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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.06.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-06-08
- Erscheinungsdatum
- 08.06.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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6878 Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Amtlicher Teil. ^ 130, 8. Juni 1911. In den Verwaltungsausschuß ist gewählt: Herr Karl W. Hiersemann-Leipzig mit 872 Stimmen, Herr Karl Weisser-Leipzig mit 871 Stimmen. (Herr Hiersemann ist nicht anwesend, Herr Weisser nimmt dankend an.) Meine Herren, damit sind wir am Schluß der Tagesordnung und unserer Verhandlungen angelangt. Meine Herren, mit dem Scheiden ist stets ein wehmütiges Gefühl verknüpft. Wir sehen heute aus dem Vorstand und aus unseren Ausschüssen eine Anzahl von Mitgliedern gehen, mit denen nicht allein Amtsgeschäfte, sondern auch herz liche Freundschaft uns verknüpft hat. Aus dem Vorstand scheiden Herr Or. Ehlermaun und Herr Voerstcr. Herr I)r. Ehlermann hat 6 Jahre lang unter drei Vorstehern im Amte des zweiten Vorstehers gewirkt, Herr Voerster fünf Jahre ebenfalls unter drei Vorstehern als erster Schatzmeister. Beide Herren haben verantwortungsreiche Ämter inne gehabt, und beide Herren haben eine Amtsfreudigkeit betätigt wie sie nur vorbildlich genannt werden kann. Ich habe mit beiden Herren solange zusammengearbeitet als sie sich im Vorstand befinden, und ich kann mich nicht entsinnen, daß es jemals vorgekommen ist, wenn nach den anstrengungsreichen Tagungen des Vorstandes oder der Ausschüsse, an denen die Vorstandsmitglieder beteiligt gewesen sind, die Herren dann noch mit Arbeiten mannigfacher Art bepackt wurden, die sie zu Hause zu erledigen hatten, sie erklärt hätten: nein, wir sind nicht in der Lage das zu übernehmen, und wir bitten einen anderen Herrn damit zu beauftragen. Mit der größten Arbeitsfreudigkeit haben beide Herren stets die schweren Dienste, die der Börsenverein fordert, übernommen. Zu der Arbeitsfreudigkeit die die Herren im Amte betätigten, trat das jedem einzelnen innewohnende außerordent liche Geschick, mit dem sie die übernommenen Aufgaben lösten. Uns allen ist die Person des Herrn vr. Ehlermann so vertraut geworden, daß wir für die Zukunft uns gar nicht denken können, wie ein Vorstandstisch ohne den Or. Ehlermann in kommender Zeit sich ausnehmen wird. Wir wissen, mit welcher tiefen Gründlichkeit Herr vr. Ehlermann in alle einzelnen Frckgen eingestiegen ist, wie er mit seiner umfassenden und wissenschaftlichen Erfahrung uns stets neue Anregung gegeben und immer wieder den zu behandelnden Gegenstand in neuer Beleuchtung gezeigt hat. Manche Fragen hätten von uns nicht so einwandfrei gelöst werden können, wenn sie nicht mit dieser auf den tiefsten Grund gehenden Sorgfalt des Herrn Or. Ehlermann beleuchtet worden wären. Herr Voerster ist in der buchhändlerischen Öffentlichkeit weniger hervorgetreten, aber wir alle, die wir mit ihm ge arbeitet haben, wissen, wie er Interesse zeigte für jeden einzelnen Punkt der Tagesordnung unserer Vorstandssitzungen. Er hat sich nicht auf sein trockenes Finanzfach beschränkt, das er besonders zu vertreten hatte, in jedem einzelnen Dinge war er zu Hause, in jeder einzelnen Sache kam seine große und reiche Erfahrung zur Geltung; manchen wert vollen Wink hat er uns gegeben, und einen gewichtigen Einfluß hat er immer 'auf die Beschlußfassung des Vorstandes ausgeübt. Meine Herren, das Amt eines Mitgliedes des Vorstandes ist nicht leicht. Nur dann, wenn der Vorstand innerlich und äußerlich ein geschlossenes Ganzes bildet, ist es möglich, die immense Arbeit, die