien. So waren denn auch der Einladung zahlreiche Mitglieder gefolgt, die sich größtenteils schon am Sonnabend, dem 14. August, beim Be grüßungsabend versammelten. Mit besonderer Freude wurde be grüßt, daß der Bönsenverein Herrn Schulz von der Auslandabtei lung als Vertreter zur Jahresversammlung entsandt hatte, zumal Herr Schulz durch seine jahrelange Arbeit für den Auslandbuch handel mit den Verhältnissen auch in Polen sehr «vertraut ist. Ein Teil der Mitglieder aus Wromberg und der weiteren Umgebung traf erst am Sonntag morgen in Posen ein. Der Vormittag war einem Ausflug in das an der Warthe, mitten im Wald gelegene Dorf Puszczykowko Vorbehalten, der mit einem Frühstück in dem idyllischen Wirtshausgarten endete. In der Jahresversammlung, die am Nachmittag stattsand, gab der erste Vorsitzende einen ausführlichen Bericht über das ver flossene Verbandsjahr. Die immer noch anhaltende Abwanderung deutscher Volksgenossen, die Brotlosmachung tausender Deutscher im Zuge der Polonisierungsmaßnahmen in der Industrie und nicht zuletzt die hauptsächlich den deutschen Grundbesitz treffenden Bodenenteignungen haben ein weiteres Abgleiten der Umsätze des deutschen Buchhandels in Polen bewirkt. So konnte der erste Vor sitzende nur ein recht trübes Bild von der Lage und den Aussichten des deutschen Buchhandels in Polen geben. Besonders schmerzlich traf den Verband das Eingehen zweier, seit vielen Jahren be stehender deutscher Buchhandlungen. Herr Schulz wurde gebeten, energische Schritte zur Beseitigung der Preisunterschiede bei den Zeitschriften zwischen Danzig und Polen zu unternehmen. Im Anschluß an dis Jahresversammlung fand das Festessen statt und ein besonders schöner Sommerabend vereinte die Mit glieder noch bis zum Abgang der ersten Züge um Mitternacht lange Zeit auf der schönen Gartenterrasse der ehemaligen deutschen Loge. Die Tagung hat bei allen Teilnehmern das Gefühl der Zu sammengehörigkeit hinterlassen, zumal gerade bei dieser Tagung wichtige Beschlüsse hinsichtlich einer engeren Zusammenarbeit der Mitglieder gefaßt wurden. Man schied mit dem Gefühl echter Freundschaft und mit dem Bewußtsein, Stunden bester beruflicher Kameradschaft verlebt zu haben. Büchereien in gepflegten Gaststätten Gedanken aus der Llrlaubsstille In der geruhsamen Selbstbesinnung während der Ferientage fernab von Hast und Last des Alltags, freilich auch fern dem eige nen Bücherschrank, kommt dem deutschen Menschen ganz besonders das Verlangen nach dem guten Buch. Wenn die Seele sich mit dem entspannten Körper weitet, ist besonders an Regentagen die Lese stunde auch ein gut Stück Erholung. Vielfach wird man vorsorglich ein paar Bücher in den Reise koffer getan haben. Oft aber dürfte dies in der Eile des Auf bruchs auch vergessen worden sein. Und dann ist man auf den Buchladen oder aus die Leihbücherei angewiesen, wo zweifellos auch meistens die gewünschte Lektüre ohne viel Mühe zu erhalten sein wird. Aber wie selten denkt der sonst in allem so aufmerksame Gastgeber an diese Lücke in seinem Hause! Man trifft überall schöne, behagliche Lese- und Schreibzimmer. Dort liegt Brief papier mit Firmenausdruck aus, dort ist die neue Zeitung, das interessante Bilderblalt, das Mode- und Sport-Journal zu finden — aber das sorgfältig gepflegte Bücherregal fehlt. Hier hat der regsame Sortimenter eine edle Aufgabe. Je nach Größe des Hauses und seines Besucherkreises muß der Buch händler dort eine sorgfältig überdachte Bücherei zusammenstellen. Angefangen bei