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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.07.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-07-04
- Erscheinungsdatum
- 04.07.1910
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- Deutsch
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- Saxonica
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7872 Börsenblatt s. b, Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 151, 4. Juli 1910 Jahresbericht 1909 10. Blicken wir auf das heute hinter uns liegende Geschäfts jahr zurück, hat es auch nicht alle die Hoffnungen, die wir daran geknüpft haben, erfüllt, so können wir doch sagen, daß die Wendung zum Besseren, die sein Vorgänger ver sprochen, angehalten hat. Kauflust und Kaufkraft des Publikums sind offenbar etwas gewachsen, so daß die an die im Vorjahre durchgeführte Reichssinanzreform geknüpften Befürchtungen, sie würde einen unheilvollen Einfluß auf Handel und Wandel ausüben, nicht eingetroffen sind. Im großen ganzen dürfte das diesjährige Weihnachtsgeschäft nicht unbefriedigend ge wesen sein; hat es auch keine alles beherrschende Schlager gebracht, so haben wir doch einige Erscheinungen zu ver zeichnen, die einen besonders großen Erfolg erzielten und so ihrerseits zur Belebung des Geschäftes beitrugen. Ich er innere nur an Sven Hedin, die Volksausgabe des Hagen- beck, den neuen Frenssen, Herzog und andere. Immer fühl barer macht sich leider die Konkurrenz der Warenhäuser und der schädliche Büchervertrieb (Prämien-Angebote) der Tageszeitungen, und wir begrüßen es mit Freude, daß der Vorstand des Börsenvereins zur Bekämpfung beider eine kräftige Initiative ergriffen hat. Wir werden uns nachher hiermit ausführlich zu beschäftigen und zu beraten haben, wie wir unsererseits das Vorgehen des Börsenvereins-Vor- standes unterstützen und sür unseren Kreis wirksam machen können. Der Übel schlimmstes, die Überproduktion im deutschen Verlagsbuchhandel, die wir schon seit Jahren be klagen müssen, ist die gleiche geblieben. Jeder glaubt sich berufen, ein Buch zu schreiben, und ein Verleger, wenn er auch nur auf Kosten des Verfassers drucken läßt, ist immer gefunden. Wie soll es möglich sein, für alle diese Bücher einen angemessenen Absatz zu finden? Mußten wir in den letzten Jahren leider immer einen Rückgang in der Zahl unserer Mitglieder verzeichnen, so ist auch hier erfreulicherweise eine Wendung zum Besseren erfolgt. Traten wir in das Vorjahr mit 140 Mitgliedern ein, so dürfen wir jetzt 145 zählen. Mit besonderer Freude be grüßen wir, daß wir verschiedene alte angesehene Firmen, die längere Zeit unserem Verbände fernstanden, wieder zu den unseren rechnen dürfen. Es schieden aus die Herren Kuno Gräf-Chemnitz und Dietmar Maune-Großenhain, durch Austritt aus dem Dresdener Verein die Herren Ludwig Bralsisch, Albert Dressei, Rich. Just und Reinhold Schwarz. Neu ausgenommen wurden die Herren Franz Bartels- Plauen, Albert Buchheim-Meißen, Otto Gaßner - Werdau, Egon Haymann - Chemnitz, Max Richter-Bautzen, Friedrich Siedt-Kamenz und Joh. Stettner-Freiberg, durch Eintritt in den Dresdener Verein die Herren Hans Colditz, Julius Haller, William Ernst Kaps, Christian Ludwig Mensing, Hans Emil Römmler, Hugo Sievers und Erich Woyand in Dresden. Die Anfrage eines Warenhauses wegen Aufnahme in den Verband haben wir in ablehnendem Sinne beant wortet. Der Vorstand stellt sich auf den Standpunkt, daß man, solange es irgend möglich ist, Warenhäuser als reguläre Buchhandlungen nicht anerkennen soll. Läßt sich dieses bei fachmännisch geleiteten Warenhäusern nicht mehr umgehen, sollen sie aber keinesfalls als Mitglieder in unfern Verein ausgenommen werden. Leider hat uns das letzte Jahr durch den Tod dreier Kollegen in Trauer versetzt. Es starben die Herren Gustav Schlette-Chemnitz, Arthur Kell-Plauen und Generalkonsul Ernst Eugen Kaps-Dresden. Lassen Sie uns