Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.05.1933
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- 1933-05-30
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- 30.05.1933
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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^ 123, 30. Mai 1933. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d.Dtschn. Buchhandel. Wahrhaftigkeit erfüllte Arbeit jeden Zeitgeschmack überdauert und trotzdem nicht unmodern oder langweilig zu sein braucht. Was Ehmcke mit seiner Nupprechtpresse, seinen Schriften und dem »Zelt« seit Jahren verfolgt, ist dasselbe, was die heutige Zeit ans ihr Panier geschrieben hat: Pflege alles wahrhaft Deutschen. In dieser Woche beginnt der längst notwendige, nun endlich durch ein von der Volks- und Lebensversicherung »Bayern« dem Fi nanzministerium zur Verfügung gestelltes Darlehen ermöglichte Um bau der Staatsbibliothek, und zwar des östlichen Teils des Nordflügels. Der infolge veralteter Bauweise nicht auszunutzende Raum der Magazine wird nun durch Einschieben leichter Zwischen decken, durch Ausbau des Dachgeschosses usw. elf Lagergeschosse statt der bisherigen drei erhalten, und was weiterhin wichtig ist, die hölzernen (!) Büchergestelle werden durch feuersichere moderne er setzt werden. Die schlimmsten Mißstände, die bereits seit Jahren sich verhängnisvoll für die Bücher und ihre Benutzer auswirkten, werden auf diese Weise behoben, aber längst nicht alle. Der volle neuzeit liche Ausbail des gesamten Nordflügels wird einmal kommen müssen. Wer, wie der Generaldirektor des Instituts, den schweren Anfang glücklich durchgckämpst hat, dem wird auch das Ganze gelingen. vr. A. M. Aus Polen. — Vom 3. bis 10. Mai fand eine »billigeBuch - woche« statt. Die Preise waren zum Teil beträchtlich herabgesetzt, meist um 30 v. H. des Ladenpreises, manchmal sogar bis 60 v. H. Die Veranstaltung hatte guten Erfolg. Das Publikum kaufte nament lich wissenschaftliche Werke, technische, historische, sozialpolitische. Romane und Gedichte waren wenig gefragt. Die meistgekauften Ro mane waren die Werke des Nobelpreisträgers Reymont und des außerhalb Polens weniger bekannten älteren Romanschriftstellers Prus. In Posen ist am 23. Mai der Sortiments- und Verlagsbuch händler Jaroslaw Leitgeber im Alter von 84 Jahren gestorben. In seinem Verlage sind gegen 3W Werke populärwissenschaftlichen Inhalts erschienen. Lcitgeber war schriftstellerisch eifrig tätig und hat außer vielcu Jugendschriften auch historische Arbeiten veröffent licht, darunter eine Geschichte des großpolnischen Buchhandels. Der Verstorbene war Vorsitzender der Ortsgruppe Posen des Polnischen Buchhändler-Verbandes. vr. Ehr. Verkelrrsua.ckrickten. Postgut. — Die Zahl der Bestimmungsorte, nach denen von Leipzig Postgut unbeschränkt angenommen wird, wurde wiederum wesentlich erweitert. Vom 16. Mai wird in Leipzig Postgut an genommen nach folgenden Orten: Aachen, Freiburg (Vreisgau), Lübeck, Altcnburg Fürth (Bayern) Magdeburg, Altona (ixlbe), Gelsenkirchen, Mannheim, Augsburg, Gera, Meerane (Sachsen), Bautzen, Glauchau, München, Berlin, Gleiwitz, Münster (Wests.), Beuthcn (Oberschl.), Görlitz, Nürnberg, Bielefeld, Greiz, Oppeln, Braunschweig, Hagen (Wests.), Osnabrück, Bremen, Halle (Saale), Plauen (Vogtl.), Breslau, Hamborn, Natibor, Chemnitz, Hamburg, Rostock, Crimmitschau, Hannover, Solingen, Dortmund, Hof (Saale), Stettin, Dresden, Karlsruhe (Baden), Stuttgart, Duisburg, Kassel, Wuppertal, Düsseldorf, Kiel, Würz bürg, Erfurt, Köln, Zeitz, Essen (Ruhr), Königsberg (Pr.), Zittau, Frankfurt (Main), Krefeld, Liegnitz, Zwickau (Sachsen). Zeitungsbezug durch die Post. — Mit Wirkung vom 1. Juli werden von den öfter als monatlich einmal erscheinenden Zeitungen und Zeit schriften versuchsweise auch solche zum Monatsbezug zugelassen, deren monatlicher Bezugspreis weniger als 4V Pf., mindestens jedoch 25 Pf. beträgt. 