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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.12.1924
- Strukturtyp
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- 1924-12-12
- Erscheinungsdatum
- 12.12.1924
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- Deutsch
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Xr 291, 12. Dezember 1924. -redaktioneller Teil. Zweig, dem sachverständige Firmen (unter anderen die Donclon ?r«8s LxevanM Dick. und die dlortüdru ^ckvertwinZ ^§6ne>- Dtck.) ein sorg fältiges Studium und Aufmerksamkeit gewidmet haben. Daher hat die Gesellschaft eingesehen, das; gewöhnliche Anzeigen in einigen Fällen mehr Schaden als Nutzen für den Fortschritt des Buchlesens und Buchkaufens bringen können, und sie hat allgemeine Grundsätze auf gestellt zur Ausübung durch die Werbeableitung des Buchhandels. I. Den Geschmack und die Gewohnheit des Lesens zu stärken, ist der oberste Zweck des Feldzuges. Werbung, um den geistigen Stand und Geschmack des Volkes zu heben, wird mehr Erfolg haben als die unmittelbare Aufforderung, daß das Bücherkaufen wünschenswert sei. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Der Hauptgrund ist der, das; das Volk den Gedanken der SelbsterzieHung und -aufklärung liebt, weniger aber den, Geld auszugeben, und das; ein weit größerer Erfolg erzielt werden kann, wenn der Feldzug durch die Presse eine Verstärkung des geistigen Lebens des Volkes zu erreichen sucht, als wenn sie öffentlich einen besonderen Zweig des Handels zu stärken scheint. II. Aus dem Vorgchenden ergibt sich, das; Schüler, Studenten und Halberwachsene die hauptsächlichen Mitglieder der Gesellschaft sein werden, an welche man sich zu wenden hat. Sie sind eindrucksfähig, jie sind idealistisch, und rvenn sie heute kein Geld haben, um Bücher zu kaufen, besitzen sie doch alles das, was sic befähigt, in höherem Alter bei zunehmenden Einnahmen eine in der Jugend anerzogene Liebe zum Lesen auszuführcn. Das Ohr und den Geist dieser Knaben und Mädchen zu erreichen, dieser jungen Männer und Frauen, dazu ist die Mitarbeit von Lehrern und Erziehern im ganzen Lande nötig. Die Gesellschaft der Buchsachlcute fühlt, das; jeder Entwurf einer gemein samen Buchwerbung im voraus die tätige Freundschaft aller Er- ziehungskörpcrschaften, jedes einzelnen Lehrers und der Eltern haben wird. III. Die Lesegewohnhcit kann gestärkt werden durch Anrufen des Nationalstolzcs, durch geschickte Auswahl (zur Verbreitung ausge schrieben) allgemein zeitgemäßer Gegenstände, z. B. Arbeitslosigkeit, Völkerbund, der Drogenhandel, Frauenberufe, der Wert des Kinos usw., ergänzt durch die Empfehlung der betreffenden Bücher. Weiter mit der Hilfe der öffentlichen Büchereien. Volkstümlicher Geschmack kann geformt und entwickelt werden, vielleicht durch einen ratgebenden Ausschuß in Geschmacks fragen, den der Wcrbeausschuf; für sehr nütz lich hält. IV. In Hinsicht daraus, daß eine unmittelbare Empfehlung, Bücher zu kaufe», vermieden werden soll, würde es klug sein, ein drücklich darauf hinzuweisen, das; Bücher in Wirklichkeit billig sind, das; sie zu allen Zeiten nützlich und dauernd sind im Gegensatz zu anderen Zerstreuungen, an die Geld verschwendet wird. Schließlich darf nicht vergessen werden, das; bei jedem Vergleich, unter Benutzung der eben angeführten ersten drei Abschnitte, zwischen Büchern