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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.11.1923
- Strukturtyp
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- 1923-11-27
- Erscheinungsdatum
- 27.11.1923
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- Deutsch
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Xi 275, 27. November 1923. Redaktioneller Teil. vöricndl-ll f. d. Dllchn. «uchlillNdel. 7SZZ erwähnter Artikel zunutze gemacht hat. Andere Berufe werden mit Attrappen usw. geradezu ü b e rhäuft. Wenn wir auch keine Attrappen wün schen, so wäre uns doch aber schon mit besonderem Dekorationspapier und entsprechendem künstle rischem Entwurf für ein gutes Sonderfenster ge dient, dessen Wirkung der Verleger zuvor bei be freundeten Sortimentern erprobt hat. Dazu ge hören ferner entsprechende Plakate mit Wort undBild. Diese sollen in sinnreicher, stimmungs- voller Weise dienötige Erläuterung geben, was das Fenster bezweckt, sie sollen den Sinn des selben verkörpern oder erläutern und nicht in irgendeiner Ecke verkümmern. Nein, um sie soll sich die ganze Dekoration gruppieren. Derartiges hat meines Wissens nur die Firma B. Schott's Söhne, Mainz, unternommen, und zwar mit großartigem Erfolg. Außer den Entwürfen für das Schaufenster und die Ausstellung im Laden wurden Vorschläge für Zeitungs reklame unter teilweise! Übernahme der Kosten gemacht, Werbungsbriefe, Kataloge usw. gratis geliefert. Wäre es nicht eine glänzende Reklame für ein Buch oder eine neue Serie, wenn zu gleicher Zeit jede Buchhand lung derselben Stadt dasselbe Fenster ausge stellt hätte, das sich sowohl durch die Idee, wie durch den besonderen Eindruck auszeichnen müßte, den das Dekorationspapier im Hin tergründe Hervorrufen würde? Neuerdings folgt dieser Anregung der Anthropos-Verlag mit gutem Erfolg für sich und das beteiligte Sortiment. Ein Beispiel besonders tatkräftiger Werbung gibt übrigens der Verlag Wilhelm Möller in Oranienburg, indem Herr Walter Möller in Verbindung mit dem Spezialfenster eines Buchhändlers fesselnde Vorträge hält. Im Sächsisch-Thüringischen Buchhändler-Verband hat sich Herr Möller zu einem Rundreisevortrag bereit er klärt ohne Berechnung von Honorar, lediglich gegen Erstattung der Reise- und Aufenthaltskosten, welch letztere sich natürlich durch Privatlogis beim veranstaltenden Buchhändler wesentlich herunter drücken lassen. Zur Erzielung besonders guter Schaufenster-Deko rationen hat der Verlag mehrfach Wettbewerbe veranstaltet. Auch der Verlag der Schönheit veranstaltet zur Verbreitung seiner Ziele und Pläne in Verbindung mit dem Buchhandel Vor träge. Es ist nicht ausgeschlossen, daß diese Art der Buchwerbung noch weitere Ausdehnung nehmen wird. Aber ein höheres Ziel erreichen die Sortimenter mit ihren Kulturabenden. An sich ist der Gedanke nicht neu und in Großstädten seit langem durchgeführt. Aber es ist besonders erfreulich, daß die gute Sache auch in kleineren Städten immer mehr Fuß faßt. Das Programm unseres Dessauer Kollegen Rauch möge Ihnen ein vortreffliches Bei spiel sein, mit welcher Sorgfalt und welchem Geschick hier planmäßig die Buchwerbung betrieben wird. Das erfordert und beweist nicht nur Können und Wissen, sondern erzeugt und stärkt vor allem die Liebe zum Buch und das Bedürfnis danach. Darüber hinaus ver schafft ein derartiges zielbewußtes Vorgehen und dieses von den meisten unbemerkte Werben Achtung und Vertrauen zum Buch händler und damit neue Kunden. Je mehr Verständnis diesen Be strebungen entgegengebracht wird, je größer wird natürlich der Erfolg sein, welcher nicht zum geringsten von der Persönlichkeit und den Fähigkeiten des Buchhändlers abhängt, der damit ganz individuelle Anregungen gibt. Natürlich muß er wissen, was der Kreis seiner Gemeinde aufnehmen kann, was für sie angebracht ist, d. h. welche geistige Höhe er dieser Gemeinde vorsetzen kann und darf, damit sie nicht ermüdet, sondern angeregt wird, damit jeder Abend, wie sich Jungdeutschland so gern ausdrückt, für sie zum Erlebnis wird. Nur wo das gelingt, hat der Buchhändler das Recht, seine Abende Kulturabende zu nennen, weil er nur dann erst den Beweis liefert, daß