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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.04.1933
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- 1933-04-08
- Erscheinungsdatum
- 08.04.1933
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- Deutsch
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Nr. 84 (R. 38). Leipzig. Sonnabend den 8. April 1933. 188. Jahrgang. RHMLoneiler Teil Neue Bücherwagen ab Leipzig. Wir freuen uns, schon wieder eine Verbesserung des Bücher wagen-Verkehrs ab Leipzig bekanntgeben zu können. 1. nach Aachen. Der bisher nur zweimal wöchentlich abgehende Bücher wagen läuft nunmehr dreimal wöchentlich, nämlich Dienstag, Donnerstag und Sonnabend. 2. na ch L ü b e ck, Ki e l, R o st o ck, S t e t t i n. Hier bietet sich tägliche Versandmöglichteit, teils durch direkten Verkehr, teils durch Zuhilfenahme der Berliner Bü cherwagen. 3. nach Görlitz laufen von nun ab 2 Bücherwagen, am Dienstag und Freitag. Nach allen Bücherwagen-Stationen können wie bisher Kleingüter von 5 Kilo ab zu den bekannten billigen Sätzen befördert werden. Wir bitten unsere Geschäftsfreunde an den genannten Orten, diese Verbilligung und Verbesserung des Verkehrs mit Leipzig im Interesse der Ersparnis von Versandspesen weitgehend aus zunutzen. Leipzig, den 5. April 1933. Verein Leipziger Kommissionäre. Zur Wirtschaftslage. Von Prof. Or. G. Menz. sDie Almiehrakiion — Die Gleichschaltungssragc — Jahres bericht der Rcichsbank — Buchgewerbliches.s Unter den für die Gestaltung der Wirtschaftslage wichtigen Vorgängen der letzten Wochen hat wohl nichts die allgemeine Aufmerksamkeit im In- und Ausland so stark aus sich gezogen wie die Abwehraktion gegen die imAusland auf - getauchte Lügenpropaganda und Greuelhetze gegen Deutschland. Der Umschwung seit Anfang des Jahres und die Machtergreifung durch die Regierung der natio nalen Revolution war zunächst in der ganzen Welt durchaus ruhig ausgenommen worden. Mit Befriedigung konnte festge stellt werden, daß selbst die gegen Deutschland alles andere als wohlwollend eingestellten Organe im ehemals feindlichen Aus land weitgehendes Verständnis für die Entwicklung aufbrachtcn und, soweit das überhaupt in Frage kam, versuchten, dem neuen Deutschland gerecht zu werden. Tatsächlich vollzog sich auch die nationale Revolution so ruhig, und legal, vor allem fo unblutig und so ohne alle Zerstörungsexzesse wie wohl noch nie eine andere sonst irgendwo. Wenn trotzdem erst im weiteren Verlauf im Ausland von ganz bestimmten Stellen aus plötzlich Versuche sichtbar wurden, die öffentliche Meinung durch Verbreitung von Unwahrheiten und entstellenden Übertreibungen in meist recht durchsichtiger Absicht gegen Deutschland einzunehmen, um ihm wirtschaftlich und kulturell zu schaden, so war es nur das gute Recht des deutschen Volkes, sich dagegen sofort energisch zu weh ren, nachdem es durch den Weltkrieg und seinen Ausgang zur Genüge darüber belehrt worden war, welche Gefahr in einer solchen Greuelpropaganda liegt und wie tief vergiftend sie wirken kann, wenn man ihr nicht rechtzeitig begegnet. Der Erfolg der im übrigen ebenfalls in mustergültig disziplinierter Art durch geführten Abwehr ist nicht ausgeblieben. Wie die »Deutsche All gemeine Zeitung« am 4. April zu melden wußte, hat nach einer Erklärung von zuständiger Seite auch die Reichsregierung mit Befriedigung davon Kenntnis genommen, daß der Abwehrboykott gegen die deutschfeindliche Hetze seine Wirkung im Ausland nicht verfehlt hat. Abgesehen von kleineren Überbleibseln der Greuel- Hetze gegen Deutschland sei die Hetze