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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.10.1918
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1918-10-08
- Erscheinungsdatum
- 08.10.1918
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. Xr 235. 8. Oktober 1918. Verdienstmedaille Herr Eugen Bäßler, Landsturmmann, ausge zeichnet. Beide Herren sind Angestellte der Herderschen Verlagshand lung in Frciburg i/Br. Dem Buchhändler Herrn Hans Steinle in Berlin wurde für seine Verdienste um die Versorgung unserer Truppen im Felde und in den Lazaretten mit Lesestoff die Preuß. Note Kreuz-Medaille 3. Klasse verliehen, nachdem ihn seine engere Heimat Bayern bereits mit dem Köuig-Ludwig-Krcuz ausgezeichnet hatte. Verleihung des Eisernen Kreuzes. — Mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse wurde ausgezeichnet der Buchhändler Herr Oscar Locwc, Leutnant d. N. bei einer Div.-Fcrnsprech-Abteilung, Cohn der Frau E. Locwc, Inhaberin der Buchhandlung Oscar Hengstenberg in Bochum. 60jähriges BcrufSjubiläum. — Am 6. Okt. war ein halbes Jahrhun dert verstrichen, seit Herr E r n st Kundt in Karlsruhe (Baden) unserem Berufe augehort. 1868 trat er an diesem Tage als Lehrling in die Diilfcr'sche Buchhandlung in Breslau ein und hat darnach u. a. auch in der Wintcr'schcn Universitätsbuchhandlung in Heidelberg als Gehilfe gearbeitet. Seit 1880 Inhaber der altbekannten Buchhand lung von Creuzbaucr in Karlsruhe, hat er das Geschäft unter der Firma seines Namens mit unermüdlichem Fleiß die vielen Jahre ge führt und cs zu einer der angesehensten Buchhandlungen in Karls ruhe emporgehvbcn. Ein Sortimenter von altem Schrot und Korn, dem das Buch noch Einzelwerk, nicht »Ware« ist, hat er, treu dem Wahlspruch: »Keine Spezialisierung, alte Universalität«, ein anspruchs volles gebildetes Publikum mit Geistesschützcn versorgt, das seit vielen Jahren mit Dank und Achtung sich von dem Jubilar beraten läßt. Wie in seinem Geschäft, so hat er auch im Badisch-Pfälzischen Buch- Hündler-Vcrbanü mit Eifer und Treue gewirkt. Seine Kollegen, von denen mancher aus seiner Schule hervorgegangen ist, werden dem tüch tigen Manne gern auch nachträglich ihre Glückwünsche darbringen, denen wir die unsrigcn anschlicßcn. müssen. Im allgemeinen zeigt der Verlag großes Entgegenkommen bei dem Umtausch dieser äußerlich defekten Exemplare, die stets um- gcbunden werden müssen. Die Überfülle von diesbezüglichen Um- tauschgesuchen muß aber auf die Dauer verstimmend wirten, und so folgt denn in letzter Zeit häufiger ablehnende Stellungnahme. Man kann es dem Verleger nicht verübeln; denn er schickt dir Bücher in tadellosem Zustande ab; und dem Sortimenter ebenfalls nicht, wenn er für sein gutes Geld keine schadhafte Ware anneymen will. Nur der rücksichtslosen Behandlung der Pakete auf dem Kommissionsplatze tann cs zugeschriebcn werden, daß so viele Bücher beschädigt werden. Es muß Aufgabe der Kommissionäre werden, ernstlich Maßnahmen zu treffen, um eine bessere Behandlung der ihnen anvcrtrautcn Bücher zu erzielen. So wie bisher geht es nicht weiter bei der geringen Widerstandskraft der Einbände, die einem starken Druck nicht zu widerstehen in der Lage sind. Infolge der schlechten Buchbindcrarbeit müssen schon Exemplare genug ausgesondcrt werden, sodaß eine sorg fältige Behandlung der Bücher verlangt werden kann, damit nicht die Zahl der defekten Bücher noch größer wird. Ich bin überzeugt, daß zahlreiche Sortimenter über die hohe Zahl defekt eingehender Exemplare ebenfalls lebhaft zu klagen haben. vr. E. Lader. Zeilschristen-Titei und -Register. (Vgl. Nr. 172, 176 und 227.) Ich freue mich die Akten, die schon geschlossen schienen, wieder öffnen zu können: der so lange schweigsame Buchhandel hat nun doch gesprochen. Zwar ist cs einstweilen nur eine Stimme, die sich zu meiner Auffassung bekennt. Aber diese eine Stimme wiegt viele an dere auf. Und da sie in ihrer versöhnlichen Haltung wohl geeignet scheint, auch den grundsätzlich Widerstrebenden wenigstens zu einer Nachprüfung seiner Anschauung zu veranlassen, so halte ich es für nützlich, sie hier zur allgemeinen Kenntnis zu bringen. Berlin SW. 11, den 30. September 1918, Dessauerstr. 