Ls saß ein Affe irgendwo Aus einer Schaukel in dem Zoo. Lck schaute staunend, unoerwandt Und oon dem Anblick ganz gebannt - Auf einen kleinen Gegenstand 2n seiner linken Hinterhand. Doch dieses weiß der Affe nicht. Schnell greift er aus die glatte Schicht, Daß er den Gegner dort errafft - Der da so frech und dämlich gafft l Zerbricht dann voller Wut und Kraft Sein Bildnis, das ihm ekelhast. Lr denkt - und dieses sollt ihm schwer. Bald blickt er lies gerührt und mild, Bald schreit er zornig und wird wild! Das Tier, dem die Acrachtung gilt - Das ist sein eignes Spiegelbild I Lr dreht ihn hin, er dreht ihn her, Selbsterkenntnis O Affe, hättest du gewußt, Daß, was der Spiegel dir gezeigt, Dies Tier, das dämlich ist und schweigt - Du selber bist! Du wärst geneigt - Und voll Bewundrung, voller Lust, Loll Achtung in der Affcnbrust, Aon diesem Spiegelbild geschieden. Denn sicher hättest du vermieden Dich so zu zeigen wie du bist - Als Affe, der ein Affe ist! ^ Dieses Gedicht und viele andere erschienen in dem Buch von Gert RanVolf Schmalnauer Pappband RM 2.20 Heitere Tiergedichte Die Gedichte wurden zuerst durch Rundfunklesungen des Autors bekannt. Wie selten eine Sendung fanden sie Widerhall in der Zuhörerschaft. Hunderte von Zuschriften wünschten die Gedichte gedruckt zu besitzen. Einige Stellen aus diesen Briefen seien hier aufgcführt. Sie sagen am besten, wie leicht verkäuflich diese famosen Tiergedichte sind, deren Reiz durch humorvolle Zeichnungen noch erhöht wird. Karl Philipp petsch Bunzlau, 17. Juli 1937 Der Buchhandel Ihre Gedichte haben mir ganz außerordentlich gut gefallen, . , . . . . Sachse und Heinzelmann sie erinnerten mich teilweise an Christian Morgenstern. G. m. b. H. Hannover, 22.7. 1937 Kompenhaut Lelle, >7. 7. 1937 Lin Kunde interessiert sich sür den Sedirdlband .Der Spiegel', ans dem Sie vor einiger Zeit im Nunbsunk gelesen haben. Ich bin begeistert von Ihren sinnreichen Gedichten. Alfred Ackermann u. Frau Wittenberg, Bez.Halle, 19.7.37 Die Gedichte gefielen uns durch die geschliffene Sprache und die seine Spiegelung der Ticrscele mit dem Neflep aus dem Buch» und Musikalienhdlg. Alsred Hofsmann Köslin i. Pom. 4.2.1937 Menschen so schön, baß wir sie gern hefigen möchten. Diese Gedichte werden bei uns nun als Buch verlangt. Frau Anna Hancke Berlin-Neukölln, 9. 2. 1937 Larl Brunner'sche Buchhdlg. Georg Megner Am I. Februar 37 um >7 Uhr 52 bötte ich Ihre »lustigen Tiergedichlc', die mich so sehr entzückt haben und ich hegte den großen Wunsch, dieselben öfter hören oder lesen zu können. Ich habe so herzlich gelacht und nur immer wieder bedauert, daß ich nicht stenographieren kann. Ich bin 82 Jahre alt, habe mir aber meinen unverwüstlichen Humor bewahrt. Lhemnig, 22.7 >937 Aus Grund der Sendung .Der Spiegel' im Neichssender Leipzig wurde von unserer Kundschaft schon mchrsach nach einem Band Ihrer Gedichte gesragl. luIINI'LK? 68 T 4«44 Nr. S30 Dienstag, den 12. Oktober 1V37