ihnen ein ehrendes Andenken bewahren. Unsere Glückwünsche konnten wir zu einem Jubiläum, wie es leider nur noch zu den seltenen gehört, darbringen. Herr Philipp Keßler konnte am 1. Oktober 1909 auf eine fünfundzwanzigjährige, von Erfolg begleitete Tätigkeit im Hause Gebr. Thost in Zwickau, zurückblicken. Der Vorstand hat ihm mit seinen besten Glückwünschen eine Ehrenurkunde übersandt. Dem Hamburg-Altonaer Buchhändlerverein über brachte am 20. Februar zu seinem fünfzigjährigen Bestehen unser Herr Bräuninger die Glückwünsche des Verbandes, dem Verein der Österreichisch-Ungarischen Buchhändler, der am gleichen Tage sein fünfzigjähriges Jubiläum feierte, haben wir unsere Glückwünsche telegraphisch übermittelt. Der Vorstand hat im letzten Jahre 5 Vorstands sitzungen, meist wieder in Gemeinschaft mit dem Dresdener Verein, abgehalten. Groß war die Zahl der zur Beratung stehenden Punkte, so daß die Sitzungen sich meist über Mitternacht ausdehnten. Die reiche Zahl der Ein- und Ausgänge zeugt von der Fülle des Stoffes, der zum Teil auch durch Umlauf erledigt werden mußte. Der Verein Dresdener Buchhändler sah sich leider infolge ungünstiger Kassenverhältnisse genötigt, seinen Beitrag von 5 auf 4 herabzusetzen, hat uns aber bereits in Aussicht gestellt, daß er im nächsten Jahre zu dem alten Satz würde zurückkehren können. Während in den letzten Jahren die Beschwerden wegen Schleuderei säst ganz verstummt waren, hat uns leider im verflossenen Geschäftsjahre eine ganze Anzahl solcher Fälle beschäftigt. Teils konnten wir sie selbst, teils mit Hilfe des Börsen-Vereinsvorstandes erledigen. Teilweise waren die nötigen Unterlagen nicht zu beschaffen, so daß wir über eine Verwarnung nicht hinausgehen konnten. Wir bitten dringend, in solchen Fällen nicht den Mut zu ver lieren und etwa dem Vorstande mangelnden Willen vor zuwerfen. Suchen Sie nach weiteren Beweisen, Sie werden sie finden, und der Vorstand wird Sie zu schützen und der Schleuderei ein Ende zu bereiten wissen. Neben zwei Be schwerden über unerlaubtes Rabattgeben, bzw. -Angebot waren es in der Hauptsache solche wegen Zugaben von Kalendern und anderem, besonders beim Schulbüchergeschäft. Auch die immer wiederkehrenden Klagen wegen Verlegerschleuderei sind nicht verstummt. Die auf der vorigen Hauptversammlung beschlossene Ver schärfung des § 11 unserer Verkaufsordnung ist vielfach zu Unrecht als eine Ausdehnung oder Erhöhung des Rabatts an Lehrer als Wiederverkäufer aufgefaßt worden und hat eine lebhafte Korrespondenz mit dem Börsenvereins- Vorstande und dem Vorstande des Verbands der Kreis- und Ortsvereine heroorgerufen. Wir haben elfterem gegenüber den Standpunkt vertreten, daß, solange es dem Verleger nach Z 12 der neuen Derkaufsordnung gestaltet ist, größere Partien eines Werkes zu ermäßigten Preisen zu liefern, eine Aufhebung des Paragraphen nicht ratsam erscheine. Dennoch hat sich der Vorstand entschlossen, Ihnen in der unter Punkt VI unserer heutigen Tagesordnung zur Beratung stehenden Abänderung unserer Verkaufsbestimmungen die Aufhebung dieser Bestimmung zu empfehlen, da er glaubt, daß die möglichste Einheitlichkeit der Verkaufs bestimmungen der Kreis- und Ortsvereine dieses Opfer wert ist, und wir auch mit einem ferneren starken Widerstande gegen Anerkennung dieses Paragraphen von seiten des Börsen- vereins-Vorstandes rechnen müssen. Eine in Gemeinschaft mit dem Dresdner Verein ge machte Eingabe an das Ministerium des Kultus und öffent lichen Unterrichts betreffs der rigorosen Zurückweisung von gar nicht oder nur wenig veränderten alten Auflagen der Schulbücher ist nicht ohne Erfolg geblieben. Das Mini sterium verordnet unterm 21. Juni 1909, daß die Ein führung wesentlich veränderter Auflagen der anderweitigen Genehmigung bedarf, neue Auflagen mit geringfügigen Änderungen neben älteren benutzt werden können. Gegebenen,
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