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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.06.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-06-08
- Erscheinungsdatum
- 08.06.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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130, 8. Juni 1911. Amtlicher Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 6879 Herr vr. Erich Ehlermann-Dresden: Meine Herren, gestatten Sie mir trotz der vorgeschrittenen Stunde noch wenige Worte. Indem ich mich anschicke, mein Amt im Börsenvereinsvorstand nieder zu legen, darf ich wohl mit dem König Claudius sagen: es geschieht »vitlr ons auspiciorm anä one ckroppinA Wenn ich an die zahlreichen und anstrengen den Vorstandssitzungen denke; an die große Zahl von Akten, die zu Hause zu erledigen waren, so habe ich ein Gefühl der Erleichterung, daß diese Arbeit nun schwindet. Das will ich offen bekennen. Aber eins möchte ich bei dieser Gelegenheit aussprechen. Die Arbeit des Vorstands kann man scheiden in positive und negative. Die negative, das ist die Bekämpfung der Auswüchse im Buchhandel, der mancherlei Schädlinge und Unzuträglichkeiten, des unlauteren Geschäftsgebarens und anderes. Diese negative Arbeit beansprucht leider einen großen Teil der Zeit und Kraft des Börsenvereinsvorstandes. Gegen sie mußte leider gegenwärtig der weitaus wertvollere und wichtigere Teil der Arbeit zurücktreten: die positive Arbeit für die Entwicklung unseres Berufs, unserer buchhändlerischen Interessen, der geschäftlichen Beziehungen innerhalb Deutschlands und zwischen Deutschland und dem Auslande; die Pflege und Förderung literarischen Interesses im Allgemeinen und noch so vieles andres. Die negative Arbeit wird aber wesentlich erleichtert durch ein festes Zusammenhalten der Mitglieder des Börsenvereins, durch energisches und zielbewußtes Vorgehen gegen jeden Auswuchs und jede Schädigung, möge sie heißen wie sie wolle. In dieser Stunde möchte ich deshalb an alle unsere Mitglieder die Bitte richten, doch nach dieser Seite hin recht energisch zu wirken und sich dem Vorstand zur Seite zu stellen: sie werden damit die Arbeit des Vorstands wesentlich erleichtern und ihm ermöglichen, das Schwergewicht seiner Tätigkeit auf die positive Arbeit zu verlegen. Aber meine Herren, da? Gefühl der Erleichterung, von dem ich vorhin sprach, wird doch in diesem Augenblick über wogen von dem Gefühl aufrichtiger Trauer. Ich darf sagen, je länger ich dem Vorstand angehöre, je tiefer ich mich in seine Arbeit eingelebt habe, um so lieber ist mir mein Amt und meine Wirksamkeit geworden. Ich danke unserem verehrten Vorsitzenden für die freundliche Anerkennung, die er meiner Tätigkeit gewidmet hat. Freilich bin ich mir wohl bewußt, daß ich den Anforderungen nicht entsprochen habe, die ich selbst auf diesem Gebiet an mich stellen mußte. Nunmehr danke ich Ihnen herzlich, daß Sie das, was ich leisten konnte, so freundlich anerkennen. Meine Trauer bezieht sich aber insbesondere auch daraus, daß ich nun aus dem engen Zusammenhang ausscheide mit den Männern, mit denen ich 6 Jahre lang in freundschaftlicher Weise gewirkt habe. Diesen Männern bis auf Herrn Albert Brockhaus zurück, meinen wärmsten Dank auszusprechen ist mir in dieser Stunde ein tiefgefühltes Bedürfnis. Meine Herren, unter Albert Brockhaus, unter vr. Vollert, unter Siegismund zu arbeiten, das ist eine Freude! Aber auch Ihnen allen, meine verehrten und lieben Kollegen, danke ich für das Vertrauen, das Sie mir geschenkt haben. Es ist eine schöne, unvergeßliche Zeit, die heute für mich abschließt. Meine Liebe und meine Interesse aber werde