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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.02.1925
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1925-02-19
- Erscheinungsdatum
- 19.02.1925
- Sprache
- Deutsch
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V? 4L, 19, Februar 192S, Redaktioneller Teil. vürieaLIall j. d. Dttchll. Buchhandel 2873t hall« mir bei dieser Unterredung ein« Anzahl von fertigen Manu skripten gezeigt, ferner den bereits gedruckten Entwurf eines Titelblattes, Ich wurde ersucht, meinen Namen als Mitheraus geber zu geben. In einer mehrstündigen Besprechung wurden alle Grundlagen für dies« Veröffentlichung, über die wir in ein zelnen Punkten verschiedener Meinung waren, festgelegt. Das Dalum des Erscheinens der ersten Nummer wurde bestimmt. Kurz, ich konnte nicht annehmen, daß irgendein Hindernis der Herausgabe entgegenstehe. Seit jenem Zeitpunkte habe ich jedoch, trotz mehrfacher Anfrage, nichts mehr über di« Zeit schrift gehört. Ich will die Hoffnung noch nicht schwinden lassen, daß früher oder später der Plan zur Ausführung gelangt; jedenfalls muß ich den verschiedenen Herren, die mich von Zeit zu Zeit befragen, und der Allgemeinheit des Buchhandels, die Wohl auch ein Interesse an dieser Angelegenheit hat, vorläufig an dieser Stelle antworten: »Ick dementiere mir,<- Bürokratie, — Häufig genug wird auch im Börsenblatt darüber geklagt, daß, wie sehr sich auch unsere Staatsform und zum Teil die Zusammensetzung unserer Beamtenschaft geändert hat, die Bürokratie allen Umsturz und jede Veränderung über dauerte und in ihrem Wesen die gleiche geblieben ist, N!an kann vielleicht sogar sagen, daß z, B, die Post in Engherzigkeit der Auslegung der Bestimmungen seit der Revolution Fortschritte gemacht hat. Wir können uns jedoch damit trösten, daß es in den Ländern der Sieger, wie es scheint, nicht besser ist. Als ein« kleine Probe möchte ich meine Erfahrung mit dem Pariser Postscheckamt Mitteilen. Ich beabsichtigte, Teilnehmer zu wer den, Auf mein Ersuchen bekam ich ein Formular zur Ausfüllung, Dies mußte ich wieder zurückschicken, weil es ein solches für Privatpersonen und nicht für Firmen war. Die französische Post verwaltung hält es für nötig, diese beiden Gruppen zu trennen. Als ich das richtige erhalten hatte, wurde von mir verlangt, daß ich meine Unterschrift erstens von einer deutschen Behörde und dann von dem französischen Konsulat beglaubigen lassen müsse. Auf der Polizei bekam ich jedoch den Bescheid, der be greiflich ist, daß ein fremdsprachlicher Text nicht beglaubigt würde. Ich übersetzte den Text uitd bekam die Unterschrift, Jetzt weigerte sich wiederum das französische Konsulat, meine Unter schrift unter dem deutschen Text zu beglaubigen. Rach mannig fachen Verhandlungen riß mir di« Geduld, ich ließ -mich bei der Pariser Filiale meiner Londoner Bank akkreditieren, eine Sache, die sich durch einen Brief erledigte. Man sollte doch glauben, daß bei einer so unbedenklichen Angelegenheit, wie es die Teil haberschaft am Postscheckverkehr doch schließlich ist, es der fran zösischen Verwaltung genügen könnte, eine notariell oder ge richtlich beglaubigte Abschrift der Handelsregister-Eintragung zu erhalten, mit der ja auch di« Schweizer und Österreichische Ver waltung zufrieden ist. Welch einem Übermaß bürokratischer Ge sinnung muß «ine solche Erschwerung entsprechen, von der ich die Gewißheit habe, daß sie nicht etwa einer deutschfeindlichen Gesinnung entspringt, sondern den Vorschriften, die allgemein angewandt werden. Es wäre eine dankbare Aufgabe für den nächsten Kongreß des Welt-Post-Bereins, dafür zu sorgen, daß allgemein leicht erfüllbare und einfache Bestimmungen in bezug aus den Postscheckverkehr eingefiihrt werden, in ähnlicher Weise, wie sie ja schon für die internationalen Postausweiskarten exi stieren, Die für das Publikum bequeme und jeder Bürokratie abholde Art, in welcher in solchen Fällen die deutsche Postver waltung vorgeht, könnte als Muster dienen. Man dürfte ver langen, daß jeder Teilnehmer eines Landes ohne weiteres auch von den anderen Ländern zugelassen werde. und das mit ihr eng Mierte, wöchentlich erscheinende Gesuchblatt die »cnique. hatte während des Krieges, auf Grund allge meiner lieblicher Gewohnheit unserer Feinde, die deutschen Mit glieder -ausgeschlossen, Was das Auffallende jedoch ist, ist die Tatsache, daß sie bis heute noch nicht wieder ausgenommen worden find. Ich hatte diesbezüglich mit den verantwortlichen Stellen vor längerer Zeit eine Korrespondenz, in der mir — in übrigens «durchaus höflicher Form — versichert