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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.05.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-05-22
- Erscheinungsdatum
- 22.05.1915
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. ^ 116, 22. Mai 1915. Man wird sich demnach in diesem Ausschüsse darüber zn verstän digen haben, was künftig Gegenstand der Aufnahme in diese Biblio graphie sein wird und wie diese zu erfolgen hat. Dabei wird man mit drei Faktoren rechnen müssen: dem erweiterten Sammelgebiet der Deutschen Bücherei, der bibliothekarischen Bibliographie und der buch händlerischen Bibliographie. Diese drei zu einer Einheit in der Weise zu verschmelzen, das; jeder zur Bervollkommnung der neu zu schaffen den allgemeinen Bibliographie beiträgt, wird die vornehmste Aufgabe des ernannten Ausschusses sein. Die Sicherstellung einer vollständigen Bibliographie ist ja von Anfang an eines der Hauptziele bei der Grün dung der Deutschen Bücherei für den Vorstand des Börsenvereins ge wesen. Als Präsenzbibliothek und ihrem Charakter als Archiv ent sprechend nur denen zugänglich, die die Deutsche Bücherei anfsnchen, ist ihre Erschließung und Nutzbarmachung für die Allgemeinheit der wis senschaftlichen Welt und des Buchhandels erst dann in weitestem Um fange möglich, wenn sie sich in den Dienst der bibliographischen Arbeit stellt und damit allen Kunde von ihrer Arbeit und dem, was Gegen stand derselben ist, gibt. Das kann, wie bereits die Ausstellung der Kriegsliteratur gezeigt hat, auf verschiedene Weise geschehen. Jetzt han delt es sich zunächst um das allgemeine bibliographische Werk, also die Verzeichnung aller literarischen Erzeugnisse, an deren Bekanntgabe die Öffentlichkeit interessiert ist. Und zwar gilt es, ihre Aufnahme in die Kataloge derart zu bewirken, daß jede Erscheinung sich rasch und mühe los auffinden läßt lind so charakterisiert wird, daß nicht nur alle Be standteile des Büchertitels klar zum Ausdruck kommen, sondern auch Wesen und Art sich dem Benutzer der Bibliographie erschließen. Da neben aber soll nicht nur das einzelne Werk zu seinem Rechte kommen, sondern auch tunlichst eine Übersicht über das Gebiet gegeben werden, dem es angehört, und seine Stellung innerhalb desselben gekennzeichnet werden. Kurz gesagt, die Bibliographie soll eine möglichst vollständige Übersicht über den Büchermarkt geben und seiner zweckmäßigen Or ganisation die Wege bereiten. Mit allen diesen Fragen wird sich der erwähnte Ausschuß zu be fassen haben, aber es wäre unrecht, wenn Bibliothekare und Buchhänd ler nicht die Gelegenheit benützen würden, Wünsche und Vorschläge für die Ausgestaltung der deutschen Bibliographie jetzt bekanntzngeben und im Börsenblatt zur Diskussion zu stellen. Der Ausschuß wird gewiß gern diese Vorschläge prüfen und ihnen, wenn möglich, zur Erfüllung verhelfen. Ist es doch gerade seine Aufgabe, die Bibliographie mit Rücksicht auf die Bedürfnisse aller daran interessierten Kreise bewußt zu organisieren, und wir meinen, daß nicht nur Bibliothekare, sondern auch Buchhändler die Gelegenheit nicht vorübcrgehen lassen sollten, sich darüber auszusprechen, welche Forderungen sie an eine zweckmäßige, allen berechtigten Wünschen Rechnung tragende Bibliographie zu stellen haben. Da es sich hierbei um die Organisation des Büchermarkts über haupt handelt, zu der die Bibliographie das beste Mittel ist, so wäre es z. B. möglich, jede bibliographische Verzeichnung mit einer Signatur zn versehen, durch die sowohl seine Zugehörigkeit zu einer bestimmten Literaturgruppe zum Ausdruck kommen könnte, als auch seine Stel lung im Lager des Sortimenters und seine Beziehung zu einem be stimmten Interessentenkreis. Auf diese Weise würden eine wesentliche Vereinfachung und Mechanisierung der Sortimentsbetriebe herbeige führt werden können, die cs z. B. ermöglichten, zu den Arbeiten des Novi tätenvertriebs, die bisher wegen ihrer Schwierigkeit der Charakterisie rung der einzelnen Erscheinungen nur erfahrenen Sortimentern Vor behalten blieben, auch ungeschulte Kräfte heranzuziehen. Andere wer den wieder Wünsche haben, die sich ans den Ausbau der Systematik, die Art der Verzeichnung, Einrichtung von Verweisen, Stich- oder Schlag wortregistern, Anordnung des täglichen und wöchentlichen Verzeich nisses, Mitarbeit der Bibliotheken oder Wirtschaftsvereinigungen zum Zwecke der Ergänzung des Materials, oder — wie die unten stehende Einsendung — auf die Nutzbarmachung der Bibliographie für die Katalogarbeit der Bibliothekare beziehen. Wenn es nun auch, schon ans ökonomischen Gründen, nicht möglich sein wird, allen Wünschen zu entsprechen, zumal Sondcrinteressen hinter allgemeine Bedürfnisse treten müssen, so würde es sich doch, nach dem Grundsätze: Prüfet alles und das Beste behaltet, empfehlen, wenn sich recht viele an der Erörterung über die Neugestaltung der Bibliographie beteiligen und so den berufenen Organen die Möglichkeit geben würden, alle diese Wünsche zunächst einmal kennen zn lernen. Uber die Nutzbarmachung der Titel des »Wöchent