und Theaterkarten, Zigarren, feinen Kleidern, Wein, Golf, Motorfahrcn usw. Bücher immer siegreich hervor,gehen. Innere Einrichtung des W e r b e a u s s ch u s s e s. Alles, was die Gesellschaft unter dieser Überschrift geben kann, sind nur Möglichkeiten, die sie sich vorzuschlagen erlaubt. Eine geistige Abteilung (IntsiliAenee Department) des Buchhan dels, ausgesucht aus jedem Zweig des Gewerbes, kann wertvolle Arbeit leisten, nicht nur durch Förderung des Zusammenschlusses, Ebnen von Meinungsverschiedenheiten usw. zwischen den einzelnen Teilen des Buchhandels, sondern auch im Sammeln von Statistiken, die sich mit dem Buchvcrkauf in verschiedenen Ländern abgeben, und in der Auf stellung deutlicher Nachweise über die wirtschaftlichen Fragen der Buchverteilung (Erzeugerkosten, Anteile der Verfasser und Verleger, die gerechte Festsetzung des Bnchhändlerrabatts, die Nettobuchsrage, die Meinung über die »Overüerrck-OlmrAeZ«). Alles dieses könnte auch mit kleinen Abänderungen mit großer Wirkung als Grundlage zur Werbung dienen. Zeitungsanzeigen, Anschlagzettel, Schaufenster- und Ladentisch ausstattungen, Ausstellungen, Buchwochen (bovlc kortuiAdt8), Kino werbung, freie Veröffentlichungen in der Neuigkeitsecke der Zeitungen und Zeitschriften, Straßenbahnen-, Omnibus- und Untergrundbahn anzeigen — diese und andere technische Mittel, um die Botschaften des Ausschusses ins Volk zu bringen, würden sachverständige Prüfung und Ausführungen erfordern. Es würde zu raten sein, eine sach verständige Firma von Anzeigenvertretern zur Nachprüfung der tech nischen Formen für den Ausschuß des Feldzuges zu beauftragen. Die Gesellschaft der Buchsachlcute hat jedoch die unerschütterliche Meinung, das; die geistige Leitung des Feldzuges durchaus in den Händen des Werbcausschusses bleiben muß: er wird in der Lage sein, einen geistigen oder Ausklärungsunterausschuß zu gründen, der den Vereinigungen und amtlichen Stellen des Buchhandels gewährleistet, daß ein Gegenstand von solcher empfindlichen Zartheit mit dem nötigen Takt und Wissen gehandhabt wird. Die Gesellschaft möchte aber immer wieder betonen, daß in dieser Sache ihre Aufgabe nur an regend, nicht ausführcnd sein soll. Die verschiedenen Beispiele von Werbcvertcilungsdingen sind nur gegeben worden, um auzuüeuten, wie gearbeitet werden kann, und um weitere Vorschläge zu erhalten. Die Gesellschaft macht darauf aufmerksam, das; der Erfolg des amerikanischen Buchhandels, das Geschäft durch gemeinsame Werbung zu vergrößern, keine Gewähr bietet, einen gleichen Erfolg in diesem Lande zu erreichen. Sie glaubt indessen, daß, wie der folgende Aus zug aus einem britischen Blatte zeigt, eine starke Teilnahme vor handen sein wird. Der »Bookseller« begleitet den amerikanischen gemeinsamen Buch werbungsfeldzug mit folgenden Worten: »Die starke Anzeigen- und sonstige öffentliche Werbetätigkeit', die die National Association der Buchverleger in den Vereinigten Staaten so tatkräftig betreibt, scheint gute Erfolge zu erzielen. Viele neue Buchhandlungen sind in der letzten Zeit eröffnet worden, und der Bücherverkauf in den Vereinigten Staaten und Kanada hat merklich zugenommen und sich sehr ausgedehnt: und es wird behauptet, daß das die Ergebnisse der erwähnten Werbung seien. Wie wir wissen, ist in Amerika die Werbung eine Kunst geworden, und sie ist dort gewiß eindringlicher und mehr allgemein geübt als in unserem Lande. Es wäre daher wünschenswert, wenn der englische Buchhandel einen organisierten Versuch in gleicher Richtung machen und irgendeinen Entwurf zur gleichmäßigen Werbetätigkeit in England ausarbeiten würde. Es wird dann mehr als wahrscheinlich sein, das; die Ergebnisse so zufriedenstellend und so gewinnbringend sein werden, wie sie es drüben in Amerika waren.