er der Geist ist, dem nicht nur an der Aus beutung eines Schlagwortes gelegen ist. Ein altes Werbemittel ist das Zeitungsinserat. Darüber wäre vor allem zu sagen, daß auch dieses ganz persönlich oder individuell abgefatzt werden muß, wenn es wirken soll. Auch hier soll der Buchhändler der Berater sein. Deshalb genügt nicht eine bloße Aufführung von Buchtiteln, sondern z. B. eine kurze Be zeichnung, für wen die einzelnen Bücher oder Gruppen in Frage kommen können. Das gibt ihm dann auch die Möglichkeit, politische und konfessionelle Bücher zu empfehlen, die sonst andersdenkende Kreise seiner Kunden abstoßen würden. So empfahl ich z. B. in einem gut beachteten Inserat Romane unter anderen mit folgen den Gruppen-Überschriften: Für den Fabrikanten und Kaufmann, den Frohgelaunten, den Geschichtsfreund, den deutsch-völkisch Ge sinnten, für die Jungen und Alten, für Freunde von Lebensgeschich ten, für Sucher nach edlem, freiem Menschentum, Freunde der Hei mat, Stunden der Versenkung und des Atemholens und schließlich für jeden, der noch Herz und Gemüt hat, den besten Roman des Jahres. Diese Aufzählung erscheint kunterbunt und etwas ge mischt. Aber das ist sie absichtlich; denn sie wendet sich an di« große Masse der Zeitungsleser, die selber sehr bunt ist. Haupt sache ist, daß damit Leser gewonnen oder gereizt werden, daß sie etwas finden, das gerade für sie selbst geeignet ist. Vom Ortsbuchhandel gemeinsam aufgegebene Inserate, die in der Festzeit auf den Wert des Buches als Geschenk Hinweisen, seien kurz erwähnt. Diese können ohne Nennung von Firmen in öfterer Wiederholung Aussprüche und Sprüche über das Buch enthalten, die auch später noch ihre Wirkung ausüben. Aber auch sonst ist gemeinsames Inserieren zu besonderen Ge denktagen empfehlenswert, weil ein gemeinsames Inserat natürlich billiger als mehrere einzelne und entschieden wirkungsvoller als gar keins ist; dann natürlich unter Nennung der Firmen. Als besonders wertvoll für die Buchwerbung sind die Rezensionen der Tageszeitungen zu nennen; aber jeder Sortimenter wird schon die Wahrnehmung gemacht haben, daß in den seltensten Fällen die jenigen Bücher besprochen werden, die er selbst am Lager hat. Und andrerseits sind meistens die Kunden, die nach neuen Rezensionen ein Buch bestellen, später sehr enttäuscht. Beides hat den Grund, daß die Bücherbesprechungen von großen Zufälligkeiten abhängen. Zunächst gibt nicht jeder Verleger den Zeitungen Bücher zur Be sprechung, dann kommt es darauf an, wer sie gerade zur Bespre chung bekommt und wie sie besprochen werden. Ein zusammen hängendes Bild von den wichtigsten Erscheinungen der Zeit wird aber nur in den seltensten Fällen gebracht. In der Regel stellt in der Zeitung die Seite der Bücherbesprechungen ein wirres Durcheinander dar. Und welchen Vorteil hat es für den Buch händler, wenn statt der Besprechung guter Bücher solche erscheinen, die vielleicht mit Recht alles zerpflücken, aber kein gutes Haar an dem Buch lassen. Ein Reiz zum Kauf kommt dabei natürlich nicht heraus, und mithin ist der ganze Zweck verfehlt. Ich möchte Ihnen daher empfehlen, auf die Zeitungen einzuwirken, daß sie zusammenhän gende Besprechungen von den wichtigsten im Laufe des Jahres erschienenen Werken und zwar in Gruppen bringen, bei deren Aus wahl das Sortiment die Zeitung natürlich unterstützen, gegebenen falls die Lieferung der Besprechungsexemplare vom Verlag veran lassen mutz. Wenn die Besprechung von einem Sortimenter selbst geschehen kann, so ist das natürlich umso besser. Diese Besprechungen haben dann den Vorteil, daß tatsächlich nur solche Werke zur Rezension kommen, die es verdienen, mithin aber auch empfohlen werden und vor allem solche, die der Sortimenter auf Lager hat. Eine Unterstützung durch Inserate müßte möglichst daneben laufen. Kurze Inhaltsangaben, unter Benutzung von wichtigsten Stellen aus dem zu besprechenden Werke in geschickter Weise zusammengestellt, geben Besprechungen, die das Publikum wirklich liest, und die den Anreiz zum Kauf des besprochenen Werkes haben. Im vorigen Jahr habe 1064 « k>,n «uLbandkl. «I. Tahriau». V
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