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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.06.1911
- Strukturtyp
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- 1911-06-08
- Erscheinungsdatum
- 08.06.1911
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- Deutsch
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130. 8. Juni 1911. Nichtamtlicher Teil. «Sy-niletr j. ». Lisch«. 8«chhsrÄÄ. 6887 daß man Wörtchen wie: nun, und, usw-, richtig geschrieben, auch in Fraktur niemals falsch lesen wird, und ich möchte das beliebte Verfahren, Versalzeichen nebeneinander zu setzen, als eine kleine Böswilligkeit bezeichnen. Wenn ich heute eine ganze Zeitung aus Antiqua-Versalien setzen lassen würde, ergäbe sich ein ebenso abschreckendes Bild. Aber es kommt ja wirklich nicht darauf an, wie eine Versalinschrist in Fraktur aussieht. Bedeutsamer ist die trotz aller Werdegänge nicht widerlegte Tatsache, daß die Fraktur eine bequemer lesbare Werkschrift ist als die Type, die sie ver drängen soll. Für Soennecken und seine Freunde stellt sie aller dings »die größte Ausartung dar, die jemals die Schristform eines Landes erfahren hat«. Leuten mit solchen Vorurteilen ist natürlich nicht zu helfen. Sachlich ernster zu nehmen ist der zweite Punkt der Soenneckenschen Schrift, der sich gegen die Fälschung der Schreibschrift und gegen die übliche spitzwinklige Feder richtet. Soennecken hütet sich mit Recht auszusprechen, daß hierbei die Fraktur ein besonderes Verschulden träfe. Der ent wicklungsgeschichtliche Fehler innerhalb unserer Schreibschrift be ruht darauf, daß wir eine Form, die der schräg abgestumpfte Vogelkiel ohne Druckanwendung hergab, mit einer symmetrisch ge spitzten, für Lithographenzwecke vielleicht geeigneten Stahlfeder erzielen wollen. Wenn er gegen die so entstehenden Schwierig keiten ankämpft, wenn er sich für eine abgestumpfte Feder ein- fetzt, so wird er ohne weiteres auf die Unterstützung der Menschen rechnen können, die unsinnigen Kraftaufwand und Trugsormen in der Schule wie im Verkehr verdammen. Paul Westheim. Orsk Lsrl v. Klmckowglroem. 8ibIio§l'ap1i1e äer WÜN8LllLllUl6. Nit einer LinleitrmZ von Or. Lck. ^4r§ner: Oer xeZenrvärtixs Ltnnä äsr N/unsohelrutsn- XorscliunA. Nünelren, XonunissionsverlaA v. Ottmar Lodönliuth Xaodk., 1911. 146 8. 8". sin 550 Lxpl. Zsäruelct.) kreis ^ 3.50 orck. Der viel umstrittene Zauberstab, die Wünschelrute, wird mehr und mehr dem Gebiete der Mystik und des Okkultismus entrissen und der exakten Forschung zugesührt. Jahrhundertelangspieltedieses Phänomen in der Geschichte eine Rolle, zeugte Gegner und Freunde; Gegner, die den Zauberstab als Aberglauben be- zeichneten, Anhänger, die sich bemühten, die bestehenden Zweifel zu beseitigen und seine Bedeutung für die Naturwissenschaften in ein Helles Licht zu setzen. Es ist hier nicht der Ort, für oder gegen dieses Phänomen Stellung zu nehmen, aber wir möchten auf eine wirklich gediegene Bibliographie über die Wünschelrute Hinweisen, die die gesamte Literatur xro und contra, von frühester Zeit an, umfaßt und den Grafen Carl von Klinckowstroem zum Verfasser hat. Das Buch wird eingeleitet durch eine sehr beachtenswerte Abhandlung des auf dem Gebiete der Wünschelrute als Autorität bekannten Münchner Arztes Or. Aigner. In chronologischer Reihenfolge gibt dann Klinckow stroem die zumeist aus eigener Anschauung bekannten, genauen Titel und die Kollation von etwa 460 lateinischen, französischen, deutschen, sowie einer Anzahl holländischer, englischer, schwedischer, italienischer und spanischer Werke, die er kurz kommentiert. Nicht nur Werke, die sich ausschließlich mit dem Gegenstand befassen, sind aufgesührt, sondern auch alle diejenigen, die die Materie nur nebenbei streifen. Die Bibliographie beginnt mit dem Jahre 1632 »Lsrubarckus, vir^ulas rnsrcurialis, kragas 1532«, einem jeden falls sehr seltenen Büchlein, denn es ist dem Verfasser nicht ge lungen, auch nur ein einziges Exemplar nachzuweisen; er zitiert lediglich nach Graesse, Libliotbeca magica. st pnsumatics.. Sie schließt mit Werken und Abhandlungen in Zeitschriften, die im Jahre 1911 erschienen sind, ist also bis auf den heutigen Tag' durchgeführt. Die fleißige Arbeit fei den Kollegen als Nach schlagewerk für ihre Bibliothek zur Anschaffung angelegentlichst empfohlen. L. 8. Kleine Mitteilungen. Die 5. Konferenz der Zentralstelle für Bottswohlfahrt findet vom 19.