13. Herrn Geheimem Ncgierungsrat vr. Milkau, Breslau. Gestorben: am 1. Oktober im 77. Lebensjahre Herr Max Müller, In haber der Firma I. U. Kern's Verlag (Max Müller) in Breslau. Der Verstorbene übernahm am 1. Januar 1869 von der Witwe des Gründers den 1837 gegründeten Verlag I. U. Kern in Breslau, den er bis zu seinem Tode geführt hat. Am bekanntesten dürfte der Verlag, der sich hauptsächlich mit Naturwissenschaften, Rechts- und Staatswisscnschaftcn und Schulbüchern beschäftigt, im großen Publikum durch die weitverbreiteten Patiencen-Bücher geworden sein, die in anschaulicher Weise die Lage der Karten versinnbildlichen. Da neben sind große Werke wie die von Anton Schneider begonnenen, von Emil Nohdc fortgesetzten Zoologischen Beiträge, Ferd. Cohn, Beiträge zur Biologie der Pflanzen, und viele andere Werke in den oben ge nannten Disziplinen erschienen, an denen der Verstorbene lebhaften Anteil hatte. Trotz dem erheblichen Maße von Arbeit, das ein großer Verlag bringt, fand Müller noch Zeit, in der Standesvertretung der Verleger, dem Deutschen Verlcgerverein, und im Börsenverein mit- zuwirkcn. In erstgenanntem Verein war er von 1889—91 zweiter Vorsteher, von 1891—1900 zweiter Schriftführer. Im Wahl-Aus schuß des Borsenvercins bekleidete er von 1885—1888 das Amt des Schriftführers, während er von 1888—1891 den Vorsitz führte. Das gleiche Amt versah er auch von 1903—1907 im Nechnungsausschuß, dem er schon seit 1901 angehörte. In seinem Kreisverein, dem Pro- vinzialvcrein der Schlesischen Buchhändler, hat er außerdem noch 23 Jahre lang in vorbildlicher Weise den Posten des Schatzmeisters ver waltet und sich in den 38 Jahren, die er dem Verein angehört hat, stets als tatkräftig mitarbcitcndes Mitglied bewährt. Müller, der am 1. Januar nächsten Jahres das 50jährige Jubiläum seiner Jnhaberschaft hätte begehen können, war ein tüchtiger, aufrechter Mann, dabei von gewinnender Liebenswürdigkeit, die ihm viele Freunde geschaffen hat. Sie alle werden die Nachricht von seinem Hinscheiden mit Bedauern vernehmen. ^ Sprechfaul. Beschädigte Einbände. Bet den cintrcsfcndcn Blichcrscndiingen befindet sich regelmäßig eine Anzahl Exemplare, die in beschädigtem Zustande eingchen, sodaß sie zum Umtausch an die betreffenden Verleger zurückgehcn Vcrchrtestcr Herr Gcheimrat! Ter resignierte Ton Ihrer Einsendung vom 21. b. M. an das Börsenblatt veranlaßt mich, doch noch in der Angelegenheit der Liefe rung von Titelblatt und Inhaltsverzeichnis von Zeitschriften Ihnen einige Worte zu schreiben. Nach meiner Meinung ist cS Im Buchhandel Geschäftsgebrauch geworden, daß der Verleger einer Zeitschrift an, Schluß des Bandes Titel und Inhaltsverzeichnis zu liefern und der Abonnent einen recht lichen Anspruch ans Titel und Inhaltsverzeichnis als notwendigen Be- standtcil der Zeilschrist hat. Selbstredend bleibt es dem Verleger un- bcnowmen, den textlichen Umfang einer Zeitschrift nach Maßgabe des sür Titel und Inhalt benötigten Raumes zu vermindern. Ich würde als gerichtlicher Sachverständiger ein Gutachten in dtcsem Sinne unter dem von mir geleisteten Sachverftändigcncid abgcben. Was Ihre» besonderen Fall mit dem Zwicbclsisch betrifft, so be dauere ich den Standpunkt des Verlegers. Ich bin auf den Zwiebcl- sisch vom ersten Hefte an abonniert, lese ihn regelmäßig und erfreue mich im Gegensatz zu vielen meiner Kollegen seiner herzerfrischenden osscncn und freien Anssprache. Die Hefte lasse ich cinbindcn, und die Bände stehen in meiner Bibliothek. Müßte ich auf den Titel und das Inhaltsverzeichnis eines Bandes verzichten, so würde ich das schmerz lich empfinden und die Reihe der Zwicbclsischbänbe als unvollständig betrachten. Ich kann nicht annchmcn, daß der Verleger bei seine» Abonnenten das Gefühl anskommen lassen will, etwas Unvollstän diges geliefert erhalten zu haben „nd berechtigte Ansprüche der Be zieher der Zeitschrift nicht crsiillt zu haben. So nehme ich an, daß der Verleger des Zwicbelsisches Titel und Inhaltsverzeichnis nach- licfcrn und damit unangenehme Empfindungen beseitigen wird, die der Besitzer des ZwiebclfischcS haben muß, wenn er bei der Benutzung der Zeitschrift einen Band in die Hand nehmen muß, dem Titel und Inhaltsverzeichnis fehlen, der also unvollständig ist. Ich stelle anheim, von diesem Schreiben den Gebrauch zu machen, der Ihnen richtig erschient, und empfehle mich Ihnen. Mit hochachtungsvoller Begrüßung bin ich, sehr verehrter Herr Gchcimrat, Ihr sehr ergebener Karl SiegiSmnnd. Vielleicht überlegt sich Herr von Weber daraufhin die Sache doch noch einmal und schasst den Streitpunkt durch Nachlieferung der ver mißten Stücke und Zurücknahme der hierauf bezüglichen Erklärung im letzten Heft des Zwicbelsisches sScite 1ök> aus der Welt. Breslau, den 2. Oktober 1018. Milkau.
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