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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.02.1925
- Strukturtyp
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- 1925-02-19
- Erscheinungsdatum
- 19.02.1925
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- Deutsch
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2880VSrsenblatt f. DYchn. vuchljcmdel. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. 42. 19. Februar 1925. filr jedes Pfund der gewöhnlichen Pakete und 49 Mark für den Verlust der Jnlandeinschreibsendung, jn Geltung. Vor dein 1. Februar 1 9 25 ausgelieferte Sendungen werden nur nach den alten Sätzen entschädigt. In dem Aussatz in Nr. 38 des Börsenblattes ist also im Gingang das Datum 1. September 1924 in 1. Februar 1925 zu ändern. Unser Verfasser hat leider viel schneller gearbeitet als in diesem Falle die Gesetzgebungsmaschine. ZeituZgs.Perbot. — Ter Lberpräsident der Provinz Ostpreußen in Königsberg i. Pr. hat am 12. Februar 1925 gemäß § 8 Ziffer 1 in Verbindung mit 88 21 und 24 des Gesetzes zum Schutz der Republik das »Echo des O st e n s« in Königsberg auf die Tauer von 2 Wochen, und zwar vom 14. bis 27. Februar 1925 einschließlich, verboten. (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 39 vom 16. Febr.) Sprechsaal. Mitarbeit des Sortimentsbuchhandels am kulturellen Wiederaufbau. Von der kulturellen Mitarbeit des Sortiments ist an dieser Stelle schon oft geschrieben worden. Uber die praktische, d. h. wirtschaftliche und finanzielle Auswirkung solcher Tätigkeit gehen die Ansichten meist sehr auseinander. Schon vor dem Kriege war der tüchtige Sortiments buchhändler der geistige Vermittler seines engeren und weiteren Wir kungskreises; sein Laden war mehr oder iveniger der Treffpunkt der Intellektuellen; von ihm aus gingen oft die seinen Fäden der ver schiedenartigsten örtlichen Bildungsbestrebungen. Zahlreiche ange sehene Sortimenter waren Vorsitzende, Vorstandsmitglieder, ehren amtliche Schriftführer usw. bibliophiler, literarischer oder volksbildne rischer Gesellschaften. In den örtlichen Parlamenten saßen berufene Vertreter des deutschen Sortimentsbuchhandels und warfen bei kul turellen und kulturpolitischen Fragen ihrer Gemeinden ihr Gewicht in die Wagschale. Ein großer Teil dieser Zierden des Sortimenter- standes ist inzwischen von den Kampsstätten des Lebens zur ewigen Ruhe eingegangen, eil/Anderer Teil genießt die Segnungen oder Ent täuschungen des Lebensabends, — von der Arbeit der dritten, dem noch wirkenden Teiles soll diese Betrachtung handeln. Die bewährten Vertriebsmethoden des Sortimenters der »alten Schule« beweisen aufs neue ihre Brauchbarkeit neben den modern kaufmännischen Methodeu der »neuen Schule«. Welche Unsummen von Anregungen, welche unschätzbare große kulturelle Mitarbeit in literari schen, künstlerischen, politischen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Fragen des Lebens hat nicht der Sortimenter durch ansichts - weisen Versand von wissenschaftlichen und schön geistigen Neuerscheinungen gegeben und gefördert. Wie viele dichterische Talente sind nicht nur durch den Verlagsbuchhandel, sondern auch durch das tapfere Einsetzen des Sortimentsbuchhandels ent deckt worden und emporgestiegen! Mancher Sortimenter darf sich rühmen, durch seinen Einfluß und durch seine Beratung befähigte Schüler unserer höheren Lehranstalten zu dem Wege gewiesen und gefördert zu haben, auf dem sie heute als Zierden der deutschen Wissen schaften, der Künste, des Handels und des Handwerks stehen. In den Lebens- oder Jugeuderinnerungen solcher Männer ist oft in begeisterten Worten von diesen Förderern der Künste und Wissenschaften die Rede. Nötiger und wichtiger denn je ist heute diese Art der kulturellen Be tätigung des Sortimenters. Auch die für die Erziehung und Heran bildung des jungen deutschen Geschlechts so wichtige Bilder bücher- u n d I u g e n d s ch r i f t e n f r ag e, die Bekämpfung des S ch m u tz e s, S ch u n d e s und Kitsches in Wort und Bild un'd Schrift muß der Sortimenter wieder ganz zu der seinigen machen. Den aus den kunstgewerblichen Kreisen kommenden Jugend- b ü ch e r st u b e n darf er nicht mehr diesen wichtigen Zweig des Sorti mentsbuchhandels allein "überlassen. Gerade eine der schönsten Auf gaben für den mit Lust und Liebe und ganzer Hingebung an die edlen und schönen Ziele seines Berufs erfüllten Buchhändler ist es, die Kinderwelt zu den Schätzen der Bilderbuchkuust und zu den Quellen unseres deutschen Schrifttums hinzuführen. Das alte Schlagwort »Wer dieIugend hat, hat die Zukunft« ist in seiner vollen Wahrheit im Buchhandel schon oft erprobt und bestätigt worden. Waren die A n s st e l l u n g e n v o n I u g e n