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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.12.1924
- Strukturtyp
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- 1924-12-12
- Erscheinungsdatum
- 12.12.1924
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- Deutsch
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18746 Börsenblatt s. »». Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. X- 291, 12. Dezember 1924. Vortragsabende. — In Berlin hatte die Buchhandlnng I. M. Spaeth für ihren letzten Autorenabend vor Weihnachten Herbert Eule nberg gewonnen, der mit dein Vortrag eigener Werke einen starken Erfolg errang. — In Ludwigsburg veranstaltet die Hof- bnchhandlnng I. Aigner seit Jahren Knltnrabcnde. Dieses Jahr trng Will), von Scholz ans seinen Werken vor, dann sprach Martin Lang über das Thema: »Von Hölderlin bis -Hesse«, und am 3. Dezember las Hermann Hesse ans alten und neuen eigenen Werken vor. Das Lescbcdürfnis der Japaner. — In dem soeben im Verlag von F e r d. Hirt in Breslau erschienenen Buch voll Alice Schalek »Japan, das Land des Nebeneinander« finden sich folgende Ausführungen über die japanische Presse: »Die Presse, die sich in Japan überhaupt erst in diesem letzten Dezennium dnrchgesetzt hat, übertrumpft bereits die amerikanische. Sie spielt allerdings eine andere Nolle als jene. Ist cs die Zeitung, die in Amerika zur Gesellschaft drängt, so drängt umgekehrt in Japan die Gesellschaft zur Zeitung. Der Reporter wird vom Publikum selbst, auch von der Wissenschaft, überallhin zngezogcn. Es gibt Zei tungen für jedes Lebensalter, vom sechsten Jahre angefangen. In dem Hanse eines Universitätsprosessors mit acht Kindern weist mir jedes sein Abonnement vor, die Sechsjährige ihre Monatsschrift »Der Freund der Kleinen« mit Eisenbahn- und Motorbootbildern, die Zehn jährige ihr illustriertes Gcschichtenheft »Gemälde ans Schule und Leben«, die Vierzehnjährige ein Magazin »Die Mädchenwelt«, aus dem sie bereits Kunde von »draußen« schöpfen kann. Die Mutter hält »Das Weib«, eines der Frauenjonrnale, deren cs in Tokio dreißig bis vierzig gibt; ungefähr zehn davon werden von Frauen heraus gegeben, darunter zwei ganz große illustrierte Blätter, die zwei hundert Seiten stark sind. Da der Herr des Hauses regelmäßig mehrere Tageszeitungen, daneben wissenschaftliche, politische und so ziale Schriften bezieht, kommen elf Zeitungen in das eine Hans; ein beträchtlicher Teil jedes Einkommens geht in Lesestoff auf, und da jeder Herausgeber das Allerneueste bringt, erklärt sich wohl daraus der Hang der Japaner nach Sensation. Die Zeitungen -sicht man in jeder Straße, auch der kleinsten Stadt, in den zahlreichen Buchläden, und der Buchhandel liegt nicht in der Hand des Bürgertums, sondern in der des Volkes. Bedrucktes Papier, in welcher Form immer, i-st einer der bedeutendsten Handelsartikel der Japaner, und in bezug auf Lesefrei.'dc muß ihnen unbedingt die Palme zngcsprochen werden. Sogar im Park lesen die Kindermädchen, wenn sie mit ihren Babies auf dem Rücken spazierengehen, und die Straßenverkäuferinncn widmen sie Pausen im Handel dem Studium ihrer Zeitung.« Angesichts dieser Stellung der Zeitung im Leben des Japaners wird es verständlich, daß er auch sonst ein großes Le'sebedürfnis hat. Erfreulicherweise kommt das der deutschen Bnchausfuhr nach Japan sehr zu gute. Aus den Niederlanden. — Der Vorstand der Buchhändler- Vereinigung in der Negiernngshanptstadt den Haag hat be schlossen, bnchhändlerischen Fachunterricht cinzuführen, nachdem dieser Unterricht in der Amsterdamer Fachschule für Buchhändler so guten Erfolg gehabt hat. Man rechnet in dem günstig gelegenen Haag auch mit Besuch ans den Städten Delft, Rotterdam, Gouda, Leiden nsw. Uber die Preisfrage gibt das Meunsblacl genaue Aufschlüsse. Die holländischen Bücherpreise sind in den letzten zehn Jahren ziemlich ge stiegen, im Durchschnitt vou Fl. 1.23 ans Fl. 1.81 je Buch, und dabei ist die Anzahl der Seiten der Bücher (im Durchschnitt der Jahres erzeugung) von 153 ans 137 Seiten gefallen; man hat sogar berechnet, daß der Preis einer Seite von 0.8 Et. ans 1.33 Et. geklettert ist. Gründe der Steigerung sind höhere Löhne, der höhere Papierprcis und Erhöhungen sonstiger Nohstoffpreise. In einer Versammlung des N i e d c r l ä n d i s ch c n Verleger bundes Ende September wurde über den Zustand des Buchgcschäfts gesprochen. Für den Rückgang des Verkaufs wurde u. a. die Zu nahme des Anßerhauslebens vieler Menschen betrachtet. »Lesen er fordere Sammlung und Ruhe und sei mit manchen Erscheinungen der neuesten Zeit wie Auto und Flugmaschinen nicht in Einklang zu brin gen.