stets vorhanden ist, zu leisten. Herr Albert Brockhaus hat es stillschweigend eingeführt, daß im Vorstand eine Beschlußfassung nach Majorität nicht stattfindet. Ich weiß nicht, wie das unter den früheren Vorstehern gewesen ist, aber seit Herrn Albert Brockhaus haben die verschiedenen Ansichten der Vorstandsmitglieder sich stets zu vereinigen gewußt zu einer Meinung. Wir haben einen schwierigen Gegenstand eben so lange beraten bis eine mittlere Basis vorhanden war, auf der auch die verschiedenen Meinungen zusammen komnien konnten. Nur durch gegenseitiges Nachgeben und Entgegenkommen ist es möglich gewesen, die Arbeiten des Börsenvereinsvorstandes zu leisten. Meine Herren, wir im Vorstande zurückbleibenden sehen heute liebe Kollegen aus dem Vorstand scheiden. Tiefe Wehmut erfüllt uns, und heute wissen wir noch nicht, wie sich die entstandenen Lücken ausfüllen werden. Auf alle Fälle haben wir aber Vertrauen zu den neuen Männern des Vorstandes. Herr Seemann verbleibt uns ja, mit einer großen Erfahrung ausgerüstet tritt er nunmehr in sein Amt als H. Vorsteher. Der neue erste Schriftführer Herr Krehenberg hat sich seine Sporen verdient als Vorstandsmitglied der Berliner Vereinigung, an deren Spitze er 12 Jahre gestanden und Außerordentliches mitgeschafft hat. Meine Herren, ich kann hier mitteilen, daß wenn ich Herrn Krehenberg und seine Hilfe nicht gehabt hätte, es unmöglich gewesen wäre, die Rabattreformen in Berlin zur Durchführung zu bringen. Und was die Erfolge Berlins in der Rabattbewegung für den gesamten Buch handel bedeutet haben, das brauche ich an dieser Stelle nicht noch besonders zu sagen. Herr Kretschmann hat jahrelang an der Spitze des Sächsisch-Thüringischen Vereins gestanden. Ich kann nur dem Wunsch Ausdruck geben: möge jeder Kreisverein so geleitet sein, wie unter der Führung des Herrn Kretschmann ver waltet wurde der Sächsisch-Thüringische Verband. Herr Curt Fernau ist seit langer Zeit in der Vereinstätigkeit in Leipzig beteiligt; auch von seiner Arbeit hoffen wir Gutes für den Börsenverein. Meine Herren, ich habe dann noch zu danken den ausscheidenden Mitgliedern der verschiedenen Ausschüsse. Es scheiden aus dem Wahlausschuß Herr vr. Ruprecht, aus dem Vereinsausschuß Herr Or. Georg Paetel, Herr Ernst Stahl-Leipzig, Herr Ernst Stahl-München. Diesen Kollegen hier den Dank des Börsenvereins zum Ausdruck zu bringen, ist mir ein aufrichtiges Bedürfnis. Ganz besonders aber möchte ich an dieser Stelle ein Abschiedswort Herrn Or. Ruprecht zurufen, der 6 Jahre lang die Geschicke des Börsenvereins in der Hand gehalten hat. Der Wahlausschuß ist bekanntlich diejenige Stelle, die die Männer zu wählen hat, welche an die Führung des Börsenvereins-Schiffs gestellt werden. Die richtigen Männer zu finden ist Aufgabe des Wahlausschusses, und jeder Mißgriff rächt sich schwer. Meine Herren, wir haben die herzliche Freude nun an Stelle von Herrn vr- Ruprecht unseren alten Freund, den vr. Ehlermann heute in den Wahlausschuß berufen zu sehen. Herr Or. Ehlermann hat sich bereit erklärt, das Amt zu übernehmen. Wünschen wir, daß auch unter der Führung des neuen Wahlausschusses, dessen Mitglied Herr vr. Ehlermaun ist, Männer gefunden werden, die das Schiff des Börsenvereins im rechten Kurs steuern. Damit sind wir am Schluß der Verhandlungen angekommen. Ich habe noch die Pflicht darauf aufmerksam zu machen, daß die wichtigsten Stücke der Blattsammlung in der Wandelhalle rechts aufgestellt sind, und daß dem Wunsch entsprechend, der aus der Versammlung im vorigen Jahre geäußert wurde, eine Schreibstube in der Wandelhalle links ein gerichtet worden ist.
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