vollkommen abgestellt wor den. Die Reichsregicrung stehe auf dem Standpunkte, daß es keinen Zweck habe, gegen diese Überbleibsel im Wege des Boykotts weiter vorzugehen, zumal cs sich hier um eine Hetze handele, die ihren Ursprung bei den Kommunisten habe. Der deutsche Ab tvehrboykott werde also nicht wieder ausgenommen, da er über flüssig geworden sei. Die Reichsregicrung betone jedoch, daß die Abwehrorganisation der Nationalsozialistischen Partei noch auf- rechterhaltcn bleibe, sodaß für den Fall eines Wiederauflebens der Hetze der Abwchrkampf jederzeit wieder einsctzen könne. — Angesichts der Tatsache, daß jeder Boykott immer ein zwei schneidiges Schwert ist, kann die Wirtschaft aber nur wünschen, daß das übel endgültig beschworen ist. Die inncrpolitische Lage ist im übrigen gegenwärtig in erster Linie noch von der sogenannten Gleichschaltungssragc beherrscht, die zunächst einmal die öffentliche Verwaltung betraf, sich aber auch aus die Wirtschastsvertretungen erstreckt. Soll die Reichsregierung sich nicht zu ständigen, immer neuen Ausein andersetzungen mit allen Organen, auf deren Mitarbeit und guten Willen sie doch rechnen können muß, genötigt sehen, soll sie darin nicht ihre Kraft und Zeit vergeuden, statt zum wirklichen Handeln kommen und alle Kräfte zu einheitlichem Einsatz zu- sammenfassen zu können, so muß sie ja in der Tat darauf sehen, daß sie an allen in Frage kommenden Stellen von vornherein willige Helfer zur Verfügung hat. Soweit es sich dabei um die Gewerkschaften handelt, worüber wir bereits vor vier Wochen einiges berichteten, haben sich nach Meldungen aus dein Nach richtenbüro des Vereins der Deutschen Zeitungsverlcger aus der bisher geführten Diskussion drei Jdeengänge ergeben, die nun zur engeren Wahl im Vordergrund stehen. Der erste Plan gehe dahin, die bisher in Deutschland bestehenden Richtungsgewerk- schasten zu beseitigen und an ihrer Stelle ein Korporationssystem nach italienischem Muster zu errichten. Der zweite Jdeengang wolle die Richtungsgewerkschasten nach erfolgter Gewährung der Gleichberechtigung für die NSBO., die Stahlhelmselbsthilfe und die wirtschaftsfriedlichen Gruppen möglichst unangetastet lassen. Zugleich sähe er jedoch die Bildung eines Kontrollkommissariats für das Gewerkschaftsweseu vor, das die Ausgabe hätte, die Ent politisierung der Gewerkschaften durchzuführen. Das dritte Pro jekt endlich wolle zwar ebenfalls die Richtungsgewerkschaften be stehen lassen, sie aber unter eine erheblich stärkere staatliche Aus sicht nehmen unter gleichzeitiger Heranziehung der Unternehmer verbände zur Bildung einer zentralen staatlich beaufsichtigten Ar beitsgemeinschaft, von der aus die Aktivität der Gliederungen nicht nur kontrolliert, sondern auch reguliert werden würde. In einem Artikel über die Revolution von rechts im Aprilheft der »Tat«, der sich mit denselben Dingen beschäftigt, geht Zehrer anschließend auch auf die Berufs- und Wirtschaftsverbände ein und erklärt, die Neuregelung müsse sich in ähnlicher Weise auch aus sie erstrecken. Er meint, hier habe der Staat heute eine drei fache Aufgabe! Das, was bereits historisch gewachsen vorhanden sei, müsse er sich durch die Gewährung von Selbstverwaltung ein- ordnen. Wo liberalistischer Zerfall vorherrsche, müsse er die er forderlichen Bindungen Herstellen. Wo die berufsständischen und wirtschaftlichen Bindungen den Rahmen der landschaftlichen und berufsständischen Selbstverwaltung überstiegen, müsse er sie auf- lösen und in den Rahmen der Landschaft und des Berussver- 255
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