ich unserem Verein unverändert bewahren. Herr Alfred Voerster-Leipzig: Meine Herren, auch ich möchte für die freundlichen Worte, die Herr Siegismund vorhin meiner Tätigkeit gewidmet hat, meinen herzlichen Dank aussprechen. Gern werde ich stets auf die 5 Jahre zurückblicken, die ich innerhalb des Vorstandes verleben durfte; und ich kann offen gestehen, daß ich in diesen Jahren viel gelernt habe. Ich habe gelernt, wie man es anfangen muß, um die widerstreitenden Interessen der verschiedenen Geschäftszweige durch eine gerechte Entscheidung zu versöhnen, oder wenigstens eine solche Versöhnung zu suchen; ich habe aber außerdem die nähere Bekanntschaft vieler hervorragender und lieber Kollegen gemacht, die ich nicht missen möchte; und ich gebe mich der Hoffnung hin, daß diese Beziehungen zu den Vorstandskollegen und den Mitgliedern der Ausschüsse, denen ich näher treten durfte, dauernde sein werden. (Lebhaftes Bravo!) Herr vr. Ernst Vollert-Berlin: Meine verehrten Herren Kollegen. Es ist zwar schon sehr spät geworden, aber ich bitte doch mir noch einen Augenblick Gehör zu schenken. Sie fühlen gewiß mit mir das Bedürfnis dem Vorstand, für die Arbeit, die er im abgelaufenen Jahre zum Heile des Börsenvereins geleistet hat, unseren herzlichsten Dank zu sagen. Meine Herren, in lv/z Stunden, die unsere Verhandlungen gewährt haben, haben mir die Summe der Arbeit gezogen, die der Vorstand zu bewältigen gehabt hat, und wenn Sie den Geschäftsbericht aufmerksam gelesen haben, so haben Sie auch die einzelnen Posten erkennen können, aus denen diese Summe sich zusammensetzt. Aber das alles erweckt doch nur eine Ahnung von all der Arbeit und Mühe, die von den Herren, die in diesem Jahre die Geschicke des Börsenvereins geleitet haben, geleistet worden ist, und ich meine, wir sollen nicht auseinandergehen, ohne ihnen von ganzem Herzen für das zu danken, was sie unter Einsetzung ihrer ganzen Kraft und unter Zurücksetzung ihrer eigenen persönlichen Interessen für den Börsenverein getan haben. (Lebhaftes Bravo!) Und ich möchte im Namen der Mitglieder des Börsenvereins beson dere Worte des Dankes an Herrn vr. Ehlermann und Herrn Voerster richten, und ihnen sagen, daß wie der Vorstand so auch die Mitglieder des Börsenvereins aus vollem Herzen den Dank empfinden, den sie gerade diesen beiden Herren, schuldig sind. Wir danken den beiden Herren, und danken dem ganzen Vorstande für alles, was sie im vergangenen Jahre für den Börsenverein geleistet haben. (Lebhafter, anhaltender Beifall.) Vorsitzender Herr Kommerzienrat Karl Siegismund-Berlin: Meine Herren, ganz kurz nur: der Vorstand dankt Ihnen herzlich. Damit schließe ich die Versammlung, und bitte nur eine Anzahl Mitglieder, und besonders die Herren, die heute gesprochen haben, bei der Verlesung des Protokolls anwesend zu bleiben. Anhang. Bericht des Nechnungsausschusses über die Rechnung 1910. Herr Emil Opitz-Güstrow: Sehr geehrte Herren! Der Abschluß der Jahresrechnung des Börsenvercins für das Jahr 1910, der sich gedruckt in Ihren Händen befindet, zeigt — zum ersten Male seit Jahren — einen Rückgang in den Einnahmen und einen weniger günstigen Stand wie seither. Zunächst ist er belastet durch eine Ausgabe von 109154 M. 61 Pfg. für die bis zum 31. Dezbr. entstandenen Kosten für den Neubau an der Platostraße, der, veranschlagt auf 200000 M., den Zwecken der Vuchhändlerlehranstalt und der Bestellanstalt zu dienen bestimmt ist. Von der ack Iioo vom Rat der Stadt Leipzig hergegebenen Anleihe im Betrage von 200000 M. zu 4^ Zinsen, durch welche unser Haus in gleicher Höhe belastet 894*
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