d s ch r i f t e n und Bilder- l' ü ch e r n in der Zeit der schlimmen Geldentwertung meist ohne finan ziellen Erfolg, so ist aus den Berichten verschiedener Sortimenter und buchhändlerischer Vereinigungen Uber das Weihnachtsgeschäft des ver gangenen Jahres das erfreuliche Ergebnis zu lesen, daß die Aus- stellungen nicht nur sehr viel Zuschauer, sondern auch eine recht gute Käuserschar angelockt hatten. Das Interesse am guten Buche muß iu unserer Kinder weit und unserer Jugend wachgehalten werden. Die kommende Osterzeit bietet die beste Gelegenheit zu Buchattsstellimgen größeren Stiles. Von größter Bedeutung und Wichtigkeit ist bei all diesen Ausstel lungen das harmonisch« Zusammenarbeiten mit der Presse und der Lehrerschast. Es müßte traurig um unsere Presse bestellt sein, wenn sie dieser kulturellen Arbeit des Sortimentsbuchhandels kühl gegen überstehen würde. Die'zahlreichen Berichte in großen und kleinen Tageszeitungen über Iu gen dschriftenaus stellungen be weisen uns, daß die Presse freudig an diesem kulturellen Werke mit hilft, wo sic zur Hilfe aufgefordert wird. An der wissenschaftlichen: Fortbildung der Erwachsenen fördernd und anregend teilzunehmen,Hsr ein weiteres, nicht zu "unterschätzendes Wirknngsfeld des Sortimenters. In Städten, die der Anregung durch Universitäten, technische Hoch schulen oder andere akademische Lehrcinrichtungen entbehren müssen, finden geschichtliche, kulturgeschichtliche und philo sophische Vorträge stets eine interessierte und dankbare Zu hörerschaft. In unserer Stadt hielt im Januar der Gießener Uni- versitätsprosessor Vr. Ernst Hvrneffer einen Zyklus von vier Vorträgen über die »Geschichte der alten Philosophie«, bei denen an jedem Vortragsabend die Zahl der Hörer wuchs. Mit großer Begeisterung wurde der große Redner und bekannte Gelehrte jede Woche wieder neu begrüßt. Seine geschickte Verbindung und Verknüpfung von Philosophie, Geschichte und Politik des Altertums in ihren Beziehungen zur Gegenwart hielt die Hörer stets im Bann. Auch in diesem Falle gebührt einem Sortimenter, Herrn Heinrich Staadt, das Verdienst, diese Vorträge angeregt und zu ihrem besten Gelingen Las Seinige getan zu haben. Bei dem wohl am innigsten mit der Gegenwart in Beziehung stehenden dritten Vorträge der Reihe »Plato in seiner Beziehung zur Gegenwart« konnten 350 Zuhörer festgestellt werden. Für einen wissenschaftlichen Vortrag gewiß ein erfreuliches Ergebnis. Eine kleine Buchausstellung von Schriften des Vortragenden, Verteilung von gutem Prospektmaterial über philosophische Bücher und Zeitschriften haben einen guten und nachhaltigen Erfolg verzeichnet. Die Fortsetzung dieser Vortragsreihe bis zur Philosophie Kants unter besonderer Berücksichtigung von Giordano Bruno, Descartes, Leibniz und Spinoza soll noch vor Ostern iu fünf Vortragsabenden stattfinden. Für »D i ch t e r abe n d e« oder »Vorlesungen aus eigenen Werke n« hat leider das Interesse etwas abgenommeu. Ich führe Las allerdings in der Hauptsache darauf zurück, daß das Interesse nicht richtig geweckt wird. Wir leben heute in der Zeit der Reklame, und da darf auch der Buchhändler, da dürfen auch die Ver anstalter derartiger Vorträge Reklame und Ausgaben für diese nicht scheuen. Ein gut gedrucktes Plakat, au den Litfaßsäulen der Stadt, in Gases und an anderen verkehrsreichen Punkten angebracht, Inserate, redaktionelle Notizen in den hauptsächlichsten Tageszeitungen, vor allem aber eine hübsch gedruckte persönliche Einladung an vermeint liche Interessenten verfehlen ihren Zweck nie und bewahren Verau- stalter und Vortragende vor Enttäuschungen und etwaigen finanziellen Einbußen, die bei mangelhafter Werbetätigkeit oft nicht ausbleiben. Wenn die Niesenveranstaltungen eines Barnum mit den kulturellen Be strebungen oder dem Wirken des Sortimenters auch nichts gemein haben, so kann der Sortimenter, kann jeder Veranstalter von Vorträgen irgendwelcher Art sich von diesem gewandten Geschäftsmann in seinen »Memoiren« immer und immer wieder bestätigen lassen, daß er den größten Teil seiner unglaublichen Erfolge eben der für ihn arbeiten den Druckerschwärze verdankte. Ich würde mich freuen, wenn meine kurzen Ausführungen auch andere Kollegen aus Sortimentcrkreiseu veranlassen würden, über ihre Bestrebungen, ihre Erfahrungen und ihre Mitarbeit am kultu rellen Aufbau unseres Vaterlandes an dieser Stelle zu berichten. Wiesbaden. Alfred Schmidt. Libreria Alemana Otto Bettinger S. en C. in Mexiko. Nach zuverlässigen Mitteilungen kommt diese Firma ihren Ver- pslichtungen nicht nach. Es liegt deshalb im Interesse des deutschen Buchhandels, bei Lieserung die gröszte Vorsicht walten zu lassen. Red. d. Bbl.
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