—21. Juni in Elberfeld statt. Der Deutsche Verein gegen den Mißbrauch geistiger Getränke hält seine 28. Jahresversammlung vom 20. bis 23. Juni in Düsseldorf ab. Der Frauenbund der Deutschen Kolouialgesellschaft hat seine diesjährige Hauptversammlung auf den 9. Juni in Stuttgart festgesetzt. Das 17. Lchlesische Musikfest wird am 18., 19. und 20 Juni in Görlitz abgehalten. Es beginnt mit den alten Meistern und führt zu den Heroen der Neuzeit hin. Der erste Tag um faßt demnach Händel, Bach, Gluck, der zweite die Periode des Klassizismus Haydn, Mozart und Beethoven, der dritte bringt die Hauptvertreter der romantischen Schule Weber, Schubert, Mendelssohn und Schumann, und am Schlüsse Brahms und Wagner. Der Verband der deutschen Kunstvereine hält seine 2. ordentliche Mitgliederversammlung am 20. und 21. Juni in Hannover ab. Auf der Tagesordnung steht u. a. eine Erörte rung der Frage, ob auf gesetzlichem Wege die Ausübung des Kunsthändlerberufes und die Führung einer Privatmalschule von gewissen Befähigungsnachweisen abhängig zu machen sei. Schließ lich soll die Bekämpfung des fliegenden Kunsthandels in Angriff genommen werden. ReichsversicherungSordnung. — Ein Zeitpunkt für das Inkrafttreten der Reichsversicherungsordnung ist nur für die Hinterbliebenenversicherung sestgelegt, die mit dem 1. Januar 1912 zur Durchführung gelangt. Die umfangreichsten Vorarbeiten wird die Neuregelung der Krankenversicherung notwendig machen. Da eine ganze Reihe neuer Ausgaben entstehen, für welche Mittel nicht vorhanden sind, so wird die Einrichtung der Be hörden jedenfalls erst mit dem Haushaltsjahr 1912 zur Durch führung gelangen. Außerdem dürste die Errichtung eines neuen Normalstatuts für Krankenkassen erforderlich werden. Erst wenn alle diese Vorarbeiten zum Abschluß gebracht sind, wird es möglich sein, die Krankenversicherung in ihrem neuen Umfang nach den Bestimmungen der Reichsversicherungsordnung in Kraft zu setzen. Daß dies vor Mitte des nächsten Jahres möglich fein Wird, läßt sich kaum annehmen. «ine permanente Buchausstcllung in Montreal, Canada» ist von der Bibliotheksleitung der Nc 6ill vnivsrmt^, Montreal, Canada, ab Herbst d. I. beschlossen worden. Werke, die man aus zustellen wünscht, müssen dem Universitätsbibliothekar Mr. C. H. Gould, Nc Oilt Ouivsrsit^, Montreal, Canada, schriftlich mit ge nauer Angabe des Titels und des Erscheinungsjahres angemeldet werden. Die Entscheidung der Zulassung trifft die eingangs genannte Bibliotheksleitung, die folgende Hauptbedingungen for muliert hat: 1. Die gesamten Unkosten der Ausstellung werden von der NcOill Univsrsit^, Montreal, bestritten. Demgemäß ist der den ausgestellten Werken zugeteilte Raum für die Aussteller kostenfrei, auch werden denselben keinerlei Beiträge weder für Aufsicht, Licht, Heizung, Reklame usw. noch für die Einrichtung der Aus stellung (Tische, Schränke usw.) angerechnet. 2. Die auszustellenden Werke müssen der Bibliotheksleitung frei von allen Transport- oder sonstigen Zusührungskosten loco Montreal übergeben werden. 3. Obgleich während der Ausstellungszeit ständig Aufsicht vorhanden sein wird, übernimmt die Bibliotheksleitung keine Verantwortung für Werke, die beschädigt werden oder in Verlust geraten. In dieser Hinsicht tragen die Aussteller jedes Risiko selbst. 4. Jedes zugelassene Werk wird während der Dauer von 6 Monaten ausgestellt. Die Universitätsbibliotheksleitung gedenkt einen Teil der ausgestellten Werke nach Ablauf ihrer Aus stellungsfrist käuflich zu erwerben und erwartet, daß ein anderer Teil, mir Ausnahme sehr kostspieliger Werke, ihr dediziert wird. 6. Als Regel sollen nur Bücher zugelassen werden, deren Er scheinen nicht über ein Jahr zurückliegt, doch soll bei Eröffnung der Ausstellung, falls nicht Raummangel hinderlich sein sollte, diese Altersgrenze, besonders hinsichtlich sehr wichtiger und in
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