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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.10.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 03.10.1908
- Sprache
- Deutsch
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231. 3. Oktober 1908. Nichtamtlicher Teil. vornehm-gemessenen Wesen zu erwarten stand, an dem Worte »Rudel« Anstoß. Er schreibt: . . . Das Circular scheint mir jetzt höchst wirksam redigiert, nur »Rudel« scheint mir ein unakademischer Ausdruck: da es sich von Ihren Kollegen handelt, haben Sie die Verantwortg. Aber Haessel, der sonst nicht leicht eine Warnung, wenn sie aus Kilchberg kam, in den Wind schlug, blieb dabei, und so muß denn Meyer klagen: . . . Ebenso läuft mir der Rudel immer noch nach. Mich reut bitterlich, daß ich ihn nicht gestrichen habe, aus purer Nachlässigkeit, denn ich habe an Grobheiten keine Freude. Auch hatte ich Ihnen verschwiegen, daß sehr namhafte Verleger an mich gelangt sind. Das werden wir entgelten müssen, Freund! Es ist recht dumm? Bekanntlich produzierte Meyer sehr langsam, da er nie eher an die Ausarbeitung ging, als bis der Stoff in seinem Kopfe völlig gereift war und eine feste Gestalt an genommen hatte. Haessel, der jedes neue Werk seines Freundes mit Spannung erwartete, fand sich mit dieser Tatsache ab und vermied es ängstlich, ihn zu drängen. Nur einmal scheint ec von diesem Grundsatz abgegangen zu sein, wenigstens schreibt Meyer am 14. September 1890, als »Angela Borgia« im Entstehen begriffen war: . . . Verblüfft hat mich Ihr: noch vor Weihnachten soll er scheinen. Nein Freund, es muß heißen: im neuen Jahre wird erscheinen. Haben Sie denn nicht gelesen, was ich Ihnen, wenn nicht mehrmals, so doch gewiß einmal deutlich geschrieben habe, daß frühestens das Jan.-Heft 91 sder Deutschen Rund schau) die Angela bringen wird. An die Buchform dachte ich eigentlich nicht vor Herbst 1891; ich kann Ihnen nur wieder holen, l. Fr., daß ich fortan viel Raum und Zeit brauchen werde, ganz nach Lust und Bequemlichkeit, auch u. besonders für den Dynasten. Nicht minder sind bei der Angela Stoff u. Behandlung viel zu subtil, um irgendwie übereilt zu werden. Man muß zuweilen auf die gute Stunde warten, weit lieber, als seinen Namen zu verhunzen, Geringeres als das Frühere bringend . . . Sei es nun, daß Meyer, der damals schon leidend und unmutigen Stimmungen unterworfen war, sich vor in diskreten Ohren über dieses Mißverständnis geäußert hatte, sei es, daß irgend jemand in seiner nächsten Umgebung, in der sich überhaupt um diese Zeit eine gewisse, wohl in Meinungsverschiedenheiten religiöser Natur begründete Ani mosität gegen Haessel gellend machte, die Gelegenheit benutzt hatte, Ungünstiges über ihn auszustreuen, — jedenfalls hatte der Verleger Veranlassung, sich gegen Gerüchte, die sogar in der Presse verbreitet wurden, mit aller Entschiedenheit zu wehren. Wie lebhaft er sich dem Freunde gegenüber beklagt haben muß, geht aus dessen Antwort vom 3. Januar 1892 hervor: ... es ist recht fatal, daß der fragl. Art. Ihre Genesung be einträchtigt. Die Geschichten, die mich betreffen, wären wohl besser unerzählt, und am besten von mir selbst unerzählt ge blieben, doch morgen schon sind sie vergessen. Die Sie herbei ziehende Stelle aber, obwohl auch diese einer harmlosen Deu tung fähig ist, .... könnte allerdings den falschen Schein auf Sie werfen oder zu werfen scheinen, als ob Sie mich zu rascherer Production gewinneshalber antrieben. Darauf antworte ich — und Sie mögen dieses mein Wort Mitteilen, wem Sie wollen — wenn es natürlich ist, daß Schrift steller und