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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.12.1927
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- 1927-12-24
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- 24.12.1927
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Nr. 289 (R. 159). Leipzig, Sonnabend den 24. Dezember 1927. 94. Jahrgang. Redaktioneller TA Die Durchschreibbuchführung. Von Hans Stall, Bücherrevisor B. d. B. D., München. In den letzten Jahren sind in immer steigendem Maße die Durchschreibbuchsührungen verschiedensten Systems in Betrieben aller Art und Größe zur Einsührung gelangt; nach meinen Be obachtungen hat die Durchschreibbuchfllhrung aber im Buchhan del nur wenig Fuß gefaßt. Nachdem nun die zahlreichen Auf klärungsschriften meist vom Reklamestandpunkt aus versaßt sind und ein bestimmtes Fabrikat empfehlen sollen, ist es nicht zu ver wundern, daß in diesen Schriften die Vorzüge des betreffenden Systems vor anderen Systemen hervorgehoben werden, daß aber auf das Gemeinsame sämtlicher Systeme nur nebenbei cingegangen wird, sodaß der Leser das für ihn wirklich Wesentliche nicht er fährt. In dieser Arbeit möchte ich aber gerade das wirklich Wesentliche herausschälen und sehe daher aus diesem und noch anderen Gründen davon ab, irgendeines der Systeme nament lich zu erwähnen. Bei der sogenannten »einfachen Buchführung- beschränkt man sich auf die buchhalterische Festhaltung von eingetretenen Vermögensänderungcn. Als Beispiel nehme ich den Fall, daß ein Verlagsbuchhändler eine neue, große Ausgabe von Goethes Faust herstellt und daß er jetzt eine Rechnung der Buchdruckerei Oscar Brandstetter in Leipzig über die Drucklegung im Betrage von 9876.45 Mark erhält. Bei der einfachen Buchführung würde das Konto Brandstetter mit diesem Betrage unter »Haben- er kannt werden. Unter Umständen würde die Rechnung vielleicht noch in einem Rechnungseingangsbuch (Fakturenbuch o. ä.) ver bucht werden, notwendig wäre dies im Sinne der einfachen Buch führung aber nicht. Wenngleich die einfache Buchführung handelsrechtlich und steuerrechtlich ausreichend ist, so ist sie dennoch betriebswirtschaft lich als unzureichend zu bezeichnen, wenigstens für einen größe ren Betrieb. In einem größeren Betrieb muß man, um bei dem Beispiel zu bleiben, nicht nur feststellen können, wie hoch zurzeit die Schuld gegenüber Brandstetter sich stellt, sondern man muß die Gesamthöhe der Schulden ständig wissen können. Bei einer einfachen Buchführung müßte zu diesem Zwecke erst eine Zu sammenstellung der einzelnen Schuldposten gemacht werden, bei der doppelten Buchführung ergibt sich die Gesamtschuldenhöhe aus dem Kreditoren-Konto. Ferner müssen die Herstellungs kosten dieser Faust-Ausgabe buchhalterisch ermittelt werden können; bei der doppelten Buchführung ergeben sie sich ohne weiteres aus dem betreffenden Herstellungs-Skontro, bei der ein fachen Buchführung müßten sie erst an Hand der Rechnungen zusammengestellt werden. Dabei ist wohl selbstverständlich, daß bei derartigen nachträglichen Zusammenstellungen Fehler, vor allem das Fehlen von kleineren Posten, leicht Vorkommen können. Schließlich ist zum mindesten wichtig die Höhe der Herstellungs kosten des gesamten Verlags im Laufe eines Jahres; bei der doppelten Buchführung ergibt sich dieser Betrag ohne weiteres aus dem Herstellungs-Konto, bei der einfachen Buchführung müßten hier sehr umfangreiche Zusammenstellungen nachträglich gemacht werden. Die vorstehenden Ausführungen beziehen sich nur auf das Beispiel der erwähnten Druckrechnung, in zahlreichen anderen Fällen läßt die einfache Buchführung aber den Kaufmann genau so im Stich. An dieser Stelle kann ich nicht gut darlegen, in welcher Weise die doppelte Buchführung alle die vom Kaufmann gewünschten Betriebsnachweise buchtechnisch ermöglicht, Hin weisen möchte ich nur auf den allbekannten Buchungssatz des Memorials, der in unserem Beispiel etwa wie folgt gefaßt wer den könnte: 76. 9. /zer //ers7r/7llNF5-7<on7o sOor/Tre, /Trust) 7t. T^rrtr/ruuZ' r. 76. 9. / Orrrc/trFrr/rZ' 9676,45 Es wird heute niemand mehr so umständlich wie früher arbeiten, eine derartige Grundbuchung vornehmen und sie sodann viermal übertragen (Herstellungs-Konto, Skonlro Goethe, Faust, Kreditoren-Konto, Konto Brandstetter). Wie man sich die Arbeit erleichtern kann (z. B. amerikanisches Journal, Einkaussbuch mit mehreren Spalten usw.), will ich hier nicht näher ausführen, son dern mich nur aus die Erwähnung einer wesentlichen Tatsache beschränken: Bei jedem Verfahren muß eine Buchung auf dem Konto Goethe, Faust und Brandstetter, Leipzig, erfolgen, um diese Arbeit kommt man nicht herum; hingegen können je nach dem Verfahren die Grundbuchung und die Buchungen aus dem Her stellungs-Konto und dem Kreditoren-Konto erleichtert oder ganz vermieden werden. Bei jeder Buchführungsart herrscht der Grundsatz, daß keine Buchung sich auf einem Einzelkonto (z. B. Goethe, Faust und Brandstetter, Leipzig) befinden darf, die nicht vorher oder min destens gleichzeitig eine Grundbuchung erfahren hätte. Ent sprechend der manuelleil Technik der üblichen Buchungsarten liegt daher der Schwerpunkt in der Grundbuchung, die in der mannigfachsten Weise erfolgen kann; auf der Grundbuchung baut sich alles übrige, vor allem auch die Übertragung aus die Einzel konten aus. Bei den Durchschreibbuchführungen liegt der Schwerpunkt aber umgekehrt in dem Einzelkonto, alles übrige erledigt sich durch Durchschriften, für welche ein Buchungsapparat benötigt wird. Dieser Apparat besteht aus einer Aluminiumplatte, die an der linken Seite eine Vorrichtung zum Festhalten des Kontos, des Journals, des Kohlepapiers und unter Umständen eines Gruppenkontos (Hauptbuchkonto im Sinne der üblichen Buch führung) besitzt. Die Durchschreibbuchsührungen bauen sich auf strengster Ordnung auf, es ist daher notwendig, einen Kontenplan zu ent werfen und gegebenenfalls einen Arbeitsplan, da nämlich die Buchungen auf verschiedene Weise erfolgen können. In dem Kontenplan sind die einzelnen Konten, die geführt werden sollen, systematisch verzeichnet. Jedes Konto trägt den Buchstaben seiner Gruppe und eine Nummer. Das Gesagte erläutere ich kurz wie folgt: Gruppe u. Abkürzung Unterkonten u. Nummer Gelder G Kasse 1 Postscheck 2 Deutsche Bank, Berlin 3 Vereinsbank, München 4 usw. 1483
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