den Privatpensionen, den Wochenend-Häusern, den llbernachtungshotels bis zu den Sanatorien und Luxus-Kur häusern muß an jeder guten Rast- und Gaststätte eine entspre chende Bücherei zu finden sein, damit der Ausruhende auch geistige Verpflegung im besten Sinne vorfindet. Ich denke mir, daß der ortsansässige Buchhändler am zweck mäßigsten mit einem überzeugend geschriebenen Angebot an die Gaststättenbesitzer herantritt, wobei er in kluger Einschätzung des Einzelfalles jeweils gleich brauchbare Vorschläge für die Art, den Umfang und den Kostenpunkt der einzurichtenden Bücherei macht. Nicht zu viel, nicht zu groß — aber jedes Buch ein Wegbereiter zur seelischen Erfrischung. Nach und nach wird dann die Lesestube des betreffenden Hauses ausgebaut und um Neuerscheinungen be reichert werden können. Zweckmäßig dürfte es sein, wenn zu dieser Anregung weitere Stimmen aus dem großen Leserkreis des Börsenblattes sich zum Wort melden würden. Jedenfalls ist es einigermaßen beschämend, daß man so selten im lieben Vatcrlande in den besseren Gaststätten eine gute Bücherei zu finden vermag. Um wieviel lieber ist man in einem Hause, wo auch für die geistige Beköstigung gesorgt wird. Man müßte aus dem Nachttischchen eines jeden guten deutschen Gasthauses (man nehme diesen Namen in seiner klarsten Bedeutung!), ich sage: man müßte auf dem Nachttischchen seines Hotels stets ein übersichtliches Bücherverzeichnis finden. Wir dürfen überzeugt sein, daß der auf merksame, nur aus das Wohl seiner Gäste bedachte deutsche Pensions- und Hotelbesitzer dieser Anregung gerne folgt. Und dem deutschen Buchhandel wäre damit wirklich eine sehr vielversprechende Auf gabe gestellt, die sich jedenfalls nicht nur auf Großstädte zu be schränken brauchte. Dabei sei zum Ruhme des deutschen Gast stättengewerbes durchaus noch besonders betont, daß in manchen Hotels schon länger mit bestem Erfolge kleine ausgewählte Büche reien gehalten werden. Aber eben der gute Erfolg dieser Einrich tung sollte Ursache sein, ernstlich an die allgemeine Einführung heranzugehen. Daß man dabei den Sortimenter als Fachmann, die verschiedenen Beratungsstellen als Wegweiser und den Leser selbst als »Verbraucher- nicht übergehen darf, versteht sich von selbst. Neumünster (Holstein) Ferdinand Zacchi. Reichsschrifttumskammer, Gruppe Buchhandel Ausschluß — Nichtausnahmen Wegen sestgcstellter Nichteignung und Unzuverlässigkeit, im deutschen Volke kulturvermittelnd tätig zu fein, hat der Herr Präsident der Reichsschrifttumskammer Frau Anna Niekisch, Inhaberin des Widerstands-Verlages Anna Niekisch, Berlin SW 11, Hallesches Ufer 18, auf Grund von H 18 der Ersten Ver ordnung zur Durchführung des Reichskulturkammergesetzes vom l. November 1933 (RGBl. I/I933 S. 797) mit sofortiger Wirkung aus der Reichsschristtumskammer ausgeschlossen. Der Herr Präsident der Reichsschristtumskammer hat durch Entscheidung vom 19. Juni 1937 die Aufnahme des Herrn Franz Paul Mehlhorn, Leipzig N 24, Emil- Schubertstraße 22; durch Entscheidung vom 5. Juli 1937 die Ausnahme des Herrn Peter Schottes, Saarbrücken, Johannisstraße 2; durch Entscheidung vom 1. Juli 1937 die Aufnahme des Herrn AugustHeß, Köln, Sternengasse 1 b, in die Reichsschristtumskammer, Gruppe Buchhandel, auf Grund des Z 10 der Ersten Durchführungsverordnung zum Reichskultur- kammergesetz vom 1. November 1933 abgelehnt und ihnen jegliche Betätigung auf buchhändlerischem Gebiete untersagt. «98
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