« Auch hat die Zunahme des Lesens von Zeitungen und Zeit schriften der Ausbreitung des Buches geschadet. Dem anständigen Ver leger erwachsen auch Schädigungen durch unsittliche Literatur, die ime überall auch in den Niederlanden zunahm. Jüngst erst wurde der Herausgeber des »Pan« wegen Verbreitung unsittlicher Druckschriften zu 900 Fl. Strafe verurteilt. Vom Pan sagt die Fachpresse, daß er wirklich anstößig sei, sich aber in den Schulmappen vieler Kinder finde und von ihnen lebhaft getauscht werde. Nicht nur der Inhalt der Zeitschrift sei durchaus verwerflich, noch mehr der Anzeigenteil, in dem schamlos zu unsittlichen Handlungen aufgefordert würde. Jeden falls ist man sich einig, daß dieser Fall nichts mit »Zensur« zu tun habe, die ja überall von der Buchsachwelt abgelehnt wird, sondern nur vor den Strafrichter gehöre. Ans Anregung der Schriftleitnng der Niederländischen Bibliographie in Leiden soll eine großzügige Gesellschaft von Bnchfrcnnden gegründet werden, um den Bücherum'satz zu heben. Man hofft, daß ein solcher Verband so nützlich wirken werde wie der All gemeine Niederländische Bund, der sich für die Schönheit der nieder ländischen Heimat und ihre Erhaltung sowie für den nieder ländischen Stamm und seine Sprache eingesetzt habe. — Über die B c s p r e ch u n g s b ü ch e r wurde auch verhandelt. Empfänger ver handelten -sie vielfach weiter, und sogar dem eigenen Verleger solcher Bücher wurden sic wieder von dritter Hand zum Kauf angebvten. Man will um Rücksendung bei Nichtgebrauch bitten oder die Bücher sichtbar stempeln. Gegen diese Verunzierung wurde Einspruch er hoben, worauf ein Redner den guten Gedanken hatte, einen Aufdruck in gefälliger Ausführung zu empfehlen etwa mit den Worten: Zur Besprechung so-nndsovicl Stück ansgegeben, Nummer . . . Dies würde dem Zweck dienen und das Buch nicht unschön machen. Sch. Die Zahl der Konkurse sinkt. — Nach einer Zusammenstellung der Finanzzeitschrift »Die Bank« wurden im November 647 Konkurse er öffnet gegen 732 jm Oktober und 809 im September. Im November 1923 betrug die Zahl der Konkurse nur 7. Osscnhaltcn der Ladengeschäfte vor Weihnachten in Leipzig. An den beiden Sonntagen vor Weihnachten, dem 14. und 21. Dezember 1924, dürfen alle Kleinhandelsgeschäfte in Leipzig von 12 Uhr mittags bis 6 Uhr nachmittags für den Verkauf geöffnet sein. Ter Verkauf von Zeitungen ist an diesen Tagen auch an den sonst für diesen Han del sreigegebencn Stunden zulässig. Die Dauer der Beschäftigung des Personals darf acht Stunden nicht überschreiten. Soweit eine längere Bcschäftignngszeit bewilligt ist. ist sie durch Gewährung einer ent sprechenden Panse auszngleichen. Papierfabrik Scbniß, A.-G. — Die Generalversammlung beschloß die Umstempelung jeder 1000-Mark-Aktie auf 500 Goldmark und damit die Festsetzung des Goldmarkkapitals auf 2,3 Goldmillionen bei 350 000 Goldmark Rücklage. Der Geschäftsgang war in den ersten fünf Monaten ungünstig, im Juni und Juli nicht schlecht und seit Oktober wieder befriedigend. Beförderung von Weihnachtsscndungcn als Eisenbahn-Expreßgut. — Zur eiligen Versendung von Paketen zur Weih nachtszeit sei ans die Einrichtung des Eisenbahn-Expreß- gutes aufmerksam gemacht. Derartige Güter werden mit größrcr Beschleunigung befördert und innerhalb der Dienststunden der Gepäck abfertigungen, also auf vielen Eisenbahnstationen auch nachts und an Sonntagen angenommen. Als Expreßgut können alle Gegen stände versandt werden, die sich zur Beförderung im Packwagen eignen, und zwar von und nach solchen Stationen, die nicht jenseits einer Grenzzollabfertignngsstelle liegen und für die durchgehende Expreß- gntfrachtsätze bestehen. Jeder Sendung ist eine E x p r c ß g n t k a r t e beizugeben, die der Absender auszufüllen hat; auf eine Karte können aber bis zu fünf Stück anfgeliefert werden. Derartige Karten sind bei den Gepäckabfertigungen zu haben. Jedes Frachtstück muß die ge naue und dauerhaft befestigte Adresse des Empfängers tragen. Soll die Sendung dem Empfänger nicht zugesührt werden, so muß jedes Frachtstück noch den Vermerk »Zur S e l b st a b h o l u n g« oder »Bahnlagernd« tragen. Die Expreßgüter werden bei den Ge päckabfertigungen angenommen und mit den Zügen für den Personen verkehr wie Reisegepäck befördert. Expreßgut wird nur freigemacht und ohne Nachnahme zur Beförderung zugelassen; es wird die Fracht für mindestens 5 Kilogramm, bei höheren Gewichten für das wirk liche ans 10 Kilogramm anfgernndete Gewicht berechnet; die Mindcst- fracht beträgt 40 Pf. Die Beförderung von Expreßgut mit einem be stimmten Zuge kann beansprucht werden, es muß aber spätestens ^ Stunde vor dessen Abgang anfgeliefert worden sein. Holt der Empfänger die Sendung nach Ankunft des Zuges nicht ab, so wird sie ihm angemeldet oder zugeführt. Die Zuführung des Expreßgutes erfolgt nur auf solchen Stationen, wo Einrichtungen hierfür von der Eisenbahn vorgesehen sind.
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