befreundete Verleger sich intim mit einander unter halten, so haben Sie doch nie und nimmer, auch mit keiner Sylbe meine Production zu beschleunigen versucht! Dazu bin ich Ihnen — ich und meine lit. Reputation — das weiß ich, viel zu lieb — Doch, wie gesagt, ich glaube nicht, daß die fragl. Stelle eine solche Insinuation enthalte, die weder in den Thatsachen u. noch weniger in Ihrem Charakter die geringste Begründg. fände. . . Ein ehrenvolleres Zeugnis ist wohl selten einem Ver- Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 7b. Jahrgang. leger von seinem Autor ausgestellt worden. Ein solches literarisches Denkmal wirkt doppelt erfreulich und erhebend in einer Periode, wo gewisse Kreise dem auf Zersetzung alles Bestehenden hinarbeitenden Zeitgeist Konzessionen machen zu müssen glauben, indem sie mit den kleinlichen Mitteln kleiner Seelen das Vertrauen zu untergraben und zwischen Ver legern und Autoren die Saat der Zwietracht auszustreuen suchen. Julius R. Haarhaus. Kleine Mitteilungen. Zetlschrift.JudUäum. Die im Verlage von Philipp * Geschäftsjubiläum. — Auf 25 Jahre erfolgreichen Wirkens im eigenen Geschäft blickte am 1. Oktober d. I. der Buchhändler Herr F. Topiö in Prag zurück. Zu diesem ehrenvollen Gedenk tage sprechen wir dem Herrn Jubilar nachträglich unsere auf richtigen Glückwünsche aus. Red. * Vom Reichsgericht. (Vgl. Nr. 222 d. Bl.) Berichtigung. *Leipzizer Buchbindrrei-Actieugesellschast vormals Gustav Fritzsche in Leipzig. — Laut Beschluß der Generalversammlung vom 21. September 1908 wird die Dividende für das Geschäfts jahr 1907/08 auf 60 ^ pro Vorzugsaktie, 30 pro Genußschein bei der Kasse der Gesellschaft und bei der Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt in Leipzig zur Auszahlung gelangen. Der Aufsichtsrat der Gesellschaft besteht nach der in der Generalversammlung vom 21. September stattgefundenen Neu- bezw. Zuwahl aus folgenden Herren: Louis Kröhl, Kaufmann, Leipzig, Vorsitzender. Joh. Jässing, Rechtsanwalt, Leipzig, stellvertretender Vorsitzender, Joh. A. Opitz, Ingenieur, Leipzig, Henry Petit, Kaufmann, Wehlen bei Dresden, Max Wedel, Kaufmann, Leipzig. - Falsches Geld. — Falsche Zehnmarkstücke sind in den letzten Tagen in Magdeburg und in Leipzig festgestellt worden. Sie tragen das Münzzeichen die Jahreszahl 1907, das Bildnis Kaiser Wilhelms II. Sie sind bedeutend leichter als die echten Stücke. Ihre Herstellung scheint durch Guß und galvanische Ver goldung erfolgt zu sein. * Verbot in Rußland. — Wie dem Leipziger Tageblatt aus St. Petersburg gemeldet wird, wurden die Hauptwerke Ernst Haeckels dort von der Polizei beschlagnahmt. * Dichter-Vortragsabend. — Am Freitag, den 23. Oktober 1908 wird der beliebte Dichter und Vortragsmeister Otto Ernst (Otto Ernst Schmidt, Großflottbek bei Hamburg), der Dichter des .Flachsmann als Erzieher«, der »Jugend von heute«, »Asmus Sempers Jugendland« und vieler anderer bestens bekannter Werke, im .Blauen Saale« des »Kryftallpalastes« in Leipzig aus seinen Dichtungen vortragen. Eintrittskarten (zu 3, 2 und 1 ^) sind in der Serig'schen Buchhandlung, Leipzig, Neumarkt 7b, zu haben. Unregelmäßigkeiten im Paketvrrkchr mit der Mandschurei. — Bei der außerordentlich starken Ausfuhr nach der Mandschurei, besonders in den Jahren 1904/1906, die zu einem sehr großen Teil in Postpaketen erfolgte, sind große Mengen von Paketen anscheinend verloren gegangen oder gestohlen worden. Die Sendungen wurden meistens unter Nachnahme des Wertbetrages expediert und an Banken, insbesondere an die Russisch-Chinesische 1400
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