wurde, baß die Wiederaufnahme der Deutschen ernstlich angestrebt, daß aber von irgendwelcher Seite Widerstand geleistet würde. Ich hebe hervor, daß es sich um einen in der Hauptsache englischen Verein handelt, also nicht uni einen solchen, in dem etwa die Fran zosen die Führerschaft haben. Dies« nehmen z. B, anstandslos deutsche Gesuche mitten unter den Gesuchen französischer Anti quare in ihrer »öldlloxraMo cks ta krMoe« auf, und zwar schon seit Jahren. Es sind also auch in diesem Falle die Engländer nationalistischer als unsere westlichen Nachbarn. In der »LUqa«. werden also zwar Gesuche von deutschen Buchhändlern aus genommen, aber nicht im fortlaufenden Alphabet der -Mit- glieder-'Frrmen, sondern »ungarantiert-- am Schluß, Sie sind da placiert wie Gräber Andersgläubiger in einem konfessionellen Friedhof. — Ich halte im Laufe der Korrespondenz darauf hin gewiesen, «daß ich es doch bezweifeln möchte, ob wir, wenn uns im Laufe der Jahre di« Wieberaufnahin« zugestanden wird, van dieser späten Gnade noch Gebrauch machen werden, und ich wurde dringend gebeten, «darauf hinzuwirken, daß ich in dieser Beziehung kein« Hindernisse bereiten möge. Es scheint mir aber doch nötig, daß, nachdem nunmehr wiederum ein Jahr ver flossen ist, ohne daß sich etwas an den Zuständen geändert hat, der deutsche Buchhandel darauf hingewiesen wird, es sich gründ lich zu überlegen, ob er einer etwa im Laufe der Jahre er gehenden Einladung Folge leisten soll. Mir scheint es wenig stens, daß es besser wäre, wenn er sich damit begnügen würde, nur als Gast in der »LUgue« zu erscheinen, als sich zu demütigen. Dieser englische Gesuchblati, das im übrigen ausgezeichnet ge leitet ist und aus kleinen Anfängen einen großen Umfang ge- Wonnen hat, ist in seinem redaklionellen Teil durchaus nicht deutschfeindlich und würdigt auch in vollkommen objektiver Form di« Vorgänge im deutschen Antiquariat. Offenbar steht es aber unter dem Drucke «per Leitung der »liUei-n-vioiu-i LssociaUvn »k LMigu-u-ian Lovtrseiloi-s«, Die Mitgliedschaft an dieser «brachle übrigens für einen Ausländer niemals sonderlich« Vorteile, Der Verein blüht ebenso im Verborgenen wie manche deutschen Vereine gleicher Richtung. Die Honvrargemeinschast der Autoren. — In den Lohn kämpfen zwischen dem verlegerischen Unternehmertum und den arbeitnehmend-en Autoren — so sagt man doch Wohl als ge bildeter Zeitungsschreiber — ist etwas noch nicht betont worden, «Pas doch einigermaßen zugunsten der Verleger spräche: eine Risiko-Prämie, die wenigstens teilweise aus «Pen Autor abzu wälzen wäre. Der Erfolg eines Buches ist ja bekanntlich in seinen Ausmaßen etwas Unberechenbares, Er hängt von soviel Faktoren ab, die wieder in ihrem Wesen und ihrer Wirkung variabel sind, daß -man mit einer gewissen Übertreibung Buch- erfvlge «in die Kategorie des Zufalls verweisen könnte. Ich weiß nicht, ob es «schon ein Werk über diesen Gegenstand gibt (Material und Interessenten wären -genug vorhanden), Jeden-falls aber -eines scheint Mir festzustehen: Der -Buchhändler braucht an -einem Druckwerk, bas er verlegt, nicht bares Geld zuzusetzen. Gewiß, das ist cum grsoo »aUs zu nehmen. Wenn ich heute eine Zeitschrift gründe, so kann ich mein Vermögen verpulvern. Wenn ich ein Werk, das sehr -großer Reklame bedarf, verlege, so kann -mir «die Lust vergehen, diesen Versuch zu wiederholen. Des gleichen, wenn ich eine unsinnige Summe ausgebe, um einen Mode-Auior seinem bisherigen Verleger -abspenstig zu machen. Es gibt -auch Konjunkturen, die des Verlegers Portemonnaie leeren. Wenn ich 1914 einen geographischen Atlas van Europa -gedruckt habe, so -werde ich ab 1918 keine Freude an ihm erlebt haben. Endlich komm! es glücklicherweise vor, «Paß der Verleger Geld verlieren, d, h, der Wissenschaft oder auch bloß einem Autor dienen will. Aber alle diese Fälle sind im Verhältnis zu der Unzahl von Büchern, über die jährlich Verlagsv-erträg-e ge schlossen werden, verschwindend. Wenn, außer in den ange gebenen und einigen ähnlich gelagerten Fällen, der Verleger bei einem Buch Geld zusetzt, oder aber sein Geld erst so spät wieder hereinbringt, daß -per Zinsv-erlust durch die Einnahme nicht ge- deckt wird, so kann man sagen, daß die Schuld an irgendeinem groben Irrtum, wenn nickst gar an der Untüchtigkeit des Ver legers liegt. Aber andererseits find erfahrungsgemäß jene Fälle, in denen -der Verleger -einen ansehnlichen Gewinn an einem Buch hat, Ausnahmen, Ungemein häufig aber kommt es vor, daß er »gerade so herauskommt», Es ist begreiflich, daß ein Verleger 386-
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