'kersoiralnaclrrickten. Berufung zum Sachverständigen. — Herr vr. Elias Berg mann, Inhaber der Universitätsbuchhandlung Blazek L Bergmann, Frankfurt a. M., ist von der Industrie- und Handelskammer Frankfurt a. M. und Hanau als Sachverständiger für die Feststellung der Art, Menge, Beschaffenheit und Verpackung der Bücher im Sorti mentsbuchhandel öffentlich berufen und beeidigt morden. Geheimer Rat vr. Hans Schnorr von Earolsfcld f. — Das deutsche Bibliothekswesen hat am 16. Mai einen seiner großen Führer verloren, der sich nicht nur um die Bayerische Staatsbiblio thek, sondern auch um die Gesamtheit der deutschen Bibliotheken und um den deutschen Buchhandel bleibende Verdienste erworben hat. Ge boren am 21. August 1862 in München und einer alten berühmten Künstler- und Gelehrtenfamilie entstammend, trat v. Schnorr nach glänzendem Abschluß seines Studiums der klassischen und germani schen Philologie an der Münchener Universität 1885 als Praktikant bei der Staatsbibliothek ein. Bereits sieben Jahre später über nahm er die Verwaltung der Universitätsbibliothek München und gestaltete deren gesamten Betrieb in vorbildlicher Weise um. Nach dem Tode Georg von Laubmanns wurde er 1009 zum Direktor der Staatsbibliothek, 1018 zum Geheimen Rat und 1920 zum General direktor ernannt. Zwei Jahrzehnte hindurch bis Ende September 1929 hat er die Geschicke der zweitgrößten deutschen Bibliothek sicher und erfolgreich durch Kriegs- und Inflationszeit hindurch geleitet. Es gelang seinen zähen Bemühungen, ihr Ansehen dauernd zu meh ren, ihre Organisation und ihre Bestände auszubauen sowie neue große Abteilungen für die Zeitschriften, Musikalien und Karten zu schaffen. Als besondere Anerkennung für seine bibliothekarische und wissenschaftliche Tätigkeit verlieh ihm die Universität München die Ehrenbürgerschaft. Zielbcwusit ist er stets für die Interessen des bibliothekarischen Berufs eingetretcn und war lange Jahre im Vorstand des Vereins deutscher Bibliothekare und im Bibliotheksausschuß der Notgemein schaft der deutschen Wissenschaft tätig. Vor allem galt seine Für sorge dem bibliothekarischen Nachwuchs, seiner sachgemäßen Ausbil dung und wirtschaftlichen Förderung. Unermüdlich betonte er die Notwendigkeit der Zusammenarbeit aller deutschen Bibliotheken, aller dings unter gegenseitiger Würdigung und Wahrung ihrer Eigenart. In diesem Sinne vertrat er die Belange seiner Bibliothek z. B. gegen die Ansprüche der Preußischen Staatsbibliothek in dem Artikel »Deutsche Nationalbibliothek, König!. Bibliothek und König!. Hof- und Staatsbibliothek München« (Zbl. f. Bibliothekswesen. Jg. 30, 1913, S. 58—62). Gerade aus dieser Einstellung heraus förderte er stets die Deutsche Bücherei und ihre im Interesse des gesamten deutschen Bibliothekswesens liegenden Aufgaben. Ihrem Verwaltungs rate hat er von der Gründung an bis zum Scheiden aus dem Amte (1918—1929) angchört. In kritischen Zeiten hat er sich mit größter Entschiedenheit für sie eingesetzt, die dauernde enge Zusammenarbeit zwischen München und Leipzig gefördert und wertvolle Mithilfe bei der Ausgestaltung der buchhändlerischcn Bibliographien für die Zwecke der deutschen Bibliotheken und bei der Schaffung der amtlichen Bibliographie geleistet. Dies werden ihm nicht nur die Verwaltung der Deutschen Bücherei, sondern ebenso der Börsenverein und der gesamte deutsche Buchhandel stet^ besonders danken. Wissenschaftlich war v. Schnorr noch unermüdlich tätig, auch nachdem er in den Ruhe stand getreten war. So hat er u. a. für das von Fritz Milkau heraus gegebene Handbuch 5er Bibliothekswissenschaft den einleitenden Ab schnitt »Die Sprachen und ihre Zusammenhänge« geschrieben. Ebenso konnte er noch das hundertjährige Bestehen der Staatsbibliothek er leben und der aus diesem Anlaß erschienenen Festnummcr des »Bayerland« (Jg. 43, 1932, Nr. 13) das Geleitwort mitgebcn. Den vornehm denkenden, schlichten und stets gütigen Gelehrten und Men schen wird niemand vergessen, der je mit ihm in persönliche Be rührung kam. Albert P a u st. Inhaltsverzeichnis Bekanntmachungen: Geschäftsstelle des B.-V. betr. Titelseite des Börsenblattes. S. 389 / Gesamtvorstand des Deutschen Ver- legcrvereins betr. Lieferungs- und Zahlungsbedingungen. S. 389. Artikel: Zehn Jahre Buchhändler-Sterbekasse 1923—1933. Von W. Her mann. S. 389. Eine organisatorische Leistung der Deutschen Bücherei. Von Prof. G. Maas. S. 390. Kleine Mitteilungen S. 391—92: Sonderdruck der Rede des Herrn Neichsmiuisters Vr. Goebbels / Sächs.-Thüring. Buch- Häudlcr-Verbaud / Hundert Jahre van Stockum, Haag / Typo graphische Gesellschaft zu Leipzig / Ortsgruppe München des Allgemeinen Deutschen Buchhandlungsgehilseu-VerbandeS / Aus München,/ Aus Polen. V e r k e h r s n a ch r i ch t e n S. 392: Postgut / Zeitungsbezug durch die Post. P e r s o n a l n a ch r i ch t e n S. 392: Berufung zum Sachverständi gen / Geh. Rat vr. Hans Schnorr v. Carolsfeld ch. verantwort!. Schriftleiter: Kranz Wanne r. — Verlas: Der Börsenoerein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlerhaus. Druck: S. HedrtchStachf. SSmtl. tu Leipzig. — Anschrift b. Schristleitung u. Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 lBuchhäuolerhauöi. PostschlieHsach 274/7V. 392
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