2518 U 114, 18. Mai 1933. Fertige Bücher. Börsenblatt f. d.Dtschn. Buchhandel. Auf der Liste der Werke, die vom „Kampfbund für deutscheKultur" zurAnschaffung in allenBerliner öffent lichen Büchereien und Volksbibliotheken empfohlen find, befinden sich die bei uns erschienenen Werke von Larl Hamsel Das war Münchhausen * Der Kampf ums Matterhorn Neueste Urteile über „Münchhausen" Deutsche Rundschau; Es steht zu hoffen, daß der grundlegende Umschlag in der Bewertung deutscher Literatur den Weg zum Verständnis von Carl Haensels Schaffen weiter öffnet, als es bis her möglich gewesen ist.... Haensel zeigt wieder, wie in allen seinen srüheren Büchern, sein Wissen um die Unheimlichkeiten und Gefährlichkeiten allen Lebens und seiner Hintergründe. So reckt sich hinter seinem alten Münchhausen auch eine Symbolik für unser ganzes Volk auf, und eine bedeutsame Be ziehung gerade zur jüngsten Gegenwart wird sichtbar. D. A. 2«: Ja, was ist deutsch? Die Frage wird jetzt mitten in der großen Bestandesaufnahme der deutschen nationalen Besitztümer so häufig gestellt wie keine andere. Welche Dichtung, welches Prosawerk mutet deutsch an und welches nicht? Von niemandem bestellt und von keinem Konjunktur jäger gefingert erschien dieser Tage ein Werk, das beinah als Idealbild dessen zu bezeichnen wäre, was im Namen eines echten deutschen Schrifttums jetzt gewünscht werden kann: Carl Haensels neuer Roman: „Das war Münchhausen". Dieser „Münchhausen" ist ein außerordentliches Buch, das in seiner Absichtslosigkeit, Reinheit und verhaltenen dichterischen Kraft, die sich geradezu scheut, ihre ganze Fülle zu entfalten, als ein Vorbild deutscher Erzählungskunst hingcstellt werden kann. Frankfurter Rettung: „Gerade das sinnbildmäßig Auedeutende, da« einen so sehr besonderen Menschen, eine Persönlichkeit, die Geltung für Millionen von Irdischen hatte und haben wird, in reinster Tragik zeigt, gibt diesem Roman den geistigen Atem. Die warme Klarheit, die Inbrunst, der edle Eifer, mit denen Haensel dem Menschlichen nachspürt, es aus dem Theater seiner Zeit heraus erscheinen läßt und es in seinen hilflos sich ausliefernden, schuldlos Schuld ausladenden Verstrickungen darstellt, hebt das Werk in den Rang einer Dichtung. Ohne uns die Legende Münchhausen zu nehmen, macht der Dichter aus einer Legende einen Menschen." Fedor v. Lobeltitz an den Verfasser: „Jetzt habe ich Ihren „Münchhausen" zu Ende gelesen und möchte Ihnen doch sagen, daß ich seit Jahren nicht einen Roman in Händen gehabt habe, der mich so gefesselt und erschüttert hat wie die Geschichte dieses alten EigenbrödlerS. Tausend Dank für die Freude, die mir Ihr Münchhausech gemacht hat." Engelhorn HI