lichen Verzeichnisses« für Bibliothekskataloge. Ein Zusammenwirken zwischen Buchhandel und Bibliotheken ist bei den engen gegenseitigen Beziehungen etwas Natürliches. Der Börsen verein hat durch die Gründung der Deutschen Bücherei bewiesen, in wie großzügiger Weise er geneigt ist, das deutsche Bibliothekswesen zu fördern. Die Übernahme des Verlags der Hinrichsschen Bücherver zeichnisse bietet dem Verein eine neue Gelegenheit, ohne Mehrkosten dem Bibliothekswesen einen sehr guten Dienst zu erweisen. Die Bibliotheken haben seit langem angestrcbt, die Katalogarbeiten dadurch zu vereinfachen und Schreibarbeiten zu ersparen, daß Titcl- drucke neuer Werke hergestellt werden, die ans Katalogkarten geklebt werden können. In großem Umfang ist dies in Amerika von der Oougressional I.ibrar^ in die Hand genommen worden; vielfach setzten sogar die amerikanischen Verleger den Büchern Blätter vor, die den Titel in etwa vier Formen der Kataloge, die für eine Bibliothek nötig sind, gedruckt enthielten, sodaß die Titel zum Aufkleben benutzt werden konnten. Auch in Europa sind diese Titeldrucke keineswegs un bekannt; z. B. sind die Dissertationsverzeichnisse für diesen Zweck ein gerichtet. Aber eine allgemeine Einführung solcher Titeldrucke schei terte an den zu hohen Kosten. Da nun die Titel der Neuerscheinungen in den bisherigen Hinrichsschen »Wöchentlichen Verzeichnissen« schon gedruckt werden, so dürfte es erwünscht sein, diese Arbeit für die Biblio theken in obigem Sinne fruchtbar zu machen. Nur wären Abmachungen zwischen dem Börsenverein und dem Verein Deutscher Bibliothekare zu treffen, damit nach einheitlichen Grundsätzen verfahren würde. Wohl in den meisten Punkten würde eine Einigung leicht zu ermöglichen sein; sollte sich infolge der verschiedenen Interessen beider Parteien über einzelne Punkte keine Einigkeit erzielen lassen, so müssen die Wünsche der Bibliothekare zurücktreten, ohne daß dies ein Grund wäre, die ganze Sache fallen zu lassen. Bei Abweichungen können häufigere Ver weise als bisher angebracht werden, die auch den Buchhändlern recht willkommen sein dürften; das Wöchentliche Verzeichnis und ein großer Teil der Bibliotheken setzen Niederdeutsche Bücherei unter Bücherei, dagegen setzt das Verzeichnis »Aus der Quelle des Mimir« unter Aus, viele Bibliotheken unter »Quelle«; dazu muß man aber erst die biblio thekarische Regel kennen, daß das erste nicht in attributivem oder ad verbialem Verhältnis stehende Substantiv oder substantivierte Wort, gleichviel in welchem Kasus es vorliegt, Ordnungswort wird. Zu die ser Regel werden sich die Buchhändler wohl kaum bequemen; hier sind Verweise angebracht, selbst, wo Buchhändler und Bibliotheken überein stimmen, wird auch manchem Buchhändler ein Verweis von »Nieder deutsche«! ans »Bücherei, Niederdeutsche« angenehm sein. Dem Börsen verein stehen genügend bibliothekarisch geschulte Kräfte schon unter den Beamten der Deutschen Bücherei zur Verfügung, die sich mit dem Ver ein Deutscher Bibliothekare über die Form der Titel einigen könnten und ihm die Garantie der bibliothekarischen Genauigkeit böten. Würde der Vorschlag zur Durchführung kommen, so würden die Bibliothekare zunächst die Titel der zur Ansicht gewünschten Bücher anstreichen, die Titel der behaltenen Bücher mit denen des Verzeich nisses vergleichen und sie ändern, wo ihre speziellen Zwecke es erfor dern; dann werden in so viel weiteren Exemplaren des Verzeichnisses die Titel angestrichen und geändert, wie für die übrigen Kataloge er forderlich sind, und alle angestrichenen ausgeschnitten und aufgeklebt. In den dem Verfasser dieser Zeilen unterstellten Bücherhallen wer den die Hinrichsschen Titel schon jetzt in großem Umfang in dieser Weise verwendet. Der Börsenverein aber würde sich ein weiteres großes Verdienst um unsere Bibliotheken erwerben, wenn er ihnen die Titel so fertig ge macht lieferte und ihnen unermeßliche Arbeit dadurch ersparte. Ich führe das Beispiel eines Titels an, den der Bibliothekar gewiß gern fertig benutzen wird: Abkommen u. Erklärungen zwischen den Mächten betr. Krieg, Schieös- sprechung u. Neutralität. (Pariser Deklaration, 1856—Peters burger Deklaration, 1868—Erklärungen, Haag 1899—Genfer Kon vention, 1906—2. Friedenskonferenz, Haag 1907—Londoner Er klärung, 1909.) Deutsch-englisch-französisch. (88, 79 u. 99 S.) 8°. Haag, M. Nijhoff '15. Für die Bibliotheken würde noch der weitere Vorteil entstehen, daß eine Einheitlichkeit der Kataloge gefördert wird, die bisher infolge der verschiedenen offiziellen Katalog-Instruktionen neben der Instruktion für die alphabetischen Kataloge der preußischen Bibliotheken nicht zu er reichen gewesen ist. Natürlich würden neben dem »Wöchentlichen Verzeichnis« anch alle andern vom Börsenverein übernommenen Bücherregister die Titel nach denselben Regeln bringen, was, zumal mit Hilfe der Verweise, das Suchen für Buchhändler und Bibliothekare sehr erleichtern würde. vr. O. Plate, Bibliothekar der Öffentlichen Bücherhalle zu Hamburg. 778
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