« Die Ausführungen können bei uns zweifelsohne auf Inter esse rechnen. Zum Teil beschäftigen uns ja genau dieselben Fragen. Beachtenswert sind vor allem die Vorschläge für die Aufbringung eines Werbefonds als Grundstock. Graphische Bücher. Eine recht erfreuliche Note hat die in der »Gebrauchsgra- pHik« (Berlin, Phönix Druck und Verlag) erschienene Holzschnei der-Nu m m e r (Nr. 4), für die Prof. H. K. Frenzel als Heraus geber zeichnet. Bedeutung hat dieses Heft noch durch einen ausführ lichen Beitrag des Ncichskunstwarts Dr. Nedslob, der sich für die Ent wicklung des Holzschnittes schon oft eingesetzt hat. Man findet im Heft einige der bekannten Beispiele von amtlicher Graphik, ebenso ausge zeichnete Arbeiten der Münchener Eduard Ege — das Beste im Hest —, Hans Pape, Walter Klemm-Weimar (eine geschnittene Schriftseite für ein Ruhrgedenkblatt, die kein Musterbeispiel darstellt), Holzschnitte von Schnarrenberger, der immer amüsant ist, einen hübschen Hcimatkalcu- der von K. Teucher-Minden u. v. mehr. Die outrierten Holzschnitte von Knabe hätten fehlen können. Alles in allem aber ist es eine ausge zeichnete Sammlung. Sie macht keinen Anspruch aus Vollständigkeit. Hoffentlich bringt gelegentlich ein weiteres Heft die Ergänzungen. Mit welcher Unmenge von Kalendern wird der Liebhaber am Ende des Jahres beglückt, — ein dankbares Gebiet für den Künstler und Verleger! Der H o l z w a r t h - V e r l a g in Bad Rothenfelde (Teut. Wald) gibt für das kommende Jahr einen Kalender »Deutsche K l e i n g r a pH i k« heraus, für den Richard Braungart das Geleit wort geschrieben hat. Man kann cs nur begrüßen, wenn das Interesse für Graphik durch solche Blätter verbreitet wird. Hier findet man bekannte Namen wie Marcus Behmer, Sepp Frank, Woelfle, die mit charakteristischen Arbeiten vertreten sind, daneben auch Anspruchsloses und Unbedeutendes. Schließlich bringt noch die »N h e i n« - V e r l a g s - G c s e li sch a f t in Koblenz unter der Bezeichnung »N heinische Gra phiker« eine Sonderausgabe der Rheinischen Heimatblätter. Das Vorwort schrieb Dr. Lempertz-Cöln, und er bringt auch im Bilde eine Zusammenstellung alter und neuer Meister der Graphik, von letzteren Heinrich Nauen, Davringhausen und Ludwig teu Hompel. Die An ordnung der Bilder in dem Heft könnte man sich besser vorstcllen. Es wirkt etwas kataloghaft. —e. ^Valtar dlanvlisimsr: Ol6 VsliavZ- I^opolck VV6I33, Dstrlin 1924. Dr6i3 dl. 15.—. Ein höchst aktuelles Buch! Goldmarkumstellung und Sanierungs problem hängen aufs engste zusammen. Es gilt die durch mehr oder minder große Substanzvcrluste gcfchivächte Aktionsfähigkeit der Unter nehmungen wiederherzustellen. Hieran haben nicht nur die Leiter der Betriebe, sondern auch deren Aktionäre und Gläubiger sowie letzten Endes die gesamte Volkswirtschaft ein hervorragendes Interesse. Des halb dürfte dem unmittelbar für die Praxis geschriebenen Buche ein ?482*
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